und das Argument mit dem man einen Gegner überzeugen kann gibt es nicht, Prognosen sind falsch oder getürkt, die direkt damit arbeiten, denen fehlt der Weitblick und der Horizont, die Flughafenmanager sind geldgeil wie die Banker, die Politiker wollen sich ein Denkmal setzen usw usw. Selbst wenn 2020 die Dritte schon Jahre in Betrieb ist, die Wachstumszahlen die Prognosen übertroffen haben, werden die Gegner immer noch da stehen und wettern 'das ist alles durch Subventionen unnötig angelockter Verkehr! Die dritte ist unnötig und wir fordern den sofortigen Rückbau!' Der Witz ist die glauben nicht nur im Recht zu sein, sondern sie glauben auch die besseren Menschen zu sein, denn sie denken an die Umwelt, sie denken an die zukünftigen Generationen, sie denken an neue Entwicklungen (Seidenstraße, hmm) - alle außer ihnen ist zu doof dazu. Daraus entwickelt sich eine innere Überzeugung, da kannst eher einen Vegetarier zum Monster Steak bringen. Reden hilft da nix. Aber ich will euch nicht abhalten.
Saigor
Wenn Du glaubst, eingefleischte Gegner oder Befürworter könnten mal so nebenbei vom Gegenteil überzeugt werden, bist Du etwas "blauäugig". Wie heißt es immer so schön beim Politbarometer: "Für die Sonntagsfrage spielen längerfristige Überzeugungen eine größere Rolle". Wie @Zaungast schon festgestellt hat, behandelt dieser Thread eine Glaubensfrage. Die Realität wird aber vermutlich trotzdem irgendwann zeigen, wer Recht hat. Und bis dahin kann man Argumente austauschen - betrachte es einfach als intellektuelles Spiel und nicht als Krieg (wie @hangar7 und Konsorten).
Ich würde (anders als manche hier im Forum) auch nie behaupten, dass Andersdenkende zu doof sind. Die Leute bei der FMG sind auch nicht besser oder schlechter als die, was weiß ich, beim Bund Naturschutz oder bei der Heilsarmee. Man betrachtet die Welt eben durch die speziell gefärbte Brille, verteilt lieber Gesinnungsapplaus anstatt selber zu denken, und bei Kritik schließt man die Reihen. Außerdem denken alle Menschen (bis auf ganz wenige Ausnahmen), wenn es hart auf hart kommt, zuerst einmal eh nur an sich und ihre Sippe, auch wenn sie angeblich nur den Klimaschutz, den Weltfrieden oder das Gemeinwohl im Sinne haben.
Das Einprügeln auf den Freisinger im allgemeinen (wie im Forum hier oftmals praktiziert) zeugt daher von einer gewissen Einfältigkeit: Welche Stadt würde denn an ihrem unmittelbaren Stadtrand wirklich einen Großflughafen haben wollen? Landshut? Erding? Starnberg? Die viel spannendere Frage ist doch: Wie entsteht diese ablehnende Denkweise (@Airdinger würde wohl Dagegen-Kultur sagen) und wie kann man den Knoten durchschlagen, ohne nur sinnlos aufeinander einzuschlagen? Es geht ja nicht nur um Flughäfen, sondern auch um (Sonnen/Wind/Atom/Kohle-)Kraftwerke, Stromtrassen, Autobahnen, usw.
Mein Problem mit den Argumenten der Befürworter ist, dass sie oftmals auch nur vorgeschoben sind, wie beispielsweise das "Gemeinwohl". Das "Gemeinwohl" ist für die Befürworter, was der "Klimaschutz" für die Gegner ist: Ein Argument, das den eigenen Interessen einen Heiligenschein verleiht. Man glaubt sicher daran, aber vor allem auch deshalb, weil es einem nützt. Dass man die Luftfahrt einfach nur geil findet, ist halt kein so wirkungsvolles Argument. Die Gegner wollen dafür zunächst einmal ihre Ruhe haben. Weil sie aber auch keine besseren Menschen sind, belasten sie durch ihr eigenes Konsumverhalten wiederum Andere.
Mein Steckenpferd in diesem Thread ist die Wirtschaftlichkeit der Luftfahrtbranche. Natürlich bin ich auf dieses Thema auch nur gestoßen, weil ich nach einem schwachen Punkt gesucht habe. Und ich glaube, ihn gefunden zu haben - nicht nur, weil ich mich von der Entwicklung der letzten Jahre bestätigt sehe. Betrachtet es doch einfach mal sportlich: Langfristig bringt es der Luftfahrt doch gar nichts, wenn sie ihre Probleme leugnet (z.B. Ölpreis, Überkapazitäten, verknöcherte Strukturen, antiquiertes Regelwerk), weil ihr das böse Erwachen nicht erspart bleiben wird.