Transrapid

Räder und bewegliche Teile habe ich doch nicht gemeint, sondern extra ausgenommen, mir geht es um die Außenhaut! Glaubst du wirklich, dass schnelle Landfahrzeuge (egal, ob TR oder Züge) keinem Verschleiß durch Luftreibung und kleinere Gegenständen unterliegt - und deshalb nicht gewartet werden müssten??

Überleg mal
Gruß - der Radler
 
Glaubst du wirklich, dass schnelle Landfahrzeuge (egal, ob TR oder Züge) keinem Verschleiß durch Luftreibung und kleinere Gegenständen unterliegt - und deshalb nicht gewartet werden müssten?
Ich habe nie behauptet, dass keine Wartung nötig ist. Allerdings sind bei Rad-Schiene-Verkehrssystemen die Kosten für Wartung und Instandhaltung der Außenhaut vernachlässigbar klein gegenüber den übrigen Wartungskosten. Niemand behauptet, dass der Transrapid völlig wartungsfrei ist.
 
Im Vergleich zu Rad/Schiene ist der Ausdruck "verschleißfrei und wartungsarm" durchaus legitim... Auch wenn "verschleißfrei" natürlich nicht auf alle Komponenten anwendbar ist, wie. z. B. Türen etc. Es geht wie gesagt um den Vergleich zu Rad/Schiene.
 
ich will ja nicht kleinlich sein, aber sowohl auf den Fahrweg als auch auf das Fahrzeug wirken nicht unerhebliche (vertikale) Kräfte und dynmaische Lasteinträge. Allein die Trasse absolut im Nivellement zu halten dürfte mehr als kostspielig werden!

Gruß,
der Radler
 
Allein die Trasse absolut im Nivellement zu halten dürfte mehr als kostspielig werden!

...ist kein Problem. Kleine Unebenheiten gleicht die Regelung im Fahrzeug aus, für große Unebenheiten (siehe Shanghai, wo die Trasse sich anfangs wie erwartet mehrere Zentimeter in den Sumpf gesenkt hat) gibt es an jeder Stütze bis zu drei Stellen, an denen einfach nachjustiert werden kann.
 
das alles gibt es auch gratis.....;-)

Ich kann langsam nachvollziehen, wie schwer es vor vielen Jahren war, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Erde keine Scheibe ist.

Gruß
der Radler
P.S. Spricht die Streckenlänge in allen frei entscheidenden Wirtschaftsnationen für sich nicht Bände?
 
Für unsere TR Freunde: Das TR Konsortium will bei einer brasilianischen Neubaustreckenausschreibung mitbieten : eurailpress
Die Magnetbahnbefürworter argumentieren damit, dass sich bei den topographischen Gegebenheiten in Brasilien beim Einsatz der Magnetbahn die Tunnellänge von rund 44 km auf etwa 4 km reduzieren ließe. Derzeit werden die Baukosten der rund 518 km langen Strecke auf umgerechnet 14,3 Mrd. EUR geschätzt.
 
Das Scheitern des TR ist um so schmerzlicher, weil sich zeigt, dass das Trauerspiel um eine vernünftige Anbindung des Flughafens die nächsten 10 bis 15 Jahre nicht beendet sein wird. Und die ganzen sogenannten alternativen 'Lösungen' unserer 'oberschlauen' Gegner, wie unserm OB mit seiner Light-Express-S-Bahn, sich in Luft auflösen, da die Kosten für diese Krampflösungen sich kaum von denen für den TR unterscheiden. Nur mit dem Unterschied, dass es für dieses Projekt sowohl von der EU, als auch vom Bund Fördergelder gegeben hätte.

Nun werden diese Fördergelder halt an anderen Stellen verbuddelt :thbdwn:
 
im magnetbahnforum sind ein paar bilder des Transrapid07 aufgetaucht, der ehemals im forum des MAC stand.
Die rote nahverkehrslackierung wurde entfernt und durch eine neue "Max Bögl" lackierung ersetzt.
Vor dem Fahzeug wurden auch noch ein paar meter fahrweg aufgebaut, inklusive neuer Bögl-Betonweiche.


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Das Scheitern des TR ist um so schmerzlicher, weil sich zeigt, dass das Trauerspiel um eine vernünftige Anbindung des Flughafens die nächsten 10 bis 15 Jahre nicht beendet sein wird. Und die ganzen sogenannten alternativen 'Lösungen' unserer 'oberschlauen' Gegner, wie unserm OB mit seiner Light-Express-S-Bahn, sich in Luft auflösen, da die Kosten für diese Krampflösungen sich kaum von denen für den TR unterscheiden.

War uns das (fast) allen hier nicht von Anfang an klar? Es ist halt die deutsche Politik.
 
War uns das (fast) allen hier nicht von Anfang an klar? Es ist halt die deutsche Politik.

Und an bayerischer politischer Unterstützung hat es eben auch gefehlt. Stoiber war am Ende, die Nachfolger allesamt bundespolitische Fliegengewichte. Was mit entsprechender Hartnäckigkeit durchsetzbar ist, zeigte sich ja bei Stuttgart21. Wirklich ein Ärgernis, wenn man bedenkt, wie zweifelhaft in seinem Nutzen S21 ist, der Nutzen des TR war dagegen offensichtlich. Und um wie viel weniger Geld es beim TR im Vergleich zu S21 gegangen wäre...
 
War uns das (fast) allen hier nicht von Anfang an klar? Es ist halt die deutsche Politik.

Leider nicht ganz! Ich hatte hier im Thread mit JoFMO, den ich sehr schätze, genau diese Diskussion, siehe ff:

Problem des Transrapids in München ist, dass er keinen Mehrwert für Passagiere jenseits des reinen Flughafenverkehrs bring.

In sofern trifft es durchaus zu, dass eine anständige Express S-Bahn ähnlich teuer werden dürfte. Nur profitieren dann auch die vielen tausend täglichen Reisenden der S1 zwischen Freising und München und in geringerem Maße der gesamte Regionalverkehr Richtung Regensburg / Passer davon. Eine vollwerige Express S-Bahn bräuchte 2 zusätzliche Gleise zwischen dem Ende der eigenen S-Bahn Gleise in Neulustheim und Feldmoching. Zwischen Feldmoching und Neufahrn brauchts eine 2gleisige Neutrassierung entland der Autobahn für 200km/h.
Die Express S-Bahn würde dann von zwei eigens hergerichteten Gleisen im Nordteil des Hbf auf schnellen gleisen in etwa 20min zum Airport fahren. Zusätzlich bleibt selbst bei einem 10min Takt zum Flughafen noch genügend Platz dazwischen für den gesamten Regionalverkehr. Die alten Gleise durch Schleißheim etc. bleiben damit für den normalen S-Bahn Verkehr, der damit auch im 10min takt fahren kann. Trotzdem bleibt zwischen den S-Bahnen sogar noch Platz für langsamere Regionalzüge, die auch in Feldmoching oder Moosach noch halten und U-Bahn Anschluss herstellen.

Der Transrapid kostet das Gleiche, und ist statt 20 nur 10min unterwegs. Leider hat ausser den Flughafenpassagieren niemand etwas davon. Deswegen ist das Steuerverschwendung. Man kann sinnvolleres mit dem selben Geld anstellen kann.

Ich bezweifle ohnehin, dass ein Transrtapid oder eine Express S-Bahn vergleichbare ModalSplit Werte wie in Frankfurt erreichen kann. Für Passagiere aus Norden (Nürnberg / Ingostadt / Regensburg) bleibt die Schiene wegen dem Umsteigen am Hbf benachteiligt, und ähnliches vermute ich in Bezug auf die Richtung Uml-Augsburg.


@Munich:
Ich hatte das Vergnügen an der Kosten-Nutzen-Analyse (KNU) zur 2. Stammstrecke mitzuarbeiten. Um deine Frage zu beantworten was alles als Nutzen gerechnet wird. Die KNU ist eine standartisierte Form, die vom Bund für alle ÖV-Projete vorgegeben ist. Dabei werden solche Faktoren wie zusätzliche Passagiere, verminderter Schadstoffausstoss, verminderte Personenunfälle, Reisezeitgewinne in Minuten für X-Passagiere etc. Bewertet und den Kosten gegenüber gestellt.

Die 2. Stammstrecke ist ein eher untypisches Phänomen unter den sonstigen KNU's. Eigentlich hält jeder Fachmann sie für überaus wichtig und alternativlos, leider ist der Faktor nur mit Mühe über eins gebracht worden. Die 2. Stammstrecke bringt nämlich eigentlich für niemanden wesentlich Fahrzeitgewinne, deswegen ist auch die Zahl der Neukunden unterdurchschnittlich. Der positive Entlastungseffekt für die Altstrecke, die völlig überlastet ist, wird aber in der KNU nicht bewertet. Daher hatte die 2. Stammstrecke anfänglich einen Wert von unter 1, was bedeutet "nicht öffentlich förderfähig".
Da man aber von Fachseite das Projekt als überaus segensreich betrachtet hat, musste man einige Modifikationen vornehmen, um die Förderfähikeit herzustellen.

Daher wird man mit Fertigstellung der 2. Stammstrecke das ganze Münchener S-Bahn System auf einen 15min Takt umstellen. Zusätzlich gibt es im 30min Takt Express S-Bahnen auf allen Linien, wo eigene Gleise zu Verfügung stehen.
Am Beispiel der S3 von Nannhofen sieht das dann so aus: Zwischen Nannhofen und Maisach fahren Express S-Bahn und normale S-Bahn jeweils alle 30Minuten und halten an allen Stationen. Zusammen ergibt sich damit in diesem Abschnitt ein 15min Takt, im Gegensatz zum heutigen 20min Takt. Ab Maisach fährt die Express S-Bahn dann mit nur zwei Halten Express nach Pasing und in den neuen Stammstreckentunnel. Die normale S-Bahn fährt mit allen 6 normalen Halten über Pasing in die alte Stammstrecke. Zusätzlich gibt es weitere langsame Züge, die erst in Maisach beginnen, damit auch ab hier alle 15Minuten ein Zug an allen Stationen hält. Dies ist allerdings eine geringe Verschlechterung gegenüber dem heutigen 10min Takt.
Desweiteren hat man auf der 2. Stammstrecke zum Kosten sparen und beschleunigen der Züge auf weitere Halte verzichtet. Zwsichen Pasing und Ostbf hält die Express S-Bahn nur in Laim, Hbf, und Marienhof. Die normale S-Bahn hat hingegen 7 Halte.

Mit dem Trick der Express S-Bahnen auf fast allen Linien und der Baukostensenkung durch Verzicht auf einige Halte hat man den NKU Faktor über 1 bekommen. Für viele Reisende aus den Aussenbezirken entstehen erhebliche Reisezeitverkürzungen, die sich positiv bei der NKU auswirken. Im inneren Bereich wird die Häufigkeit jedoch geringer, weil der 10min Takt auf einen 15min Takt gestreckt wird. Allerdings macht sich dieses bei den prognostizierten Fahrgastzahlen nur maginal negativ bemerkbar.

Wenn man jetzt statt das Geld im Transrapid zu verpulvern neue Gleise zwischen Neulustheim und Neufahrn bauen würde, könnte auch die S1 von einer Express S-Bahn profitieren. Leider verhindert der Transrapid jegliche Investition in die S1.

und

[...]
Im Prinzip bin ich relativ leidenschaftslos, was den TR auf der einen und die Express-S-Bahn auf der anderen Seite anbetrifft. Auch die Fahrzeit von 20 min. der Express-S-Bahn wären gerade noch im Bereich des Erträglichen.
[...]
Wie ich im letzten Post schon bemerkte: ich bin, auch wenn es München betrifft, überhaupt kein Freund von Steuerverschwendung. Nur wenn die alte Technik gleich teuer oder gar noch teuerer wird, dann bin ich der Meinung, dass es dann Steuerverschwendung wäre, die alte Technik einzusetzen oder gar künstlich aufrecht zu erhalten.

 
Zuletzt bearbeitet:
Und an bayerischer politischer Unterstützung hat es eben auch gefehlt. Stoiber war am Ende, die Nachfolger allesamt bundespolitische Fliegengewichte. Was mit entsprechender Hartnäckigkeit durchsetzbar ist, zeigte sich ja bei Stuttgart21. ...

Auch das ist ja längst nicht klar. Die SPD ist ja schon umgefallen, das Lüftchen blies schließlich von vorne. Und parteipolitischer Vorteil zählt dort allemal mehr als ein Standpunkt oder gar die Sache.

Und die Presse in D hilft in der Regel auch immer kräftig mit, ein paar Demonstranten ein höheres Gewicht zu geben als der mehrfachen Anzahl schweigender Bürger. Und bei so einem Projekt vor allem Negativa und Probleme zu transportieren.
 
Auf Teneriffa träumten Politiker schon vor über 20 Jahren von einer U-Bahn, die von Puerto de la Cruz über TFN nach Santa Cruz führen sollte.
 
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