Geburt über den Wolken
Eine deutsch sprechende Passagierin hat auf einem Flug von München nach Atlanta einen kleinen Jungen zur Welt gebracht: Ihn am Leben zu halten war dramatisch, denn das Baby hatte einen Herzstillstand und musste wiederbelebt werden.
Nach einer dramatischen Geburt während eines Transatlantikflugs von München nach Atlanta haben alle Beteiligten erst einmal tief durchgeatmet. „Ein Baby im Gang eines Flugzeugs auf die Welt zu bringen, ist keine einfache Sache“, sagte der Kinderkardiologe Robert Vincent, der zusammen mit einem zweiten Arzt unter den Passagieren am Freitag als Geburtshelfer einspringen musste.
Nach der Geburt lief der kleine Junge blau an, weil seine Atmung nicht in Gang kam. Mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage bewältigten die Ärzte die kritische Situation. Er sei so sehr beschäftigt gewesen, dass er gar nicht gesehen habe, dass das kleine Baby ein Junge sei, sagte Vincent. In ersten Meldungen war von der Geburt eines Mädchens die Rede gewesen.
Junge erhält US-Staatsbürgerschaft
Schließlich verkündeten die Flugbegleiter unter dem Applaus der 192 Passagiere die glückliche Geburt. Nach der Notlandung in Charlotte in North Carolina stellten Fachärzte bei einer Untersuchung des Säuglings keine Besonderheiten fest. Nach einer Stunde setzte die Maschine der Delta Air ihren Flug nach Atlanta fort.
Zur Identität der Mutter, die im neunten Monat schwanger war, wurden keine Angaben gemacht. Sie habe offenbar nur Deutsch gesprochen, sagte Vincent. Der kleine Junge erhielt nach Angaben der Einwanderungsbehörde die amerikanische Staatsbürgerschaft, da er im Luftraum der USA auf die Welt kam.
dpa/memo