OfFtOpiC!!!11!
Nur mal als Anmerkung, ich hatte eigentlich lange die Überzeugung, dass die Luftfahrt eine Branche mit überdurchschnittlich vielen intellektuell nicht ganz schlecht gestellten Menschen ist. Seit Anbeginn der Pandemie steht meine Kinnlade eigentlich konstant auf dem Boden, weil es wirklich vogelwild ist, wie teilweise Leute, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit auf die eine oder andere Weise den sicheren Transport von Menschenleben zu verantworten haben und die ich als gescheite Bürger erachtet hätte, jegliche Logik über Bord werfen, unglaublich polemisch werden und teilweise hanebüchenen Theorien folgen und/oder auf einmal einen Wertekanon vertreten, für den sie sich vor zwei Jahren noch selbst als unethisch bezeichnet hätten, nur weil auf einmal ihre eigenen Schäfchen betroffen sind.
Leute, ich verstehe es, Luftfahrt liegt uns allen am Herzen. Aber wisst ihr, was mir auch am Herzen liegt? Das Wohlergehen unserer Bevölkerung. Und mei, wenn dafür ein paar Airlines über die Klippe springen und ein paar tausend Leute arbeitslos werden, dann ist das fraglos tragisch, aber immer noch das kleinere Übel. Zumal die Beschwerden, die man aus der Branche hört, im Vergleich zu der Tragweite an Problemen, die andere Branchen haben, einfach nur ein Sturm im Wasserglas sind. Du kannst 19 Lufthansa-Konzerne untergehen lassen, bis du einen DEHOGA hast. In dem Rahmen würde ich mir auch manchmal wünschen, dass man ein bisschen über den Tellerrand schaut. Da bräuchten manche Leute mal wieder einen ganz dringenden Reality Check.
Und Gott bewahre, ich bin der letzte, der was von Symbolpolitik hält, und auch ich gestehe ein, dass man nicht jedes Menschenleben um jeden Preis schützen kann. Und die billige Polemik eines Markus S. kann mir eh gespart bleiben, aber mei, ich hab mein Kreuz eh noch nie bei irgendwas gesetzt, was christlich im Namen hatte. Aber wenn ich sehe, wie hier auf Kollege Machrihanish eingeprügelt wird, weil er ganz sanft anmerkt, dass verreisen inmitten einer Pandemie vielleicht nicht im Buch "Die 100 klügsten Ideen für eine bessere Zukunft" auftauchen wird, dann macht sich die Branche durch genau so einen Tenor selbst lächerlich. Das hilft nicht bei der Anerkennung legitimer Forderungen, sondern eher im Gegenteil, es reißt ein, was andere vorsichtig aufgebaut haben, weil es schlichtweg Sympathien zerstört und Verständnis mindert.