munich hat gesagt.:
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@ flymunich
Ich hätte eine riesen Bitte an Dich. Vielleicht könntest Du Deine Formulierungen etwas weniger provokativ wählen, wenn die Daten, die Du nennst, nicht absolut sicher verbrieft sind. bzw. die Quellen für Deine Aussagen angeben.
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Nun bitte ich Euch auf Grund dieser Zahlen, Daten und Fakten mal zu überlegen, ob die Kritik flymunichs an LH und insbesondere an der FMG tatsächlich so grundlos ist!
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Um mit dem letzten Satz zu beginnen... Nein, die Kritik ist -wie schon öfters erwähnt- keineswegs völlig grundlos. Die Frage ist immer nur, wie eine Diskussion angefangen wird, aber du hattest oben ja schon deine Bitte angeführt.
Flymunich hat natürlich insofern Recht, dass Einiges hätte glücklicher laufen können, wie es am Ende gelaufen ist. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn hinterher ist man immer schlauer.
Allerdings sollte nochmals definiert werden von welcher Ausgangslage (beim Thema LH) eigentlich argumentativ ausgegangen wird. Vieles weitere leitet sich daraus ab.
Aus meiner Sicht ein paar Fakten und Gegebenheiten dazu:
- FRA ist der über viele Jahrzehnte gewachsene Heimathafen der LH, das wird sich auch mittelfristig nicht ändern. In dieser langen Zeit hat sich der Kranich im Frankfurter Raum tief verwurzelt. Das ist sinnvoll kaum zu lösen. Wenn LH könnte und die Kapazität von FRA es erlaubte, würde Lufthansa zu 90zig Prozent nach FRA feedern und -bis auf ein paar Ausnahmen- alle Langstrecken über FRA führen, (man schaue bspw. mal auf AF in Frankreich und BA in England...)
Kann sie aber nicht. Gut so -zumindest für uns in MUC-...
Wie geht doch gleich der Spruch von Munich.. Erst kommt FRA, dann lange nichts, dann ein Misthaufen und.....
- Trotz des verständlichen Wunsches der Lufthansa alle Kräfte und Kapazitäten an einem, oder eben wenigen, Orten zu bündeln um schlank und somit effizient operieren zu können, gelingt es aus obigem Grund nicht. Also werden kostspielige Doppelfunktionen in Operation und somit leider auch Verwaltung gefahren. (Immer aus Sicht des Kranichs...)
- Aufgrund der mittelfristig -und ich denke auch langfristig- andauernden Engpässe von FRAPORT, hat man sich für ein Engagement in Müchen entschieden. An einem Flughafen mit Perspektive. Die Rahmenbedingungen stimmen vergleichsweise. ABER, MUC bleibt ein-wenn auch nettes- notwendiges Übel...
- Lufthansa ist eine GLOBALE Airline in einem komplizierten GLOBALEN Netzwerk. Synergien werden geschaffen, Erträge gesteigert aber auch teilweise gemeinsam geteilt. Einsame Entscheidungen gibt es dort kaum. Immer mehr werden im gemeinsamen Board nach schwierigen Verhandlungen getroffen. Heimatmärkte gibt es eigentlich nicht, denn eine Destination hat immer Hin und Rückflug... Man hat sich in STAR geschworen die Eigenständigkeit der Airlines zu erhalten. Sehr löblich, jedoch die Entscheidungen nicht erleichternd...
- Planungen von Streckenaufnahmen und somit Flugzeug- und Personalerweiterungen haben verständlicherweise lange Vorlaufzeiten. Die Schuldigkeit -besser Verantwortlichkeit- den Aktionären gegenüber kommt natürlich noch hinzu. In der Zwischenzeit verändern sich gerade in der heutigen Zeit die Rahmenbedingungen in der zivilen Luftfahrt rasend schnell.
Was gestern sinnvoll erschien, löst Morgen vielleicht nur noch Kopfschütteln aus...
- LH hat sich in der Vergangenheit immer mehr Herausforderungen erfolgreich gestellt. Nicht immer zum Verständnis mancher Beteiligten. Aber geht das überhaupt wenn Kerosinpreise explodieren, Ticketpreise verfallen, eine nie gekannte Low Cost Welle über Europa schwappt etc. ??
Im Nachhinein hätte man das Eine oder Andere anders gestaltet, nur so schlecht kanns nicht gewesen sein, wie gut anhand der Ergebnisse abzulesen ist.
- Die Stärke der Lufthansa ist der Garant der FMG in MUC. Ohne wenn und aber ! Der Nachteil dieser Situation ist natürlich, dass einige Fremdcarrier außerhalb der STAR noch zögern über MUC zu fliegen. Aber würden sie es denn im gewünschten Umfang tun wenn die LH München hätte erst gar nicht so stark werden lassen ? Ich denke nur bedingt. Vielleicht 2-3/7 bei einigen Amis. Momentan aber mehr aus der Situation heraus, dass sie eh nicht wissen wohin sie mit ihren Kisten sollen, nachdem der immeramerikanische Markt zusammenbrach. Ansonsten nehme man sich einen Globus oder eine Weltkarte und beantworte für sich die Frage, warum bspw. eine SQ, QF, JL etc. nach MUC fliegen sollen, wenn sie doch schon nur wenige Kilometer weiter in Frankfurt vertreten sind. Deutschland ist flächenmäßig kein Riese. Die Zeiten in denen LH Weber den Wunsch geäußert hat, dass alle STAR Partner auch in MUC vertreten sein sollten, sind vorbei. Seit damals haben sich die Bedingungen für alle drastisch verschlechtert. 'Nice to have' war spätestens zu diesem Zeitpunkt tot. LH hatte aus diesem Grunde auch den Anflug auf RIO eingestellt...
Viele Wünsche entstehen in diesem Forum aus 'Spottersicht'... Nicht falsch verstehen, aber im ernsthaften Zusammenhang, leider völlig fehl am Platz.
- Einer der Lufthansa Fehler war es damals einigen Golfstaaten die völligen fünften Freiheitsrechte im Luftverkehr ab Deutschland einzuräumen. Es lag ja auf der Hand... Man flog selber von FRA nach Fernost mit Zwischenlandung am Golf. Den Spieß würde ja kaum eine Golflinie umdrehen... Pustekuchen, und heute lacht sich die Emirates über diesen Kardinalsfehler schlapp. Sie hat alle Rechte ab Deutschland um hier Passagiere aufzunehmen und bspw. nach Nordamerika zu fliegen. Und seit versichert, das wird sie verstärkt tun.
Aber wer will der LH diesen damaligen 'Schachzug' verdenken...?
Und nun zu den Gedanken von Munich
- zentrale Lage FRAs und insbesondere Fernbahn-/ICE-Anbindung (wie man an den "lumpigen" 5 Mio. sieht, nicht ganz so entscheidend)
- das (Langstrecken-) Angebot (hier dürfte in erster Linie der Hase im Pfeffer liegen) Stimmt
- FRAs bessere Konzepte, (und hier zitiere ich t_stadler: - Das geringere Langstreckenangebot führt dazu, dass es weniger F und C Paxe gibt, die in Europa, Deutschland oder Langstrecke weiterfliegen. Genau
- Das fehlende First Class Terminal lässt jeden F Pax und HON über FRA fliegen. Kann ich nur unterstreichen, denn die Münchner FirstClass 'Kammer' empfinde ich vergleichsweise als Witz...
- Die schlechteren Verbindungen führen dazu, dass Biz Paxe eher über FRA fliegen, denn wenn sie den Flug verpassen bleiben Ihnen weitere Alternativen am selben Tag, in MUC erst später. Sehe ich auch so
- Die eingesetzen Flugzeuge auf Mittelstrecke wirken sich negativ auf den Yield aus: Kein C Pax mag es in einem Bus übers Vorfeld zu einem kleinen CRJ oder engen Avro gekarrt zu werden. Lieber ein A319 mit Finger ab FRA.
Ausnahme hier: die Langstrecke, da 747 (C: 2-3-2)unbeliebt und A340 (2-2-2) präferiert wird. Das sehe ich anders, denn ein ganz großer Anteil steht auch in FRA auf Außenposition...
- Die Lufthansa hat in FRA kaum LowCost Konkurrenz, in MUC allerdings ziemlich und das drückt auf den Yield. Exakt...
Just my 2 Cents, wenn auch etwas ungeordnet...