Also ganz so kann ich das nicht stehen lassen! Ich beziehe mich, was meine Antwort betrifft speziell auf die Großindustrie.
Meckl hat gesagt.:
1. Geiz = Geil!
Tja - das war mal. Sicherlich gibt es immernoch genügend, die bei ALDI oder MediaMarkt einkaufen. Spricht ja auch nichts dagegen. Diese sind aber nicht auf Teufel komm raus die billigsten. Ganz im Gegenteil. Was diese Ketten aber erreicht haben ist, daß sie den Verbraucher dazu anspornen, Preise zu vergleichen.
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Die Zulieferer werden zwar immer noch gut auf einen günstigen Preis getrimmt, aber nimmt auch die Bereitschaft der Hersteller zu, für entsprechend höherwertige Produkte auch mehr zu investieren. So z.B. beobachtet bei Faurecia, Sitzzulieferer für AUDI.
Ich wollte das wäre so! Natürlich sind sie nicht überall die billigsten, aber sie versauen mit Dumpingpreisen bei einzelnen Lockangeboten den anderen den Markt.
Hauptproblem ist dabei, dass sich gewisse Preise bei Lockangeboten bei dem Verbraucher ins Hirn brennen und dieser dann meint, er müsste immer und überall zu diesem Preis kaufen können.
Auf Grund der Verschiedenartigkeit und Kurzlebigkeit der Produkte ist es heute mehr als schwierig geworden qulifiziert zu vergleichen.
Es werden dann ein paar wenige Kriterien für solche Vergleiche hergenommen, so z.B. bei der Digicam die Pixel, beim Computer der Rechner bzw. Festplatte, etc.
Und noch was, Meckl. Bereits meine Mutter hat Preisvergleiche angestellt. Das ist sicherlich keine Erfindung der heutigen Zeit.
Und weil Du oben bei den Sitzen von Audi warst. Viel lieber wäre mir, wenn man mit der Qualitätssicherung endlich mal bei der Elektronik ansetzen würde. Bei der großen Anzahl, die heutzutage zum Einsatz kommt und vor allem bei der Störanfälligkeit, die vorhanden ist, ist sie bereits bei über 50% der Gesamtstörfälle angekommen. Natürlich lässt sich das aber nicht mit Bauteilen im ct.-Bereich machen.
Aber ich weiß ja wie das abläuft. Der ingenieur konstruiert etwas, was sinnvoll und tauglich ist. Als erstes kommt der "Kofmich" und sagt "zu teuer". Natürlich kann man alles billiger machen, aber eben nicht zum Nulltarif. Es geht entweder auf Kosten der Qualität oder Quantität. Ich häng halt dann mehrere Funktionen an ein Bauteil und schon liegst Du mit Deiner Karre auf der Strasse, was vorher vielleicht "nur" den Ausfall des Scheibenwischers bewirkt hätte.
Meckl hat gesagt.:
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Die Manager sind doch alle doof!
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...Wir leben in einer verdammt kurzfristigen Welt - der Erfolg von heute ist morgen schon wieder Geschichte und interessiert niemanden. Was also muß ein Manager machen? Sein Unternehmen im Vergleich zu Mitbewerbern auf einen erfolgreichen Kurs führen, der nicht nur heute die entsprechenden Gewinne (Und eben Wettbewerbsfähigkeit) sichert, sondern auch übermorgen noch.
Ja, leider ist es bei den Meisten so (ganau wie in der Politik)! Und mittel- oder langfristiges Denken - Fehlanzeige!
Ich hab es hier schon oft gesagt. Diese sogenannten Manager sind eine Reihe von Kopierern. Kauft Unternehmen A andere Unternehmen, dann macht es plötzlich auch Manager B und C. Was dabei rauskam, konnte man an unzähligen Beispielen sehen und ich glaub ich kann mir die einzelnen Beispiele wie DB, Siemens, etc. sparen.
Wo war denn die Verantwortung dieser Nieten?!!!
Haben sie mit 1.000€ dann im Monat nach Hause gehen müssen, dafür dass sie Bockmist gebaut haben. Wo war denn die Inovation, die ihr Unternehmen weitergebracht hätte? Und wer musste den Mist dieser nichtsnutzigen Heuschrecken ausbaden? Genau! Die Beschäftigten (und natürlich der Geldanleger, denn Merke! Manager spielen mit fremdem Geld)! Und nicht zu vergessen den Steuerzahler, da ja die Großindustrie hoch subventioniert war und ist.
Wo Du noch Unternehmer im Sinne des Wortes findest ist im Mittelstand - und genau dieser Mittelstand hat für die Großindustrie bluten müssen. Natürlich hat es immer schon bedrohlicher geklungen und war und ist medienwirksamer, wenn Telekom, Daimler und wie sie alles heißen, in einer Pressenotiz mitteilen, dass sie 30.000 Arbeitsplätze abbauen. Und das wird auch nochmals "sozialverträglich" auf Kosten des Steuerzahlers gemacht.
Wenn Siemens eine Vorruhestandsregelung angeboten hat, dann waren da die Leistungen des Arbeitsamtes mit eingerechnet. Und ich kenne keinen einzigen Fall, dass solch einem "Vorruhestandsgergeltem" vom Arbeitsamt eine neue Stelle angeboten wurde.
Wenn mir da einer erzählt, dass da nicht Absprachen zwischen unserer verbrecherischen Politik und unserer gleichermaßen verbrecherischen Großindustrie bestanden hat, dann muss er glauben, dass ich die Hosen mit der Beißzange anziehe.
Meckl hat gesagt.:
[...]
Kündigen = Amoralisch
Egal wer kündigt und gerade ausstellt wird hier einfach mal pauschal in einen Topf geworfen und als amoralisch dargestellt. Die Hintergründe und Rahmenbedingungen interessieren hier scheinbar gar nicht. Bei bestimmten Ankündigungen in der Vergangenheit stimme ich hier ja grundsätzlich überein, wenngleich ich dem Management nichts allzu böses unterstellen möchte. Aber zum Beispiel im Fall Telekom kann ich nichts amoralisches daran finden, 32.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Wenn ein ehemaliges Staatsunternehmen hergeht und ihren Wasserkopf, die überzogene und verbeamtete Struktur rationalisiert und die gesamte Geschäftsstruktur überarbeitet und strafft, finde ich daran nichts amoralisches. Sollte ich 32.000 Arbeitsplätze erhalten, nur damit ich sie erhalte? Wenn es auch ohne diese Arbeitsplätze geht - genausogut oder vermutlich sogar noch besser wie zuvor? Warum diese staatlich verkrustete, gewachsene Struktur auf Teufel-komm-raus beibehalten? Wenn man sieht, wieviele Angestellte andere TelKo - Unternehmen haben, wundert man sich eh wie die Telekom auf Dauer konkurrenzfähig bleiben will. Klar - Satte Gewinne. Aber nur solange, bis die Kunden dank Entmonopolisierung alle dorthin gewechselt haben, wo sie sich aufgehoben fühlen. In 3 Jahren kann so etwas ganz anders aussehen - Und plötzlich macht die Telekom vielleicht miese? Wer ist dann der erste, der schreit, warum hat man nicht, als man noch konnte? ...
Nein! Kündigen ist nicht amoralisch - zumindest nicht grundsätzlich!
Wenn jedoch, wie im Fall Müllermilch geschehen, ein Unternehmen mit 70 Mio Euro für "158 neu Arbeitsplätze" vom Land Sachsen und EU gefördert wird, in Niedersachsen dafür aber im gleichen Zug 175 Mitarbeiter auf die Strasse schmeißt, dann ist es nicht nur amoralisch, sondern im weitesten Sinn schon fast Subventionsbetrug.
Und was die Telekom betrifft. Natürlich ist es nicht leicht von einem verbeamteten Staatsunternehmen auf ein wettbewerbsfähiges Tlekommunikationsunternehmen umzustellen.
Aber die von Dir oben genannten verkrusteten Beamtenstrukturen sind längst aufgebrochen.
Aber wie heißt es so schön: Schuster bleib bei Deinem Leisten. Genau das hat die Telekom, genau wie viele andere Unternehmen nicht gemacht. Man hat, weil man ein gewisses Immobilienpotential hatte, ein Tochterunternehmen, die DeTE Immobilien gegründet, die dann, ähnlich wie es LH auch gemacht hat, das sogenannte "facility Management" erledigen sollte - und das nicht nur im eigenem Haus, sondern auch für Fremdkunden. Beide, LH und Telekom, verstanden von dem Geschäft null und gar nix, versauten aber auf dem Markt erst mal die Preise. Dass ihre Töchter dann dann hoch defizitär waren und LH zumindest wiedeer versucht sich nur aufs Kerngeschäft zu konzentrieren, hat aber dazu geführt, dass Leute rausgeschmissen werden mussten. Aber auch ich beispielsweise, musste wgen deren Mist Leute entlassen.
Meckl, es tut mir leid, dass ich es sagen muss. Aber im Bereich der Großindustrie ist man nicht nur stockblöd, sondern im hohen Maß amoralisch. Eben auch schon wieder so eine Kopie, die man von den Amis abgekupfert hat. "Hire and fire"!
Und nun noch kurz zum Geld und zur Motivation.
Flaps hat es ja eigentlich schon angesprochen. Welches Unternehmen versteht es denn noch, ein WIR-Gefühl zu geben. Wenn man seine Mitarbeiter eben nur als notwendigen, aber lästigen Kostenfaktor sieht, ja woran soll denn der Mitarbeiter noch die Motivation hernehmen?!
In jedem noch so billigem Mitarbeiterführungsseminar wird den Teilnehmern vermittelt, wie wichtig es ist, Mitarbeiter zu motivieren.
Ich habe Fabrikarbeiter kennengelernt, die tagaus tagein an der Excenterpresse standen und immer das gleiche Teil herstellten. Aber das war seine Maschine und eer war stolz darauf! Er war auch stolz darauf, dass er an dem Gesamtprodukt mitwirken durfte. Aber er wurde zu Firmenfeiern auch mal gelobt und es gab auch mal eine Erfolgsprämie. So motiviert man Mitarbeiter! Nicht dadurch, dass der VV sich im Ferensehen oder in der Aktionärsversammlung auf die Schulter klopft und den Aktionären freudig verkündet, dass sie kommendes Jahr nochmals 2Markfünfzig mehr bekommen.
Ich will es hier mal bewenden lassen, bevor ich noch ein Buch schreibe. Aber ich könnte nahezu unendlich so weiter machen.