Max Reverse
Gold Member
Dass 'Icing' in der einen oder anderen Form beitragender Faktor war, ist nicht auszuschließen. Damit aber Icing alleine einen Airliner in ernste Schwierigkeiten bringt, muss es sich entweder um 'severe Icing' handeln, dass nicht rechtzeitig als solches wahrgenommen wird oder es muss ein Fehler in bzw. eine Fehlbedienung der Anti-Ice-Anlagen auftreten.
Zwar sind die mittels aufblasbarer Gummiwülste (Boots) zu enteisenden Turboprops wie DHC8, ATR grundsätzlich anfälliger für Eisprobleme als Jets, die kritische Bereiche mittels Heissluft enteisen, allerdings ist davon auszugehen, dass nach den Unfällen der 80er/90er Jahre nebst der daraus folgenden technischen Verbesserungen die Turboprop-Crews sehr 'aware' für die Eis-Problematik sind.
Icing ist in 3 Kategorien eingeteilt: Light, Moderate und Severe. Während Light und Moderate bei richtiger Benutzung der Enteisungsanlagen kein Problem darstellen, ist 'Severe Icing' dadurch definiert, dass der Grad der Vereisung so stark ist, dass es nicht möglich ist, den Flieger eisfrei zu halten. Daraus ergibt sich von selbst die Schlussfolgerung, dass Flüge in Severe Icing ausserhalb des Zulassungbereichs liegen und diese Bedingungen SOFORT zu verlassen sind.
Solche Bedingungen sind sehr selten (wenige Tage/Jahr) und treten meist (Ausnahme Freezing Rain) in einem eng begrenzten Raum (horizontal und vertikal) auf. Daher sollte es idR möglich sein, einfach wieder dahin zu steigen/sinken/kurven wo vorher auch kein Severe Eis war. Leider kann damit verbunden sein, dass der Flugauftrag an diesen Tagen nicht zu erfüllen ist. Diese Konsequenz wird in Airlines mit einer sub-standard safety culture leider nicht immer gezogen.
Gruß MAX
Zwar sind die mittels aufblasbarer Gummiwülste (Boots) zu enteisenden Turboprops wie DHC8, ATR grundsätzlich anfälliger für Eisprobleme als Jets, die kritische Bereiche mittels Heissluft enteisen, allerdings ist davon auszugehen, dass nach den Unfällen der 80er/90er Jahre nebst der daraus folgenden technischen Verbesserungen die Turboprop-Crews sehr 'aware' für die Eis-Problematik sind.
Icing ist in 3 Kategorien eingeteilt: Light, Moderate und Severe. Während Light und Moderate bei richtiger Benutzung der Enteisungsanlagen kein Problem darstellen, ist 'Severe Icing' dadurch definiert, dass der Grad der Vereisung so stark ist, dass es nicht möglich ist, den Flieger eisfrei zu halten. Daraus ergibt sich von selbst die Schlussfolgerung, dass Flüge in Severe Icing ausserhalb des Zulassungbereichs liegen und diese Bedingungen SOFORT zu verlassen sind.
Solche Bedingungen sind sehr selten (wenige Tage/Jahr) und treten meist (Ausnahme Freezing Rain) in einem eng begrenzten Raum (horizontal und vertikal) auf. Daher sollte es idR möglich sein, einfach wieder dahin zu steigen/sinken/kurven wo vorher auch kein Severe Eis war. Leider kann damit verbunden sein, dass der Flugauftrag an diesen Tagen nicht zu erfüllen ist. Diese Konsequenz wird in Airlines mit einer sub-standard safety culture leider nicht immer gezogen.
Gruß MAX