Ungern erinnern wir uns daran, dass in diversen Ländern das System gekippt ist (Italien) oder knapp dran war (Spanien). Von dem sind wir derzeit glücklicherweise weit entfernt!
Nur wissen wir nie,
wie weit. Insofern mag man sich in einer Quarantänelogik daran erfreuen, wie viele Probanden eine niedrige Viruslast (im v.a. für die Beurteilung der Infektiösität relevanten oberen Atemtrakt) aufweisen, so daß man sie für nicht ansteckend halten und damit ungeschützt herumlaufen lassen kann; damit ist aber bei diesen nicht zwingend ein im weiteren schwerer (ev. para-chronischer oder tödlicher) Verlauf ausgeschlossen, der diese Patienten immer noch auf Intensiv führen kann. Die damit einhergehende Viruslast in Lunge oder anderen inneren Organen ist dann vielleicht nicht mehr ansteckend, aber immer noch schwer schädigend.
Was Deutschland angeht, scheinen wir ja in der vergangenen Woche zur Vorwoche eine kleine Verschnaufpause erzielt zu haben, aber daß F und E bereits wieder soweit abgehoben hatten, daß sie zu obiger Grafik führen konnten, war mir heute nicht bewußt. Immerhin darf man sich daran erinnern, daß US : EU etwa 327 : 447 eingewohnt werden und die Grafik Absolutwerte zeigt.
Der EU-Trend ist aber allen Einwänden zum Trotz beunruhigend.
Wer die e-Funktion kennt, weiß, daß y(x
1)=y(x
2)
und y'(x
1)>y'(x
2) bei stetigem Verlauf und gleichartiger Notbremse ein viel höheres zweites Maximum impliziert. Insofern sind die Beteuerungen, keinen zweiten "Lockdown" oder keine weiteren Betretungsverbote für Pflege- und Alteneinrichtungen zu erlassen, Gebete.
Die EU-Kurve
muß umgebogen werden, schon jetzt muß sie. Dazu helfen keine Uminterpretationen und keine weiteren Lockerungen. Letztere (Leipzig: Fußball; S-Anhalt: Großveranstaltungen per Einzelgenehmigung, M-V: Clubs(!)) gefährden Deutschlands Beitrag zum Containment, soweit wir unsere Virusboten aus E, F, GR und HR wieder eingesammelt haben werden...