Braucht MUC die 3. Runway und den Satelliten? (bis 12/2013)

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Nicht offen für weitere Antworten.
Wer nur die Phrasen der Flughafen/Luftfahrtgegner in einem Luftfahrtforum wiederholt, muß mit solchen Reaktionen rechnen. Diskussionen sind nicht möglich, weil Gegenargumente ignoriert oder im Eigeninteresse uminterpretiert werden.
Wo sind hier Phrasen?? Er hat das argumentativ aufbereitet, mit Quellen usw, um einfach mal eine Gegenargumentation aufzubauen! Vielleicht sollte in so manche Köpfe mal der Geadnke wandern, dass es auch andere Meinungen auf der Welt gibt,....
 
Wenn es nach Bevölkerung geht, müßte in NRW im Gebiet um Düsseldorf ein Großflughafen nach dem anderen stehen, wobei dann wohl ein paar Millionen vom Fluglärm betroffen wären. Gilt für diesen Teil der Bevölkerung dann das Rechtstaatsprinzip nicht mehr. Bevor mancher schreibt, sollte er sich über seine Äußerungen und dessen Auswirkungen auch nur ansatzweise im Klaren sein.

Was ist mit Atlanta, der größten Drehscheibe der Welt im Luftverkehr.
Warum zieht man immer London als größte europäische Stadt im Vergleich heran.

Ich könnte stundenlang Argumente für, aber praktisch keine außer dem Schutz der wenigen Anlieger finden. Hier befindet man sich auf dünnen, sehr dünnen Eis. Deshalb Themaverfehlung - Note 6!!!
 
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Wer nur die Phrasen der Flughafen/Luftfahrtgegner in einem Luftfahrtforum wiederholt, muß mit solchen Reaktionen rechnen. Diskussionen sind nicht möglich, weil Gegenargumente ignoriert oder im Eigeninteresse uminterpretiert werden.
Ich nehme nur den Titel der FMG Nachbarschaftszeitung wörtlich: Dialog. Und mit Verlaub, Phrasen dreschen hier andere.
 
Wenn es nach Bevölkerung geht, müßte in NRW im Gebiet um Düsseldorf ein Großflughafen nach dem anderen stehen, wobei dann wohl ein paar Millionen vom Fluglärm betroffen wären. Gilt für diesen Teil der Bevölkerung dann das Rechtstaatsprinzip nicht mehr.

1) Kann mich weder erinnern, hier über Fluglärm geklagt zu haben (die FMG hält die Grenzwerte sicher ein), noch dass ich Eigennutz geleugnet hätte (als Antrieb unseres Wirtschaftssystems).

2) Meine Argumentation bezieht sich immer auf die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Mega-Hub. Hier hat FRA deutlich bessere Karten, weil es den Großraum Rhein-Ruhr zu seiner Catchment-Area zählen darf.

Was ist mit Atlanta, der größten Drehscheibe der Welt im Luftverkehr.
Warum zieht man immer London als größte europäische Stadt im Vergleich heran.

Zum einen liegt London näher, zum anderen wirtschaftet BA besser als DL.

Ich könnte stundenlang Argumente für, aber praktisch keine außer dem Schutz der wenigen Anlieger finden. Hier befindet man sich auf dünnen, sehr dünnen Eis. Deshalb Themaverfehlung - Note 6!!!

Bei Nennung von Gegenargumenten hier im Forum würdest wohl Du eine 6 bekommen - von Deinem Chef! ;-)
 
1) Über die Definition von "Bedarf" kann man trefflich streiten. Laut Gesellschaftervertrag hat die FMG den VERKEHRSBELANGEN des Landes Bayern und der Stadt München im innerdeutschen und internationalen Luftverkehr zu dienen. Die Verbesserung der globalen Erreichbarkeit des Standortes Bayern bestimmt demnach den Bedarf. Wie hier bereits ausführlich diskutiert, ist die gute intermodale Anbindung eines Flughafens viel wichtiger als zusätzliche Direktflüge in drittklassige Weltregionen.

Ich würde sagen beides ist wichtig. Wie hier schon tausendmal erwähnt, ohne die Direktflüge in "drittklassige Weltregionen" (was ist denn das eigentlich?) gäbe es eben auch nicht die eventuell sinnvoller erscheinden guten Verbindungen nach z.B. Amerika. Irgendwer von LH meinte mal, dass die größten 20 O&D-Märkte bei LH nur etwa 20% der Passagiere ausmachen. Man sieht also, dass es für das Gesamtsystem wichtig ist, gerade die vielen kleinen "drittklassigen" Märkte anzubinden.

2) Die LH definiert "Bedarf" natürlich ganz anders: alles was sie benötigt, um ihren Gewinn zu maximieren. Da wir in einer Marktwirtschaft leben, ist dieser Wunsch natürlich zunächst einmal legitim. Da wir aber auch in einem Rechtsstaat leben, darf sich kein Marktteilnehmer einfach so auf Kosten anderer bereichern. Hier gilt es nun abzuwägen, ob der volkswirtschaftliche Nutzen einer 3. Bahn unter Einbeziehung der externen Kosten des Flugbetriebs die Grundrechtsverletzung der Anwohner ausgleicht.

Wenn man abwägt kommt man eben denk ich zu einem deutlich größeren Nutzen für die Allgemeinheit als dass es den Anwohnern schadet, wenn man das irgendwie so direkt vergleichen kann. Hinter der LH, die sich hier "bereichert", stecken eben auch über 100.000 Menschen. Von den ganzen anderen Unternehmen, Arbeitnehmern, Steuereinnahmen etc. die da noch dranhängen mal ganz abgesehen. Dass die geschädigten Anwohner ordentlich entschädigt werden sollten wurde hier ja schon oft erwähnt.

Auch schon oft diskutiert: Eine Airline verbrennt durchaus Geld, wenn sie ihr Drehkreuz nicht dort betreibt, wo die meisten Paxe wohnen.

Theoretisch am sinnvollsten wäre wahrscheinlich wirklich ein einziges großes Drehkreuz in DUS (Catchment-Area laut LH bei weitem größer als FRA). Aber was hilft uns das in der Praxis? Die Infrastruktur dafür ist nun mal nich vorhanden, genauso wie sie halt in FRA nicht ausreicht.

Feederflüge sind nicht nur kostspielig, sie verstopfen auch die Flughafeninfrastruktur. Ein hoher Umsteigeranteil ist kein Qualitätsmerkmal, sondern ein Armutszeugnis. Verweise auf US-Airports mit hohem Umsteigeranteil (z.B. Atlanta) können angesichts der zahlreichen Pleiten bei den US-Carriern nicht überzeugen.

Was ist dann deine Alternative zu Feederflügen? Alles point-to-point verbinden mit also noch viel mehr Flügen, Lärm, CO2 usw. ? Und gerade ATL kann als Beispiel überzeugen, welches Konzept fändest du denn überzeugender?

@shower
Du hast den Thread-Titel doch selbst so offen und zu Diskussionen einladend gewählt ;)
 
Wer nur die Phrasen der Flughafen/Luftfahrtgegner in einem Luftfahrtforum wiederholt, muß mit solchen Reaktionen rechnen. Diskussionen sind nicht möglich, weil Gegenargumente ignoriert oder im Eigeninteresse uminterpretiert werden.

ich denke das trifft es genau. Vielleicht auch aus Sicht der Ausbaugegner verständlich, denn an was sollten sie sich sonst klammern...
Das ihre Theorien aber in der Praxis nicht haltbar sind, ja das sie bereits heute wiederlegt sind, und das in ihren Argumentationen immer wieder deutlich zum Vorschein kommt, dass sie das System Luftfahrt -vor allem in Hinsicht von Drehkreuzen- nicht mal ansatzweise verstanden haben, wird immer offensichtlicher.
 
Diskussionen sind nicht möglich, weil Gegenargumente ignoriert oder im Eigeninteresse uminterpretiert werden.

Normalerweise bin ich hier ja nur stiller Mitleser, weil ich mich als Anwohner zwar sehr für das Thema interessiere, aber man hier ja nur mitdiskutieren soll, wenn man das "System Luftfahrt" verstanden hat :confused: (wie es ja bei allen Ausbaugegnern deutlich nicht der Fall ist, nicht wahr...).

Aber diesem Satz möchte ich voll und ganz zustimmen, liebe Verfechter der 3. Bahn, denn er gilt mindestes genauso für euch!

@someone: weiter so, ich finde Du schlägst Dich prima hier:resp:!

Das war´s dann auch wieder von mir - nicht nötig also, mir die Note 6 zu verpassen :no: !
 
Jungs beruhigt euch,

Die dritte SLB ist bereits in Bau ! 4000m lang und 60m breitwird sie werden,die Baustelle befindet sich nördlich der jetzigen Nordbahn.
Ungeachtet dessen wird sie nach ihrer Fertigstellung Südbahn genannt werden.Fertig werden wird sie hochwahrscheinlich 2011.Sie wird ein Teil des zukünftigen Bedarfes aufnehmen.
 
Normalerweise bin ich hier ja nur stiller Mitleser, weil ich mich als Anwohner zwar sehr für das Thema interessiere, aber man hier ja nur mitdiskutieren soll, wenn man das "System Luftfahrt" verstanden hat :confused: (wie es ja bei allen Ausbaugegnern deutlich nicht der Fall ist, nicht wahr...).

Aber diesem Satz möchte ich voll und ganz zustimmen, liebe Verfechter der 3. Bahn, denn er gilt mindestes genauso für euch!

@someone: weiter so, ich finde Du schlägst Dich prima hier:resp:!

Das war´s dann auch wieder von mir - nicht nötig also, mir die Note 6 zu verpassen :no: !

wenn du stiller Mitleser bist, wirst du ja auch die Erklärungen und Argumente in diesem Thread gelesen haben. Die Analysen und belegbaren Zahlen der zuständigen Luftfahrtstellen aber einfach zu ignorieren und unisono immer wieder die inhaltlich falschen Argumente runter zu beten, macht euch nicht glaubwürdiger.
Die Krönung ist stets die Verständnislosigkeit gegenüber den vielen Flügen mit Kleingerät zu überwiegend Regionalflughäfen... :yawn::no:
 
Normalerweise bin ich hier ja nur stiller Mitleser, weil ich mich als Anwohner zwar sehr für das Thema interessiere, aber man hier ja nur mitdiskutieren soll, wenn man das "System Luftfahrt" verstanden hat :confused: (wie es ja bei allen Ausbaugegnern deutlich nicht der Fall ist, nicht wahr...).

Aber diesem Satz möchte ich voll und ganz zustimmen, liebe Verfechter der 3. Bahn, denn er gilt mindestes genauso für euch!

@someone: weiter so, ich finde Du schlägst Dich prima hier:resp:!

Das war´s dann auch wieder von mir - nicht nötig also, mir die Note 6 zu verpassen :no: !

Tja, ich wollte hier ursprünglich auch nur einen einmaligen Kommentar loswerden und bin dann doch hängengeblieben. Ich kann Dir nur raten, keine Berührungsängste zu haben. Auch FMG & Co kochen nur mit Wasser...
 
ich denke das trifft es genau. Vielleicht auch aus Sicht der Ausbaugegner verständlich, denn an was sollten sie sich sonst klammern...
Das ihre Theorien aber in der Praxis nicht haltbar sind, ja das sie bereits heute wiederlegt sind, und das in ihren Argumentationen immer wieder deutlich zum Vorschein kommt, dass sie das System Luftfahrt -vor allem in Hinsicht von Drehkreuzen- nicht mal ansatzweise verstanden haben, wird immer offensichtlicher.

Um das Hub-and-Spoke-System zu verstehen, muss man nicht gerade eine intellektuelle Leuchte sein. Das Prinzip der zentralen Umsteigebahnhöfe gibt es auch schon länger als die moderne Luftfahrt. Meine Einschätzungen zur Zukunftsperspektive eines Drehkreuzes in München sind sicher provokant, aber trotzdem gut begründet.

Der Vorwurf, die Wirklichkeit zu leugnen, fällt angesichts der aktuellen Energiepreisentwicklung auf die FMG zurück. Die Intraplan-Prognose zeigt die Abhängigkeit der Nachfrage vom Ölpreis ganz genau auf. Die FMG kann sich von der Logik ihrer eigenen Prognose nicht einfach verabschieden, ohne unglaubwürdig zu werden. Den Bedarf mit Slotnachfragen zu begründen, wie einige Vorredner hier, ist geradezu lächerlich.

Was der LH angesichts der hohen Kerosinpreise bestimmt wehtut, ist die Entwicklung im Asiengeschäft. Das Absatzwachstum blieb hier im Juni mit 0,2% hinter dem Angebotswachstum von 5,9% zurück. Der Sitzladefaktor sank um 4,6 Pozentpunkte auf 81,5%. Oder anders ausgerückt: Die neuen Verbindungen werden offensichlich nicht angenommen. Das kostet richtig viel Geld.
 
Um das Hub-and-Spoke-System zu verstehen, muss man nicht gerade eine intellektuelle Leuchte sein. Das Prinzip der zentralen Umsteigebahnhöfe gibt es auch schon länger als die moderne Luftfahrt.

behauptet auch niemand. Jedoch wie sollte man die von eurer Seite stets wiederkehrenden gleichen Fragen, bspw. nach der Sinnhaftigkeit von kleinen Zubringerflügen, anders interpretieren? Also wollen Viele die Zusammenhänge und Abhängigkeiten gar nicht erkenen?
Dein Bahnhofbeispiel hinkt ganz gewaltig, haben doch Auslastung und Ertrag für einen Staatsbetrieb wie die Bahn, nicht einen annähernden Stellenwert wie in der Luftfahrt... Jeder einzelne Flug wird nach Marktanalysen behutsam etabliert und bei Bedarf ausgeweitet. Er zeichnet für sich und vor allem für das Gesamtnetzwerk verantwortlich.
Und nur so können für die Region Südbayern, mit ihrer international ausgerichteten Wirtschaft und Forschung, die zahlreichen Flüge überhaupt angeboten werden. Ohne diese kleinen Speichen über die Nabe München, wäre das Rad nicht anähernd so leistungsfähig. Lufthansa könnte vielleicht nur 1/3 der bestehenden Langstrecken- und auch längeren Kontflüge ex MUC anbieten. Warum haben sich denn viele internationale Dependancen in der Region München niedergelassen? Selbst die Bürgermeister von Neufahrn, Eching, Freising und Hallbergmoos bspw. müssen den Faktor Flughafen bei einer Neuansiedlung eines Unternehmens immer wieder in den Mund nehmen... Sowas aber auch. Es bleibt stets eine Frage der Wahrnehmung... Tangieren mich persönlich die Vor- oder Nachteile eines Flughafens?! Der Rest ist doch den Meisten egal...

Der Vorwurf, die Wirklichkeit zu leugnen, fällt angesichts der aktuellen Energiepreisentwicklung auf die FMG zurück. Die Intraplan-Prognose zeigt die Abhängigkeit der Nachfrage vom Ölpreis ganz genau auf. Die FMG kann sich von der Logik ihrer eigenen Prognose nicht einfach verabschieden, ohne unglaubwürdig zu werden. Den Bedarf mit Slotnachfragen zu begründen, wie einige Vorredner hier, ist geradezu lächerlich.

Lächerlich ist höchstens diese Tatsache zu leugnen. Bereits im letzten Jahr mussten zahlreiche Flüge, die keinen Slot im ungefähr gewünschten Zeitraum erhalten konnten, abgelehnt werden. Das gab es ausfürlich schwarz auf weiss, vielleicht findet ja jemand noch die Übersichten... Unser Slotkoordinator hier im Forum hatte genauestens informiert. Natürlich schmerzt der hohe Treibstoffpreis allen, jedoch dem einen mehr, dem anderen weniger. Und wie hier schon oft geschildert wurde, wird es auch weitere Opfer geben, der Verkehr wird sich aber zunehmend auf die Hubs's wie FRA und München konzentrieren. Die Auslese findet woanders statt. Und wir sprechen nunmal in diesem Thread nicht über die globalen Folgen, sondern über München! Keiner rechnet mit einem weiteren zweistelligen Wachstum, jedoch multiplizieren sich die Engpässe in München auch bei nur 1-2% Wachstum.

Was der LH angesichts der hohen Kerosinpreise bestimmt wehtut, ist die Entwicklung im Asiengeschäft. Das Absatzwachstum blieb hier im Juni mit 0,2% hinter dem Angebotswachstum von 5,9% zurück. Der Sitzladefaktor sank um 4,6 Pozentpunkte auf 81,5%. Oder anders ausgerückt: Die neuen Verbindungen werden offensichlich nicht angenommen. Das kostet richtig viel Geld.

bitte nochmal recherchieren... Asien ist der Wachstumsmarkt schlechthin und wird es noch lange bleiben. Eine Monatskennziffer ist für dich Aussagekräftig genug? Bitte auch bedenken, dass es immer eine kleine Weile benötigt bis sich neue Strecken wie MUC-BOM in den gewünschten Auslastungs- und somit Ertragsregionen bewegen. Aber das ist ja alles bekannt, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder anders ausgerückt: Die neuen Verbindungen werden offensichlich nicht angenommen. Das kostet richtig viel Geld.

Die neuen Strecken werden so schlecht angenommen, dass das Sitzplatzangebot auf der Strecke MUCSIN um 15.4% und MUCBOM um 133.3% ausgeweitet wird.
Anscheinend macht es LH richtig Spaß, Geld zu verbrennen :whistle:
 
Ich hoffe mal die Bewertung des Intellekts der Mitglieder unterschiedlicher Berufs- und Interessengruppen verdrängt nicht langsam das Hauptthema. :eyeb:

Es wäre schön, wenn in einigen Beiträgen anklingende Sticheleien von verschiedenen Seiten im Interesse an einer sachlichen Diskussion unterbleiben könnten... :yes:

Daneben habe ich gerade etwas Senf vom Mittag übrig und wollte diesen jetzt mal dazugeben... :p ;D

Ich sehe die Situation vermutlich um ein paar Nuancen anders als viele hier, da ich weder bei einer Airline, noch bei der FMG oder einem anderen Dienstleister in MUC beschäftigt bin... auch bin ich in Erding-Süd kein unmittelbarer Anwohner... stelle aber trotzdem eine Zunahme des Lärms - vor allem in den sonst ruhigen Tageszeiten - fest.

Trotzdem bin auch ich "befangen", da ich beruflich als PAX viel fliege... egal ob mir das nun Spaß macht oder nicht. Ich bin "abhängig" von einer funktionierenden Infrastruktur für schnellen innerdeutschen und innereuropäischen Fernverkehr.

Von daher hat mich @someone's Beitrag vor einiger Zeit etwas amüsiert, wo er anmerkte dass selbst fünf Start- und Landebahnen nicht ausreichen würden, wenn alle gleichzeitig fliegen würden wollen. :eyeb: Treffer! :thbup:

Genau das ist das Problem für Geschäftsreisende wie mich... für mich zählt nicht nur der Preis sondern auch der Zeitpunkt wann ich fliegen kann.

Mal ein Beispiel aus der Praxis:
Eine typische Anreise zu einem Geschäftskunden (ich arbeite als Dienstleister in der IT-Branche) sieht für mich so aus, dass ich ca. gegen 6:00 Uhr zuhause mit dem PKW losfahre um spätestens 6:30 Uhr nach Abstellen des Autos im P20 im T2 für meinen 7:15 Uhr Flug einzuchecken. Am Zielort (Hannover, Hamburg, Berlin, Bremen, Düsseldorf, Mailand, Wien, etc.) steige ich entweder in einen Mietwagen oder bei kürzeren Strecken in ein Taxi, um dann gegen 9:00 Uhr beim Kunden auf der Matte zu stehen. (Meine Zeitpläne enthalten selten sehr viel Luft)

Es folgen typischer Weise ein bis drei Arbeitstage (Consutling, Training, etc.) vor Ort bevor ich am selben/letzten Tag gegen 17:00 Uhr den Kunden wieder verlasse und zurück zum nächstgelegenen Airport fahre.
Dort wird spätestens 18:30 Uhr für den Rückflug gegen 19:15 Uhr nach MUC eingegecheckt... und theoretisch lande ich gegen 20:20 Uhr wieder in München. Theoretisch. Dank Warteschleifen wirds meist 20:30 Uhr und gelegentlich auch 20:40 Uhr daraus.

Die typische Kostensituation (Spesen eintägig vs. dreitägig ohne Verpflegung) dabei:
1-Tag: Parken MUC EUR 21,-; Hin- und Rückflug 250,- bis 450,- EUR; Mietwagen 70,- EUR
3-Tag: Parken MUC EUR 63,-; Hin- und Rückflug 250,- bis 450,- EUR; Mietwagen 210,- EUR; 2 Hotelnächte 170,- EUR

Sind entsprechende Flüge (frühe Morgenstunden beim Hinflug bzw. frühe Abendstunden beim Rückflug) nicht verfügbar, dann muß ich evtl. am Vortag anreisen (+85,- EUR Hotel) - und ich verliere einen für mich kostbaren Abend mit meiner Familie. Ist eine Rückreise am Abend nicht möglich wirds problematischer, denn dann ist am Folgetag meist kein Kundentermin machbar (in meiner Branche sind die Tagessätze vierstellig). Die Reisespesen zahlt (ausser im PreSales) übrigens meistens der Kunde (direkt oder indirekt). :blush:

Genauso geht es natürlich anderen Dienstleistern, die morgens nach München fliegen um hier ihrerseits (am besten zwischen 9:00 und 17.00 Uhr) Kunden zu besuchen. Und es gibt zig-tausende Dienstleister von dieser Sorte, die so wie andere Arbeitnehmer täglich auf die Zuverlässigkeit der S-Bahn eben täglich auf die Zuverlässigkeit des Luftverkehrs angewiesen sind.

Der Preisunterschied zwischen brauchbaren Flügen zu o.g. Zeiten und "nicht brauchbaren" Flügen auf der selben Strecke untertags kann übrigens schnell mal mehrere hundert Euro betragen... (in der S-Bahn ist ein 7:00 Uhr Zug übrigens nicht teuerer, aber dafür hoffnungslos überfüllt... in der Luftfahrt geht das nicht... da wir das über den Preis pro Sitzplatz geregelt :mad:)

Daher aus meiner rein subjektiven Sicht:
Her mit drei oder vier (oder fünf) Runways in MUC um den Bedarf zu den Spitzenzeiten endlich zu decken :whistle: und um (dann unnötige) Flüge an den Tagesrandzeiten zu streichen... :think:
Allerdings fürchte ich, dass es weder für Airports noch für Airlines wirtschaftlich vertretbar ist, soche Kapazitäten für "nur" 6 bis 7 Stunden Spitzenzeit pro Tag aufzubauen und diese dann den Rest des Tages brach liegen zu lassen... :no: Man wird wohl versuchen die zusätzlichen Kapazitäten möglichst ganztägig auszulasten... nur zu verständlich.
Trotzdem, die "dritte" ist aus meiner Anwender- und Warteschleifensicht länst überfällig! :yes:


Aber nochmal zurück - Entwicklung des Verkehrsaufkommens bei steigendem Ölpreis:
Sollten sich jetzt aufgrund gestiegener Rohölpreise Kerosinzuschläge ergeben, dann begeistert das sicherlich niemanden... aber selbst 50,- bis 100,- EUR Kerosinzuschlag bei Inlandsflügen würden den heutigen Kostenrahmen nicht wirklich sprengen... :shut: :whistle:
(Für die Billigflug-Apostel, die denken 30,- EUR Zuschlag wären ein echtes Drama: sucht mal einen Morgenflug (z.b. Montag) MUC -> GOT und Mittwoch abends zurück GOT -> MUC... Ihr werdet überrascht sein, was in der Geschäftswelt bezahlt wird... :dead: ich kann aus Erfahrung sagen, dass diese Flüge hervorragend ausgelastet sind :o)

Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass steigende Kerosinpreise den steigenden Bedarf an Geschäftsflügen im Dienstleistungsbereich nennenswert beeinträchtigen werden. :think:

Der Kerosinpreis ist es nicht, der den Luftverkehr beeinträchtigt. Viel entscheidender wird die weitere Entwicklung der deutschen / europäischen / weltweiten Wirtschaft sein! :o

Wenn solche Dienstleistungen gebucht werden spielen die Reisekosten in den Gesamtkosten eine eher untergeordnete Rolle.

Ein Rückgang ist aber dann zu erwarten, wenn die Kunden aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage deutlich weniger bzw. gar keine Dienstleistungen mehr bestellen und damit die Grundlage bzw. die Notwendigkeit für die vielen Geschäftsflüge entfällt. :eyeb: :o

Sollte das eintreten haben wir wirklich ein Problem... und zwar in einer Grössenordnung, dass sich für den Bau der dritten Runway in MUC keiner mehr wirklich interessieren wird.

Den Einfluß des Kerosinpreises auf den Flugverkehr sehe ich wirklich eher sekundär... ich glaube auch nicht dass ein neues Gutachten sowas beurteilen wird können... das wäre Kaffeesatzleserei.

Viel wichtiger wird sein, wie sich der Ölpreis auf die Entwicklung der Wirtschaft und auf die allg. Teuerung auswirken wird... denn wenn es der Wirtschaft schlechter geht, dann geht es wieder an die Arbeitsplätze und an die Gehälter... und zwar branchenübergreifend... :(
Und wenn ich als Privatmann kein Geld oder sogar keinen Job mehr habe, dann werde ich mir auch keinen Urlaub mehr leisten können... egal wie billig oder teuer die Reise dann ist... egal ob Flugreise oder Autofahrt...
auch 50,- Euro Kerosinzuschlag sind unerheblich wenn ich das Geld für die Reise an sich schon nicht habe...

Dabei fing es gerade erst an wieder bergauf zu gehen... :yawn:
Mir wäre lieber wirtschaftliches Wachstum mit der Konsequenz einer dritten Startbahn, als eine Wirtschaftskrise, Arbeistlosigkeit und weniger Fluglärm... :(

Aber wie gesagt... meine persönliche Meinung... und jetzt ist die Senftube auch leer... ;) :D
 
Ich würde sagen beides ist wichtig. Wie hier schon tausendmal erwähnt, ohne die Direktflüge in "drittklassige Weltregionen" (was ist denn das eigentlich?) gäbe es eben auch nicht die eventuell sinnvoller erscheinden guten Verbindungen nach z.B. Amerika. Irgendwer von LH meinte mal, dass die größten 20 O&D-Märkte bei LH nur etwa 20% der Passagiere ausmachen. Man sieht also, dass es für das Gesamtsystem wichtig ist, gerade die vielen kleinen "drittklassigen" Märkte anzubinden.

Der Ausdruck "drittklassig" soll nicht die Bewohner einer Zielregion abqualifizieren, sondern den Beitrag einer Verbindung zur globalen Erreichbarkeit unserer Region ausdrücken (siehe hierzu auch http://www.bakbasel.ch/wDeutsch/benchmarking/modules/accessibility.shtml). Diese "drittklassigen" Märkte können über ein Drehkreuz in der Zielregion genausogut erreicht werden.

Wenn man abwägt kommt man eben denk ich zu einem deutlich größeren Nutzen für die Allgemeinheit als dass es den Anwohnern schadet, wenn man das irgendwie so direkt vergleichen kann. Hinter der LH, die sich hier "bereichert", stecken eben auch über 100.000 Menschen. Von den ganzen anderen Unternehmen, Arbeitnehmern, Steuereinnahmen etc. die da noch dranhängen mal ganz abgesehen. Dass die geschädigten Anwohner ordentlich entschädigt werden sollten wurde hier ja schon oft erwähnt.

Von der Qualität dieser Abwägung wird es letztendlich abhängen, ob der Flughafen irgendwann mit seinen "Nachbarn" Frieden schließen kann. Die Erfahrung aus früheren Planfeststellungsverfahren lässt mich aber daran zweifeln, dass hier etwas wirklich Überzeugendes kommt. Die Bewertung externer Kosten ist nun einmal eher Willkür als Wissenschaft.

Theoretisch am sinnvollsten wäre wahrscheinlich wirklich ein einziges großes Drehkreuz in DUS (Catchment-Area laut LH bei weitem größer als FRA). Aber was hilft uns das in der Praxis? Die Infrastruktur dafür ist nun mal nich vorhanden, genauso wie sie halt in FRA nicht ausreicht.

Darum geht es doch gerade: Wo macht die angeblich fehlende Infrastruktur am meisten Sinn.

Was ist dann deine Alternative zu Feederflügen? Alles point-to-point verbinden mit also noch viel mehr Flügen, Lärm, CO2 usw. ? Und gerade ATL kann als Beispiel überzeugen, welches Konzept fändest du denn überzeugender?

Das Zauberwort heißt "intermodale Anbindung". Aber gerade diesbezüglich ist MUC eine der größten Fehlplanungen der deutschen Industriegeschichte.
 
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