Das sind ja inzwischen zwei (bis drei) Themen in einer Thread... Transrapid vs. Express S-Bahn bzw. S-Bahn Süd-Ring vs. 2-ter Innenstadt Tunnel.
Also ich habe es nicht geschafft alle Beiträge nachzulesen und laufe daher vermutlich Gefahr etwas zu wiederholen.
Transrapid vs. Express S-Bahn:
Aus meiner Sicht als unbedeutender Pax/Fahrgast (ein sog. Geschäftsreisender) ist wenn überhaupt, dann nur ein Transrapid als Anbindung an "Fernzüge" interessant. :yes:
Eine Express S-Bahn braucht genau wie die normale S-Bahn viel zu lange bis zum Hbf, um zusammen mit der Bahn als Konkurrenz zu Anschlußflügen auf der Kurzstrecke eine Alternative darzustellen. :dead:
Wenn ich angenommen in München lande und nach Stuttgart oder Nürnberg weiter will, dann müßte ich erst mal am Gepäckband auf mein Gepäck warten... dann das Zeug zum S-Bahn Tunnel schleppen, (max 15min?) auf die nächste (Express-)S-Bahn warten, dann (30-)45min bis Hbf... dort nochmal 10 min Fußweg bis Gleis XY in der Haupthalle und dann in den Anschlußzug, mit dem ich nochmals 1,5 bis 2 Stunden unterwegs bin.
Also wenn ich noch etwas Luft einplane, dann brauche ich eine Stunde bis 1 Stunde 20 min, bis mein Anschlußzug überhaupt losfährt... und dann noch bis zu 2 weitere Stunden Bahnfahrt.

Wenn ich den Anschlußflug wähle, dann sitze ich nach ca. 40 Minuten schon wieder im Flugzeug, mußte keinen Koffer tragen, bin nicht durchgeschwitzt, und rolle evtl. sogar schon in Richtung Runway. Wenn der alternative ICE am Hbf losfährt, dann habe ich schon den halben Anschlußflug hinter mir.
Die (überfüllte?) Express S-Bahn ändert daran nicht wirklich etwas.
Wenn überhaupt, dann kommt für mich als Pax nur ein Transrapid in Frage, der mich in gut 10 Minuten ohne Zwischenhalt direkt in/unter/über die Haupthalle am Hbf bringt und kurze Wege bietet. :thbup:
Dass mich diese Fahrt mehr kostet ist klar - aber die alternative Express S-Bahn interessiert mich noch nicht mal, wenn die Fahrt mit ihr kostenlos ist. :yawn:
Südring vs. S-Bahn Tunnel:
Alle Überlegungen scheinen grundsätzlich davon auszugehen, dass jede S-Bahn die aus dem Osten reinkommt durch das Zentrum durch und in den Westen hinaus muß - und umgekehrt. Und weil man die Taktdichte immer weiter erhöhen will, wird es auf der Stammstrecke verdammt eng.
Darum versucht man nun den Durchsatz der Stammstrecke zu erhöhen, wahlweise mit einem zweiten Tunnel oder mit dem Süd-Ring.
Ich habe keine Ahnung ob sowas in den Köpfen der Macher und nebenbei auch technisch machbar ist - aber wie wäre es denn mit einem Alternativkonzept?
Wieso muß z.B. ein verspäteter Zug auf dem eingleisigen Abschnitt Erding -> Markt Schwaben dazu führen, dass eine Stunde später jemand in Dachau seinen Anschluß nach Altomünster verpaßt?
Wieso versucht man ein System zu betreiben, dass auf einen synchronen Takt angewiesen ist, und bei dem jede Störung auf einem Ast jeden beliebigen anderen Ast aus dem Takt bringen kann? :eyeb:
Und das, obwohl man sehr genau weiß, dass auf dieses System permanent jede Menge asynchrone Ereignisse (Passagiere, Wetter, techn. Störungen) einwirken? :whistle:
Nur weil alle S-Bahnen zwangsweise durch das Zentrum müssen, wird der Tunnel überhaupt erst zum Flaschenhals des ganzen Systems. :think:
Nur weil man das historisch immer so gemacht hat, muß das doch nicht für alle Zukunft richtig sein, oder?
Nur mal als Idee - Anregung zum Nachdenken:
Warum nicht zwei (oder auch mehr) leistungsfähige Umsteigesatelliten bauen, welche die Fahrgäste vom "Aussensystem" auf das "Innensystem" umverteilen?
Einer davon könnte im Westen "Laim" oder die "Donnersberger Brücke" sein, der andere Satellit wäre "Ostbahnhof" oder "Leuchtenbergring".
Diese beiden "Satelliten" würden permanent mit "linienfreien" Zügen im 2-Minuten Takt über die "Stammstrecke" - und evtl. in einer Schleife auch über den Südring miteinander verbunden. Geradezu genial wäre es, wenn direkt dort - aber auch auf der Strecke wischen den Satelliten so viele Übergangspunkte zur U-Bahn wie möglich geschaffen würden.
So ein "Satellit" darf dann aber nicht wie derzeit der Haltepunkt Donnersberger Brücke gerade mal eine Treppe am Bahnsteigende zum Wechsel zwischen den Gleisen haben (oder wie der Ostbahnhof zwei davon).
Da muß dann schon auf Höhe jeder Wagengarnitur eine doppelseitige (dabei eine Seite mit zwei Rolltreppen, die andere Seite mit normaler Treppe, in der Mitte evtl. je ein Aufzug) Über- oder Unterführung vorhanden sein, damit ein- und aussteigende Fahrgäste stau- und kollisionsfrei die Bahnsteige wechseln können.
Der eigentliche Aufenthaltsbereich wären dann auch nicht mehr nur die Bahnsteige, sondern der "Querverbinder", der wie ein eigenes Geschoß auch Läden und Kioske enthalten könnte... und natürlich komplett überdacht (oder gar in einer Halle) sein muß.
Die von aussen kommenden Züge würden weiterhin die Satelliten anfahren, danach aber nicht ins Zentrum, sondern entweder auf Ihrem Linienweg wieder zurück, oder auf einem benachbarten Ast weiterfahren.
Beispiel Holzkirchen<->Flughafen, Erding<->Kreuzstrasse, Wolfratshausen<->Petershausen, Deisenhofen<->Freising/Flughafen, usw.
Evtl. würden wenige Linien auch weiter duch den Tunnel oder über den Südring fahren... aber aus Entkoppelungsgründen (Störungen von aussen möglichst fernhalten) eigentlich lieber nicht... :thbdwn:
Klar müßten Fahrgäste von aussen einmal mehr umsteigen... aber 50% haben im Berufsverkehr eh nur Stehplätze und wären wohl eher froh darüber früher rauszukommen.
Insgesamt wäre das Gesamtsystem auch weniger störungsanfällig und damit würde die Pünktlichkeit sogar erhöht. Störungen würden sich ncht mehr bis zum Betriebsende durchziehen, der Zugumlauf wäre einfacher.
Ausserdem könnte jeder Aussenast in seinem eigenen bedarfsgerechten Takt betrieben werden. :yes:
Ich sähe darin viele Vorteile... würden dann auch noch ein paar U-Bahnen (oder eine Ring-S-Bahn) mit dem das Aussensystem verknüpft, dann könnten weitere Engpässe vermieden und über weitere Umstiegspunkte Verbindungsredundanz geschaffen werden.
Leider ist das Verfahren nicht auf den Flughafen MUC übertragbar... Umsteigen in der Luft bzw. im Anflug geht nicht... da muß jede Maschine mal auf die Runway... und darum braucht MUC auch eine Dritte Startbahn um Redundanz zu schaffen und um die Kapazitätsengpässe zu Spitzenzeiten abzufangen! :whistle:
Kann sein, dass das jetzt rein theoretisches Gefasel eines Laien war... aber es ist mal eine andere Idee, ein ganz anderer Ansatz.
Und ich bin schon oft mit "Querdenken" weiter gekommen, wenn auf dem traditionellen Pfad nix mehr zu holen war... :think:
Beste Grüße,
Airdinger.