Der Vorwurf, die Wirklichkeit zu leugnen, fällt angesichts der aktuellen Energiepreisentwicklung auf die FMG zurück. Die Intraplan-Prognose zeigt die Abhängigkeit der Nachfrage vom Ölpreis ganz genau auf. Die FMG kann sich von der Logik ihrer eigenen Prognose nicht einfach verabschieden, ohne unglaubwürdig zu werden. Den Bedarf mit Slotnachfragen zu begründen, wie einige Vorredner hier, ist geradezu lächerlich.
Nun verstehe ich deine Argumentation gar nicht mehr.
Wenn die Intraplan-Prognose nicht stimmt so führt der Bau der dritten Bahn nicht zu mehr Fluglärm für die Anwohner sonder eher zu weniger, da keine Warteschleien geflogen werden müssen. Der Bau der dritten Bahn kann dann nur alsunwirtschaftlich kritisiert werden.
Genau dies wird jedoch nicht getan, sondern immer auf die Belastung der Anwohner durch den steigenden Flugverkehr hingewiesen, bei der Argumentation wird jedoch versucht die Bahn als unnotig darzustellen. Ich bin überzeugt, dass dies langfristig nicht der Fall ist und dies auch eigentlich den Gegnern durchaus bewusst ist.
Das die Wirtschaft Zyklen unterliegt und dass Wachstum Zeitweise schneller, zeitweise langsamer verläuft ist allgemein bekannt. Die internationale Wirtschaft wird auch weiterhin für wachsende Nachfrage nach Mobilität sorgen. Da es auf absehbare Zeit keine wirkliche Alternative zum Flugverkehr gibt wird dieser auch über die kommenden 30 Jahre eine Zentrale rolle spielen.
Umweltpolitisch gesehen sind Hub-Airports auch nicht gerade Nachteilhaft. Die Ultra-Langstreckenflüge beweisen dies. Der Mehrverbrauch durch die hohe Treibstoffmenge die mitgeführt werden muss, macht diese Flüge nicht rentable. Ein Zwischenstopp nach 8 Stunden ist da deutlich wirtschaftlicher und Umweltfreundlicher. Eine Zwischenlandung eines Fluges von Indien in die USA z.B. in München ist deshalb durchaus sinnvoll. Auch die Diskussion über den A380 und dessen positive Umweltbilanz pro Sitzplatzkilometer sind nur durch Hub-Airports zu relisieren, da nur dort genügend Aufkommen generiert wird, um diese Flieger füllen zu können.
Sollte deshalb nur ein Mega-Hub in Deutschland oder Europa existieren? Ich denke das dies durch die Bevölkerungsdichte in Europa weder praktikable noch sinnvoll ist. Auch für den Fluggast ist ein zu grosser Hub nicht attraktiv, da unübersichtlich und meist mit langen Verbindungszeiten verknüpft (siehe LHR). In diesem Bezug ist München sehr attraktiv. Natürlich müssen genügend Anschlussflüge geboten werden, sodass eine Optimierung zwischen Größe und Effizienz gegeben ist.
Nun gibt es drei Szenarien für die Zukunft.
1.) Die dritte Bahn wird gebaut und es kommt zu weiterem Wachstum des Flugaufkommens in MUC. Dies scheint sehr wahrscheinlich und wird zu weiteren Arbeitsplätzen in der Region führen.
2.) Die dritte Bahn wird gebaut, es kommt jedoch zu einer Abnahme des Flugverkehrs (Wirtschatkriese, Ölpreis, etc.). Die FMG hat Geld falsch investiert, für die Anwohner ist die Reduktion des Fluglärms jedoch willkommen.
3.) Die dritte Bahn wird nicht gebaut. In diesem Falle wird es zu keinem Signifikannten Wachstum in München mehr kommen können. Es ist jedoch dann zu erwarten, dass MUC an Attraktivität verliert und auch an Bedeutung im internationalen Vergleich. Dies kann zu einem Verlust an Arbeitsplätzen nicht nur am Flughafen sondern auch im Umland führen, da München nicht mehr genügend Anschlüsse an die anderen Wirtschaftszentren dieser Welt bietet.
Nur eine signifikannte Abnahme des Flugverkehrs weltweit würde in dritten Szenario ein Erhalt des status quo bedeuten. Dass dies nicht zu erwarten ist zeigt der riesige Auftragsbestand bei Airbus und Boeing. Auch der steigende Ölpreis wird erstmal wenig daran ändern. (Der Ölpreis ist auch schon in den letzten 10 Jahren deutlich gestiegen und seebst der Straßenverkehr hat nicht gerade abgenommen).
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