Transrapid

Muenchen wuerde ohne Frage gross profitieren. Ob das allerdings die hohen Investitionen rechtfertigt, ist eine andere Frage. Aber nur gut, dass sich unser OB dagegen stellt und lieber eine Express-S-Bahn mitbezahlen will.
 
Bevor weiterhin in den Strassenausbau rund um Berlin Mrd. Euro gesteckt werden, ist es allemal sinnvoll den Transrapid zu bauen.
Bin gerade rund 1.000 km im Osten unterwegs gewesen. Was die alles an Straßen dort ausgebaut haben und kaum Verkehr, ist schon sehr beeidruckend, aber auch Geldveschwendung in Mrd.Höhe meiner Meinung nach. ;)
 
Ein Leserbrief letzter Woche in der SZ, der wie ich finde alle vorgeschobenen "Argumente" der Gegner links liegen lässt:

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Auf dem dpa-Foto zu Jan Bielickis und Joachim Käppners Hintergrundbericht heben die Gegner des Transrapids ein Plakat mit der Aufschrift hoch: "Statt Steuergrab Transrapid - Bildung und Umwelt fördern."
Sollten die so vorzüglich gebildeten Kinder dereinst eine neue Spitzentechnologie entwickeln, dann wird diese bestimmt wieder zu teuer, zu umweldschädlich oder ethisch verwerflich sein. Lieber also dann wieder Bildung und Umwelt fördern, so als ob das eine das andere ausschlösse.

Doch wohin wird diese aus Arroganz und Angst vor Umwälzungen in Deutschland weit verbreitete Skepsis gegenüber technologieschem Fortschritt führen ? Was sollen dereinst unsere Kinder auf den Weltmärkten verkaufen, nachdem wohl zu Recht Atomtechnologie sowie weiße und grüne Gentechnik hierzulande nicht forciert werden? Schon bald wird auch die letzte Puddingabfüllmaschine in China produziert werden, gesteuert von einem in Indien programmierten Chip.

Es bleibt das Argument der Wirtschaftlichkeit des Transrapids. Seit John Maynard Keynes wissen wir: In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ist nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern die Investition entscheidend für die Schaffung von Arbeitsplätzen. So haben die großen europäischen Kathedralen - sicher kein Beispiel hoher Wirtschaftlichkeit - während ihrer Bauzeit Arbeit und Wohlstand in die Region gebracht, und bis heute profitieren die Städte vom Tourismus. Die Concorde war ein Steuergrab, aber sie hat Frankreich die Führung in der europäischen zivilen Luftfahrt verschafft.

Natürlich rechnet sich eine neue Technologie wie der Transrapid nicht auf den ersten Kilometer. Aber Transport ist und bleibt einer der großen Weltmärkte, und es gibt Hunderte, vielleicht Tausende Strecken in Ballungsräumen zwischen 50 und 500 Kilometern, bei denen der Transrapid ein - noch - konkurrenzloses Angebot sein könnte.

Natürlich holten die Chinesen den Trasrapid nach Shanghai, um ihn nachbauen zu können. Gott sei Dank ist es ihnen bis heute nicht so recht gelungen; ihre Schwebebahntechnik schafft gerade einmal 100 Kilometer in der Stunde. Aber die Zeit läuft gegen Deutschland. Packen wir´s an!

Klaus Häfner, Nürnberg
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Quelle: Süddeutsche Zeitung

Spinn
 
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Ein wirklich sehr gelungener Leserbrief und auch meine Rede!

Ich hoffe nur, dass wir das nicht verschlafen und auch die letzte Finanzierungslücke nach der Zusage von 925 Mio vom Bund jetzt geschlossen wird!
 
Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich das Ergebnis der Verhandlungen in verschiedenen Zeitungen positioniert wird - hier einige Aufmacher nochmal im Überblick / Vergleich:

Berliner Zeitung vom 11.09.2007 - Neues Finanzloch bei Transrapid
Neues Finanzloch bei Transrapid
EU-Absage belastet Gespräche zwischen Bund und Bayern

Gerold Büchner
BERLIN. Die Finanzierung der Transrapid-Strecke in München steht trotz neuer Gespräche zwischen Bund und Bayern auf der Kippe. Bei einem Treffen mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) wollte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee gestern nach Angaben aus Berliner Regierungskreisen eine deutlich stärkere Beteiligung Bayerns durchsetzen. Außerdem soll die Staatsregierung in München das Risiko tragen, falls das Projekt den errechneten Kostenrahmen von 1,85 Milliarden Euro sprengt. Nur unter diesen Bedingungen sei Tiefensee zu einer Erhöhung des Bundesanteils bereit, hieß es.
[...]
br-online vom 10.09.2007 - Magnetbahn-Basar: Bayern und Bund nähern sich an
Magnetbahn-Basar: Bayern und Bund nähern sich an
Die Verhandlungen über die geplante Transrapid-Magnetschwebebahn in München machen offenbar rasche Fortschritte: Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und sein bayerischer Kollege Erwin Huber (CSU) näherten sich bei ihrem ersten Treffen weit an. Der Bund sei bereit, maximal 925 Millionen Euro zu übernehmen, sagte Tiefensee. Das entspricht der Hälfte der bisher veranschlagten Gesamtkosten von 1,85 Millionen Euro. Auch Bayern stockte seinen Beitrag nochmals auf und bietet jetzt 475 Millionen Euro für den Bau der Strecke. Jetzt klaffe nur noch eine Finanzierungslücke von 165 Millionen Euro, so Huber.
[...]
Antenne Bayern vom 10.09.2007 - Finanzierung des Transrapid bleibt trotz höherem Bund-Anteil offen
Berlin (ddp). Die Finanzierung für den Bau einer Transrapidstrecke in München ist trotz einer deutlich höheren Beteiligung des Bundes noch nicht gesichert. Der Bund sei bereit, 925 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung zustellen, sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Montag nach einem Treffen mit dem bayerischen Verkehrsminister Erwin Huber (CSU) in Berlin. Dies sei ``die absolute Obergrenze´´. Bedingung sei, dass die Risiken für Mehrkosten von anderen getragen würden.
[...]
Es bleibe eine Finanzierungslücke von 165 Millionen Euro gegenüber dem bisherigen Kostenvoranschlag sowie das Risiko für eventuelle Mehrkosten des Projektes. Über diese beiden Punkte müssten sich nun Bayern, die Deutsche Bahn, der Flughafen München, die EU und die Industrie verständigen, sagte Tiefensee. Er zeigte sich skeptisch, dass eine mögliche EU-Hilfe nennenswert zur Schließung der Finanzierungslücke beitragen könnte.
Bayerns Verkehrsminister Huber zeigte sich für die Umsetzung des Projektes optimistisch. ``Ich halte die jetzige Lücke für finanzierbar´´, sagte er. Das Verhandlungsergebnis sei ein bedeutender Schritt nach vorne.
(ddp)

Das sieht scheinbar jeder so wie er es gerade sehen will! :o :dead:
 
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das kann man auch sehen wie man will, einerseits ist die luecke so klein wie nie, andererseits ist sie trotz erhoehungen immer noch vorhanden. wies praesentiert wird is dem schreiberling ueberlassen.

aber was auch immer, das groesste problem is wohl dass die 1.85 mrd sicher nicht mehr reichen werden und keiner das risiko tragen will. ausserdem hat steinbrueck letzte woche mal gesagt dass wenn der tr nix wird, die dafuer im bundeshaushaltsplan vorgesehen mittel NICHT einfach abgezogen werden, was bis jetzt doch immer stets betont und als contra argument gegen die esbahn verwendet wurde. mal schaun wies laeuft.

hoffentlich wirds der tr, das wird standards setzen bei grossflughaefen und deren staedte - einchecken direct am jeweiligen hbf und dann ohne laestiges kofferschleppen zum airport fahren. ich faends auf jeden fall toll, bin neulich so gegen 15 uhr vom t1 zum besucherpark mit der sbahn gefahren und hatte ein fahrrad dabei, das war was kann ich euch sagen ...
 
Ich glaube nicht, daß Fluggesellschaften den TR nutzen werden. In erster Linie werden es doch Fluggäste sein!;D
 
Angeblich soll der Flughafen nun 200 Millionen zahlen:

Interessant ist nur, wie das Veto von der Stadt München (dank unseres S-Bahn begeisterten Bürgermeisters :mad:) sich auswirkt!!!

weiß/blau grüßt
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist nur, wie das Veto von der Stadt München (dank unseres S-Bahn begeisterten Bürgermeisters :mad:) sich auswirkt!!!

Laut Staatsregierung gar nicht, wenn der Flughafen die Kosten aus den laufenden Einnahmen zahlt.

Die Frage ist: Sind 50-70 Mio/Jahr aus den laufenden Einnahmen machbar? Davon, dass der Flughafen generell bereit ist, mehr als 100 Mio. zu zahlen kann man meiner Meinung nach ausgehen.

Falls es so kommt, bleibt aber immer noch das Problem, wer eventuelle Kostensteigerungen trägt. Und diesen Punkt sehe ich viel problematischer als ein paar Hundert Millionen Euro...
 
Laut Staatsregierung gar nicht, wenn der Flughafen die Kosten aus den laufenden Einnahmen zahlt.

Falls es so kommt, bleibt aber immer noch das Problem, wer eventuelle Kostensteigerungen trägt. Und diesen Punkt sehe ich viel problematischer als ein paar Hundert Millionen Euro...


Das heißt also, die Stadt kann gar keinen Einfluß nehmen. Dann ist das ganze Säbelrasseln von Herrn Ude umsonst :resp:

Wenn ich das vorher im BR Videotext richtig gelesen hab, geht mittlerweile selbst das Bundesverkehrsministerium von einem Kostenpunkt von mindestens 2,2 Mrd Euro aus.
Damit wäre ja sowieso schon klar, warum sich der Bund mit Händen und Füßen gegen eine Beteiligung bei einer Kostensteigerung wehrt :shut:
 
ich finde die idee, dass auch airlines mitzahlen sollen gar nicht schlecht.
so koennte man zum beispiel rechte versteigern wer und wieviele check-in schalter am hbf munich bekommt. da wuerden sich lh und ab bestimmt nicht lumpen lassen. zumal es fuer zuganreisende ja ein erheblicher komfortgewinn ist.
 
Man vergleiche die Dimensionen:
Kosten TR: 2,2 Mrd.€
Einnahmen der GEZ durch Gebühren 2006: 7,4 Mrd.€

Soll doch die letzte Lücke die GEZ schließen! ;)
 
Vielleicht sollten auch die Anrainergemeinden etwas bezahlen, die durch die globale Erwärmung durch den TR mit kühler (Wind)Luft dann versorgt werden. ;D
 
Man vergleiche die Dimensionen:
Kosten TR: 2,2 Mrd.€
Einnahmen der GEZ durch Gebühren 2006: 7,4 Mrd.€

Soll doch die letzte Lücke die GEZ schließen! ;)

Dann schicken wir auch mal in allen Landkreisen um den Flughafen herum Drückerkolonnen herum die eine Transrapid-Gebühr einkassieren. Jeder der dort wohnt könnte ja schließlich den TR nutzen und muss deshalb vorher schon zahlen... ;D
 
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