Das wäre neu und ich vermute eher eine Falschmeldung. Denn meines Wissens nach wurde 'nur' der P1 auf Langstrecken in Frage gestellt.
Ich denke sowas hat -wenn überhaupt- nur auf den 14 geplanten A343 ohne FC ab FRA eine Chance.
Persönlich habe ich sehr viel Hochachtung vor den P2's. Unglaublich, welche Bandbreite sie abdecken um einen Flug für die Gäste zu einem positiven Erlebnis werden zu lassen.
Ganz zu schweigen beim handling von kritischen Zwischenfällen und Notsituationen. Ein funktionierender P2 hält dem Cockpit den Rücken frei, essentiell wie ich finde.
Ein P2 ist wesentlich mehr als nur ein 'VIP Betreuer'...
Sowas kann eigentlich nur ein Lufthanseat schreiben
Ich sehe das größtenteils gegensätzlich.
In der betriebswirtschaftlichen Grundausbildung, und die umfasste bei mir den Produktions- und den Service Sektor, zog sich eine Regel durch alle Bereiche durch wie keine andere. Und diese Regel lautet, dass Angestellte eine ganz klar definierte Rolle benötigen. Die Tätigkeit muss so genau beschrieben sein wie möglich, um das Produkt in einer kontinuierlich hohen Qualität herzustellen, bzw. den Service konsistent zu erbringen. Geschieht das nicht, fangen die Angestellten an irgendwas anders zu machen, falsch zu machen oder sich zu langweilen. Wenn das passiert, leidet die Qualität. Entweder die Serrvicequalität, die Produktionsqualität und im schlimmsten Fall passieren sogar Arbeitsunfälle. Der Spruch eines Dozenten dazu lautete: Werker, die sich langweilen, machen schei**e.
Warum erzähle ich das?
Bei der Lufthansa, aber auch bei vielen anderen Airlines, lässt sich dieses Phänomen der mangelnden Definition der Tätigkeit sehr gut beobachten. Bei allen Cabin Crews und insbesondere bei den Pursern. Sie würden an dieser Stelle behaupten, dass ihre Tätigkeit definiert ist. Das stimmt nur zum Teil. "Die Einnahme der Gastgeberrolle" ist als Tätigkeit nicht ausreichend definiert. Indem Sie keine konkreten Aufgaben im Service übernehmen, egal ob P1 oder P2, machen Sie irgendwas anderes. Manchmal rennen Sie zwischen der F, C und M hin und her, versuchen zu koordinieren, stehen in der Galley oder im Gang rum und quatschen, fragen nach dem Wohlbefinden, stören den Serviceablauf, usw. Ihre Erfahrung im Umgang mit Passagieren in allen Ehren, die abgedeckte Bandbreite für ein positives Flugerlebnis kann ich nicht bestätigen. Dazu sind mir schon zu viele Fauxpass aufgefallen (zu knapp vor der Landung angefangener Service und dann nicht fertig geworden, schlechte Weinkenntnisse, schlechte FlyNet Kenntnisse, schlechte IFE Kenntnisse, schlechte Sitzkenntnisse, ...) Auf den meisten meiner LH Flügen, egal in welcher Klasse, war das genauso. Auf ein paar wenigen Flügen dagegen haben die Ps die Crew aktiv und effizient unterstützt oder konnten tatsächlich ihre Produkterfahrung ausspielen. Ausnahmen bestätigen eben die Regel. LH fliegt mit- oder beinahe mit minimum Crew, während andere Airlines (wo zugegebener Maße die Manpower nicht so teuer ist) sich den ein oder anderen Flugbegleiter (m/w) mehr gönnen. Umso wichtiger finde ich es, dass dieser Nachteil mit einer aktiveren Rolle eines Pursers kompenisert wird.
Und was die Sicherheit betrifft: Warst du schon in Situation, wo du das Notfallhandling eines Pursers vom Notfallhandling der restlichen Crew abgrenzen konntest? Ich Gott sei dank nicht. Im Notfall will ich mich auf alle verlassen können, nicht nur auf die Purser. Da vermittelt mir LH bis jetzt ein sehr sicheres Gefühl. Wer hält denn dem Cockpit im Notfall den Rücken frei, wenn die Purser knocked-out sind? Da muss jeder andere aus der Crew einspringen können.
Zusammenfassung: Das Flugerlebnis wird für alle positiver, wenn die Purser mehr Aufgaben übertragen bekommen und somit eine aktivere und definiertere Rolle haben. Selbst intern wird von den Pursern so gesprochen, dass Sie für ihr Geld auch mal was machen könnten(Dieses Zitat stammt nicht von mir).