Aus a.de New´s:
Bau zum DHL-Umschlagplatz auf Flughafen Leipzig im Plan
15.8.2006, Schkeuditz (ddp-lsa). Die riesige Konstruktion, die im Süden des Flughafens Leipzig/Halle emporragt, ist weithin sichtbar. Das stählerne Skelett ist fast komplett. Die letzten, 180 Tonnen schweren Querbinder für die Dachkonstruktion sind am Wochenende mit großen Kränen in die Höhe gehievt und von Monteuren in schwindelnder Höhe montiert worden. 38,5 Meter hoch, 230 Meter lang und 95 Meter tief werde der Hangar des künftigen europäischen Luftdrehkreuzes von DHL, erzählt der Niederlassungsleiter der Baufirma Max Bögl, Jens Stark. Zwei große Frachtmaschinen vom Typ Airbus A 380 fänden in der gigantischen Halle Platz, fügt der Bauingenieur hinzu.
Doch bevor das erste Flugzeug in der Halle gewartet werden kann, haben die Bauleute noch alle Hände voll zu tun. Immerhin soll Mitte 2007 der Probebetrieb im neuen Hauptumschlagplatz der Post-Express-Tochter beginnen. «Trotz des langen Winters liegen wir terminlich voll im Plan», sagt der Pressesprecher der DHL Hub Leipzig GmbH, Manfred Hauschild. «Eineinhalb Monate haben wir durch den Winter verloren», ergänzt Stark. Deshalb konnte es erst Ende März auf dem 200 Hektar großen Gelände so richtig los gehen.
Dort entstehen in der ersten Ausbauphase des Luftdrehkreuzes ein 48 000 Quadratmeter großes Verteilzentrum und der 23 000 Quadratmeter große Hangar. Im Jahr 2012, wenn das Drehkreuz seine volle Kapazität erreicht hat, könnten dann bis zu 3500 Frauen und Männer bei DHL einen neuen Job gefunden haben. Noch bestimmen aber Bauleute das Bild. Zurzeit sind es etwa 250. In Spitzenzeiten seien es rund 500 Arbeiter, sagt der Sprecher. 300 Millionen Euro investiert die Deutsche Post in den Standort.
Nicht nur der Hangar, der mit durchsichtigem Kunststoff verkleidet wird und große Rolltore erhält, bestimmt inzwischen die Silhouette. Dort, wo noch vor 14 Monaten Archäologen in der Erde nach Zeugnissen aus der Vergangenheit buddelten und eine Landschaft schufen, die Spargelfeldern glich, erstreckt sich inzwischen das Vorfeld. Während an einer Stelle noch eine Spezialmaschine den Beton gießt, heben sich die anderen Flächen für die Frachtflieger bereits deutlich ab. 52 Flugzeuge, die nachts die Fracht bringen und wieder abtransportieren, fänden dort Platz, sagt Hauschild. 1300 Meter ist das Vorfeld lang und 370 Meter tief.
Unmittelbar dahinter erstreckt sich das Verteilzentrum, in dem künftig die Fracht innerhalb weniger Stunden sortiert und neu auf die Maschinen verteilt wird. Im Vergleich mit dem Hangar wirkt das 400 Meter lange, 100 Meter breite und 15 Meter hohe Gebäude eher klein. Ganz in gelb, wie sich DHL auch sonst präsentiert, wird sich künftig das Verteilzentrum zeigen. Die ersten gelben Seitenteile seien bereits montiert worden, sagt Hauschild. In vier Wochen könnte die Verkleidung komplett sein.
DHL «landet» aber nicht erst 2008 in Leipzig/Halle, wenn das neue Drehkreuz seinen Betrieb aufnehmen soll. Neun DHL-Frachtmaschinen steuern bereits jetzt von montags bis freitags den Flughafen an.
© Deutscher Depechen Dienst (ddp)