Braucht MUC die 3. Runway und den Satelliten? (bis 12/2013)

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Aha, jetzt auf einmal. Das hat sich vorhin noch ganz anders angehört...
Das hat sich nicht anders angehört, Sie haben es anders verstanden. Deshalb habe ich es richtig gestellt. Wo ist das Problem?
Das ist jedoch genau dein Fehler, denn diese - VÖLLIG ABSICHTLICH - massiv eingeschränkte Betrachtungsweise ist völlig realitätsfremd und entbehrt jeder Grundlage, eben weil es eine sehr große Zahl Ein- und Auspendler in die Landkreise außemrum und v.a. München mit seinem sehr breiten Spektrum an hochwertigen Arbeitsplätzen gibt.
Warum betrachtest du dir hier nicht gleich nur Attaching und generalisierst die dortige Struktur auf die gesamte Region? Das wäre der logische nächste Schritt deiner falschen Denkweise.;)
Ganz abgesehen davon, dass du dich hier argumentativ bereits seit Tagen im Kreis drehst und deine Thesen schon mehrfach entkräftet bzw. relativiert wurden. Du kannst und willst es nur nicht wahrhaben, weil es nicht in dein Weltbild passt...
Dann ist es für Sie also OK, wenn ein Herr F. aus Dingsda (München?) die 3. Startbahn möchte, "weil wir es in Zukunft in Bayern richtig schön haben wollen", und ein Herr M. aus Sonstwo, der die Dritte möchte, damit wir (er?) mobil bleibt. Wenn aber jemand aus dem Freisinger LK, dessen Familie seit Generation hier lebt, sich Sorgen macht, dass diese Region zum Hinterhof Münchens / Bayerns verkommt, nur weil FMG und LH hier blümchenrosa Wachstumsträumen anhängen, dann ist das moralisch verwerflich?

Es ist korrekt, dass die LK Erding und Freisung eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Einpendlern aufweisen (siehe Strukturdaten im Link von oben). Aber was bedeutet das? Entweder, dass diese Bürger nicht in diesen Landkreisen leben wollen, oder dass sie es sich nicht leisten können. Beides ist kein Hinweis auf einer vernüftige strukturelle Entwicklung.
 
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Oha, welche Register werden jetzt gezogen?
Erst werden der Airport, dann die Airlines diskreditiert und nun der ganze Wirtschaftsraum in Frage gestellt? Euch müsste eigentlich die Schamesröte im Gesicht stehen. Peinlich peinlich...

Dumm nur, dass die Passagierzahlen eine ganz andere Entwicklung zeigen. Und DAS ist der einzig relevante Indikator. Die Flugbewegungen steigen somit ganz automatisch wieder an. Eure Forderung nach größerem Fluggerät wurde ja gerade erst vorbildlich vollzogen und ist erst im Sommer 2012 vorläufig abgeschlossen.

In diesem Thread geht es um die Notwendigkeit einer dritten Bahn und diese leitet sich ganz überwiegend aus den Passagierzahlen und Flugbewegungen in den zahlreichen Spitzenzeiten ab.

Die unstrittigen Probleme mancher Airlines gehören hier nicht rein. Denn, des einen Freud des anderen Leid, irgendeiner wird garantiert fliegen.

Es sollte aber auch in eurem grundlegenden Interesse sein, dass diese Wertschöpfung nicht übermäßig ins Ausland abfließt. Niemand, nicht mal ihr Ausbau-Gegner, sollte ein Interesse daran haben Umsteigeverkehr an andere HUBs zu verlieren. Sie sind mit die wichtigste Grundlage für Interkontverbindungen. Fragt mal bei der IHK München nach der Bedeutung dieser Nonstop-Verbindungen für die hiesige Wirtschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand gibt der die Schwächung des Wirtschaftsstandortes Bayern/München billigend in Kauf nimmt...

Einen Satz noch zum LH Statement zur EK.
LH will und kann gar nicht einen gesunden Wettbewerb verhindern. Auf arg verzerrte Rahmenbedingungen muss sie trotzdem hinweisen dürfen. Es geht weniger darum Emirates und Co das Fliegen zu verbieten, als vielmehr darum halbwegs vergleichbare Bedingungen für die heimischen Airlines zu schaffen. Niemand sollte tatenlos zusehen wie europäische Behörden und Politiker ihre Luftfahrtindustrie sehend vor die Wand fahren lassen.
Über den Status 'Währet den Anfängen...' sind wir leider schon hinaus.
Denn von einer 'behutsamen' Expansion der Golfairlines in Europa kann schon lange nicht mehr gesprochen werden.
Und nur mit einer gesunden Verkehrsinfrastruktur werden wir in Europa und besonders Deutschland auf Dauer mithalten können.
 
...Eure Forderung nach größerem Fluggerät wurde ja gerade erst vorbildlich vollzogen und ist erst im Sommer 2012 vorläufig abgeschlossen....
Wenn Sie damit die Umrüstung der LH Flotten meinen haben Sie natürlich recht. Aber allein ein Blick auf die Bestellisten der LH zeigt, dass dieser Wachstumsprozess bei den Flugzeuggrößen noch lange nicht abgeschlossen ist. Nicht, weil die LH so gerne (viel) Geld in neue Flugzeuge steckt, sondern weil scheinbar nur noch zunehmend größere und effizientere Flugzeuge kostendeckend sind. Bis 2025 werden rund 2/3 aller LH Flugzeuge durch neues Geräte ersetzt sein, dabei wird man weitgehend kleineres durch größeres ersetzen. Die Aussage, dass dieser Prozess jetzt abgeschlossen sei, wird von der FMG übrigens seit etwa 3 Jahren kontinuierlich abgegeben...

(... Rest entfernt... hatte mich bei Mucflyer verlesen. Tschuldigung)
 
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und das Argument mit dem man einen Gegner überzeugen kann gibt es nicht, Prognosen sind falsch oder getürkt, die direkt damit arbeiten, denen fehlt der Weitblick und der Horizont, die Flughafenmanager sind geldgeil wie die Banker, die Politiker wollen sich ein Denkmal setzen usw usw. Selbst wenn 2020 die Dritte schon Jahre in Betrieb ist, die Wachstumszahlen die Prognosen übertroffen haben, werden die Gegner immer noch da stehen und wettern 'das ist alles durch Subventionen unnötig angelockter Verkehr! Die dritte ist unnötig und wir fordern den sofortigen Rückbau!' Der Witz ist die glauben nicht nur im Recht zu sein, sondern sie glauben auch die besseren Menschen zu sein, denn sie denken an die Umwelt, sie denken an die zukünftigen Generationen, sie denken an neue Entwicklungen (Seidenstraße, hmm) - alle außer ihnen ist zu doof dazu. Daraus entwickelt sich eine innere Überzeugung, da kannst eher einen Vegetarier zum Monster Steak bringen. Reden hilft da nix. Aber ich will euch nicht abhalten.


Saigor

Wenn Du glaubst, eingefleischte Gegner oder Befürworter könnten mal so nebenbei vom Gegenteil überzeugt werden, bist Du etwas "blauäugig". Wie heißt es immer so schön beim Politbarometer: "Für die Sonntagsfrage spielen längerfristige Überzeugungen eine größere Rolle". Wie @Zaungast schon festgestellt hat, behandelt dieser Thread eine Glaubensfrage. Die Realität wird aber vermutlich trotzdem irgendwann zeigen, wer Recht hat. Und bis dahin kann man Argumente austauschen - betrachte es einfach als intellektuelles Spiel und nicht als Krieg (wie @hangar7 und Konsorten).

Ich würde (anders als manche hier im Forum) auch nie behaupten, dass Andersdenkende zu doof sind. Die Leute bei der FMG sind auch nicht besser oder schlechter als die, was weiß ich, beim Bund Naturschutz oder bei der Heilsarmee. Man betrachtet die Welt eben durch die speziell gefärbte Brille, verteilt lieber Gesinnungsapplaus anstatt selber zu denken, und bei Kritik schließt man die Reihen. Außerdem denken alle Menschen (bis auf ganz wenige Ausnahmen), wenn es hart auf hart kommt, zuerst einmal eh nur an sich und ihre Sippe, auch wenn sie angeblich nur den Klimaschutz, den Weltfrieden oder das Gemeinwohl im Sinne haben.

Das Einprügeln auf den Freisinger im allgemeinen (wie im Forum hier oftmals praktiziert) zeugt daher von einer gewissen Einfältigkeit: Welche Stadt würde denn an ihrem unmittelbaren Stadtrand wirklich einen Großflughafen haben wollen? Landshut? Erding? Starnberg? Die viel spannendere Frage ist doch: Wie entsteht diese ablehnende Denkweise (@Airdinger würde wohl Dagegen-Kultur sagen) und wie kann man den Knoten durchschlagen, ohne nur sinnlos aufeinander einzuschlagen? Es geht ja nicht nur um Flughäfen, sondern auch um (Sonnen/Wind/Atom/Kohle-)Kraftwerke, Stromtrassen, Autobahnen, usw.

Mein Problem mit den Argumenten der Befürworter ist, dass sie oftmals auch nur vorgeschoben sind, wie beispielsweise das "Gemeinwohl". Das "Gemeinwohl" ist für die Befürworter, was der "Klimaschutz" für die Gegner ist: Ein Argument, das den eigenen Interessen einen Heiligenschein verleiht. Man glaubt sicher daran, aber vor allem auch deshalb, weil es einem nützt. Dass man die Luftfahrt einfach nur geil findet, ist halt kein so wirkungsvolles Argument. Die Gegner wollen dafür zunächst einmal ihre Ruhe haben. Weil sie aber auch keine besseren Menschen sind, belasten sie durch ihr eigenes Konsumverhalten wiederum Andere.

Mein Steckenpferd in diesem Thread ist die Wirtschaftlichkeit der Luftfahrtbranche. Natürlich bin ich auf dieses Thema auch nur gestoßen, weil ich nach einem schwachen Punkt gesucht habe. Und ich glaube, ihn gefunden zu haben - nicht nur, weil ich mich von der Entwicklung der letzten Jahre bestätigt sehe. Betrachtet es doch einfach mal sportlich: Langfristig bringt es der Luftfahrt doch gar nichts, wenn sie ihre Probleme leugnet (z.B. Ölpreis, Überkapazitäten, verknöcherte Strukturen, antiquiertes Regelwerk), weil ihr das böse Erwachen nicht erspart bleiben wird.
 
Schön geschrieben, soweit sind wir gar nicht auseinander. Ich bin aber bspw. kein Freund allzu langer und blumiger Reden. Daher verkürzt...
Ok, ein Flughafen könnte ein Übel sein, aber sicherlich im Hinblick zur Alternativlosigkeit das kleinere Übel. Dann nehmen wir doch letzteres ;)
 
Aber genau diese Vorzüge hat München doch schon und trotzdem gehen die Slotbuchungen in München deutlich zurück, während Frankfurt weiter zulegt. Die Slot-Auslastung S12 ist in Frankfurt trotz 4. Bahn deutlich höher als in München. Dabei "geniest" Frankfurt einen eher schlechten Ruf in diesen Disziplinen - was ich so von deutlich häufiger fliegenden Bekannten erfahre.

Wie paßt das also zusammen?

sagt wer? Zu den Spitzenzeiten ist immer noch genauso voll und es geht nichts mehr!
 
sagt wer? Zu den Spitzenzeiten ist immer noch genauso voll und es geht nichts mehr!
Wer das sagt? Die FMG natürlich, wenn man ihre Angaben zu deuten weiß.
Natürlich gibt es ein paar Verkehrspitzen zu denen die planbaren Kapazitäten ausgelastet sind. Es wäre auch schlimm, wenn dem nicht so wäre, da dann der Betrieb des Flughafens ein finanzielles Fiasko wäre. Nachdem die gebuchten Slots von S11 zu S12 aber um -3% zurückgegangen sind (eben PM der FMG) müssen diese Verkehrsspitzen entweder niedriger, oder die Täler dazwischen breiter geworden sein. Alles in allem hat sich die Situation in München also entspannt.
 
"..Natürlich gibt es ein paar Verkehrspitzen zu denen die planbaren Kapazitäten NICHT ausgelastet sind..."

Jetzt stimmt es!

Für eine Betrachtung der Slots im Allgemeinen und der Bewertung von angemeldeten Flügen ist es unerlässlich, ALLE Eckwerte zu betrachten.

Damit sind die Herrschaften Magerl (und die auch hier aktiven Freunde) bisher leider überfordert gewesen. Und das macht deren "Bewertung der aktuellen Situation" auch so falsch......
 
Und bis dahin kann man Argumente austauschen - betrachte es einfach als intellektuelles Spiel und nicht als Krieg (wie @hangar7 und Konsorten).
Jetzt reicht's aber langsam, someone! Mir hier wegen deiner eigenen Argumentenarmut jetzt auch noch Kriegstreiberei vorzuwerfen, ist der Gipfel der Unverschämtheit!!! Da könnte man als Mod langsam auch mal einschreiten...
 
Der Ton wird eben nun deutlich schärfer. Das sieht man auch bei den entsprechenden Facebook-Diskussionen.

Ganz offensichtlich sehen die Ausbaugegner, dass es sehr schwer wird, erfolgreich zu sein.....:o

Schade, dass nun auch hier das Niveau sinkt. Aber es ist nunmal ein emotionales und zu keinem Kompromiss fähiges Thema. Alle Argumente sind ausgetauscht, die Gutachten der Befürworter zerrissen und gleichzeitig keine eigenen vorgelegt worden.:think:

Aber in zweieinhalb Monaten kann man dann hoffentlich wieder zur Sachdiskussion zurückkehren.
 
Wer das sagt? Die FMG natürlich, wenn man ihre Angaben zu deuten weiß.
Natürlich gibt es ein paar Verkehrspitzen zu denen die planbaren Kapazitäten ausgelastet sind. Es wäre auch schlimm, wenn dem nicht so wäre, da dann der Betrieb des Flughafens ein finanzielles Fiasko wäre. Nachdem die gebuchten Slots von S11 zu S12 aber um -3% zurückgegangen sind (eben PM der FMG) müssen diese Verkehrsspitzen entweder niedriger, oder die Täler dazwischen breiter geworden sein. Alles in allem hat sich die Situation in München also entspannt.

Gerne auch noch mal für Sie. Lufthansa hat 2 ganze Flüge weniger PRO Woche! Da ist nirgends auch nur im Geringsten eine Entlastung der Verkehrsspitzen zu sehen!
 
Gerne auch noch mal für Sie. Lufthansa hat 2 ganze Flüge weniger PRO Woche! Da ist nirgends auch nur im Geringsten eine Entlastung der Verkehrsspitzen zu sehen!
Dann müssen es wohl die Freunde der LH aus der Staralliance sein, die schwächeln. In S11 waren 247 Tsd. Bewegungen zum Saisonstart gebucht, in S12 240 Tsd. (aus PM der FMG). Das sind rund -3% und dieser Rückgang entspricht auch der Entwicklung der Bewegungszahlen, die wir hier seit Januar beobachten können.
 
Dann müssen es wohl die Freunde der LH aus der Staralliance sein, die schwächeln. In S11 waren 247 Tsd. Bewegungen zum Saisonstart gebucht, in S12 240 Tsd. (aus PM der FMG). Das sind rund -3% und dieser Rückgang entspricht auch der Entwicklung der Bewegungszahlen, die wir hier seit Januar beobachten können.

Immer noch nicht verstanden?
In 2011 und 2012 galt und gilt es den Flottenrollover der CLH umzusetzen. Die CR2 und CR7 Flotten wurden gegen größere E-195 getauscht. In Summe sind es momentan weniger Maschinen also auch weniger Bewegungen. Letztendlich eure ureigene Forderung... Die Anzahl der Sitze ist aber gestiegen und neue Maschinen kommen wieder hinzu.
Darüber hinaus gilt es die zusätzlichen NEK Sitze an Bord der LH Klassik abzusetzen. Gelingt übrigens hervorragend. Alles Vorausetzungen für neue Flüge und Bewegungen.
Die Paxzahlen steigen unaufhaltsam und bei den Bewegungen gibt es in diesem Jahr Stillstand.
Nur wird die Bahn nicht für 2012 geplant...
 
Dann müssen es wohl die Freunde der LH aus der Staralliance sein, die schwächeln. In S11 waren 247 Tsd. Bewegungen zum Saisonstart gebucht, in S12 240 Tsd. (aus PM der FMG). Das sind rund -3% und dieser Rückgang entspricht auch der Entwicklung der Bewegungszahlen, die wir hier seit Januar beobachten können.

Spanair und Cirrus schwächeln nicht, sie sind ziemlich tot.

Und "gebucht", vielmehr koordiniert, sind für den Sommer 2012 zwischen 238.500 und 272.300...je nach Zeitpunkt.

Suchen Sie sich was Schönes aus. Aber dem BUND alles ungefragt nachplappern ist dünn....:thbdwn:
 
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Spanair und Cirrus schwächeln nicht, sie sind ziemlich tot.

Und "gebucht", vielmehr koordiniert, sind für den Sommer 2012 zwischen 238.500 und 272.300...je nach Zeitpunkt.

Suchen Sie sich was Schönes aus. Aber dem BUND alles ungefragt nachplappern ist dünn....:thbdwn:
Ich habe die Zahlen für S11 und S12 aus den PM der FMG angegeben (siehe Post oben). Beide waren zum Saisonstart Ende März. Also auf dieser Basis gut vergleichbar und aussagekräftig für die tatsächliche zu erwartenden Bewegungen.

Wenn Sie bessere oder detailiertere Statistiken liefern können als die FMG, immer gerne. Wann war denn die 272.300 und wie war's da im Jahr davor?
 
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Es bringt nichts, Zaungast schnallt es einfach nicht und akzeptiert bewiesene Fakten nicht, weil er im Scheuklappendenken total versteift ist!
 
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Jetzt zu Deinem Punkt. Zusammengefasst behauptest Du also, MUC braucht keine 3. Bahn, weil Lufthansa sowieso keine Chance hat gegen Emirates.

1. Schon in der LVP2007 war die Konkurrenz durch die Fluggesellschaften am Persischen Golf berücksichtigt. Zitat aus der LVP 2010 "Ebenso war schon in der LVP2007 die für München relevante Expansion der Flughäfen am Persischen Golf berücksichtigt" (S. 17).

Hast Du irgendwo eine Annahme gefunden, nach welchen Kriterien Intraplan die Passagierströme auf die einzelnen Hubs verteilt? Ich nicht. Insbesondere habe ich keine Berücksichtigung der unterschiedlichen Kostenstrukturen gefunden. D.h. die von Lufthansa kritisierte Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Golf-Airlines gibt es laut Intraplan gar nicht. Ich bin schon gespannt, wie das Bayerische Verwaltungsgericht die Aussage der Lufthansa wertet, wonach sich die Hubs in den Mittleren Osten verschieben könnten, obwohl dies in der Prognose gar nicht berücksichtigt ist.

2. Deine Fixierung auf die Lufthansa wurde hier ja schon mehrfach kritisiert. Es gibt viele andere Fluggesellschaften, die ex MUC Flüge nach Süd-/Ostasien und in den Nahen Osten anbieten. (Ost- und Südafrika kann man in diese Betrachtung auch noch einschließen, da auch hier Emirates Umsteigeverbindungen anbietet.) Ich habe jetzt nicht die Zeit, die Anzahl der Verbindungen pro Woche und Fluggesellschaft in diese Region aus dem aktuellen Flugplan herauszusuchen. Vielleicht kannst Du das ja selbst machen.

Wie komme ich wohl dazu, mich auf Lufthansa zu konzentrieren? Könnte es etwas mit der Drehkreuzfunktion von MUC zu tun haben? Ist nicht der prognostizierte Umsteigeverkehr maßgeblich für den Ausbau? Hängt die Entwicklung von MUC nicht weit überwiegend von der Lufthansa ab? Betont nicht die Bayerische Regierung andauern wie wichtig Direktverbindungen für die Konkurrenzfähigkeit Bayerns sind (traurig ist nur, dass die Umsteiger damit wohl die A-Karte gezogen haben, weil sie eben keine Direktverbindungen haben, und ihre Wirtschaft damit wohl bald zugrunde gehen wird)?

3. Asien ist für die Frage, ob MUC eine 3. Bahn braucht nicht entscheidend. Wenn Du Dir Tabelle 2-11 (Flugbewegungen nach Herkunfts- und Zielgebieten) in der LVP2010 ansiehst (S. 31) dann siehst Du, dass Asien ein wichtiger Wachstumsmarkt für den Flughafen ist (hohe relative Steigerungsraten). Die absoluten Zahlen sind für die Frage, ob der Ausbau erforderlich ist, nicht entscheidend.

Die wirtschaftlichen Bedeutung der Fernostverbindungen für die Lufthansa kannst Du nicht an der Zahl der Flugbewegungen festmachen. Ohne die hohen Margen auf diesen Verbindungen wäre das dichte Kurzstreckennetz der Lufthansa nicht finanzierbar. Oder trägt sich das Kurzstreckennetz etwa selber?

Wieder einmal zeigt sich, dass die Firma Intraplan eine sehr gute Arbeit geleistet hat. Auch in den Detailfragen wurde in der LVP sorgfältig analysiert und die Projektionen erscheinen plausibel.

Intraplan hat zwar viele Einflüsse aufgeführt, dann aber effektiv gar nicht berücksichtigt, weil sie diese - hokus pokus - mit gegenteiligen Einflüssen verrechnet hat. Hauptsache das Ergebnis passt. Mein Auto kommt auch nur deshalb immer am Ziel an, weil sich die Einflüsse, die es vom Weg abbringen zufällig immer gegenseitig aufheben.
 
Hast Du irgendwo eine Annahme gefunden, nach welchen Kriterien Intraplan die Passagierströme auf die einzelnen Hubs verteilt? Ich nicht. Insbesondere habe ich keine Berücksichtigung der unterschiedlichen Kostenstrukturen gefunden. D.h. die von Lufthansa kritisierte Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Golf-Airlines gibt es laut Intraplan gar nicht. Ich bin schon gespannt, wie das Bayerische Verwaltungsgericht die Aussage der Lufthansa wertet, wonach sich die Hubs in den Mittleren Osten verschieben könnten, obwohl dies in der Prognose gar nicht berücksichtigt ist.

In der LVP2007 wird an mehreren Stellen auf die Konkurrenzsituation von Dubai hingewiesen. Es ist richtig, dass die genauen Modellannahmen nicht in der LVP zu finden sind. Dafür gibt es in der Qualitätskontrolle der TU Hamburg-Harburg eine sehr deutliche Einschätzung zu dieser Modellannahme von Intraplan (S. 54 Qualitätskontrolle, Unterstreichung durch mich):
"Eine viel diskutierte Veränderung der Angebotsstruktur ergibt sich durch die offensive Angebotspolitik der Airlines in den Golfstaaten und insbesondere durch den Ausbau des Flughafens Dubai. Von Intraplan Consult wurde diese Entwicklung in der vorliegenden Prognose im Netzmodell durch eine feiner differenzierte Einteilung der Verkehrszellen insbesondere auf dem indischen Subkontinent berücksichtigt (Interview 28.11.2006). Die dahinter stehende Einschätzung, dass Dubai aus Richtung Europa aufgrund der geographischen Lage nicht für alle Ziele weltweit und auch nicht für alle Ziele in Asien gleichermaßen eine umfangreiche Hubfunktion entwickeln wird, aber für bestimmte Zielgebiete in Asien (insbesondere Indien) eine wichtige Rolle mit Konsequenzen für die europäischen Hubs einnehmen kann, erscheint realistisch. Die sich verändernden Angebotsstrukturen durch die Airlines der Golfstaaten und durch den Ausbau des Flughafens Dubai sind in der Prognose sowohl von der Methodik als auch den Prämissen ausreichend berücksichtigt, auch wenn dies im Text nicht in entsprechendem Maße deutlich wird. "
Wenn ich am Bayerischen Verwaltungsgericht sitzen würde, würde ich sagen: schon wieder so ein Schlaumeier, der glaubt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Es nervt schon gewaltig, wie Du hier ständig die Prognose der Fa. Intraplan anzweifelst und kleinste Details hinterfragst (und ich möchte hier betonen: einen Fuß hast Du damit noch nicht auf den Boden gekriegt). Aber jetzt auch noch die Qualitätskontrolle der TUHH anzuzweifeln, das ist meiner Meinung nach eine Unverschämtheit.

Hast nicht Du eine Einwendung im Planfeststellungsverfahren gemacht, weil Du glaubtest im Rechenmodell der LVP einen Fehler gefunden zu haben. Oder war das Zaungast?
 
Man sollte sich aber wirklich so langsam ernsthaft mit der Frage beschäftigen, ob Kapazitätserweiterungen der Flughäfen (aus Sicht der Betreiber) die richtige Strategie sind.

Ja, die Betreiber beschäftigen sich laufend mit dieser Frage und sind zu dem Schluss gekommen, dass Frankfurt eine 4. Bahn brauchte und München eine 3. Bahn braucht.
 
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