Alternative Kraftsoffe und alternative Energieversorung in der Luftfahrt
Das Thema alternative Kraftstoffe wird ja nun von mehreren Herstellern und Zulieferern angegangen (siehe vorhergehende Beiträge zum A380 mit GTL)
Trotzdem dürften auch das nur Übergangslösungen sein... auch das Erdgas, welches für GTL verarbeitet wird, ist und bleibt ein fossiler Brennstoff und verbessert damit nicht die CO² Bilanz.
Trotzdem finde ich es natürlich besser dieses Gas einer Verwendung zuzuführen, als es sinnlos an Bohrinseln und in Ölfeldern abzufackeln.
Eher unsinnig ist der Ansatz mit nachwachsenden Rohstoffen... der weltweite Energiebedarf ist viel zu hoch um jemals den unteren einstelligen Prozentbereich bei der Versorgung zu verlassen... ausserdem würde man mit den Anbauflächen für Nahrungsmittel konkurrieren müssen... das kann's auch nicht sein...
(die Bierpreise steigen wegen dem Preisanstieg durch Getreideverbrauch für die Herstellung von Bio-Ethanol schon jetzt :shut
Interessant finde ich den ersten Schritt hin zum Wasserstoff und zur Stromerzeugung mittels einer Brennstoffzelle (ein Projekt von EADS & Co.). Mittelfristig werden damit die APU im Heck und die Bordbatterien abgelöst werden:
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Luft- und Raumfahrt: Enegie sparen durch Wasserstoff
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Das Magazin Innovate als PDF
Trotzdem wird der oben angesprochene Wasserstoff mittelfristig zunächst noch im Flugzeug aus anderen Brennstoffen wie aus dem heutzutage verwendeten Kerosin gewonnen werden.
An die Brennstoffzelle als Stromlieferant für Elektromotoren - versorgt aus Wasserstofftanks an Bord - glaube ich nicht... höchstens evtl. für Kleinflugzeuge oder Segelflugzeuge wo nur ein Propeller angetrieben werden muß:
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Boeing bereitet Brennstoffzellen-Demonstrationsflugzeug für Boden- und Flugtests vor
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Erfolgreicher Erstflug des "HyFish" - ein Brennstoffzellen-Flugmodell geht in die Luft
Insgesamt könnte man sich aber vorstellen, flüssigen Wasserstoff an Bord zu haben und diesen direkt in den Triebwerken zu verbrennen:
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Cryoplane - Hydrogen Aircraft
Flüssiger Wasserstoff wäre ja sogar um einiges leichter als Kerosin, aber leider wird das geringere Gewicht des Wasserstoffs durch die viel schwereren Tanks und durch die benötigte grössere Wasserstoffmenge (flüssiger Wasserstoff hat eine geringere Energiedichte als Kerosin) wieder kompensiert.
Das heißt:
* derzeit ist H² natürlich noch viel zu teuer... doch das wird sich ändern.
* es gibt noch keinerlei Infrastruktur für die Betankung an den Flughäfen.
* man hätte zwar nicht unbedingt mehr Startgewicht, aber man bräuchte mehr Platz (mehr Volumen) im Flugzeug um die benötigte Menge an Wasserstoff unterzubringen.
* Zudem könnte man diese Tanks konstruktionsbedingt und auch aus Sicherheitsgründen wohl nicht in den Tragflächen unterbringen, sondern man bräuchte mehr Platz im Rumpf oder evtl. zusätzliche Pylonen am Rumpf (am ehesten wäre wohl noch der A380 geeignet, wenn man evtl. bereit wäre im Frachtraum oder im unteren Deck ein wenig Platz für solche Tanks zu opfern).
Wie man sieht... es wird Übergangslösungen wie z.B. neue Treibstoffmixturen geben... auch wird weiter versucht mit noch weniger Treibstoff auszukommen... aber die komplette Ablösung fossiler Brennstoffe ist leider noch nicht in Sicht.
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Luft- und Raumfahrt: Energie sparen beim Fliegen
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Energieforschung im DLR
Der Ardinger.
P.S. Wenn wir uns nicht beeilen, dann werden die Saudis die Gewinne aus dem Ölverkauf verwenden um die Wüsten mit Photovoltaik-Anlagen zuzupflastern und mit dem dort erzeugtem Strom H² aus dem Meerwasser zu spalten. :think:
EK wird als erste Airline der Welt seine bis dahin riesige A380-Flotte auf H² Verbrennung umstellen...

Und wir kaufen im nahen Osten H² statt Erdöl ein... :whistle: