YHZ
Mitglied
Die Treibstoffzuschläge sind massiv gesunken. Nachdem ich Familie in den USA habe, weiß ich das sehr genau. Es wird ja nicht alles als Treibstoffzuschlag ausgewiesen, aber in Summe sind die Ticketpreise vor allem auf der Langstrecke massiv gesunken. Man kann das dann nennen, wie man will, aber es dürfte doch an den Treibstoffkosten liegenAlso dieser so sehr direkte Zusammenhang wäre mir nicht bekannt gewesen. Die Treibstoffkosten sind um etwa 17% gesunken, die Umsatzerlöse sowie der Treibstoffzuschlag für Passagiere m.W. aber nicht.
Das kommt natürlich auf die langfristigen Kapital-/Finanzierungskosten der LH Gruppe an (gemeinhin auch WACC genannt). Die sind derzeit natürlich relativ niedrig, was am Zinsumfeld liegt, aber wenn die Leitzinsen wieder steigen, dann wird das schon eng. Mittel- bis langfristig geht man bei kapitalintensiven Unternehmen, wie der LH Gruppe, je nach Berechnungsmethode von einem Wert >8% aus.Ich möchte Dich nicht nerven, aber den Punkt verstehe ich nicht. Wie viel Gewinn müsste die Lufthansa dieses Jahr machen um die langfristigen Kapitalkosten zu erwirtschaften? Bzw. über die nächsten Jahre?
Wettbewerbsfähigkeit. Welche andere Airline aht das noch? Wie soll LH gegen ME3, IAG oder die Amerikaner bestehen, wenn es diese inzwischen doch enormen Belastungen nicht mehr gibt? Man muss hier natürlich fairerweise anfügen, dass viele Airlines diese Kosten auf den Staat/Steuerzahler abgewälzt haben. Der Punkt ist, dass es für neu eingestellte Piloten einfach nicht mehr tragbar ist. Die Welt hat sich verändert.Das finde ich sehr verkürzt dargestellt. Richtig ist, dass die Altersvorsorge in einer Niedrigzinsepisode ein großes Problem sein kann, weil das Unternehmen die Differenz zwischen angenommen und tatsächlichen Zinssatz auf die Jahre hochgerechnet ausgleichen muss, sofern das Geld in Pensionsfonds ausgelagert ist. Die Idee eines Pensionsfonds sowie die Teilauslagerung aus den Bilanzen war m.W. nach eine Idee des Managements und nicht der Piloten. Außerdem ist die VC (soweit ich weiß) zu weitreichenden Anpassungen bereit gewesen. Aber falls Du oder jemand anderes besser informiert ist lasse ich mich gerne belehren.
In den USA wurden die Airlines im schutz von Ch.11 saniert - ohne 14 oder mehr Streikrunden und mit wesentlich nachhaltigeren Einschnitten, als in Europa. Das ist natürlich ein hinkender Vergleich, aber am Ende des Tages sind die Airlines dort wensentlich profitabler. Es scheint so zu sein, dass wir derzeit wohl am oberen Punkt des Zyklus sind, sprich Airlines verdienen weltweit laut IATA sehr gut. Das Problem ist, dass die US Airlines wohl auch im nächsten unteren Punkt des Zyklus relativ gut dastehen. Bei LH bin ich da nicht ganz so sicher. Keine Frage, die Bilanz der LH Gruppe ist heute noch sehr solide, aber um nachhaltig führend in der Industrie zu bleiben, benötigt es eben auch eine wettbewrbsfähige Kostenbasis ... da gehören dann auch die Kosten für Piloten dazu, genauso wie viele andere Dinge, die in Europa momentan suboptimal sind (wie zB die ETS Geschichten oder die Luftraumüberwachung)Dein Vergleich zu den USA finde ich nicht nachvollziehbar. Die Lufthansa erwirtschaftet einen Milliardengewinn, keinen Milliardenverlust. Ich weiß ich weiß, bald wird es ein Milliardenverlust, wegen der bösen Piloten ;-)!
Es geht hier nicht um Milliardenverlust, sondern um Kapitalkosten. Weil langfristig kann ein Unternehmen nur schwer bestehen, wenn es diese nicht verdient.