Mal eine Frage in die Runde: "Wir" sind uns ja einig, dass die Westtrasse die günstigere Variante bzgl Kosten und Zeit ist, aber keine Kapazität auf der jetzigen S1-Trasse vorhanden ist. Wieviel Nutzen bringt ein Tunnel auf der Transrapidstrecke in der Stadt (also Ausfädeln am Hbf, dann die Landsberger raus, bis nach Feldmoching), von dort weiter entlang der Autobahn?
Bezüglich der S1-Strecke habe ich weiter oben schon angemerkt, dass man mit der Überholung während der Fahrt alle 20 Minuten noch eine Flughafen-RE-Trasse frei hätte. Doch dies würde eines genaueren Trassenmanagements als heute bedürfen.
Grundsätzlich muss man sagen, dass eine Rad/Schiene-Bahn auf der Trasse des Transrapid schon was bringt. Denn neben den Flughafenzügen könnten über diese dann auch die normalen RE und die ALEX nach Freising fahren - egal, ob sie dann ab Feldmoching die NBS entlang der A92 oder die bestehende Strecke nutzen. In jedem Falle könnte man beide Zugtypen damit mehr oder weniger stark beschleunigen.
Da hier keine Zwischenhalte sind und alle Züge gleichschnell fahren würden, wäre auch die Kapazität hoch. Doch man kann sie leider nicht voll ausschöpfen. Dafür hätte man statt der ABS im Westen eine NBS entlang der A9 von Ingolstadt nach München gebraucht, so dass dann auch Fernzüge diesen Tunnel hätten nutzen können. Doch diese Möglichkeit hat man sich ja - wie schon gezeigt - leider verbaut. Doch trotzdem wäre die Transrapidtrasse als R/S auch ohne diesen Mehrverkehr sinnvoll. Nehmen wir einen 10min-Takt für den Flughafenzug an und dass alle RE München-Freising auf diese Strecke umgelegt werden, dann hätte man eine stündliche Auslastung von mind. 8 Zügen pro Richtung, was schon in Ordnung ginge.
geminy007 hat gesagt.:
Diese Strecke läßt sich auch bis auf 200km/h ausbauen, da hier keine Bahnhöfe durchfahren werden.
Absolut richtig, hier könnte man - weil weitgehend unabhängig betreibbar - auch auf 200 km/h gehen. Nur müsste man sich dann entscheiden, wie man mit den REs verfahren will. Entweder die fahren auch mit 200km/h-tauglichen Zügen oder sie müssen doch auf der S1-Strecke bleiben. Denn wenn es eine Mischung aus 160 und 200 km/h gibt, dann kann man den 10 min-Takt zum Flughafen vergessen. Alternativ kann man auch den Takt auf 15min erhöhen, aber das würde sich wieder mit dem 10min-Raster des S-Bahnnetzes beißen. Es müsste also eine Grundsatzentscheidung getroffen werden.
geminy007 hat gesagt.:
Sind Teile davon nicht einfacher zu realisieren, als ein Ausbau der bestehenden Strecke? Der weiter oben "geforderte" viergleisige Ausbau ist ja aus Platzgründen an vielen Stellen nicht realisierbar.
Da man im Falle der Transrapidtrasse weitgehend unabhängig bauen kann, also nicht unter dem rollenden Rad, wäre es in dem Sinne schon einfacher und wohl auch etwas schneller. Bei Ausbauten muss man ja immer wieder zwischendurch die Gleise interimsmäßig neu umschwänken und neue Weichen einbauen sowie anderen Anpassungen vornehmen und könnte so nur Stück für Stück vorankommen. Zudem müssen so die Fahrgäste lange Zeit mit Einschränkungen leben, was immer unschön ist. Dass man über die Transrapidtrasse schneller und mit kürzerer Streckenlänge fahren kann, spricht zudem auch wieder für den Weg des Neubaus. Und langwierige Ausbauten kosten bekanntlich oft mehr als Neubauten.
Also wenn man sich wirklich für etwas zukunfts- und leistungsfähiges entscheiden will, dann wäre der Neubau klar besser. Zumal dann auf der S1-Strecke wieder neue Trassen frei würden, die man z.B. für neue Güterzüge nutzen könnte oder die S1 innerstädtisch auch auf 10min-Takt verdichtet könnte.
Gruß, Hangar7