FC Bayern

Na bitte, geht doch. Ich dachte schon, das Thema wird hier verschwiegen. Danke Florian für den Link zum Postillon. Starker Artikel. Nett auch die Kommentare unten.
 
Na bitte, geht doch. Ich dachte schon, das Thema wird hier verschwiegen.
[...]

Warum sollte es hier verschwiegen werden?! Wäre doch völliger nonsense, nachdem einem täglich die Ohren und Augen überlaufen, weil sie mit diesem Thema überfüttert werden.

Eines möchte ich, da ich nun schon mal dabei bin, anmerken: egal was bei dieser ganzen Geschichte herauskommt, m. M. nach ist U.H. gesellschaftlich tot. Ob zu recht oder unrecht wird sich zeigen.

Allerdings glaube ich persönlich - auch wenn es einer Vorverurteilung gleich kommen mag - nicht (mehr) an seine Unschuld. Schon alleine deswegen nicht, weil er sonst ja keine Selbstanzeige hätte machen müssen - und auch solche Dinge wie Hausdurchsuchung und gar U-Haft auf schwerere Vergehen hindeuten. Und auch wenn die Geschichte mit der Selbstanzeige korrekt abgelaufen sein sollte und er somit juristisch als unschuldig gilt, ist er in meinen Augen trotzdem ein (Steuer-)Betrüger, mit all seinen in der Vergangenheit gemachten Aussagen.

Deswegen habe ich auch gar nix dagegen, wenn das U.H. künftig in Verbindung mit ihm eine etwas andere Bedeutung bekommt (U-Haft).
 
Dann würde ich den Vertrag doch gleich auf drei Jahre erhöhen wegen der Götze-Geschichte heute.

Wieso? Auch fürs Einfädeln solcher legalen Transfers ist schliesslich M. Sammer verpflichtet worden und somit verantwortlich... wer da zur Unzeit gequatscht hat wird man nie erfahren, es wurden u.a. auch schon spanische Quellen und ein BVB-Insider vom WDR verdächtigt.
Abgesehen davon ist der kleine Mario G. ein gebürtiger Bayer und kommt also endlich nach Hause (analog zum Transfer Reuss von Gladbach zum BVB)! ;D
 
Dann würde ich den Vertrag doch gleich auf drei Jahre erhöhen wegen der Götze-Geschichte heute.

Ich glaube nicht, dass Götze gegen seinen Willen nach München wechselt... Der FC Bayern ist halt für auch für die besten Spieler ein sehr attraktiver Verein. Dortmund ist trotz den jüngsten Erfolgen erst auf dem Weg dahin. Bei Götze kommt dazu, dass er ein großer Fan von Guardiola ist.

Außerdem... Mats Hummels war über 10 Jahre beim FCB, spielt jetzt bei Dortmund ;-).
 
Die Frage ist doch nicht das "ob", sondern das "wie", und "wann" es in die Öffentlichkeit gebracht wurde. Das "von wem" ist doch völlig klar, da braucht man doch nicht zu forschen. Und deshalb ist das ganze unanständig. Ich bin jetzt mal durch die zugänglichen Medien durchgetingelt. Da habe ich keinen Kommentar gefunden, der das Procedere in Ordnung fand. Da spürt man die Hand von U.H. deutlich. Und deshalb ist der FCB auch so beliebt im Rest der Republik. Die Causa Hoeneß führt dann dazu, daß die Leute sagen: Gschieht denen zu Recht. Ich weiß, das ist ungerecht die hervorragende Leistung der Mannschaft mit den anderen Dingen in einen Topf zu werfen, aber menschlich verständlich.
 
Hallo,

es war mir klar, dass Ihr davon ausgeht, die Meldung wäre durch den FC Bayern lanciert. Und dass Ihr den Beteuerungen seitens Rummenigge und Sammer keinen Glauben schenkt auch.

Ich glaube das nicht, denn auch wenn viele es nicht für nötig halten, das Gebot der Fairness halten sie meistens doch ein; auch Uli Hoeneß in solchen Fällen ... in anderen, aktuell anstehenden Fragen wohl eher nicht ... ;-)

Ich zitiere mal aus einer Spoxmeldung von heute:

9.15 Uhr: Auch heute noch ist der Götze-Transfer das Thema in Deutschland. SPOX-Kolumnist Raphael Honigstein weiß offenbar mehr darüber, woher die Info über den Wechsel kam! Per "Twitter" ließ er verlauten: "Mir hat gerade ein gut informierter Kollege gesteckt, dass das "Götze-zu-Bayern"-Leck von Borussia Dortmund kam und nicht von Hoeneß." Letztendlich war der Zeitpunkt für beide Seiten ziemlich ungünstig, aber die Bayern ließ das gestern kalt.

Natürlich stellt sich die Frage, warum jemand aus dem Umfeld in Dortmund das machen sollte. Aber wer weiß schon, was für eine solche Meldung nicht alles geboten wird ...

Servus,
Robbie
 
Allerdings glaube ich persönlich - auch wenn es einer Vorverurteilung gleich kommen mag - nicht (mehr) an seine Unschuld. Schon alleine deswegen nicht, weil er sonst ja keine Selbstanzeige hätte machen müssen - und auch solche Dinge wie Hausdurchsuchung und gar U-Haft auf schwerere Vergehen hindeuten. Und auch wenn die Geschichte mit der Selbstanzeige korrekt abgelaufen sein sollte und er somit juristisch als unschuldig gilt, ist er in meinen Augen trotzdem ein (Steuer-)Betrüger, mit all seinen in der Vergangenheit gemachten Aussagen.

Ausnahmsweise mußt Du gar nicht so zurückhaltend sein. Eine Selbstanzeige IST ein Schuldeingeständnis. Und ihre Wirkung ist allenfalls eine Strafbefreiung, aber keine Entschuldigung, er wäre also am Ende des Tages zwar schuldig der Steuerhinterziehung, würde aber (über die finanzielle Strafe hinaus - erhöhter Steuersatz) nicht weiter bestraft.

Wo ich allerdings vorsichtiger wäre, das ist die Geschichte mit Hausdurchsuchung und U-Haft als Hinweis auf das tatsächliche Vorliegen schwererer Vergehen anzusehen. Zumindest Hausdurchsuchungen werden in letzter Zeit entgegen allen gesetzlichen und verfassungsrechtlichen Vorgaben wegen wirklich jedem Sch... und geradezu inflationär durchgeführt - ganz nach dem Motto "man findet schließlich immer was". (nur ein Beispiel auf spiegel.de) Der Richtervorbehalt hilft da leider auch nicht viel. Man kann fast schon davon ausgehen, daß es jeden treffen kann.
 
Wo ich allerdings vorsichtiger wäre, das ist die Geschichte mit Hausdurchsuchung und U-Haft als Hinweis auf das tatsächliche Vorliegen schwererer Vergehen anzusehen. Zumindest Hausdurchsuchungen werden in letzter Zeit entgegen allen gesetzlichen und verfassungsrechtlichen Vorgaben wegen wirklich jedem Sch... und geradezu inflationär durchgeführt - ganz nach dem Motto "man findet schließlich immer was". (nur ein Beispiel auf spiegel.de) Der Richtervorbehalt hilft da leider auch nicht viel. Man kann fast schon davon ausgehen, daß es jeden treffen kann.
Das sehe ich, auch nach einer Diskussion heute mit einem befreundeten Strafrichter am LG, anders. Man darf davon ausgehen, daß die ermittelnde Staatsanwaltschaft, die ja zunächst zum Strafbefreiungssachverhalt ermittelte, und zwar seit der Selbstanzeige (Mitte Januar) zu dem Ergebnis kam, daß da noch was war, was U.H. nicht angegeben hatte. Daraufhin hat die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr beim Amtsgericht (wahrscheinlich Miesbach?) beantragt. Soweit ist das ein ganz normaler Vorgang. Der Haftrichter dürfte nun angesichts der Prominenz des Beschuldigten mit Sicherheit seine Entscheidung doppelt und dreifach an höherer Stelle abgesichert haben. Bis wohin die höhere Stelle reicht, darüber darf spekuliert werden. Sie reicht aber mindestens bis zum Justizminister des Freistaates. Das lief bei Zumwinkel übrigens nach dem selben Muster ab. Es bestand also Zweifel, vielleicht sogar Gewissheit, daß die Selbstanzeige keine Strafbefreiung nach sich ziehen würde. Und dann ist die Hausdurchsuchung und der Haftbefehl wegen Fluchtgefahr schon automatisch. Die U-Haft hat U.H. nur vermieden, weil er offensichtlich in rasanter Geschwindigkeit die geforderte Bürgschaft einer Großbank zustande brachte, sodaß er (nach unserer bisherigen Kenntnis) nicht mal in Polizeigewahrsam genommen wurde. Das würde allerdings darauf hindeuten, daß er darauf vorbereitet war, daß es einen Haftbefehl geben könnte.
Das ist die Wiedergabe aus kompetenter Juristensicht.
 
Das Thema Fussball mal wieder von der sportlich-unterhaltsamen Seite

Witz des Tages:


Messi: "Wo schauen wir uns das Finale an?"

Ronaldo: "Bei mir!"

;) :whistle:
 
Der Haftrichter dürfte nun angesichts der Prominenz des Beschuldigten mit Sicherheit seine Entscheidung doppelt und dreifach an höherer Stelle abgesichert haben. Bis wohin die höhere Stelle reicht, darüber darf spekuliert werden. Sie reicht aber mindestens bis zum Justizminister des Freistaates.

Also, wenn Dein befreundeter Richter am LG das selbst so wie beschrieben handhaben sollte, dann wird mir gerade schlecht! Ich hoffe, der Mann hat mal was von richterlicher Unabhängigkeit gehört und trifft seine Entscheidungen, ohne irgend einen Minister oder Ministerialen zu befragen! Anderenfalls sollte einer seiner Kollegen sich mal um ihn kümmern.

Die Einzigen, die in diesem Spiel an Weisungen von Ministern zu befolgen haben, das sind die Leute der Staatsanwaltschaft. Da kann man sich zwar auch die Frage stellen, ob die nicht eigentlich auch unabhängig sein sollten (so wie zB in dem so rückständigen Italien), aber das ist ein anderes Thema.

Im Übrigen: natürlich deutet die Kiste mit Hausdurchsuchung/Haftbefehl darauf hin, daß zumindest die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, daß die Selbstanzeige nicht den Erfordernissen entsprechend und damit letztlich nicht zur Strafbefreiung führen würde. Wobei nach so einer Erkenntnis bei der Staatsanwaltschaft weder eine Hausdurchsuchung noch ein Haftbefehl automatisch sind, da gibt es immer noch den Richtervorbehalt, ein Richter muß diese Maßnahme also abnicken (außer bei Gefahr im Verzug) bzw. den Haftbefehl erlassen. Für den Haftbefehl braucht es die Feststellung einer Wiederholungs-, Verdunkelungs- oder Fluchtgefahr, deren Vorliegen der Richter feststellen muß. Und das sollte nach dem Verfassungsgericht eben nicht automatisch erfolgen, auch eine Fluchtgefahr liegt nicht automatisch bei Vermutung des Vorliegens mit Haft bedrohter Straftaten vor! Eine Freiheitsentziehung stellt immer noch den härtesten in unserem System vorgesehenen Grundrechtseingriff dar, und trotz des mit der Selbstanzeige verbundenen Schuldeingeständnisses gilt nach wie vor der Grundsatz, daß erst nach rechtskräftig festgestellter Schuld und entsprechender Verurteilung eingesperrt wird. Untersuchungshaft hat nur aus den oben angeführten, abschließenden Gründen verhängt zu werden, nicht, um schon mal ein bißchen zu strafen! Alles andere verstößt gegen Grundsätze unserer Verfassung. Aus gutem Grund.

Whoops
 
Also, wenn Dein befreundeter Richter am LG das selbst so wie beschrieben handhaben sollte, dann wird mir gerade schlecht! Ich hoffe, der Mann hat mal was von richterlicher Unabhängigkeit gehört und trifft seine Entscheidungen, ohne irgend einen Minister oder Ministerialen zu befragen! Anderenfalls sollte einer seiner Kollegen sich mal um ihn kümmern.
Natürlich sind Richter unabhängig in ihrer Entscheidung. In dieser Causa ging es aber sicher nicht um diese Frage, sondern darum, ob der Haftrichter sich sinnvollerweise zumindest im ersten Schritt bei seinem AG-Präsidenten versichert, nichts übersehen zu haben. Das ist aus meiner Sicht verständlich, und ich an der Stelle würde das auch so machen ohne meine Unabhängigkeit damit an den Nagel zu hängen. Mit Deiner Formulierung unterstellst Du ihm, daß er seinen Vorgesetzten gefragt habe. Das wollte ich damit aber nicht ausdrücken. Und den Fortlauf der Geschichte innerhalb der Justiz kennen wir natürlich nicht. Wir wissen nur, daß der MP in einem Interview gesagt hat, daß er davon gewußt hat, daß ermittelt wurde, und zwar bevor die Sache öffentlich wurde.
Das mit dem Automatismus meinte ich natürlich nach dem Erlaß des Haftbefehls. Danach lief das normale Procedere ab. Und als Haftgrund konnte nur die Fluchtgefahr gelten. Wiederholungs- oder Verdunkelungsgefahr konnten nach der Selbstanzeige als Haftgründe nicht mehr greifen. Aber eine Flucht lag bei dem Umfang durchaus im Bereich des Möglichen. Also, wir sind garnicht auseinander in unseren Einschätzungen.
Was die Sache so schwierig macht, jenseits der strafrechtlichen Würdigung, ist der menschliche Faktor. Da offenbart sich hinter der Maske? des sozial engagierten Vereinsmanagers, später sogar FCB-Präsidenten, und erfolgreichen Unternehmers (welchen Ruf er in seinem Unternehmen genießt, weiß ich nicht), der mit Millionenbeträgen herumspielende Zocker und Steuerhinterzieher (hat er ja eingeräumt). Und der FCB und seine Aufsichtsräte sind auch mitbetroffen; das wissen wir inzwischen ja auch. Und das ist eine Gemengelage, die man durchaus als katastrophal bezeichnen kann. Man kann ihm eigentlich nur empfehlen, den Präsidentenstuhl zu räumen und alles vollständig aufzuklären, was aufklärungsbedürftig ist. Die Alternative mag ich mir nicht vorstellen.
 
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