Jobmaschine Flughafen

Ich find es aber auch nicht richtig, dass bei immer mehr Handling-Anbietern Leute für die Verladung von Flugzeugen verantwortlich sind, die 7 Euro die Stunde verdienen. Und da rennen genug Leute mit der Einstellung "mir ist alles egal, der Job ist eh scheisse" rum....
Aber das ist ein Teufelskreis.... Heutzutage ist sich der Passagier nicht wirklich bewusst was eine Airline für kosten hat. Wie gesagt, hauptsache der Flug kostet nicht mehr als EUR20.
 
Flaps full hat gesagt.:
...........................................
9, Hat JEDER andere Beruf, den man ausüben kann, irgendwo eine Möglichkeit mehr als 2 Meinungen im Ernstfall einzuholen, mal kurz alles abwägen, mit anderen zu Diskutieren, für und wider anzuwägen, das kann dann auch schion mal länger als 2 min gehen, im ggs. zu uns im Cockpit.
Wenn uns der Arsch brennt, dann hast keine Möglichkiet mal eben schnell zu überlegen was du machst, sonder du machst einfach nur! Beratung vn länger als 1 min kann das Ende sein...........................



nicht jeder......

Saigor
 
@ so einige

Da gibt es offensichtlich ein Missverständnis: ich habe NICHT behauptet, dass der Job eines Piloten und der eines Busfahrers diesselben Anforderungen hat, was Qualifikation angeht.

Was ich ausdrücken wollte ist, dass beide gleichermassen Verantwortung tragen und bei Fehler es recht leicht zur Katastrophe führen kann.

Wer sich dessen nicht bewusst ist, hat den falschen Job, und wenn er Sorgfalt und Motivation v.a. von seinem Gehalt abhängig macht, hat er den falschen Job, egal ob er nun auf Airbus oder Neoplan unterwegs ist. Der eine mag ja als A320-Pilot mit 160.000 zufrieden sein und engagiert seinen Job machen, der andere will vielleicht mind. das doppelte und dann......
 
Praktisch 50% aller Jobs könnten zum Tod führen. :eyeb:

Selbst ein Bäcker, wenn er vergisst seinen Backofen auszuschalten.
Warum?

Weil sonst vielleicht die Bude abbrennt und das alte Mütterchen in der Wohnung darüber verbrennen könnte.

Zwar vielleicht ein blödes Beispiel, aber ich wollte hier nur deutlich machen, das ganz viele ein Job ausüben, wo etwas passieren könnte. ;)
 
Also Leute, ich werde mich kurz fassen, um ein paar Punkte anzubringen, die mir in dieser Diskussion wichtig sind und noch etwas fehlen.

1. Geiz = Geil!

Tja - das war mal. Sicherlich gibt es immernoch genügend, die bei ALDI oder MediaMarkt einkaufen. Spricht ja auch nichts dagegen. Diese sind aber nicht auf Teufel komm raus die billigsten. Ganz im Gegenteil. Was diese Ketten aber erreicht haben ist, daß sie den Verbraucher dazu anspornen, Preise zu vergleichen. Dank Internet wird das ja auch nochmal eine Ecke vereinfacht.
Abgesehen davon ist in meinen Augen ganz eindeutig ein Trend zu erkennen, der wieder zurück zur Qualität geht. Nicht nur beim Verbraucher, der sich dann doch für die Markenschuhe gegenüber den Billigtretern entscheidet - oder wieder vermehrt zur Markenware greift und nicht mehr auf Teufel komm raus bei ALDI und Tchibo auf Schnäppchenjagd geht.
Nein - Auch z.B. die Automobilhersteller besinnen sich wieder auf Qualität. Die Zulieferer werden zwar immernoch gut auf einen günstigen Preis getrimmt, aber nimmt auch die Bereitschaft der Hersteller zu, für entsprechend höherwertige Produkte auch mehr zu investieren. So z.B. beobachtet bei Faurecia, Sitzzulieferer für AUDI.

Die Manager sind doch alle doof!

Und deswegen nehmen die armen Angestellten aus, rauben ihnen das letzte Hemd und behandeln sie wie Tiere.
Aber was macht denn den Erfolg eines Unternehmens aus? Wir leben in einer verdammt kurzfristigen Welt - der Erfolg von heute ist morgen schon wieder Geschichte und interessiert niemanden. Was also muß ein Manager machen? Sein Unternehmen im Vergleich zu Mitbewerbern auf einen erfolgreichen kurs führen, der nicht nur heute die entsprechenden Gewinne (Und eben Wettbewerbsfähigkeit) sichert, sondern auch übermorgen noch. Daß so etwas im hier, jetzt und heute auch ab und an zu ungeliebten Maßnahmen führt, die bei manch einem, der keinen Betriebswirtschaftlichen Einblick in ein Unternehmen, dessen Strategie und Kennzahlen hat, nur zu verständnislosem Kopfschütteln führen wird, muß dabei halt in Kauf genommen werden. Peinlich aber, daß man hier und anderswo Manger nicht als Visionäre wahrzunehmen versucht, sondern immer als geldgierige Heuschrecken darstellt, die nur eines möchten: In ihre eigene Tasche wirtschaften.

Kündigen = Amoralisch

Egal wer kündigt und gerade ausstellt wird hier einfach mal pauschal in einen Topf geworfen und als amoralisch dargestellt. Die Hintergründe und Rahmenbedingungen interessieren hier scheinbar gar nicht. Bei bestimmten Ankündigungen in der Vergangenheit stimme ich hier ja grundsätzlich überein, wenngleich ich dem Management nichts allzu böses unterstellen möchte. Aber zum Beispiel im Fall Telekom kann ich nichts amoralisches daran finden, 32.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Wenn ein ehemaliges Staatsunternehmen hergeht und ihren Wasserkopf, die überzogene und verbeamtete Struktur rationalisiert und die gesamte Geschäftsstruktur überarbeitet und strafft, finde ich daran nichts amoralisches. Sollte ich 32.000 Arbeitsplätze erhalten, nur damit ich sie erhalte? Wenn es auch ohne diese Arbeitsplätze geht - genausogut oder vermutlich sogar noch besser wie zuvor? Warum diese staatlich verkrustete, gewachsene Struktur auf Teufel-komm-raus beibehalten? Wenn man sieht, wieviele Angestellte andere TelKo - Unternehmen haben, wundert man sich eh wie die Telekom auf Dauer konkurrenzfähig bleiben will. Klar - Satte Gewinne. Aber nur solange, bis die Kunden dank Entmonopolisierung alle dorthin gewechselt haben, wo sie sich aufgehoben fühlen. In 3 Jahren kann so etwas ganz anders aussehen - Und plötzlich macht die Telekom vielleicht miese? Wer ist dann der erste, der schreit, warum hat man nicht, als man noch konnte? ...

Geld = Motivation

Also wenn ich es wirklich einmal nötig haben sollte, mich in meinem Job über die Bezahlung zu motivieren, dann würde ich mir ernsthaft eine Umschulung überlegen. Klar, Geld regiert die Welt - und ohne Moos nix los. Aber in der Regel wähle ich dann für mich doch eher deswegen einen Beruf, weil ich eine Arbeit, ein Handwerliches Geschick, ein Hobby, eine besondere Fähigkeit von mir gerne ausleben möchte. Und Spaß an etwas habe. Sicherlich, das geht nicht jeden Tag im gleichen Maße. Und sicherlich ist es eher frustrierend, wenn man am Monatsende auf seinen Gehaltszettel guckt und ein Kollege bei der Konkurrenz mehr verdient. Aber eine schlechte Bezahlung als Ausrede für mangelnde Motivation am Arbeitsplatz zu nehmen, ist für mich schon sehr abstrus. Ich liebe meinen Job. Klar, es gibt mal bessere und mal schlechtere Tag - aber die Arbeit, die Aufgaben, die Kollegen, das Umfeld - all das macht, dass ich jeden Tag mit einem Lächeln auf dem Gesicht in die Arbeit gehe. Dazu brauche ich keine dicke Bezahlung, welche ich eh nicht habe. Klar freue ich mich, wenn mir mehr Geld zur Verfügung steht. Und ganz sicher habe ich nichts gegen eine Gehaltserhöhung einzuwenden. Die Qualität meiner Arbeit wird sich dadurch aber nicht ändern.

so long,

Meckl :)
 
Um es nochmals Klar zu stellen:
Geld ist nicht meine Motivation! Sonst würde ich keine Teilzeit in Anspruch nehmen und freiwillig auf Kohle verzichten!
Es ist nur so, wenn du niemals, und ich meine niemals, von deinen GF hörst: ´Ey, ihr seid gut, das Unternehmen steht gut da´, sondern im Gegenteil, auch wenn das Unternehmen noch so gut da steht und du dir trotzdem immer anhören mußt ´tja, leider geht´s uns gar nicht gut, der yieldverfall, höhe stückkosten, wir müssen sparen´ ohne dafür ne Begründung zu bekommen- denn dumm sind wir alle nicht-, dann hast irgendwann nur noch die Kohle.
Man fordert von den Mitarbeitern immer, aber eine Begründung bekamen wir nie zu hören! Wir haben gegeben, was gefordert wurde. Dem Unternehmen geht es gut, die Zahlen stimmen und was muß man sich auf den BV anhören: Oh, und gehts solala, nicht gut und nicht schlecht, wenn wir glück haben, machen wir keinen Verlust.´

Leztes Jahr haben wir Gewinn abgeworfen, aber die Motiavtion der GF war:´ Es war ein gutes Jahr, aber nur deshalb, weil wir das finanzielle Risiko nihct tragen.´ Das sich die Mitarbeiter den Arsch aufgerissen haben, das wurde nicht mal erwähnt! Frühere Führungskräfte mußten "gezwungen" werden, man ein Lob auszusprechen.

Wie gesagt, wir sind nicht blöd, wenn man uns erklärt, warum man gerade jetzt sparen muß, wenn das Unternehmen Gewinne macht- und es wurde häufig nachgefragt- dann tut man sich leichter, etwas herzugeben. Aber wenn man keine Erklärung bekommt, dann baut sich innerlich ein Widerstand auf.
Im Prinzip das gleiche, wie wenn ich sagen würde: Meckl, geh die Strasse runter. Warum? Das erfährst du nicht. Wie lange, das erfährst du nicht. Aber du sollst es machen. Würdest du das machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ganz so richtungslos ist man ja im Falle der Hanse nicht. Man weißt ja, wohin die Straße in etwa führen soll - nur eben nicht, wieviele Kurven noch kommen werden, wieviele Berg- und Talfahrten, enge Pässe... Und was an Gegenverkehr so zu erwarten ist.

Aber wenn ich überzeugt davon bin und mich in dem Unternehmen wohl fühle, wenn ich Vertrauen zu meiner Geschäftsführung habe und von der Stetigkeit des Kurses überzeugt bin - ebenso von dem Ziel und der groben Richtung, welches sie mir vorgeben - Dann gehe ich den Weg. Auch mit verbundenen Augen. Solange, bis mein Vertrauen schwindet oder ich zu einer anderen Überzeugung komme. Aber wer auf Kurs bleibt - wird auch über kurz oder lang wieder mit dem einen oder anderen Bonbon rechnen können.... und auch auf dem Weg gibt es ja immer und immer wieder mal einen Wegweiser...

Greetz,
Meckl :-)
 
Naja, aber ich denk mal dass es LH-Kollegen noch gut haben. Verglichen zu Kollegen von Low-Cost Airlines, oder den Abfertigern GSI, AHS, Aerogate und Swissport. Und gerade bei den Abfertigern sind viele die langjährig bei Airlines gearbeitet haben, und nun für einen Hungerlohn arbeiten müssen.
Klar, das kommt vom Wettbewerb, und natürlich lohnt sich die Eigenabfertigung nicht mehr. Ich möchte ja nur sagen, dass sich LH-Mitarbeiter bewusst sein sollten, dass es Firmen am Flughafen gibt, wo es noch viel schlimmer ist....
 
Also ganz so kann ich das nicht stehen lassen! Ich beziehe mich, was meine Antwort betrifft speziell auf die Großindustrie.

Meckl hat gesagt.:
1. Geiz = Geil!

Tja - das war mal. Sicherlich gibt es immernoch genügend, die bei ALDI oder MediaMarkt einkaufen. Spricht ja auch nichts dagegen. Diese sind aber nicht auf Teufel komm raus die billigsten. Ganz im Gegenteil. Was diese Ketten aber erreicht haben ist, daß sie den Verbraucher dazu anspornen, Preise zu vergleichen.
[...]
Die Zulieferer werden zwar immer noch gut auf einen günstigen Preis getrimmt, aber nimmt auch die Bereitschaft der Hersteller zu, für entsprechend höherwertige Produkte auch mehr zu investieren. So z.B. beobachtet bei Faurecia, Sitzzulieferer für AUDI.

Ich wollte das wäre so! Natürlich sind sie nicht überall die billigsten, aber sie versauen mit Dumpingpreisen bei einzelnen Lockangeboten den anderen den Markt.

Hauptproblem ist dabei, dass sich gewisse Preise bei Lockangeboten bei dem Verbraucher ins Hirn brennen und dieser dann meint, er müsste immer und überall zu diesem Preis kaufen können.

Auf Grund der Verschiedenartigkeit und Kurzlebigkeit der Produkte ist es heute mehr als schwierig geworden qulifiziert zu vergleichen.

Es werden dann ein paar wenige Kriterien für solche Vergleiche hergenommen, so z.B. bei der Digicam die Pixel, beim Computer der Rechner bzw. Festplatte, etc.

Und noch was, Meckl. Bereits meine Mutter hat Preisvergleiche angestellt. Das ist sicherlich keine Erfindung der heutigen Zeit.

Und weil Du oben bei den Sitzen von Audi warst. Viel lieber wäre mir, wenn man mit der Qualitätssicherung endlich mal bei der Elektronik ansetzen würde. Bei der großen Anzahl, die heutzutage zum Einsatz kommt und vor allem bei der Störanfälligkeit, die vorhanden ist, ist sie bereits bei über 50% der Gesamtstörfälle angekommen. Natürlich lässt sich das aber nicht mit Bauteilen im ct.-Bereich machen.

Aber ich weiß ja wie das abläuft. Der ingenieur konstruiert etwas, was sinnvoll und tauglich ist. Als erstes kommt der "Kofmich" und sagt "zu teuer". Natürlich kann man alles billiger machen, aber eben nicht zum Nulltarif. Es geht entweder auf Kosten der Qualität oder Quantität. Ich häng halt dann mehrere Funktionen an ein Bauteil und schon liegst Du mit Deiner Karre auf der Strasse, was vorher vielleicht "nur" den Ausfall des Scheibenwischers bewirkt hätte.


Meckl hat gesagt.:
[...]

Die Manager sind doch alle doof!

[...]

...Wir leben in einer verdammt kurzfristigen Welt - der Erfolg von heute ist morgen schon wieder Geschichte und interessiert niemanden. Was also muß ein Manager machen? Sein Unternehmen im Vergleich zu Mitbewerbern auf einen erfolgreichen Kurs führen, der nicht nur heute die entsprechenden Gewinne (Und eben Wettbewerbsfähigkeit) sichert, sondern auch übermorgen noch.

Ja, leider ist es bei den Meisten so (ganau wie in der Politik)! Und mittel- oder langfristiges Denken - Fehlanzeige!

Ich hab es hier schon oft gesagt. Diese sogenannten Manager sind eine Reihe von Kopierern. Kauft Unternehmen A andere Unternehmen, dann macht es plötzlich auch Manager B und C. Was dabei rauskam, konnte man an unzähligen Beispielen sehen und ich glaub ich kann mir die einzelnen Beispiele wie DB, Siemens, etc. sparen.

Wo war denn die Verantwortung dieser Nieten?!!!

Haben sie mit 1.000€ dann im Monat nach Hause gehen müssen, dafür dass sie Bockmist gebaut haben. Wo war denn die Inovation, die ihr Unternehmen weitergebracht hätte? Und wer musste den Mist dieser nichtsnutzigen Heuschrecken ausbaden? Genau! Die Beschäftigten (und natürlich der Geldanleger, denn Merke! Manager spielen mit fremdem Geld)! Und nicht zu vergessen den Steuerzahler, da ja die Großindustrie hoch subventioniert war und ist.

Wo Du noch Unternehmer im Sinne des Wortes findest ist im Mittelstand - und genau dieser Mittelstand hat für die Großindustrie bluten müssen. Natürlich hat es immer schon bedrohlicher geklungen und war und ist medienwirksamer, wenn Telekom, Daimler und wie sie alles heißen, in einer Pressenotiz mitteilen, dass sie 30.000 Arbeitsplätze abbauen. Und das wird auch nochmals "sozialverträglich" auf Kosten des Steuerzahlers gemacht.

Wenn Siemens eine Vorruhestandsregelung angeboten hat, dann waren da die Leistungen des Arbeitsamtes mit eingerechnet. Und ich kenne keinen einzigen Fall, dass solch einem "Vorruhestandsgergeltem" vom Arbeitsamt eine neue Stelle angeboten wurde.

Wenn mir da einer erzählt, dass da nicht Absprachen zwischen unserer verbrecherischen Politik und unserer gleichermaßen verbrecherischen Großindustrie bestanden hat, dann muss er glauben, dass ich die Hosen mit der Beißzange anziehe.


Meckl hat gesagt.:
[...]

Kündigen = Amoralisch

Egal wer kündigt und gerade ausstellt wird hier einfach mal pauschal in einen Topf geworfen und als amoralisch dargestellt. Die Hintergründe und Rahmenbedingungen interessieren hier scheinbar gar nicht. Bei bestimmten Ankündigungen in der Vergangenheit stimme ich hier ja grundsätzlich überein, wenngleich ich dem Management nichts allzu böses unterstellen möchte. Aber zum Beispiel im Fall Telekom kann ich nichts amoralisches daran finden, 32.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Wenn ein ehemaliges Staatsunternehmen hergeht und ihren Wasserkopf, die überzogene und verbeamtete Struktur rationalisiert und die gesamte Geschäftsstruktur überarbeitet und strafft, finde ich daran nichts amoralisches. Sollte ich 32.000 Arbeitsplätze erhalten, nur damit ich sie erhalte? Wenn es auch ohne diese Arbeitsplätze geht - genausogut oder vermutlich sogar noch besser wie zuvor? Warum diese staatlich verkrustete, gewachsene Struktur auf Teufel-komm-raus beibehalten? Wenn man sieht, wieviele Angestellte andere TelKo - Unternehmen haben, wundert man sich eh wie die Telekom auf Dauer konkurrenzfähig bleiben will. Klar - Satte Gewinne. Aber nur solange, bis die Kunden dank Entmonopolisierung alle dorthin gewechselt haben, wo sie sich aufgehoben fühlen. In 3 Jahren kann so etwas ganz anders aussehen - Und plötzlich macht die Telekom vielleicht miese? Wer ist dann der erste, der schreit, warum hat man nicht, als man noch konnte? ...

Nein! Kündigen ist nicht amoralisch - zumindest nicht grundsätzlich!

Wenn jedoch, wie im Fall Müllermilch geschehen, ein Unternehmen mit 70 Mio Euro für "158 neu Arbeitsplätze" vom Land Sachsen und EU gefördert wird, in Niedersachsen dafür aber im gleichen Zug 175 Mitarbeiter auf die Strasse schmeißt, dann ist es nicht nur amoralisch, sondern im weitesten Sinn schon fast Subventionsbetrug.

Und was die Telekom betrifft. Natürlich ist es nicht leicht von einem verbeamteten Staatsunternehmen auf ein wettbewerbsfähiges Tlekommunikationsunternehmen umzustellen.

Aber die von Dir oben genannten verkrusteten Beamtenstrukturen sind längst aufgebrochen.

Aber wie heißt es so schön: Schuster bleib bei Deinem Leisten. Genau das hat die Telekom, genau wie viele andere Unternehmen nicht gemacht. Man hat, weil man ein gewisses Immobilienpotential hatte, ein Tochterunternehmen, die DeTE Immobilien gegründet, die dann, ähnlich wie es LH auch gemacht hat, das sogenannte "facility Management" erledigen sollte - und das nicht nur im eigenem Haus, sondern auch für Fremdkunden. Beide, LH und Telekom, verstanden von dem Geschäft null und gar nix, versauten aber auf dem Markt erst mal die Preise. Dass ihre Töchter dann dann hoch defizitär waren und LH zumindest wiedeer versucht sich nur aufs Kerngeschäft zu konzentrieren, hat aber dazu geführt, dass Leute rausgeschmissen werden mussten. Aber auch ich beispielsweise, musste wgen deren Mist Leute entlassen.

Meckl, es tut mir leid, dass ich es sagen muss. Aber im Bereich der Großindustrie ist man nicht nur stockblöd, sondern im hohen Maß amoralisch. Eben auch schon wieder so eine Kopie, die man von den Amis abgekupfert hat. "Hire and fire"!

Und nun noch kurz zum Geld und zur Motivation.

Flaps hat es ja eigentlich schon angesprochen. Welches Unternehmen versteht es denn noch, ein WIR-Gefühl zu geben. Wenn man seine Mitarbeiter eben nur als notwendigen, aber lästigen Kostenfaktor sieht, ja woran soll denn der Mitarbeiter noch die Motivation hernehmen?!

In jedem noch so billigem Mitarbeiterführungsseminar wird den Teilnehmern vermittelt, wie wichtig es ist, Mitarbeiter zu motivieren.

Ich habe Fabrikarbeiter kennengelernt, die tagaus tagein an der Excenterpresse standen und immer das gleiche Teil herstellten. Aber das war seine Maschine und eer war stolz darauf! Er war auch stolz darauf, dass er an dem Gesamtprodukt mitwirken durfte. Aber er wurde zu Firmenfeiern auch mal gelobt und es gab auch mal eine Erfolgsprämie. So motiviert man Mitarbeiter! Nicht dadurch, dass der VV sich im Ferensehen oder in der Aktionärsversammlung auf die Schulter klopft und den Aktionären freudig verkündet, dass sie kommendes Jahr nochmals 2Markfünfzig mehr bekommen.

Ich will es hier mal bewenden lassen, bevor ich noch ein Buch schreibe. Aber ich könnte nahezu unendlich so weiter machen.
 
wenigstens muß ich nichts mehr schreiben ;)

wer immer noch glaubt das manager wirklich positives bewirken glaubt auch an die sache mit dem zitronenfalter....
sicher, es gibt hie und da ein paar gute die sich dem strom etwas widersetzen, dennoch aber wenn es sein muß knallhart sein können. denen verzeiht man das auch, denn was die jungs machen hat hand und fuß (Porschechef W. oder der Ex von BMW Milbrandt (?), der bsp bewußt mit dem werk nach leipzig gegangen ist, auch wenn' s in der endabrechnung ein paar mios mehr kostet). aber um so einen zu finden mußt lange suchen, oder wie eine bekannte mal sagte:

man muß viele frösche küssen um den prinzen zu finden ;)

Saigor
 
Meckl hat gesagt.:
Nun, ganz so richtungslos ist man ja im Falle der Hanse nicht. Man weißt ja, wohin die Straße in etwa führen soll - nur eben nicht, wieviele Kurven noch kommen werden, wieviele Berg- und Talfahrten, enge Pässe... Und was an Gegenverkehr so zu erwarten ist.

(...)wenn ich Vertrauen zu meiner Geschäftsführung habe und von der Stetigkeit des Kurses überzeugt bin - ebenso von dem Ziel und der groben Richtung, welches sie mir vorgeben - Dann gehe ich den Weg. Greetz,
Meckl :-)


Und GENAU hier liegt das Problem!
Unsere GF gibt KEINE Richtung vor! Daher passt mein Beispiel mit der Straße perfekt!
Seit nun mehr 2 Jahren versucht die VC von der GF zu erfahren, wo es hingehen soll- bisher nichts! Man hat einfach seit fast 2 Jahren kein Konzept speziell für Europa.
Man versucht mal hier was- das scheitert, dann dort mal was, geht auch in die Binsen. Aber ein strukturiertes Konzept ist bis heute nicht vermittelt worden. Aus diesem Grund hatte ja die Tarifkommision die Nase voll und hat die Verhandlungen als gescheitert erklärt.

Und Vertrauen in die GF? Du hast ja grade gelesen, was ich geschrieben hab. Die Frage beantwortet sich somit von selbst...

teamwork4ok.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine kleine Fabel, die aber richtiger und bezeichnender nicht sein könnte (sehr lohnenswert zu lesen!!!) :



Jeden Morgen kam die fleissige Ameise froehlich zur Arbeit. Sie liebte ihre
Arbeit, da verbrachte sie die Zeit des Tages arbeitend, immer ihr Liedchen
summend. So arbeitete sie fleissig vor sich hin und es gab niemanden, der
sie beaufsichtigte.

Der Generaldirektor (ein dicker fetter Kaefer), stellte eines Tages fest "es
kann so nicht weitergehen", und schaffte Platz für einen Supervisor. Er
stellte dafür den Mistkaefer mit viel Erfahrung ein.

Die erste Sorge des Mistkaefers war, die Anfangs- und Endzeiten der Arbeit
zu
standardisieren. Dazu erstellte er verschiedene Reports, aufgebaut auf das
Thema Arbeitszeit. Bald darauf brauchte der Mistkaefer eine Sekretaerin, um
diese Reports vorzubereiten. Man stellte eine huebsche Spinne ein, die ein
Archiv einrichtete und Telefonanrufe entgegennahm.

Und in der ganzen Zeit arbeitete die Ameise froh und munter weiter, denn
ihre Arbeit gefiel ihr und von Zeit zu Zeit summte sie ein Liedchen.

Der Generaldirektor war begeistert von der Arbeit des Mistkaefers und fragte
ihn nach grafischen Darstellungen und Zukunftsanalysen. So wurde es noetig,
noch eine Fliege einzustellen, als Helfer für den Supervisor. Sie kauften
der Fliege einen Laptop, damit alle Reports schoen bunt gemacht werden
koennen.

Die fleissige Ameise summte bald kein Liedchen mehr und beschwerte sich, da
sie soviel Schreibkram auszufuellen hatte, anstatt zu arbeiten.

Darum beschloss der Generaldirektor, "Es muss ein Administrator für die
Abeilung her in der die Ameise arbeitet". Diese verantwortungsvolle Aufgabe
wurde der Heuschrecke uebertragen, die als erstes verlangte, dass man ihr
einen speziellen Sessel kaufen sollte. Natuerlich brauchte sie auch ein
Auto,
einen Laptop und zur Kommunikation mit Untergebenen Zugang zum Intranet.
Weiter brauchte die Heuschrecke auch einen persoenlichen Assistenten, die
Kroete, da diese schon vorher als Sekretaerin bei der Heuschrecke gearbeitet
hatte.

Die Ameise sang nicht mehr und wurde immer unruhiger und nervoeser. Der
naechste Beschluss der Generaldirektion lautete: "Wir muessten ein Gremium
von
Leuten zusammenbekommen, die fuer eine Studie ueber die arbeitende
Gesellschaftsschicht Daten zusammentraegt und berichtet." Gesagt, getan.

Die ausgesuchten Leute machten sich monatelang an die Arbeit, gegen ein
betraechtliches Entgeld. In der Zwischenzeit stellte der Generaldirektor
fest, die Abteilung, in der die fleissige Ameise munter vor sich hin
arbeitete, braechte nicht mehr den gleichen Profit wie frueher.

Also wendete er sich an die Eule, eine Expertin in Sachen Geschaeftemachen,
die auch Tausende von Euro bekam. Sie sollte analysieren und
diagnostizieren, um herauszufinden was zu tun sei. Die Eule wirbelte drei
Monate in allen Bueros der Firma herum, bis sie einen Abschlussbericht
vorlegte der am Ende nichts anders sagte als: "Es sind zu viele Angestellte
- einige muessen entlassen werden".

So folgte der Generaldirektor dem Rat der Eule, denn der kostete immerhin
Tausende von Euro, und kuendigte die Ameise ...
 
:resp: Toller Threat!

Zurückkommend auf das Thema hab ich noch ein paar Punkte, die mir wichtig sind:

1. Der Flughafen ist sicherlich eine Jobmaschine. Offensichtlich sind die Jobs aber nicht mehr so hochqualifiziert, wie man sie gerne hätte. Das heißt eigentlich, die Jobs wären schon noch anspruchsvoll, werden aber nicht mehr als solche bezahlt und wahrgenommen. Darin liegt das Übel, das FLaps Full verständlicher Weise anmahnt.

2. Und das alles kommt daher: Wer konnte sich denn früher einen Flug leisten? Das waren in erster Linie die Firmen, die ihre Angestellten auf teueren Plätzen rund um die Welt schickten. Natürlich wurden die restlichen Plätze mit günstigeren Preisen vertickt, aber das war nicht die Mehrzahl. Heute dürfen viele Angestellte auch Economie fliegen, da die Firmen sparen. Zwischenzeitlich wurde das Fliegen auch für viele erschwinglich, denn (wen wunderts) die Konkurrenz führte zu Preiskämpfen. Also Preisverfall auf allen Fronten. Diesen Preisdruck gaben die AL natürlich gleich mal an die Dienstleister und die eigene Belegschaft weiter. Also sinken in diesen Bereichen die Löhne und/oder die Arbeitsbelastung steigt. Motivation in Ehren: Jeder hat irgend wo eine Schmerzgrenze.

3. Liberalisierung im Luftverkehr: Wie oben beschrieben sinken die Löhne schon auf Grund des Preiskampfes. Aber nicht nur deshalb:
Jeder hat sich doch gefreut, als die Telekom Konkurrenz bekam. Wir waren alle begeistert, endlich die Monopolstellung aufbrechen zu dürfen. Die Folge waren sinkende Preise. Weiter gings mit Post, Strom, Gas etc. Der mündige Bürger wurde regelrecht dazu erzogen, möglichst nach günstigen Produkten zu suchen ("Man darf doch sein Geld nicht in den Gulli werfen!"). Genau so gings auch bei den Ticketpreisen.

Und dann ist es logisch, dass die EU sagt: Die Monopolisten auf den Flughäfen müssen weg! Nur hat sie eins nicht bedacht: Die Beschäftigten und Firmen mussten ja noch den Preisverfall der Tickets verarbeiten. Statt dessen öffnet die EU den Luftverkehr und lässt Konkurrenz auch bei den Abfertigern zu. Sie trifft damit die lokalen!!! Abfertiger massiv. Fast schutzlos stehen sie internationalen Großabfertigern gegenüber, die Verluste an einigen Standorten durch Subventionen ausgleichen können. Ein lokaler Abfertiger kann und darf das nicht (siehe FMG, Profitcenter GH). Also bleibt den Firmen eigentlich nichts mehr übrig, sie müssen den Kopf (Löhne) runter nehmen und dem Sturm trotzen oder aufgeben (sich aufkaufen lassen, outsourcen...usw).

Unterm Strich entsehen also auf den Flughäfen in Deutschland Jobs, die massiv unter Kostendruck stehen. Und hier kommt dann auch die viel gelobte Motivation zum tragen. Die Beschäftigten sind ja nicht doof, ihr Job ist anspruchsvoll, wird aber so nicht bezahlt. Also durchschauen viele, was so auf sie zukommen wird. Da sind dann irgendwelche Lippenbekenntnisse eigentlich kontraproduktiv, man fühlt sich eher verarscht.

Also was fehlt: Stabilität, Konzepte und offene Informationen, keine Lippenbekenntnisse und Angstmachparolen, Sparankündigungen und Ähnliches. Es muss für Vertrauen in die Firmen geworben werden. Die Leute sind nicht doof, hier mal ein Bonus und dort mal eine Weihnachtsfeier...das reicht nicht zur Motivation!!!

Jetzt muss ich mal aufhören, hab noch bissl was anderes...
 
Zuletzt bearbeitet:
rosti hat gesagt.:
Also bleibt den Firmen eigentlich nichts mehr übrig, sie müssen den Kopf (Löhne) runter nehmen und dem Sturm trotzen oder aufgeben (sich aufkaufen lassen, outsourcen...usw)....

Ganz so einfach ist es auch nicht. Da gibt's schon noch andere Möglichkeiten. Beispielsweise neue Schichtmodell usw.

Früher waren exzessive Schafkopfrunden beim BVD eben normal, heute geht es aufgrund der massiven Konkuttenz nicht mehr so locker zu. Da muss ein generelles Umdenken her, aber das hat der Betriebsrat der FMG über Jahre ganz einfach verweigert, nach dem Motto "wenn ich die Wahrheit nicht sehen will, gibt es sie auch nicht!".

Das Outsourcing in Billigtöchter war darauf eine Reaktion, es ist keineswegs die Ursache allen Übels, auch wenn der Betroffene wegen seines Gehalts die Ursachen immer nur beim Arbeitgeber sucht. Aber die Stellen wurden schon vor Jahren von ganz anderer Seite "vernichtet".....
 
rosti hat gesagt.:
Jeder hat sich doch gefreut, als die Telekom Konkurrenz bekam. Wir waren alle begeistert, endlich die Monopolstellung aufbrechen zu dürfen. Die Folge waren sinkende Preise. Weiter gings mit Post, Strom, Gas etc. Der mündige Bürger wurde regelrecht dazu erzogen, möglichst nach günstigen Produkten zu suchen ("Man darf doch sein Geld nicht in den Gulli werfen!").

Aber die Ex-Monopolisten dürfen jaaaaaaaa keine MA's entlassen (s.o.!)
 
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