Sorge um unseren Airport ?

Wie wäre es mit Anteile verkaufen? Dann müsste man sich auch nicht beteiligen. In der jetzigen Zeit bestimmt ein lohnenswerter Mittelzufluss für den Stadtkämmerer.
Aber, aber. Dann kann man doch die böse dritte Startbahn nicht mehr blockieren.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird niemand viel Geld für die Anteile zahlen wollen, jetzt, wo der Luftverkehr weltweit am Boden liegt.
Das beste Verhandlungspotential hätte man wohl während der Streiterei um die dritte Startbahn gehabt, um Bund und Land so richtig viel Geld aus der Tasche zu ziehen für die Anteile. Am besten hätte man sich noch einen potentiellen arabischen oder russischen Großinvestor als alternatives Schreckensszenario gesucht womit die Bereitschaft von Bund und Land zu Apothekenpreisen wohl deutlich gestiegen wäre.
Das wird nun nicht mehr möglich sein. Dafür kann der OB Reiter stolz auf sich sein, eine Startbahn verhindert zu haben, die nun wegen Corona sowieso nicht kommt, zumindest aber verschoben ist.
 
Ich versuche hier der Lufhansa Erlöschancen aufzuzeigen und gleichzeitig der FMG Peinlichkeiten im Konzert der Großen zu ersparen, wenn es gelingt, die RB6 bei FR24 anzumelden. Das wären bei einem 4h-Takt locker 6 oder mehr zusätzliche Zugbewegungen pro Tag.
Warum Tirol statt Südafrika? Wenn ich nach Südafrika will, flieg ich nach Südafrika, und wenn ich nach Tirol will, fahr ich nach Tirol...
Für die Hansa ist es ja ganz gleich, ob Du in Tux oder am Kap Deinen Rückflug abwartest – Du sollst ihn nur mit Deiner M&M-Karte zahlen. Im Grunde ginge auch eine Spende. Notfalls flöge die LH wohl sogar nach Kuba, wenn das Geld brächte…
 
Wenn man MUC mal mit FRA, AMS, CDG oder LHR vergleicht dann ist das schon sehr peinlich für einen Airport dieser (eigentlichen) Größe :eek:
Was bitte ist denn da nun peinlich? MUC führt keine Flüge selbst durch, sondern es sind die Airlines die ihren Flugplan ausgedünnt haben. FRA ist halt in D die Nummer 1 bei LH, was ja auch schon zig Male hier durchgekaut wurde. Interessanter als die Zahl der Flugbewegungen wäre hier eher wieviel Geld an den einzelnen Drehkreuzen momentan täglich verbrannt werden, denn der Großteil der Flüge dürfte defizitär sein.
 
... denn der Großteil der Flüge dürfte defizitär sein.
Betriebswirtschaftlich vielleicht, volkswirtschaftlich dürfte das anders aussehen. Vwlich werden diese Flüge nicht nur unerheblich dazu beitragen, daß wir praktisch alle gewohnten Waren und Dienste in nahezu gewohnter Menge und Qualität weiter herstellen, bereitstellen und einkaufen können.

Der BWLer sagt: „defizitär, weg aus meinem Konto!“, der VWLer weiß, wie viele Menschen hungern, erkranken oder sterben, wenn der „defizitäre“ Flug tatsächlich entfiele. Wie viele Chroniker in Deutschland oder Österreich benötigen tagtäglich Medikamente, die lückenlos importiert werden müssen? Die Feinverteilung fand bisher per Belly oder RFS statt, und jetzt vereinzelt, aber durchaus sichtbar per Frachtcharter abseits der trad. Hauptrouten.
 
Was bitte ist denn da nun peinlich? MUC führt keine Flüge selbst durch, sondern es sind die Airlines die ihren Flugplan ausgedünnt haben. FRA ist halt in D die Nummer 1 bei LH, was ja auch schon zig Male hier durchgekaut wurde. Interessanter als die Zahl der Flugbewegungen wäre hier eher wieviel Geld an den einzelnen Drehkreuzen momentan täglich verbrannt werden, denn der Großteil der Flüge dürfte defizitär sein.
Ich bin zwar kein Experte aber ich denke als Flughafen sollte man die Airlines schon entsprechend locken damit sie zu keinem anderen gehen. LH hat in diesem Fall MUC die kalte Schulter gezeigt und lässt nahezu alles über FRA laufen. Logisch das die Partnerairlines dann auch nach FRA gehen. Die Bindung zwischen MUC und LH scheint wohl doch nicht so toll zu sein bzw. muss es schon gewisse Gründe geben warum LH lieber ab FRA fliegt. Und diese Gründe gilt es meiner Meinung nach für den MUC wegzumachen um irgendwann Mal die Nr. 1 bei LH zu werden. Abgesehen davon sieht man in der aktuellen Situation perfekt wie wichtig der Frachtverkehr ist. Den hätte man schon vor Jahren fokussieren müssen. Platz ist mehr als genug vorhanden. Nachtflugverbot gibts in FRA ebenso also gibts da außer der zentralen innerdeutschen Lage keinen Vorteil für FRA. Europaweit gesehen ist MUC genauso zentral wie FRA.
 
Die Bindung zwischen MUC und LH scheint wohl doch nicht so toll zu sein bzw. muss es schon gewisse Gründe geben warum LH lieber ab FRA fliegt.

LH fliegt nicht „lieber“ ab FRA, sondern die Versorgung Deutschlands mit essentiellen Gütern ist aus harten infrastrukturellen Gründen, allen voran FRAs zentrale Lage, zweitens seine Intermodalität, von nirgends besser zu erledigen als von und über FRA. Die wenigen zu erwartenden Paxe bedient man dort gleich mit (via ICE mit x Anschlußbahnhöfen), bleibt in MUC noch die aus der Randlage resultierende „harte“ Inlandsnachfrage auf der Langstrecke nach NRW, HAM und BER und ein ganz kleines Bißel Interkont & europäisch Übersee wie Scandi und GB. DUS hat seit einem Jahr keinen Atlantikflug gesehen, Millionenden Anrainer…

außer der zentralen innerdeutschen Lage keinen Vorteil
:eek: ;)

ritter-der-kokosnuss.png


Guat, bißl hoat…
 
Lufthansa kann oder will sich derzeit einfach nicht zwei hochdefizitäre Hubs im Gegensatz zu AF/KLM und BA/IB leisten. Daher sind MUC, aber auch VIE und ZRH auf das Minimum zurückgefahren.
Deshalb ist die Situation wie sie ist. 80% am Minus wird derzeit in Frankfurt eingefahren, weil wie einige richtig geschrieben haben dies der sogenannten Grundversorgung dienen soll.
Die Anzahl der Langstreckenfrachter hat auch in Frankfurt längst die Anzahl der Paxflüge überholt. Man erkennt es durch die Flugnummern leider sehr schwierig, aber vieles was nach Pax aussieht wird ohne Paxe durchgeführt.
Zählt man die Paxe zusammen auf den Langstrecken, würden vermutlich 10 Flüge am Tag zu Normalzeiten auch hierfür reichen, wegen der Fracht sind es halt 50 Flüge dort, und die brauchen wegen der geringen Interesse an Flügen derzeit das Zubringersystem. Somit produziert der Hub Frankfurt natürlich viel Minus sowohl auf Langstrecke und Kurz- und Mittelstrecke.

Aber was wäre die Alternativen?

1. Betrieb gänzlich einstellen
oder
2. noch größeres Minus durch die Doppelhubstrategie einfahren

Beides ist keine Alternative, deshalb die Situation wie sie jetzt ist. Ich denke für München wird es auch Ausgleichszahlungen in irgendeiner Form geben von der Lufthansa oder Zusagen für die Zukunft nach Corona.

Aber für mich ist der wichtigste Punkt, wie wird nach der Krise bzw. das Hochfahren im Sommer realisiert. Die Flugpläne geben derzeit nichts her (Stand aktuell ist ja fast alles wird wieder bedient, was technisch für SFP 2021 gar nicht möglich ist), aber viele Statuskunden in Form von Firmen aber auch Privatpersonen werden sich die Situation trotz sinkender Reiseaktivitäten nicht dauerhaft gefallen lassen und könnten Alternativen dann prüfen.
Dieses extrem niedrige Angebotsniveau wie aktuell wird definitiv nicht mehr lange anhalten (max. bis Ende WFP). Wird das Angebot von der Lufthansa nicht die gewünschte Größenordnung erreichen, sind neue Wettbewerber ganz schnell vor Ort. Wäre für die Kriegskasse der Lufthansa auch nicht dies, was man unbedingt brauchen kann.

Generell habe ich bis heute nicht verstanden, warum eine Lufthansa in der Frachtsparte München eigentlich so meidet. Es wird aus Österreich, Schweiz und Süddeutschland immer noch viel nach Frankfurt per LKW hochgefahren, obwohl München hier viel kürze Wege hätte. Klar fehlte bisher auch die Unterstützung der FMG.
Umweltaspekte könnten dies unter einer schwarzgrünen Regierung ab Herbst 2021 auch schnell ändern. Leider aber auch den Flugverkehr generell in eine andere Richtung zu lenken. Aber in Hessen haben sie dies bisher auch mit sehr wenig Erfolg geschafft. Bleibt spannend die Entwicklung, wenn der Flugverkehr wieder zurückkommen darf, wenn die Pandemie es zulässt.
 
Eine Frage die sich mir auch stellt:
Wenn jetzt LH MUC so stark zurückfährt, bzw. so stark zurückgefahren hat, wie wirkt sich das dann "nach" der Krise auf die ganzen Flüge aus, die auch auf Zubringer setzen?
Mit anderen Worten:
Wenn jetzt so viele LH-Flüge "temporär" ausgesetzt werden, wird die "Umsteige-Nachfrage" danach überhaupt wieder ansteigen, oder wird sich das dann auf die jetzt "starken" Hubs wie FRA, CDG oder AMS verlagern?
 
Ich bin mir sehr sicher dass die Umsteigernachfrage in MUC wieder stark anziehen wird, sofern es die Pandemie zulässt. Das „Produkt“ MUC ist ja sehr gut, es ist halt nur die Frage der Zeit, wann wird es wieder entsprechende Langstreckenverkehre geben. Die Verbindung nach CPT hat ja gezeigt dass es schnell gehen kann, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Für Q3 und Q4 sind derzeit starke Steigerungen vorhergesagt, ob sie so kommen weiß natürlich noch niemand. Mal ehrlich, wer hätte vor einem Jahr, als es so langsam mit der Geschichte losging, gedacht dass es uns so lange beschäftigen wird?
 
Im aktuellen Flugplan (läuft bis 10.3.) sind im Flugplan 79 Ziele aufgezählt, die angeflogen werden. Vergangene Woche waren es noch 101. Lufthansa bietet gerade sechs Langstreckenflüge pro Woche an. Mal sehen, ob der Sommerflugplan Besserung bietet.
 
Eine Frage die sich mir auch stellt:
Wenn jetzt LH MUC so stark zurückfährt, bzw. so stark zurückgefahren hat, wie wirkt sich das dann "nach" der Krise auf die ganzen Flüge aus, die auch auf Zubringer setzen?
Mit anderen Worten:
Wenn jetzt so viele LH-Flüge "temporär" ausgesetzt werden, wird die "Umsteige-Nachfrage" danach überhaupt wieder ansteigen, oder wird sich das dann auf die jetzt "starken" Hubs wie FRA, CDG oder AMS verlagern?
Kommt darauf an, wie stark der Gesamtmarkt insgesamt aussieht und wie es mit der Flottenpolitik weiter geht.
Bliebe der Markt auch nach Corona kleiner, sähe es natürlich erst einmal schlecht aus.

Es gäbe aber auch hierfür eine Lösung, indem man mit kleineren Flieger flöge, z.B: A359 ex MUC, B787-9 ex FRA. Problem: Im Moment ist LH immer noch Erstkunde der 779 und die könnte bei einem kleinen Marktvolumen zu groß für beide Hubs sein. Würde es demnächst heißen, dass die abbestellt bzw. durch 787-Bestellungen ersetzt werden würde, wäre das ein gutes Zeichen für MUC.

Bleibt es bei der 779-Bestellung und bleibe der Markt schlecht, gäbe es noch einen Rettungsanker für Langstrecken in MUC: Den A321XLR. Zumindest bis nach Nordamerika käme man mit dem noch. Das wäre die halbe Miete. Bestellt ist der aktuell aber nicht.

Summa Summarum: Im Moment weiss keiner was, man kann nur spekulieren. Alles hängt davon ab, wie schnell der Verkehr wieder frei gegeben wird und auf welchem Niveau sich der Markt dann einpendeln wird.
 
Die Sorge um den Airport wächst und wächst pro Monat. Lufthansa lässt München auch im Monat April komplett links liegen und viele Strecken (50% oder mehr dürften im Sommer gar nicht mehr bedient werden). In Prinzip kann jeder zweite Lufthanseat in München wohl dann die Koffer packen. Frust pur!!!
 
Die Sorge um den Airport wächst und wächst pro Monat. Lufthansa lässt München auch im Monat April komplett links liegen und viele Strecken (50% oder mehr dürften im Sommer gar nicht mehr bedient werden). In Prinzip kann jeder zweite Lufthanseat in München wohl dann die Koffer packen. Frust pur!!!
Was heißt komplett links liegen?

Es sollen einige Europaziele wieder kommen und auch ICN (ab Ende März) und HND (ab Mitte April) sollen wieder angeflogen werden.
 
Was heißt komplett links liegen?

Es sollen einige Europaziele wieder kommen und auch ICN (ab Ende März) und HND (ab Mitte April) sollen wieder angeflogen werden.
... dann schau dir mal die Flugpläne an den anderen Hub's an, dann verstehst du was ich meine. In Wien gibt es immerhin sechs Langstrecken von der AUA im April, obwohl wir vorher gut dreimal so viele Ziele vor der Pandemie hatten. Bei den Europazielen fällt die Bilanz noch deutlich schlechter für München aus. Von den Hub Zürich und Frankfurt (knapp 50 LH Ziele auf Langstrecke).

OS 025 146 VIE 3 BKK 2320 1420+1 0 29MAR21 29APR21 772 10:00
OS 075 5 VIE 3 PVG 2 2310 1525+1 0 16APR21 23APR21 772 10:15
OS 051 15 VIE 3 NRT 1 1320 0725+1 0 16APR21 26APR21 772 11:05
OS 089 357 VIE 3 EWR B 1015 1350 0 31MAR21 28APR21 76W 9:35
OS 065 357 VIE 3 ORD 5 1045 1345 0 14APR21 30APR21 76W 10:00
OS 093 357 VIE 3 IAD 1035 1430 0 16APR21 21APR21 76W 9:55
 
... dann schau dir mal die Flugpläne an den anderen Hub's an, dann verstehst du was ich meine. In Wien gibt es immerhin sechs Langstrecken von der AUA im April, obwohl wir vorher gut dreimal so viele Ziele vor der Pandemie hatten. Bei den Europazielen fällt die Bilanz noch deutlich schlechter für München aus. Von den Hub Zürich und Frankfurt (knapp 50 LH Ziele auf Langstrecke).

OS 025 146 VIE 3 BKK 2320 1420+1 0 29MAR21 29APR21 772 10:00
OS 075 5 VIE 3 PVG 2 2310 1525+1 0 16APR21 23APR21 772 10:15
OS 051 15 VIE 3 NRT 1 1320 0725+1 0 16APR21 26APR21 772 11:05
OS 089 357 VIE 3 EWR B 1015 1350 0 31MAR21 28APR21 76W 9:35
OS 065 357 VIE 3 ORD 5 1045 1345 0 14APR21 30APR21 76W 10:00
OS 093 357 VIE 3 IAD 1035 1430 0 16APR21 21APR21 76W 9:55
Es geht bei einigen der neuen Flüge dann eher auch um Lizensierung für Cockpit und Kabine, und da haben die Münchner Crews dann eben auch noch die A350 Ziele über FRA.

Aber irgendwie muss ja die Lizenz erhalten werden, das heißt noch lange nicht, dass neu aufgenommen auch profitabel ist.

Der Ramp Up ist im April weniger dem Bedarf geschuldet, als der Vorbereitung für den Sommer, in dem man dann hoffentlich mehr einsatzbereite Crewmember benötigt.

Ich sehe das jetzt alles nicht so schwarz und auch nicht als 'gegen MUC'. Steigt der Bedarf, wird auch in MUC wieder mehr geflogen, alleine schon weil die spritsparenden A350 hier gebased sind.
 
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Okay, aber von der Belegschaft (LH und FMG) hört man zunehmend anderes Gedankengut.
Lufthansa fliegt noch oder bereits wieder im April deutlich über 50 Langstreckenziele ex FRA an, tlw. parallel mit Star Alliance Partnern (TG, SQ, UA, AC, AI), währenddessen man München aushungert lässt mit Notprogrammen.
Gibt es wirklich keinen Bedarf in München, auch für die nächsten 10 Wochen, obwohl niemand das Ende des Lockdowns kennt.
Hab mir gerade mal die Flugpläne von OS und LX genau angeschaut, dort ist man natürlich auch noch weit entfernt von der Idealmenge, aber die Strecken dort erscheinen mir zumindest deutlich stärker zuzulegen als in München.
Die Paxzahlen in Berlin, Düsseldorf, Wien und Zürich sind alle auf MUC-Niveau, oder bereits knapp darüber, obwohl vorher der Abstand bei tlw. bei knapp 20 Mio. Paxe pro Jahr war.
Somit sind die Verluste in München um tlw. 20 Mio. höher als an den genannten Airports und die Lage verlängert sich um Monat für Monat.
Wenn dies nicht beunruhigend ist, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Ladenbesitzer, Autovermieter, Gastronomie, Caterer, Abfertiger usw. sind nun bereits 11 Monate in ihren normalen Umfeld beschränkt. Für den Flughafen München wird eine ganz langsame Erholung erwartet und viele werden dabei noch ihr blaues Wunder erleben.
Alle haben Probleme, in München schaut es nach ganz großen Problemen aus.

Ich wäre hier wirklich froh, wenn meine Einschätzung der Lage absolut verkehrt wäre.
 
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