Jetstream
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Die italienische Regierung hat gestern ein Dekret im ersten Amtsblatt des Jahres veröffentlicht, mit dem augenscheinlich der Lufthansa der Weg geebnet wird, eine Minderheitsbeteiligung von zunächst 40% zu übernehmen, inklusive der Option diesen Anteil im Laufe der kommenden Jahre per Kapitalerhöhung auf 100% aufzustocken.
In den nächsten Tagen dürfte die deutsche Fluggesellschaft ihr Interesse an ITA formell bekunden, und dann sollten die beiden Parteien, Lufthansa als Käufer und das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen als Verkäufer, eine Absichtserklärung unterzeichnen. Und damit die Verpflichtung zum Abschluss der Transaktion. Nicht verbindlich, aber auf symbolischer Ebene wichtig.
Im Text des Dekrets des Präsidenten des Ministerrats (DCPM) heißt es nämlich in klaren Worten: "Die Veräußerung der Beteiligung an ITA spa erfolgt durch das Wirtschafts- und Finanzministerium im Wege direkter Verhandlungen, die sich auf die Personen beschränken, die einzeln oder als Teil einer Gruppierung an dem in den Voraussetzungen genannten Verfahren teilgenommen haben", d. h. auf die beiden Gruppen Lufthansa-MSC und den Fonds Certares, der von Air France-KLM und Delta Airlines flankiert wird, die Anfang 2022 an dem Verkaufsverfahren teilgenommen hatten.
An anderer Stelle im Text heißt es: "Unter den Bietern muss sich notwendigerweise eine Fluggesellschaft befinden, die in jeder Phase der Transaktion die Mehrheit des Kapitals erwerben muss. Unbeschadet der Bestimmungen des vorstehenden Satzes muss der Bieter sicherstellen, dass auch zum Zeitpunkt des Ausscheidens des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen aus dem Kapital von ITA spa die Mehrheit des Kapitals von einem Luftfahrtunternehmen gehalten wird".
Damit ist der US-Fonds Certares, der sich im August 2022 die exklusiven Verhandlungsrechte gesichert hatte, ein für alle Mal aus dem Spiel, da das Angebot als besser mit den Zielen des vorherigen DCPM vom Februar 2022 übereinstimmend angesehen wurde. Ende Oktober war die Exklusivität jedoch ergebnislos abgelaufen, so dass das konkurrierende Konsortium, bestehend aus MSC und Lufthansa, wieder ins Spiel kommen konnte. Doch dann zog sich MSC im November aus dem Joint Venture zurück. In einem Vermerk heißt es: "Die MSC-Gruppe bestätigt, dass sie den zuständigen Behörden bereits mitgeteilt hat, dass sie nicht mehr an einer Beteiligung an der Privatisierung von ITA Airways interessiert ist, da sie die Bedingungen des laufenden Verfahrens nicht erfüllt sieht".
Das neue Dekret misst auch dem Geschäftsplan des Käufers große Bedeutung bei und bestätigt, dass der Staat über die nationalen Interessen wachen und wichtige Flughäfen (u. a. Rom Fiumicino, Mailand Linate, Malpensa und Catania) schützen wird. Außerdem wird derjenige Käufer belohnt, der in der Lage ist, "den Eintritt in strategische Märkte und eine Zunahme der Langstreckenverbindungen" zu gewährleisten. Weiter heißt es in dem Erlass: "Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen erhält angemessene Kontrollbefugnisse über die Geschäftsführung und das Recht auf Zustimmung zu neuen Gesellschaftern". Interessenten, die in einer unbestimmten Zukunft Anteile an der ITA übernehmen wollen, könnten daher auf das Nein des italienischen Staates stoßen.
In den nächsten Tagen dürfte die deutsche Fluggesellschaft ihr Interesse an ITA formell bekunden, und dann sollten die beiden Parteien, Lufthansa als Käufer und das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen als Verkäufer, eine Absichtserklärung unterzeichnen. Und damit die Verpflichtung zum Abschluss der Transaktion. Nicht verbindlich, aber auf symbolischer Ebene wichtig.
Im Text des Dekrets des Präsidenten des Ministerrats (DCPM) heißt es nämlich in klaren Worten: "Die Veräußerung der Beteiligung an ITA spa erfolgt durch das Wirtschafts- und Finanzministerium im Wege direkter Verhandlungen, die sich auf die Personen beschränken, die einzeln oder als Teil einer Gruppierung an dem in den Voraussetzungen genannten Verfahren teilgenommen haben", d. h. auf die beiden Gruppen Lufthansa-MSC und den Fonds Certares, der von Air France-KLM und Delta Airlines flankiert wird, die Anfang 2022 an dem Verkaufsverfahren teilgenommen hatten.
An anderer Stelle im Text heißt es: "Unter den Bietern muss sich notwendigerweise eine Fluggesellschaft befinden, die in jeder Phase der Transaktion die Mehrheit des Kapitals erwerben muss. Unbeschadet der Bestimmungen des vorstehenden Satzes muss der Bieter sicherstellen, dass auch zum Zeitpunkt des Ausscheidens des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen aus dem Kapital von ITA spa die Mehrheit des Kapitals von einem Luftfahrtunternehmen gehalten wird".
Damit ist der US-Fonds Certares, der sich im August 2022 die exklusiven Verhandlungsrechte gesichert hatte, ein für alle Mal aus dem Spiel, da das Angebot als besser mit den Zielen des vorherigen DCPM vom Februar 2022 übereinstimmend angesehen wurde. Ende Oktober war die Exklusivität jedoch ergebnislos abgelaufen, so dass das konkurrierende Konsortium, bestehend aus MSC und Lufthansa, wieder ins Spiel kommen konnte. Doch dann zog sich MSC im November aus dem Joint Venture zurück. In einem Vermerk heißt es: "Die MSC-Gruppe bestätigt, dass sie den zuständigen Behörden bereits mitgeteilt hat, dass sie nicht mehr an einer Beteiligung an der Privatisierung von ITA Airways interessiert ist, da sie die Bedingungen des laufenden Verfahrens nicht erfüllt sieht".
Das neue Dekret misst auch dem Geschäftsplan des Käufers große Bedeutung bei und bestätigt, dass der Staat über die nationalen Interessen wachen und wichtige Flughäfen (u. a. Rom Fiumicino, Mailand Linate, Malpensa und Catania) schützen wird. Außerdem wird derjenige Käufer belohnt, der in der Lage ist, "den Eintritt in strategische Märkte und eine Zunahme der Langstreckenverbindungen" zu gewährleisten. Weiter heißt es in dem Erlass: "Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen erhält angemessene Kontrollbefugnisse über die Geschäftsführung und das Recht auf Zustimmung zu neuen Gesellschaftern". Interessenten, die in einer unbestimmten Zukunft Anteile an der ITA übernehmen wollen, könnten daher auf das Nein des italienischen Staates stoßen.
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