Luftfahrt-Journalismus aktuell (oft ein Trauerspiel)

Genialer Kommentar in der FR: :thbup:

Brennpunkt Nichts

VON FRITZ WOLF

Das Nichts hat jetzt einen Namen: Brennpunkt. Jedenfalls dieser ARD-Brennpunkt am Tag, als die Air-France-Maschine aus Rio verunglückte. Dabei hatte gerade die Tagesschau berichtet, man kenne weder Ursachen noch Einzelheiten...


Hier online lesen...
 
Heute kam in den Sat1 Nachrichten ein Bericht darüber das angeblich der Computer das in HAM verursacht hat und dass hätten Experten gesagt.
Wenn das Experten gesagt haben liegt das ja nicht bei Sat1, aber es ist echt peinlich wenn sie von einem A320 sprechen und eine DC10 zeigen.
peinlich peinlich :blush::thbdwn::rolleyes:

EDIT: es ist wie bei dem Sichuan Beispiel von jb1991 die Sender machen einen auf Super Experten haben aber keine Ahnung:no:
 
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Heute kam in den Sat1 Nachrichten ein Bericht darüber das angeblich der Computer das in HAM verursacht hat und dass hätten Experten gesagt.
Wenn das Experten gesagt haben liegt das ja nicht bei Sat1, aber es ist echt peinlich wenn sie von einem A320 sprechen und eine DC10 zeigen.
peinlich peinlich :blush::thbdwn::rolleyes:

EDIT: es ist wie bei dem Sichuan Beispiel von jb1991 die Sender machen einen auf Super Experten haben aber keine Ahnung:no:

das sie keine Ahnung haben ist das Eine, das sie aber trotzdem drüber schreiben das Andere, eigentlich Schlimmere. Die Krönung aber das sie es alle gemeinsam tun :dead:
Jeder schreibt und zitiert vom Anderen falsch ab. Stille Post halt.
Aber selbst das lässt sich noch steigern... In dem aus dem zusammengeschriebenen Bullshit auch noch selbst Laienhaft resümmiert und geschlussfolgert wird.
Das LBA ist mit seinen -durchaus berechtigten- Untersuchungen gerade erst am Anfang und die Fachwelt versucht in diesem Zusammenhang die Systemlogik zu verstehen, aber die Presse ist wieder mal mit allem bereits fertig...:mad::rolleyes:
 
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Neben den Titelartikel über die Computerprobleme in Flugzeugen (wen es interessiert: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,638496,00.html) hab ich gerade noch einen Luftfahrtartikel mit einer BILDtypischen reißerischen Überschrift gefudnen:

60 Jahre Düsenverkehrsflugzeuge - Ticket in den Tod

Schön, schnell, schrottreif... blablabla...


http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/4562/ticket_in_den_tod.html

Die haben es wohl scheinbar nötig solche Überschriften zu machen... :dead::thbdwn:
Bei einem 60jährigen Jubiläum sollte man doch den gesamten Zeitrahmen und die Entwicklungen betrachten. So ist es doch rein ein Artikel über die Probleme mit der Comet am Anfang des Düsenzeitalters.

Seriöser Journalismus ist jedenfalls was anderes. Traurig, dass früher seriöse Quellen wie Spiegel und Süddeutsche inzwischen auch schon auf BILD-Niveau abgestürzt sind.
 
Naja - man kann sich natürlich immer auch auf den Standpunkt stellen, daß
bestimmte Technologiesprünge eben eine gewisse Anzahl an Toten rechtfertigen,
solange gewisse Einwände nicht beweisbar sind...


Lilienthal wußte, daß es geht - hat sich allerdings nur seinen eigenen Hals gebrochen.
 
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auch geposted von mir unter "Kurioses" @Mods: Bitte entscheiden, wo es gelöscht wird

http://www.bild.de/BILD/politik/2009...xplodiert.html


Bild bleibt eben (bis auf wenige Ausnahmen) Bild....


Sensationell....da hat Fokker doch anderen Flugzeugherstellern einiges voraus:

Zitat:
"Warum wurde vor der Landung kein Schaumteppich gelegt?
Der Schaumteppich (Schicht aus Löschschaum) macht die Landebahn glitschig, verlängert den Bremsweg (das Vorderrad der „Fokker 100“ war noch bremsfähig) und erhöht das Risiko, dass das Flugzeug ins Schlingern gerät und kippt."

:resp:
 
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Mein Eindruck zu diesem Thema ist ebenfalls,daß die Luftfahrtbranche,von journalistischer Seite her gesehen,eher stiefmütterlich behandelt wird.

Außer ein paar Fachzeitschriften findet sich eher selten eine für die Allgemeinheit zugeschnittene,aber trotzdem fachlich kompetente, interessante Schilderung der vielen Ereignissein in der Branche.

Sehr zu meinem Bedauern gleicht es einem Glückstreffer,wenn man in dieser Richtung fündig wird.
 
Zustimmung @Laie.

Aber ich denke, dass trifft auf alle Bereiche zu. Sobald man sich in einem Gebiet überdurchschnittlich auskennt, ist man von den journalistischen Beiträgen dazu enttäuscht. Besonders schlimm wird es, wenn es um Menschenleben geht oder im Entferntesten gehen könnte. ;)
 
Außer ein paar Fachzeitschriften findet sich eher selten eine für die Allgemeinheit zugeschnittene,aber trotzdem fachlich kompetente, interessante Schilderung der vielen Ereignissein in der Branche.

Das ist eigentlich sehr banal, denn in jedem Bereich, in jeder Branche ist dies so, dass die Fachzeitschriften kompetenter berichten, Themen geschickter auswählen, Anlässe besser nutzen und Fakten richtig/besser widergeben als die "allgemeine", eben von und für Generalisten und nicht für Spezialisten gemachten Presseerezeugnisse. Ich komme aus der Ecke Medizin-/Gesundheits/Ernährungs-Journalismus-Fachpresse und weiß, wie unsäglich in der allgemeinen Presse über Cholesterin, Vitamine und Schlacken :whistle: berichtet wird - das ist ziemlich gut vergleichbar mit der Berichterstattung über Aviation, die hier so oft moniert wird.

Von daher ist es für mich jedes Mal nahezu unverständlich, wenn sich - wie hier in einem eigens eingerichteten "Journalisten-Bashing"-Beitrag - viele Mitglieder dieses Forums, die sich wohl auch eher zu den Spezialisten als zu den Generalisten zählen dürften (hinsichtlich Avaition), über so etwas dann regelmäßig und ohne Ablass aufregen.

Das dort nicht immer korrekt berichterstattet wird, dass Details oft falsch sind, ist unbestreitbar. Dass sich hier alle darüber königlich aufregen, wenn sie wieder einen Fehler gefunden haben, finde ich allerdings bemerkenswert.

Offensichtlich fühlen sich diese Experten/Spezialisten durch solche Nachrichtenquellen tatsächlich angesprochen und verlieren aus den Augen, für wen diese Medien vordergründig gemacht sind, nämlich für die breite Masse, den man Dinge einfach und verständlich erklären muss, deswegen eben komplizierte Zusammenhänge raffen muss, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Das kann nicht immer gelingen, klar - so wie es uns auch nicht immer gelingt, die Spreu vom Weizen zu trennen, in einem Vortrag auf des Pudels Kern zu kommen, die Quintessenz leicht und verständlich rüberzubringen, selbst in manchem Forumsbeitrag hier.

Mir fehlen hier viel zu oft Links, Bezugnahmen und Stellungnahmen zu den Artikeln aus der Aviation-Fachpresse. Diese würden m.E. das Niveau hier doch erheblich verbessern. Warum werden die hier nicht aufgegriffen? Oder wird die Fachpresse tatsächlich von den Forumsmitgliedern hier gar nicht wahrgenommen ?
 
Das ist eigentlich sehr banal, denn in jedem Bereich, in jeder Branche ist dies so, dass die Fachzeitschriften kompetenter berichten, Themen geschickter auswählen, Anlässe besser nutzen und Fakten richtig/besser widergeben als die "allgemeine", eben von und für Generalisten und nicht für Spezialisten gemachten Presseerezeugnisse. Ich komme aus der Ecke Medizin-/Gesundheits/Ernährungs-Journalismus-Fachpresse und weiß, wie unsäglich in der allgemeinen Presse über Cholesterin, Vitamine und Schlacken :whistle: berichtet wird - das ist ziemlich gut vergleichbar mit der Berichterstattung über Aviation, die hier so oft moniert wird.

Von daher ist es für mich jedes Mal nahezu unverständlich, wenn sich - wie hier in einem eigens eingerichteten "Journalisten-Bashing"-Beitrag - viele Mitglieder dieses Forums, die sich wohl auch eher zu den Spezialisten als zu den Generalisten zählen dürften (hinsichtlich Avaition), über so etwas dann regelmäßig und ohne Ablass aufregen.

Das dort nicht immer korrekt berichterstattet wird, dass Details oft falsch sind, ist unbestreitbar. Dass sich hier alle darüber königlich aufregen, wenn sie wieder einen Fehler gefunden haben, finde ich allerdings bemerkenswert.

Offensichtlich fühlen sich diese Experten/Spezialisten durch solche Nachrichtenquellen tatsächlich angesprochen und verlieren aus den Augen, für wen diese Medien vordergründig gemacht sind, nämlich für die breite Masse, den man Dinge einfach und verständlich erklären muss, deswegen eben komplizierte Zusammenhänge raffen muss, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Das kann nicht immer gelingen, klar - so wie es uns auch nicht immer gelingt, die Spreu vom Weizen zu trennen, in einem Vortrag auf des Pudels Kern zu kommen, die Quintessenz leicht und verständlich rüberzubringen, selbst in manchem Forumsbeitrag hier.

Mir fehlen hier viel zu oft Links, Bezugnahmen und Stellungnahmen zu den Artikeln aus der Aviation-Fachpresse. Diese würden m.E. das Niveau hier doch erheblich verbessern. Warum werden die hier nicht aufgegriffen? Oder wird die Fachpresse tatsächlich von den Forumsmitgliedern hier gar nicht wahrgenommen ?


Das eine normale Tageszeitung nicht so sehr in die Tiefe gehen kann wie die Fachpresse versteht sich von selbst. Was 'uns' aber aufregt sind Fehler die bei 2 min Recherche im Internet vermeidbar wären, bspw Im Artikel von einer B747 schreiben, dann behaupten das dies der größte Flieger von Airbus wäre um das ganze mit einem Bild einer Tupolev abzurunden.
Oder der klassische Unterschied zwischen Notlandung und Sicherheitslandung. Oder die unschlagbare Formulierung 'schreckensbleich hingen die Paxe in ihren Gurten'.
Das betrifft nur die normale Sorgfalt beim Vorbereiten, Recherchieren und Korrigieren des Artikels, die jeder Journalist an den Tag legen sollte, unabhängig ob er über Fliegen, Krankenhäuser, Wirtschaftskriminalität oder sonst etwas schreibt. Das ein normaler Journalist keine B747-200 von einer B747-400 unterscheiden kann ist nicht so wichtig, aber seinen Job nicht ordentlich zu machen ist ........... (man setze hier ein passendes Wort nach eigenem Gusto ein, ich würde peinlich nehmen).


Saigor
 
@Saigor: geschenkt, das ist mir klar. Das ist letztlich in dem, was ich über die Fehler schrieb, quasi mit enthalten. Mir ist dies ja auch durchaus bewusst. Nur: das Problem ist meines Erachtens ein anderes:

Was ich deshalb nicht immer nachvollziehbar finde ist, dass man sich hier darüber so aufregen kann. Natürlich ist das nicht gut recherchiert, aber eben drum: lasst die Generalisten-Presse doch links liegen, nehmt euch eine fundierte Fachzeitschrift zur Hand, wartet etwas ab, mehr über Euer Thema zu erfahren. Natürlich beißt sich dies mit dem Anspruch eines solchen Forums, immer sofort zu posten, wenn irgendwo was passiert ist.

Wer unbedingt nach einem Flugzeugvorfall (ich könnte: Notlandung oder Sicherheitslandung sagen :yes:) beispielsweise nach 2 Min wissen will, welche Reg das Teil hatte und die Flugnummer, wird sich auch weiterhin auf die dpa-Dienste (oder vergleichbare Presseagenturen) angewiesen sein auf diese Meldungen, die eben schnell hingerotzt sind und natürlich hätten besser recherchiert werden können.

Und wenn man sich über so etwas aufregen kann, darf man nicht die Realität in Agenturen und Redaktionen außer Acht lassen: die sind dort alle unterbezahlt und stehen unter einem enormen Druck, Meldungen rauszuhauen. Da wird - leider, ich bedaure dies auch - aus einem Airbus schnell mal eine Boeing. Ich finde dies - streng journalistisch - auch nicht entschuldbar.

Aber fairerweise betrachtet werden sollten auch beide Seiten der Medaille: dass dies so ist, liegt einwenig auch an uns selbst , den Verbrauchern, die sofort schnell informiert werden wollen, im Radio, im Fernsehen und im Internet. Den es nicht schnell genug gehen kann, um im Bilde zu sein.
Für den "Otto-Normal-Verbraucher" (und eigentlich auch für uns) sollte es irrelvant sein, ob eine Boeing 737-700 mit Winglets oder Sonderbemalung oder ein Airbus A340-300 mit kaputter Toilette an Tür 2L abgestürzt ist ( und mit dem ich letztes Jahr in den Urlaub geflogen bin). Und erst recht in den ersten Minuten nach diesem Vorfall, wenn sich hier alles überschlägt und jeder in diesem Forum genau diese Meldungen einfach nur hier rein transportiert. Redaktionelle Inhalte, Nachrichten usw haben einfach ihren Preis und brauchen ihre Zeit.

Für Spezialisten und Experten gilt - wie für WIssenschaftler auch: abwarten und Tee trinken, genug Fakten auf dem Tisch haben, um überhaupt etwas zu beurteilen oder einzuschätzen. Wenn diese fehlen, wird eben wieder abgewartet, aber nicht drauf los spekuliert. Dann gibt es eben nichts zu beurteilen und zu analysieren. Völlig konträr dazu der Anspruch eben dieser schnelllebigen Medien für die breite Masse - da ist es doch unvermeidbar, dass Fehler passieren.

Wenn man sich diese Gelassenheit anerziehen könnte in diesem Forum, würde es hier manchmal weitaus gesitteter und seriöser zugehen. Ein Idealbild vielleicht, aber eine Richtung, in die es sich lohnt zu gehen - mit kleinen Schritten.
 
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