Grundsätzlich wird es endlich Zeit, dass das EMAS-System flächendeckend eingeführt wird, besonders wenn das Terrain hinter der Runway nicht wirklich hindernisfrei und bretteben ist. Hierbei handelt es sich übertrieben formuliert um bessere Gasbetonsteine, die unter dem Gewicht des Flugzeuges zerdrückt werden und es dabei massiv abbremsen.
Ein interessantes
Video und ein
PDF dazu, aber wir kommen vom Thema ab...
Bei vielen modernen Flugzeugen sind alle Komponenten des Bremssystem (Radbremsen, Spoiler, Reverser) über die Air-Ground-Logic massiv abgesichert, da es zu zahlreichen Zwischenfällen mit ungewoltem oder unabsichtlichem Deployment in-flight kam. An einem einzelnen Schalter sollte es bei einen 'modernen' Flieger eigentlich nicht liegen können.
Aber was ist ein modernes Design - der Spanair-Unfall in MAD bei dem ein einzelnes hängendes Relais der Air-Ground-Logic letztendlich die Takeoff-Configuration-Warning lahmgelegt hat, erschüttert meinen Glauben in die Zulassungsbestimmungen bis heute.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass bei den Digitalfliegern mit einer unvergleichlich komplexen A/G-Logic (da gehen bestimmt 30 Parameter ein) ein Problem sich immer mit den enstprechenden Fehlermeldungen ankündigt. Diese weisen die Crew dann bei verfahrensgerechter Bearbeitung auf die zu erwartenden Bremsprobleme mehr oder weniger deutlich hin. Wie die TU hier aufgestellt ist, habe ich natürlich k.A.
Andererseits braucht es nicht viel Bremsen, um einen leeren Airliner in dieser Gewichtsklasse auf einer +3.000 m Bahn zum stehen zu bringen. Wenn nach einer Landung in MUC auf der RWY 08R von ATC ein 'long rollout' genehmigt wird, um über B10 oder gar B12 abzurollen, dann wird bei einem leichten Flieger schon mal die Auto-Brake auf OFF gestellt und daher nur mit den Spoilern und Idle Reverse gebremst.
Trotzdem muss man teilweise kurz nach der Bahnmitte schon wieder forward thrust geben, sonst würde die Geschwindigkeit unter 30 kts abfallen. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Flieger, der in der Touchdown-Zone landet und bei dem höchstens Forward Idle Thrust anliegt und die Groundspoiler ausgefahren sind, mit einer solchen Geschwindigkeit das Bahnende passiert.
Auf PPRUNE wird allerdings berichtet, dass dies der dritte Overrund einer Redwings TU-204 wäre, falls das stimmt, ergibt sich hier ein Pattern mit Ursachen in der Technik des Fliegers oder den Verfahren.
Once is bad luck - Twice is co-incidence - Three times and there's something wrong!
Gruß MAX