Jobmaschine Flughafen

Chris99 hat gesagt.:
...aber ein Reier hat ca. 3x soviele Paxe betreut wie ein LHler.....

Ob man da noch von betreuen reden kann ist die Frage.

Ich hab es ja im "Reierair"-Thread schon anklingen lassen: so lange alles glatt läuft ist es sicherlich kein Problem.

Die Frage ist doch, wie sieht es aus, wenn es unvorgeshene/unvorhersehbare Schwierigkeiten gibt. (Wie gesagt, ich kann nicht aus eigner Erfahrung berichten, weil noch nicht mit "Reierair" geflogen und kann somit nur auf das zurückgreifen, was ich an Berichten gelesen habe).


Hier ein paar Beispiele:

Ryanair - by Sue Smith
"13 December 2005 I have used Ryair on a number of occassions and have found them very satifactory. I do sympathise with the passengers who recently have had their flights cancelled with very little support from the airline. ..."
Ryanair - by Stephen Walsh
"13 December 2005
Has anyone ever tried ringing the reservation contact numbers ? My flight booking reference number wasn't sent to me by e-mail so I needed to contact Ryanair by phone to get it. I have tried to ring the number at least 200 times it is permanently engaged. I also tried reservation contact numbers in Finland , Portugal, Sweden in an act of real desperation. It is impossible to contact anyone at the company. I cannot think of a worse example of customer service."

Ryanair - by C Robertson
"
13 December 2005 We were flying from Murcia to Glasgow Prestwick recently and arrived to check in early only to find a huge queue of folks and sadly the queue was not going down so it was a long wait to check in. Reason?? On the check in desk were two, one checking the customers in, the other writing excess baggage documents. We then had to take this document round the corner, queue again, pay and then return with the receipt in order to be given a board card. From our plane alone we reckoned on 80% paying excess baggage. The moan is that coming out from Prestwick our luggage was under, no one paid much attention to weighing going outward. Coming back was quite different, they had set up the checking in desk ready to grab whatever euros lay hiding in the bottoms of our purses and wallets - at least Easyjet allow for soggy face flannels and turn a blind eye to a mere half a kg - not Ryanair - the low fares are quickly accounted for with the amount of excess payments. Almost everyone we spoke to( as this was our first time with Ryanair,) told us they would not travel with this outfit if there was another operator on the route - it would suit me if Easyjet took over every route. Ryanair is not 'passenger friendly' amazing how they are always out of 'real food', why can't they count the passengers and order enough. I will not fly with them again unless its the last resort. "

Ich will Euch mit gequoteten Texten nicht überstrapazieren könnt sie Euch ja auf der gelinkten Website selber anschaun.

Ansonsten stimme ich Flaps Full in weiten Bereichen zu, insbesondere bei: if you pay peanuts...!

Dies ist auch der Bereich, warum in meinen Augen die Deutsche Wirtschaft so krankt!

Wir (und hier meine ich im besonderem Maße die Führungskräfte der deutschen Wirtschaft) haben nicht verstanden, die ehemaligen Stärken zu vermarkten. Im "Billigbereich" liegt diese Stärke eben mal nicht. Das hätte spätestens in den 70er/80er Jahren klar werden müssen, als die Japaner in so wichtige Bereiche wie der Auto-, Optik-, Unterhaltungsindustrie einbrachen.

Die deutschen Produkte waren teuerer, in vielen Bereichen noch nicht mal hochwertiger und vor allem störanfälliger als die Fernostkonkurrenz. Bei Reklamationen saß man auch noch auf dem hohen Ross.

So hat man Kunden verloren!

Deutschland ist ein Land, das nur von hochwertigen Produkten leben kann. Und unter hochwertig, verstehe ich nicht nur, dass ein Produkt allen möglichen Firlefanz kann, sondern dass es haltbar ist! Warum sperrt sich die deutsche Autoindustrie weitgehend noch bis zum heutigem Tag eine 3-Jahres- bzw. 100.000km-Garantie zu geben.

Bei dem Mist, den ich z.B. mit BMW erlebt habe, wird auch der Hochpreissektor nicht mehr lange zu halten sein. In der USA erlebt man es ja schon. Bei den Luxusautos hat der "Lexus" den deutschen Herstellern schon große Marktanteile abgenommen.

Und wenn LH so weiter macht und ihren Service immer weiter einschränkt, dann wirde es eben auch da bald zu Verlusten von Marktanteilen kommen.

Flaps Full hat das oben mit den 6% sehr richtig gesagt! Was soll das?
 
@ munich

Mein achter Wagen ist seit ich Führerscheinbesitzer bin erstmals ein Japaner.
Bin rundum zufrieden damit. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
munich hat gesagt.:
Flaps Full hat das oben mit den 6% sehr richtig gesagt! Was soll das?

Wie gesagt, es gibt nicht nur Crews.

Ich kann auch noch extremer werden: Wenn mir mein Chef jetzt ab sofort das 10-fache zahlt, macht es unserer Firma praktisch gar nichts aus.....nur komisch, dass dann meine Kollegen auch mehr wollen.

Aber genau so läuft es bei Hansens. Die Piloten bekommen mehr, aber nicht die Kabine. Aber die Überraschung ist dann gross, wenn die auf einmal murren.

Und vielleicht möchte ich gar keinen tollen Service, sondern einfach nur günstig von A nach B. Ich halte das auch mal ausnahmweise 45 Minuten nach Prag aus, ohne freie Getränke, Zeitungen und Schnittchen......und das hat noch nichts mit "Geiz ist geil" zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, das Fliegen kein elitäres Ereignis mehr ist, sondern Transport. In der S-Bahn hab ich noch nichtmal ein WC, obwohl ich von Laim zum Flughafen länger brauche wie von MUC nach FRA......

Ich bin beileibe kein FR-Fan, aber sie haben den ganzen verstaubten Staatcarrierpack der 80er Jahre kollektiv in den hintern getreten. Was war denn Lufthansa für ein Mistladen 1990?
 
flymunich hat gesagt.:
@ munich

Mein achter Wagen ist seit ich Führerscheinbesitzer bin erstmals ein Japaner.
Bin rundum zufrieden damit. ;)

Und ich fahre ein deutsches Auto - und es bleibt auch nicht ständig liegen........aber warum ein japanisches Auto fahren und auf LCC schimpfen? Kapier ich nicht? Oder gilt das erst ab koreanischen Kisten?
 
nonstop hat gesagt.:
Und ich fahre ein deutsches Auto - und es bleibt auch nicht ständig liegen........aber warum ein japanisches Auto fahren und auf LCC schimpfen? Kapier ich nicht? Oder gilt das erst ab koreanischen Kisten?

:thbup: :thbup: :thbup: :thbup: :thbup:
Ich auch und bin mit BMW sehr zufrieden.
 
rosti hat gesagt.:
Ein Flughafen ohne Bodenverkehrsdienst hat kein Herz mehr. Er kann nicht überleben.

Also die Amsterdam Schiphol Group kann aber sehr gut leben.....wenn das ohne Herz so gut läuft, sag' ich "raus damit, kostet nur Gewicht"...:blush: :whistle:
 
@ nonstop

Wie du Rückschlüsse vom KFZ auf Low Cost-Airlines hinbekommst kapier ich wiederrum nicht. Zumal die japanischen Wägen oftmals nicht billiger sind wie gleich ausgestatteter deutscher Mittelklassewagen. Das BMW und Mercedes grundsätzlich etwas mehr nehmen aus der Rest ist bekannt. ;)
 
nonstop hat gesagt.:
Wie gesagt, es gibt nicht nur Crews.

Ich kann auch noch extremer werden: Wenn mir mein Chef jetzt ab sofort das 10-fache zahlt, macht es unserer Firma praktisch gar nichts aus.....nur komisch, dass dann meine Kollegen auch mehr wollen.

Aber genau so läuft es bei Hansens. Die Piloten bekommen mehr, aber nicht die Kabine. Aber die Überraschung ist dann gross, wenn die auf einmal murren.

Und vielleicht möchte ich gar keinen tollen Service, sondern einfach nur günstig von A nach B. Ich halte das auch mal ausnahmweise 45 Minuten nach Prag aus, ohne freie Getränke, Zeitungen und Schnittchen......und das hat noch nichts mit "Geiz ist geil" zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, das Fliegen kein elitäres Ereignis mehr ist, sondern Transport. In der S-Bahn hab ich noch nichtmal ein WC, obwohl ich von Laim zum Flughafen länger brauche wie von MUC nach FRA......

Ich bin beileibe kein FR-Fan, aber sie haben den ganzen verstaubten Staatcarrierpack der 80er Jahre kollektiv in den hintern getreten. Was war denn Lufthansa für ein Mistladen 1990?

Und wenn man dann noch, wie Anfang der Woche passiert, für einen Hin- und Rückflug nach WAW 1165,52 € für den Flug in einer Ölsardinendose bezahlt, dann geht einem mangels Konkurrenz für 2 etablierte Liniencarrier der Hut hoch. Der Gegenwert steht in keinem Verhältnis zum Preis.
Solche Preise machen den Standort Deutschland teuer, denn meine Company gibt diesen finanziellen Aufwand weiter.
 
@ checkin

Das sind die Probleme einer großen Hub-Airline wie Lufthansa. Das sind die sogenannten Europa-Rosinenstrecken, ohne diese könnte ein Lufthansa jedoch das Angebot nicht mehr auf dem Level erfüllen. ;)
 
Ok, es geht um folgendes:

Wenn es Einschnitte bei den Gehältern gibt, dann immer beim Fliegenden Personal, vorrangig Cockpit.
Weil wir ja im Cockpit so dermaßen viel verdienen, versucht man dem gemeinen Volk weiß zu machen, das NUR SO das Unternehmen gerettet werden kann.

Aber wie gesagt: 20% der Belegschaft verursachen NUR 6% der Gesamtkosten im Konzern!!!!

Es wird amer IMMER zuerst beim Fliegenden gespart, wie oben geschrieben- habe ich bei der letzten Tarifrunde gesehen. Was das Cockpit CLH an Einbußen ggü. der Kabine hatte, stand in keinem Verhältnis. V.a. weil sich im gleichem Atemzug unsere GF mal 8% mehr gegönnt hat!

Cockpit ist der Gehaltsabgeber Nr. 1 - immer!
Hat bei DE, ausser dem Fliegendem- noch jemand was abgegeben? Nicht das ich wüsste.

Es geht nicht darum, wenn das Cockpit 10% mehr will, daß die Kabine ebenso danach schreit.
Bei den 20% der Belegschaft ist die Kabine schon mit dabei!

Wenn ALLE beim Fliegenden 10% mehr bekommen, steigen die Kosten um 0,6%!

D.h. es gibt im LH Konzern noch mächtig viel anderes, wo man sparen kann!
Ich erarbeite grade einen Vorschalg, wie man an Lappalien allein bei CLH bei einem bestimmten Ablauf 50% Kosten einsparen kann! Und keiner beim Personal muß leiden, es spart einfach nur Geld und entlastet die Umwelt!
Der Vorschlag wird demnächst eingeschickt, sollte der im Konzern umgesetzt werden, dann sind evtl. Kosteneinsparungen p.a. in 7-stelliger Höhe zu realisieren, in 6-stelliger Höhe sind sie auf alle Fälle zurealisieren! Und wieder muß keiner in der Firma leiden!
Das sind so einfache Sache, das fällt keinem auf, aber die Ersparnis siehe oben!
 
@ nonstop

So eigenartig es klingt, auch Du hast zu gewissen Teilen recht!

Natürlich waren und sind überzogene Forderungen z.T. mit schuld an der Misere in der sich Deutschland befindet. Und auch der z.T. vorhandene Egoismus einzelner Teile eines Unternehmens führt zu Problemen.

Es ist doch ähnlich wie bei einer Fussballmannschaft. Auch ein Unternehmen ist im gewissem Sinn ein Mannschaftssport.

Was das o. von Dir angeführte Cockpitpersonal betrifft, muss man im Vergleich zu nahezu allen anderen Berufen aber einen gewissen Unterschied machen.

Meines Wissens sind Piloten so gut wie die einzige Berufsgruppe, die ihre Ausbildung selber bezahlen. Und das ist eben der Unterschied.

Was nun Dich und Deine Reisegewohnheiten anbetrifft: ok! Da muss die LH dann eben ganz klar sagen, das ist nicht mein Kunde!

Es hat keinen Sinn, wenn ein Unternehmen versucht alle Bereiche abzudecken (ist übrigens bei unseren Parteien genau das Gleiche). Hier ist einfach Spezialisierung angesagt. Und schon gar keinen Sinn hat es, Geschäftsmodelle anderer Unternehmen zu kopieren. Eine Kopie wird immer eine Kopie bleiben und somit bestenfalls über andere Bereiche - und da fällt unseren "Nieten in Nadelstreifen" meistens nicht viel mehr ein, als der Preis - punkten können.

Wenn Du hier so triviale Dinge wie die Snacks etc. anführst. Das ist doch nur ein Bereich, der eine gewisse Wertschätzung des Kunden zeigt.

Viel entscheidender ist doch die Flexibilität, die mir ein Carrier wie LH, AF, BA usw. bietet. Ich bin nicht derjenige, der Lust hat sich über Monate im Voraus festlegen zu lassen, was er dann zu machen hat. Und wenn sich ein Termin oder meine Urlaubsplanung ändert, dann muss dies für mich, ohne dass ich gleich den ganzen Ticketpreis verlustig gehe, machen lassen.

Ich nehme mal das einzige Low-Cost-Beispiel, das ich habe. Mir ist in diesem Jahr in CGN die LH vor der Nase weg. Wäre mir das mit einem Billigticket, egal ob von LH oder einem Low-Cost-Carrier passiert, wären die Euros für das Ticket einfach futsch gewesen. So habe ich mir eben den nächsten Vogel, der nach MUC ging genommen - und das war eben 4U. Der Preis den ich bei 4U löhnen musste war um nahezu keinen Deut billiger, als das was ich bie LH für das Ticket bezahlt habe. Nur hätte ich den Vogel aus irgend welchen Gründen auch verpasst, wäre es nix mit Rückerstattung gewesen.

Problematisch wird es erst dann, wenn LH mit ihrem Flexticket um so viel teuerer ist, dass ich von vorherein mehr zahle, wie wenn ich den Rückflug verlustig gehe. Genau das ist der Knackpunkt!

Und weil Du die S-Bahn ansprichst! Ja, Du hast recht! Es gibt kein WC und bis vor Jahren gab es keine Aircondition. Und es gab und gibt keinen Wettbewerb! Aber ich erinnere mich noch mit Schrecken an dieses S-Bahngefühl (im Winter draußen saukalt, drinnen total überheizt, in den Stoßzeiten total überfüllt, eingezwängt zwischen Leuten die z.T. Wasser und Seife anscheinend als Luxus ansahen). Was war das Erste was ich gemacht habe, als ich es mir leisten konnte? Ja, genau! Ich fuhr mit dem Auto - und das obwohl die S-Bahn schneller war.

Es wird schwer werden mich als Kunden zurück zu gewinnen. vor allem hat sich nicht vieles zum Positiven gewandelt. Die Kisten sind zwar inzwischen klimatisiert, aber! man hat dafür an anderen Bereichen gedreht und die Situation verschlechtert.

Früher war an nahezu allen etwas größeren Bahnhöfen Personal vorhanden, wo ich Geld wechseln, eine Fahrkarte kaufen, mir bei Schwierigkeiten Rat holen konnte.

Heute? Was ist heute los? Ein Fahrkartenautomat, der max. Scheine bis (ich glaub 20€) annimmt, der mir den Geldschein, weil er aus unerfindlichen Gründen nicht erkennt, dass dieser ok ist, vor die Füße spuckt und dieser dann vom Wind auf die Gleise geweht wird. Nachdem ich dann im gewissem Sinn unter Einsatz meines Lebens den Schein wieder aus dem Gleisbett geholt und bei einem Mitreisenden gegen einen anderen getauscht habe und nun endlich die Fahrkarte habe, diese wegen dem ganzen Tohuwabuhu von der falschen Seite in den Schlitz gesteckt habe, also zuviel gestempelt habe, kein Ansprechpartner. Ich will hier und jetzt nicht alles widerholen, was mir alles bei meinen wenigen S-Bahnfahrten passiert ist, aber lieber kratz ich den Putz von den Wänden, als dass ich mit so einem "Geschäftspartner", der mir bei Preissteigerungen zumutet zum HBF zu fahren und mir das Geld für nicht entrichtete Fahrten dort erstatten zu lassen, Geschäfte mache - oder drück es anders aus - mich von ihm "befördern" zu lassen.

Ich schwimme wahrlich nicht in Geld, aber lieber mache ich eine Urlaubsreise nicht - oder spare an anderer Stelle, als dass ich mir eine Behandlung, wie oben von "Kunden" bei FR beschrieben, zu Teil werden lasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
munich hat gesagt.:
@ nonstop

So eigenartig es klingt, auch Du hast zu gewissen Teilen recht!
....

Meines Wissens sind Piloten so gut wie die einzige Berufsgruppe, die ihre Ausbildung selber bezahlen. Und das ist eben der Unterschied..

Zu 1.) danke - muss dir wirklich weh tun.....:p ;)

zu 2.) Das macht eben keinen Unterschied: Fakt ist, dass es in der Luftfahrt in den letzten 20 Jahren einen massiven Preisverfall gegeben hat. Das ganze Land schreit Geiz ist geil und rennt zu Lidl, aber der Arbeitgeber soll mir gefälligst mehr zahlen, obwohl er weniger für seine/meine Produkte bekommt. Das kann nur schiefgehen, oder man schafft es, produktiver zu sein (deswegen fliegen LCC-Piloten auch mehr).

Mir persönlich ist es völlig egal, wieviel ein Pilot verdient, ich hab nichts davon, wenn bei denen gekürzt oder auch was drauf kommt.

Ich bin auch, wie schon mehrfach geasgt, kein übermässiger LCC-Fan. Ich will aber nur einfach das bezahlen, was ich brauche und nicht irgendwelche Vielfliegerprogramme, Lounges (die ich nicht will und auch nicht brauche), usw.
Diese Flexibilität hat eine LH mittlerweile auch (->HAM), aber eben erst durch FR & Co. Und das finde ich gut.....
 
Um es auf dem Punkt zu bringen!!! ;D


Größere Unternehmen haben größer Probleme,
kleinere Unternehmen haben kleiner Probleme. :D
 
nonstop hat gesagt.:
Zu 1.) danke - muss dir wirklich weh tun.....

nonstop, warum sollte es? Ich war noch nie jemand, der nicht auch andere Argumente berücksichtigt und diese auch gelten lässt - oder aber, der sich nicht belehren lässt.


nonstop hat gesagt.:
[...]
zu 2.) Das macht eben keinen Unterschied: Fakt ist, dass es in der Luftfahrt in den letzten 20 Jahren einen massiven Preisverfall gegeben hat. Das ganze Land schreit Geiz ist geil und rennt zu Lidl, aber der Arbeitgeber soll mir gefälligst mehr zahlen, obwohl er weniger für seine/meine Produkte bekommt. Das kann nur schiefgehen, oder man schafft es, produktiver zu sein (deswegen fliegen LCC-Piloten auch mehr).

Mir persönlich ist es völlig egal, wieviel ein Pilot verdient, ich hab nichts davon, wenn bei denen gekürzt oder auch was drauf kommt.
[...]

Im Prinzip ist es mir bestimmt genau so egal wie Dir! Auch ich habe nix davon.

Ein Problem wird es jedoch dann, wenn es beispielsweise über längere Flugzeiten an die Sicherheit geht.
 
Ich hätte ja noch nen Schwank meines gestrigen Tages zu erzählen.

Kohle motiviert dann doch irgendwie, aber wenn die Kohle nicht mehr stimmt für die Verantwortung und wenn dann noch sowas wie gestern dazu kommt....Amen!
Eine "Ist mir doch scheiß egal" Einstellung kann in der Fliegerei tödlich sein!

Das es uns nicht um die Kohle geht, sieht man schon daran, wieviele bei uns Teilzeit fliegen.
Man versucht uns möglichst viel zu nehmen, damit der Gewinn steigt. Wenn es dannnoch an die Kohle geht....

Mir ist es auch wurscht, was ein Arzt verdient, aber wenn ich dann in Behandlung bei ihm bin, dann wünschte ich mir, er verdient viel Kohle, hat gute Arbeitsbedingungen und ist zufrieden mit dem was er macht! Alles in allem ist das Motivation.

Das erstaunliche ist, das es den Paxen egal ist, wieviel ein Pilot verdient, ob er gute Arbeitsbedingungen hat und zufrieden ist- Hauptsache der Flug kostet nicht mehr als 20€!
 
Zuletzt bearbeitet:
Flaps full hat gesagt.:
Kohle motiviert dann doch irgendwie, aber wenn die Kohle nicht mehr stimmt für die Verantwortung und wenn dann noch sowas wie gestern dazu kommt....Amen!
Eine "Ist mir doch scheiß egal" Einstellung kann in der Fliegerei tödlich sein!

Das es uns nicht um die Kohle geht, sieht man schon daran, wieviele bei uns Teilzeit fliegen.
Man versucht uns möglichst viel zu nehmen, damit der Gewinn steigt. Wenn es dannnoch an die Kohle geht....

Das erstaunliche ist, das es den Paxen egal ist, wieviel ein Pilot verdient, ob er gute Arbeitsbedingungen hat und zufrieden ist- Hauptsache der Flug kostet nicht mehr als 20€!

Ich kann ja verstehen, dass Geld dich motiviert, aber ich will auch nicht von einem schlechtbezahlten, übermüdeten Busfahrer an die Wand geklatscht werden. Piloten verdienen auch bei einer Nullrunde immer noch nicht wirklich schlecht, dewegen hält sich mein Beileid, entschulige bitte, schon in Grenzen. Ein schlechtbezahlter, übermüdeter Assistenzartzt im Krankenhaus hat schliesslich auch Verantwortung, da ist bei einem Fehler auch schnell mal einer tot......

Und mir ist es ehrlich gesagt auch nicht so wichtig, ob du mit deinem Job zufrieden bist und wie deine Arbeitsbedingungen sind.......meine interessieren dich ja auch nicht. Ich gehe einfach davon aus, dass da vorne ein Profi sitzt, der sich eben einen anderen Job sucht, wenn ihm sein jetziger Arbeitgeber nicht passt, das machen schliesslich alle anderen auch so.

Zumal meines Wissens die meisten Airlines nur bedingt weniger Zahlen wollen, sondern eher mehr Arbeit möchten. Solange das im Rahmen gesetzlicher Vorschriften ist, muss das okay sein. Wenn der Gestzgeber die Obergrenze zu hoch angesetzt hat, ist das nicht der Fehler/die Schuld deines Arbeitgebers.

Aber es muss klar sein, dass auch Lufthansa gezwungen ist, die Stückkosten zu senken. Also musst du eben mehr PAXE/Jahr fliegen. Das geht teilweise über grösseres Gerät, höhere Auslastung und eben mehr Stunden für dich. Wenn ein Unternehmen über Jahre dicke Gewinne einfährt, hält man schliesslich auch die Hand auf, bei Schwierigkeiten sollte man auch mal Zugeständisse machen.

Vielleich sehe ich das ja falsch, aber für mich ist das so plausibel.
 
1. Mal eben einen anderen Job suchen, wenn das so einfach wäre. Die Airlinebranche ist in Deutschland nicht so, daß es in jeder großen Stadt einen ganz tollen Arbeitgeber gibt, wie z.B. im Maschinenbau. Es gibt in Deutschland genau 2 ganz gute Arbeitgeber in der Branche!
Dann mußt du dich schon im Ausland unsehen, und das heißt nicht das Europäische, denn da hast du so gut wie keine Chancen als Deutscher. Nein, du mußt schon richtung Golf gehen.

2. Schade, das es dich nicht ineressiert, oder der Assi-Arzt oder der Pilot im KH oder Cockpit gut verdient- wie gesagt, das ist nicht die Hauptmotivation. Es geht um viel mehr. Mir ist das schon ein Anliegen, daß die Leute gemäß ihres Könnens gut bezahlt werden und nicht wie Sklaven behandelt werden, wie deutsche Ärzte, die Abfertiger am Airport oder auch Piloten bei manch deutscher Airline.

3. Zählt im Grundsatz die Vorgabe des LBAs, aber nicht wenn was passiert. Dann kommt die "Best Industry Practice" zum tragen. Diese ist deutlich strenger als das Gesetz und an diese "BIP" halten sich auch deutsche Richter!

4. Halte ich mein Gehalt für eine angemessene Entlohung, wenn ich jeden Monat 3000 Leute sicher durch die Gegend transportiere.

5. Geld ist nicht alles, da legt man eher Wert auf andere Dinge. Motivation erreicht man nur bis zu einem gewissen Maße über Geld. Wenn die Motivation flöten geht, leidet die Sicherheit- sowohl beim Arzt als auch beim Piloten.

6. Und mal erhlich, du willst mir doch nicht wieder mit dem Vergleich des Busfahrers ankommen.....ich hatte irgendwo schon mal geschrieben, daß man in einer Studie gezeigt hat, daß man beim Autofahren 6 Dinge gleichzeitig macht/überwacht. Beim Fliegen sind es deren 60! Ich werd auf diese Busfahrer-Vergleiche nicht mehr eingehen.

7. Hand aufhalten: Das wäre so einfach. Nur wenn die GF dir nichts geben will, und auch in guten Zeiten (LH hat auch 2005 ein sehr gutes Jahr gehabt, genau wie 2004!) nur nehmen will, hast du die Schnauze voll! Siehe andere Beispiele in diesem Thread, wie Conti, AEG usw...

8. Ich drücke den Ärzten alle Daumen die ich habe, das die bessere Bedingungen erhalten- von der Arbeitszeit her und finanziell! Diese Berufsgruppe ist eine der unterbezahltesten in Deutschland!

9, Hat JEDER andere Beruf, den man ausüben kann, irgendwo eine Möglichkeit mehr als 2 Meinungen im Ernstfall einzuholen, mal kurz alles abwägen, mit anderen zu Diskutieren, für und wider anzuwägen, das kann dann auch schion mal länger als 2 min gehen, im ggs. zu uns im Cockpit.
Wenn uns der Arsch brennt, dann hast keine Möglichkiet mal eben schnell zu überlegen was du machst, sonder du machst einfach nur! Beratung vn länger als 1 min kann das Ende sein.
Nebenbei bewegst du dich in einem 3-dimensionalen Raum mit einer Geschwindigkeit von 500 km/h, und hast dummerweise noch andere Leute um dich rum ,die du beachten solltest und ATC will auch noch was von dir, bis du denen nicht gesagt hast, das du mal ein klitze kleines Problem hast. Aber da sind ja noch bis zu 400 Leute, die auch versorgt werden wollen und die du nicht mal eben rausscheuchen kannst. Dann hast du dummerweise noch ein weiteres Problem: Du sitzt auf einem mächtigen Haufen Sprit, und nebenbei ist ist dir noch 50% deines Antriebs ausgefallen, der dich am Leben hält!
Von den anderen Dingen wir Steuerung mal ganz zu schweigen, die hängt nämlich auch an der Hydraulik, die dann blöderweise bis vor 10 s noch ein TW versorgt hat, das es jetz nicht mehr gibt...

Und jetzt erzähl mir mal was von einem Busfahrer, bei dem der Bus brennt...
Mist, jetzt bin ich doch drauf eingegangen!:shut:

Schönen Abend weiterhin. Ich muß los ein paar Sachen erledigen.
 
Flaps full hat gesagt.:
6. Und mal erhlich, du willst mir doch nicht wieder mit dem Vergleich des Busfahrers ankommen.....ich hatte irgendwo schon mal geschrieben, daß man in einer Studie gezeigt hat, daß man beim Autofahren 6 Dinge gleichzeitig macht/überwacht. Beim Fliegen sind es deren 60! Ich werd auf diese Busfahrer-Vergleiche nicht mehr eingehen.
Also, ich finde den Vergleich Busfahrer <-> Pilot schon etwas unverschämt. Von der Qualifizierung und der Mange an Fachwissen liegen da Welten dazwischen, unverständlich warum es trotzdem Busfahrer (MVV) gibt die besser verdienen als manche Piloten (z.B. bei Augsburg Airways). Einen Bus bekomme notfalls auch ich noch gefahren, aber mit einem Flugzeug dürfte ich doch Probleme haben ;D;D;D

Nur woran will man den Wert einer Arbeitsleistung messen? An dem direkten wirschaftlichen Nutzen? Das funktioniert vielleicht bei Leuten die direkt produktiv tätig sind (die dann aber deutlich besser verdienen müßten, denn mit ihrer Arbeitsleistung finanzieren sie einen riesigen Verwaltungsapparat mit, der selbst weitgehend nicht produktiv tätig ist z.B. Beamte, Juristen, Politiker, Betriebswirte, Lehrer u.ä.), aber bei Ärzten oder sozialen Berufen? Und was ist die Arbeitsleistung eines Straßenkehrers, Zeitungsausträgers, Gepäckträgers oder ähnlicher niedrig qualifizierter Arbeiten wirklich wert?
Alles schwer zu sagen, und verhungern kann man ja auch niemanden lassen...
 
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