Ryanair will nach München!?!?!?

munich hat gesagt.:
Hm nonstop, DBA bin ich auch schon geflogen - ohne Beanstandung. Die rechne ich allerdings auch nicht so richtig dem Low Cost Sektor zu. So "Krampfangebote" (1€) wie bei FR sind mir da noch nicht untergekommen.

Also ich fand Salzburg-London-Salzburg für knapp 33Euro schon erfreulich. Klar sind es Lockangebote, aber kostendeckend din 19,99 bei HLX oder germanwings auch nicht.

Es ist halt ein anderes Geschäftsmodell wie bei Hansen und hat die etablierten Carrier zum Umdenken gezwungen. Dafür bin ich Ryanair eigentlich ganz dankbar.

Wie so oft im Leben ist eben nicht alles nur schwarz oder weiss, manches ist sicher nicht toll bei FR, aber ohne sie wären LH/BA/AF um Meilen schlechter, als sie es heute sind!
 
Mannerl hat gesagt.:
weiß nicht watrum hier so stark gegen diese Airline gestänkert wird!

diese Airline hat es meines wissens geschaft die Preise nach unten zu drücken. Ein wenig Wettbewerb hat noch niemand geschadet. Und wenn der Preis paßt dann darf auch der Service sich anpassen.
Ich muss dazu sagen das ich auch noch nicht mit denen geflogen bin. (Anscheinend gibts nix wichtigeres als London für die!)

Die LCC haben doch die "Aldiisierung" des Luftverkehrs durchgesetzt!

Oder hab ich was übersehen?

Dabei sollte man aber nie vergessen, wie er mit seinen Mitarbeitern umspringt. In der FVW vom 9.12. war ein Porträt über den Ir(r)en. Da lassen sich dann solch interessante sachen lesen:

- die Mitarbeiter haben überall Werbekulis mitzunehmen
- in einer Hausmitteilung wurde den Angestellten untersagt, keine Handys auf dem Firmengelände aufzuladen - dies sei Stromklau.
- Bewerber müssen für die Bearbeitung ihrer Unterlagen 50EUR entrichten, diese werden aber gr0ßzügigerweise bei Einstellung verrechnet
- Uniformen und Flughafenpässe müssen von den Angestellten selbst bezahlt werden
- usw. usf.
:thbdwn:

Ich stelle mir den Aufschrei vor, würde die DBA, LH etc. zu solchen Maßnahmen greifen.
 
Ich lade mein Handy auch nicht in der Firma. Der Strom kommt von daheim. Dafür benütze ich aber das Handy bis zu 2 Stunden am Tag. ;D :D
 
Dass Ryanair nach MUC kommt halte ich für ausgeschlossen, eher schon nach Memmingen oder Ingolstadt. In den süddeutschen Raum werden sie wohl früher oder später sicher kommen.
Aber dass andere Airlines ins T2 ziehen, würde ich auch begrüßen.....
halte ich aber wieder für ausgeschlossen. Generell aber stimmt die Aussage mit den Steuergeldern schon, und genau deshalb bin ich auch gegen eine dritte Startbahn, da MUC niemals das Aufkommen von FRA oder LHR bekommen wird, und eine dritte Parallelbahn absolut sinnlos ist. Das ist Größenwahn.
 
@ Finnwings

Ab welcher größe ist eine dritte Runway deiner Meinung nach sinnvoll???

Vielleicht wenn vorher wegen Überlastung einige Flugzeuge zusammenstoßen???

Maßgeblich ist nicht eine Anzahl von einer bestimmten Menge an Fluggästen, sondern der Flugbewegungen. Hier gibt es einige Airports auf der Welt die haben vier oder mehr Landebahnen aber weniger Bewegungen als München.

Frankfurt hat beim Bau der Startbahn West bereits bei unter 300.000 Flugbewegungen mit der dritten Bahn begonnen. München erreicht zur Info im Jahr 2005 bereits rund 400.000 Flugbewegungen. Zusätzlich erschwerend kommt hinzu das in München ein eingeschränktes Nachtflugverbot besteht. Bei den Flugbewegungen auf die nutzbare Zeit kommt München mit zwei Bahnen bereits auf ca. 95% des Wertes von Frankfurt mit derzeit 3 Bahnen. Und London Heathrow ist ein Sonderfall weil alle kleineren Maschinen in London City, Luton, Gatwick oder Stansted abgefertigt werden. Beim Mischverkehr eines normalen Flughafens könnte London der Verkehr mir 2 Bahnen nicht bewältigen.
Hoffe du hast meine Ausführungen verstanden. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
finnwings, wenn Du jetzt meinst, dass nachts (so zwischen 22 und 6 Uhr) noch genügend Platz ist um Flüge unterzubringen, dann gebe ich Dir recht. Falls Du aber mal schaust, was zu den Peakzeiten an den beiden bestehenden RWYs los ist, dann kann ich Deine Aussage nicht verstehen.

Da stehen insbesondere in den Vormittagsstunden 5-6 Maschinen - und zwar durchgehend über mehrer Stunden - jeweils an der RWY und warten darauf starten zu dürfen. Wobei ein noch größerer Stau oftmals dadurch verhindert wird, dass die Erlaubnis zum Anlassen der Triebwerke gar nicht erst gegeben wird.
 
nonstop hat gesagt.:
@munich

macht nicht Lufthansa Technik die Wartung für Ryanair? Ich glaube, dass irgendwann mal irgendwo gelesen zu haben. Wenn das stimmt, dann Finger weg vom Kranich.....;)

Technik weiß ich jetzt nicht, jedoch wurden einige Piloten von FR auf LH Simulatoren geschult...:cool:
 
Zu diesem Thema uch noch ein Beitrag, der von einem User bei airliners.de gepostet wurde:


airliners.de hat gesagt.:
aus MDR Video-Text S.181

Noch mehr Verluste bei Altenburg-Nobitz

Der Flughafen Altenburg-Nobitz ist im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Wie das THÜRINGEN JOURNAL berichtet, weist der Jahresabschluss einen Verlust von rund 85.000 Euro aus, 20.000 Euro mehr als 2003.

Den Fehlbetrag hätten der Kreis Altenburger Land und die anderen Gesellschafter ausgleichen müssen.
Den Gutachtern im Jahresbericht zufolge muss der Airport weiter bezuschusst werden.

Laut Berichten erhöhten sich die Verluste trotz um ein Drittel gestiegener Passagierzahlen. Die Gebühren vom Hauptnutzer Ryanair würden nicht einmal die Personalkosten des Flughafens decken.

Es wird Zeit, dass ein Gesetz erlassen wird, dass Steuerverschwendung als Straftatbestand wertet!

Außerdem ist es dringend notwendig, dass "Würdenträger"/Politiker, die solche Dinge zu verantworten haben, auch zivilrechtlich in Regress genommen werden.

(siehe auch: ...und wieder mal wurden Steuergelder im Osten sinnlos "verbuddelt" )
 
Ein Verlust von 85.000 Euro ist ja niedlich!

Das holt die FMG dank ihrer günstigen Gesellschafterdarlehn x-fach wieder rein!

Mal im Ernst. Wer sich über 85.000 Euro Verlust in der Provinz beschwert, der muss auch mal sehen, was auf unseren "Großflughäfen" an Steuern, Subventionen und Gesellschafterdarlehen vernichtet wird, die zumeist dem Bund, Land, Stadt gehören.

Dies soll natürlich kein Freibrief für jedes Dorf sein, seinen internationalen Airport zu sponsorn, aber es wäre schön wenn manche ihre Lufthansabrille abnähmen. Es gibt Regionalflughäfen, die eine Berechtigung haben, auch wenn Ryanair dort startet und es der Lufthansa nicht passt. Wer finanziert denn die Flughäfen, auf denen die Lufthansa startet und landet? Genau wir Steuerzahler.

Und in Altenburg ist die Politik nicht am Bestehen des Airports schuld, sondern daran, dass es nicht so läuft, wie es laufen könnte. Schließlich muss man ja irgendwie den Flughafen Erfurt füllen, der mit Millionen Steuergeldern ausgebaut wurde und wo so wenige Passagiere abfliegen, dass man mal schnell die Zahlen etwas "aufbessert".
Und in Leipzig kommt man aus dem Geld vergraben gar nicht mehr raus.

85.000 Euro Verlust lächerlich!
 
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EDNX, klar sind die 85.000€ an der Gesamtsumme der verschwendeten Steuergelder peanuts. Aber einmal ist das ist ja erst der Anfang und zum anderem, schau mal was passiert, wennn Du Jahr für Jahr 85T€ an Steuern hinterziehst. Die sperren Dich ein und verliern den Schlüssel! ;D

Außerdem ist, wie Du ja selbst schon angedeutet hast, das gesamte Airportkonzept in der Gegend Mist.

Es kann doch nicht angehen, dass lumpige 53 km neben dem bereits überdimensioniertem Flughafen LEJ nochmals ein Airport unterstützt wird. Ich hab wirklich das Gefühl, dass nun jedes Kuhdorf seinen eignen Aitport bekommt - koste es was es wolle! :thbdwn:


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munich hat gesagt.:
Es kann doch nicht angehen, dass lumpige 53 km neben dem bereits überdimensioniertem Flughafen LEJ nochmals ein Airport unterstützt wird. Ich hab wirklich das Gefühl, dass nun jedes Kuhdorf seinen eignen Aitport bekommt - koste es was es wolle! :thbdwn:
Hinter dieser Logik steckt doch der Gedanke, weil in LEJ Geld im großen Stil vergraben wird, darf es in Altenburg wenigstens nicht im Kleinen passieren. Und das ist falsch.

Ryanair ist in nach Altenburg gegangen, weil man sie in LEJ ("Low-Cost so was wollen wir nicht") nicht wollte und nur weil sich in LEJ jetzt der Wind gedreht hat und man plötzlich doch auf LoCo setzt, soll Altenburg dafür büßen?

Oder hätte Ryanair sagen sollen: In LEJ wollen sie uns nicht, dann fliegen wir eben nicht in die Gegend.
Woher hat LEJ das Recht zu entscheiden, was für Flugbetrieb in der Gegend stattfindet ("kein LoCo").

Sicherlich ist Ryanair auch nach Altenburg, weil man dort wenig bis gar nichts zahlen muß, aber was sind schon die 85.000 Euro im Jahr im Vergleich zu dem was DHL in LEJ spendiert bekommt.

In Altenburg wird das Gut "Luftfahrt" subventioniert, woanders dafür das Gut "Kultur". Die Semperoper hat jetzt mal eben schnell 3 Mio. vom Freistaat Sachsen bekommen, sonst wäre sie pleite gewesen. Da könnte Altenburg 35 Jahre seinen 85.000 Euro Verlust haben.
Und ein Autobahnkilometer kostet 1 Mio. Euro. Brauchen wir aber wirklich jede neue Autobahn?

Alles nur eine Frage der Prioritäten.

Bevor man sich über Altenburg beschwert, sollte man erst mal kritisch hinterfragen was in Erfurt und Leipzig passiert und dann kann man sich Altenburg widmen.
Leider ist das neue Luftfahrtkonzept Mitteldeutschland der totale Flop. Alles nach dem Motto "Wünsch dir was" (z.B. "Interkontinental Drehkreuz Leipzig") und um diese unsinnigen Ziele zu erreichen wird alles platt gemacht was nicht den Plan passt. Planwirtschaft vom Feinsten, geplant und umgesetzt im Osten von Wessis, von denen die meisten im Westen schon auf dem Abstellgleis waren.

Wie gesagt, ich will auch nicht, dass jedes Dorf seinen Flughafen sponsort, aber man kann nicht alle Regionalflughäfen über einen Kamm scheren.
 
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EDNX, über Dinge die bereits passiert sind hat es leider keinen Sinn sich jetzt noch aufzuregen. Ich habe, was LEJ anbetrifft, bei a.de bereits hinreichend meinen Senf dazugegeben - und ich denke ich habe auch hier im Forum was dazu geschrieben.

Was HOQ betrifft bin ich genauso, bzw. noch mehr in Rage, wie das bei EDAC der Fall ist. Auch Memmingen ist völliger Blödsinn.

Wo ich allerdings auch überhaupt kein Verständnis dafür habe, ist, dass man von deutscher Seite einen ausländischen Carrier - noch dazu einen der übelsten Sorte, sponsert.

Der Irre, sorry, Ire wird bereits über EU-Gelder über die Maßen subventioniert. Du wirst mal schaun, wie schnell der wieder weg ist, wenn die Fördergelder ausgelaufen sind. Dazu dass er länger bleibt fehlt in diesem Raum einfach (noch) die Kaufkraft. Außerdem ist es eben völlig hirnrissig Infrastrukturmaßnahmen außerhalb von Ballungszentren zu errichten.

Bei aller Begeisterung für die Fliegerei, aber eines braucht Deutschland garantiert nicht: weitere Flughäfen und "Wettbewerber" wie "Reierair"!

Ach so, hab noch was vergessen.

LEJ hat sich nicht Reierair verweigert. Sie haben sich lediglich geweigert sie sozusagen zum Nulltarif die Infrastruktur nutzen zu lassen - und das ist nicht mehr recht wie billig.
 
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Die Dinge die passiert sind, passieren leider weiterhin.

Natürlich wird Ryanair sofort weg sein, wenn die Fördergelder wegfallen. Aber sind sie da die Einzigen?

Genauso wären auch alle Opernhäuser, die meisten Theater, die meisten Schwimmbäder, die meisten Schulen, die meisten öffentlichen Nahverkehre, die Bahn AG etc. am Ende, wenn die Fördergelder ausblieben. Von Bauern und Bergarbeitern mal ganz abgesehen.
Und die meisten Privatfirmen, die sich an Stadtwerken, öffentlichen Wohnungsunternehmen, Stadtreinigungen beteiligt haben, wären auch sofort weg, wenn die defizitären Unternehmen nicht in die öffentlichen Taschen greifen könnten.
Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

Es hängt immer davon ab, was unseren Politikern wichtig erscheint, wofür sie dann entsprechend unser Geld ausgeben. Oder besser wer ihnen gerade im Ohr liegt.

Und nix für ungut munich. Ich schätze deine Beiträge hier und im a.de sehr. Du bist einer der wenigen, die es schaffen eine ausgewogene und fundierte Meinung zu äußern. Das ist viel wert!!!

Es ist nur traurig jeden Tag miterleben zu müssen, wie hier - in Sachsen - Landespoltik gemacht wird.

Ich akzeptiere es nicht, dass irgendwelche Lobbyisten und ministerielle Voll... Luftfahrt kaputt machen.
Altenburg wäre ideal für Chemnitz und Zwickau. Stattdessen baut man in Chemnitz den Platz aus, natürlich nur halb (erstmal 900m) um dann in ein bis zwei Jahren festzustellen, dass die Bahn für die neue Jar-Ops nicht ausreicht. Dann werden noch mal 400m drangehängt. Macht ja nichts. Bis dahin muß natürlich die Alternative Altenburg platt sein.

Also nix für ungut und einen schönen Abend!
 
Ja EDNX, leider hast Du, was Sponsering und Subventionen - und insbesondere mit Deiner Aussage, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, nur all zu recht!

Und natürlich auch mit der Kritik an der Landespolitik Sachsens. Da fing ja das "Denkmalsetzen" schon gleich nach der Wende mit "unserm" Kurt Biedenkopf an. Na ja - und zu der Bahn in Chemnitz erspare ich mir jeden Kommentar.

Ich kann nur hoffen, dass Angie, nachdem sie ganz offensichtlich an Format gewinnt, mit diesem Suventionswahnsinn wenigstens zum Teil aufräumt - und zwar egeal, ob im privatem, geschäftlichem oder landespolitischem Bereich.

Ich will auch sicher keine Zentralisierung, wie sie in Frankreich oder z.T. auch in England besteht. D ist ein föderalistischer Staat und soll es auch bleiben. Und ich gönne auch den Berlinern einen vernünftigen Flughafen, bzw. fordere diesen sogar. Nur diese Prunksucht muss ein Ende haben.

In diesem Sinne, Dir auch einen schönen Abend!
 
munich hat gesagt.:
Der Irre, sorry, Ire wird bereits über EU-Gelder über die Maßen subventioniert. Du wirst mal schaun, wie schnell der wieder weg ist, wenn die Fördergelder ausgelaufen sind. Bei aller Begeisterung für die Fliegerei, aber eines braucht Deutschland

LEJ hat sich nicht Reierair verweigert. Sie haben sich lediglich geweigert sie sozusagen zum Nulltarif die Infrastruktur nutzen zu lassen - und das ist nicht mehr recht wie billig.

Siehe Österreich - KLU oder GRZ . Fördergelder weg - FR weg.
 
@ EDNX

Weil wir oben im gewissem Sinn über Regionalflughäfen diskutiert haben, hier der Link zu einer ganz interessanten Untersuchung diebezüglich von der Deutschen Bank.

Auch in dieser Untersuchung wird die Meinung von mir vertreten, dass der Steuerzahler ausländische LCC subventioniert.

Eine interessante Zahl ist auch noch der Vergleich der Subvention pro Fluggast, ich zitiere:

"...Je kleiner der Flughafen ist, desto
höher ist die öffentliche Förderung pro Fluggast. Bei Großflughäfen
beschränken sich diese auf Investitionszulagen und liegen bei ca.
EUR 0,50 pro Fluggast. Dagegen erhalten kleine FlughäfenEUR 3,30 durchschnittlich Betriebskostenzuschüsse und zudem EUR 5,90 Investitionszulagen. Das zeigt, dass diese Flughäfen teilweise
nicht einmal ihre laufenden Betriebskosten erwirtschaften.5 Die Folge
ist letztendlich, dass deutsche Steuergelder als Subventionen für
Regionalflughäfen z.T. an ausländische Billigfluggesellschaften und
deren Fluggäste fließen. ..."


... und hier noch eine Info aus einem etwas älterem Artikel, was bereits in Altenburg investiert wurde (und vor allem, warum Leipzig "Reierair" nicht wollte):

Zweimal London und zurück

Knapp 4 Euro für jeden Passagier. Diese Subvention hatte der irische Billigflieger vom Flughafen Leipzig-Halle gefordert. Steuergelder, mit denen man in Sachsen eine einzelne Fluglinie nicht fördern wollte. Doch in Thüringen begrüßte man Ryanair mit offenen Armen.
Exakt 1,64 Millionen Euro wurden investiert, um den ehemaligen russischen Militärflughafen Altenburg-Nobitz wieder flugfähig zu machen. 90 Prozent der Gelder stammen aus Fördermitteln des Landes, dazu 164 000 Euro aus einem Kredit der Betreibergesellschaft. Doch die bekommt nun Konkurrenz im eigenen Land.
Ab Oktober will Ryanair auch in Erfurt abheben. Das Ziel: die britische Landeshauptstadt London, die seit 1. Mai auch von Altenburg-Nobitz angesteuert wird. Nebenan beim Konkurrenten in Leipzig schwellen die Zornesadern: "Kannibalisierung des Marktes", so nennt Eric Malitzke diese Pläne. Der Geschäftsführer der Flughafen Leipzig-Halle GmbH kritisiert offen die Förderpolitik des Landes Thüringen und fordert eine abgestimmte Flughafenpolitik für ganz Mitteldeutschland. Seine Vision: Herzstück solle der Interkontinentalflughafen Leipzig-Halle sein mit den drei Regionalstandorten Erfurt, Dresden und Magdeburg in Sachsen-Anhalt.
Letzteres sei ein besonders trauriges Beispiel verfehlter Landespolitik, sagt Malitzke. Über 50 Millionen Euro seien in den sachsen-anhaltinischen Flughafen geflossen, der jetzt brach liege und nach Investoren suche. Ein Schicksal, das auch Altenburg drohen könnte, so Eric Malitzke. Insider gehen jedoch davon aus, dass Ryanair ab Oktober beide Thüringer Standorte weiter bedienen wird. Allerdings solle künftig von Altenburg aus - hier feiert man ab Donnerstag dieser Woche den 20 000. Ryanair-Passagier - nicht mehr London, sondern ein anderes Flugziel angesteuert werden. Dabei gilt Ryanair nicht als Gewinn bringende Airline. So jedenfalls sehen es die Flughafenbetreiber. Kritische Insider vor allem nebenan in Sachsen mutmaßen, dass das Land Thüringen und der Landkreis Altenburg rund zweieinhalb Millionen Euro an Ryanair gezahlt haben, damit die Linie von Altenburg überhaupt erst startet. Parallel habe man die bisher einzige Fluglinie Air Berlin vergrault, wird in Richtung Erfurt geschossen. Getarnt würden diese Subventionen als so genannte Marketingförderung in einer strukturschwachen Region, wird bei der Konkurrenz Hilfe suchend nach Brüssel geschaut. Denn: Ähnliches gilt auch für die Fluglinie Strasbourg-Enzheim nach London. Dort hatte ein Konkurrent wegen Verzerrung des Wettbewerbs gegen Ryanair geklagt und in erster Instanz auch gewonnen. Hier kassierte Ryanair offenbar für die Einrichtung der sechs Linienflugverbindungen jeweils 150 000 Euro, gezahlt von der Betreiberin des dortigen Flughafens, der IHK Strasbourgs CCIS. Geschäftspraktiken, die jetzt auch die Wettbewerbskommissare in Brüssel beschäftigen. Im Thüringer Wirtschaftsministerium erwartet man die Entscheidungen eher gelassen. Man habe sich nichts vorzuwerfen und in keiner Weise gegen Gesetze verstoßen, so ein Sprecher gestern gegenüber TA. Ines KLEIN
Originalbericht (Thüringische Zeitung vom 05.08.2003)


Ich glaube dem ist nichts hinzuzufügen....!






PS. Nun muss ich - um den ganzen Wahnsinn darzustellen, doch noch einen Bericht des MDR anfügen:


Flughäfen in Thüringen


Thüringen leistet sich 2 Flughäfen. Erfurt, nach Saarbrücken der kleinste internationale Flughafen in Deutschland. Urlaubsflieger bestimmen das Bild. Doch wer will, kann im Linienverkehr von Erfurt sogar bis nach New York fliegen. Mit Umsteigen, aber immerhin. Das lässt sich Thüringen einiges kosten. Bis jetzt 200 Millionen Euro hat der Steuerzahler bis jetzt schon in den Ausbau und Betrieb des Erfurter Flughafens gesteckt. Für den Linienverkehr sind weitere Subventionen fällig. In Altenburg-Nobitz setzt man dagegen auf Billigflieger, doch auch hier ist man mit einer Maschine pro Tag längst nicht ausgelastet. Doch braucht Thüringen überhaupt zwei Flughäfen?
18. Juli 2005 | 13:43


ERF wird seit 1998 als Verkehrsflughafen geführt und hatte ab diesem Jahr bis Ende 2004 insgesamt 2.838.051 gewerbliche Passagiere (im einzelnen 96.574 | 366.793 | 466.634 | 471.624 | 445.504 | 464.681 | 526.241). Das heißt, dass bis 2004 jeder Passagier mit 70,47€ bezuschusst wurde!

Ich hoffe Du verstehst jetzt etwas besser, warum ich soooo gegen diesen Irrsinn wettere.
 

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Richtig mitfinanziert. Der größte Teil aber ist Steuergeld. Und die öffentliche Hand trägt die Betriebsverluste.
Sehr richtig. Hauptgewinner von T2 ist die Lufthansa, ein Privatunternehmen.

Diese LH-Gefälligkeitsgutachten gibt es Zuhauf, aber ihre Qualität wird immer schlechter. Fakt ist, dass die Lufthansa jahrzehntelang mit Steuergeldern subventioniert wurde und wird und erst dadurch zu dem werden konnte was sie heute ist.
Und nun möchte sie der neuen Konkurrenz das Selbe verwehren. Um sich aber nicht selbst ins Fleisch zu schneiden, setzt man eben bei den Regionalflughäfen an. Keine Regionalflughäfen, keine Billigkonkurrenz.

Zu der Geschichte mit Erfurt gehört die ganze Wahrheit: Die Flüge nach Erfurt wurden wieder innerhalb kurzer Zeit eingestellt.

Und gerade das spricht für Altenburg. Nicht das teuer ausgebaute und subventionierte Erfurt hat eine London-Verbindung, sondern der Provinzflughafen Altenburg. Da wäre es nur konsequent Erfurt dicht zu machen und nicht den erfolgreicheren Konkurrenten.

Und dass Ryanair ein ausländischer LCC ist stört mich nicht. Warum gab es denn lange keinen deutschen LCC?
Weil LH mit ihrer staatlichen Allmacht einfach jeden Neuling platt gemacht hat.
 
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