Sprengstoffverdacht durch Laptop

inzwischen wurde das Video anscheinend ausgewertet und man kommt zu folgendem Schluss:

Die erste Videoauswertung habe ergeben, dass sich der Mann unauffällig von der Kontrolle entfernt habe, von einer "Flucht" könne "keineswegs" geredet werden. Womöglich treffe sogar die Vermutung zu, dass der Passagier die Kontrolle als abgeschlossen angesehen habe, so die Behörde.

(Quelle: Handelsblatt online)
 
:thbup: Danke, mir auch. Nach wie vor "überflüssig".

ich kann dir auf dein posting hin immer noch nicht folgen. Vor allem dein 2. Satz wirkt nach... Wenn dir irgendwas nicht passt, sprich es genau und direkt an! Allgemeine nebulöse Statements raushauen die nicht zuzuordnen sind, helfen kaum weiter...

Was ich nicht so ganz verstehe, ihr seid alle wahnsinnig unentspannt.
Hier jetzt wieder einen auf Dicke Hose zu machen, "ich weiß alles lasst mich durch", ist doch völlig daneben.
Man könnte auch ruhig und geduldig warten wie in der Schule, irgendwann gibt der Lehrer die Klausur schon raus.;)
Wenn ich das richtig verfolgt habe, war hier niemand direkt betroffen, niemand war dabei und niemand kann sagen was genau passiert ist.
Wieder mal alles nur Spekulationen! Aber wenn man natürlich das Bedürfnis verspürt, sich bei jeder sich bedienten Gelegenheit seines geistigen Abfalls entledigen zu müssen, ja dann. :thbup:
Eigentlich teilen wir doch alle ein und mehr oder weniger das gleiche Hobby, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl das immer mehr Nebenkriegsschauplätze eröffnet werden und jeder seinen Senf dazu abgeben muss. Schade eigentlich.

ab welchem Zeitpunkt wäre es dir denn recht das man im Forum drüber spricht? Nachdem es am nächsten Tag in der Presse steht? Dabei wird die Wahrheit kaum besser getroffen wie heut leicht zu erkennen ist!
Und wenn selbst auf der offiziellen Pressekonferenz am Flughafen gestern abend so manches falsch gesagt wurde, kannst du uns wohl kaum vorwerfen das es so weitergegeben wurde...
 
ab welchem Zeitpunkt wäre es dir denn recht das man im Forum drüber spricht? Nachdem es am nächsten Tag in der Presse steht? Dabei wird die Wahrheit kaum besser getroffen wie heut leicht zu erkennen ist!
Und wenn selbst auf der offiziellen Pressekonferenz am Flughafen gestern abend so manches falsch gesagt wurde, kannst du uns wohl kaum vorwerfen das es so weitergegeben wurde...
Es wirft euch bzw. dir doch auch niemand etwas vor.

Ich denke es ging eher um den in meinen Augen durchaus richtigen Gedanken, dass bei einem aircraft accident immer darauf gedrungen wird den Untersuchungsbericht abzuwarten, nicht zu spekulieren und schon garkeine Schuldzuweisung auszusprechen.
Kaum passiert ein durchaus als kapital zu bezeichnender oder zumindest in dieser Weise kommunizierter Vorfall außerhalb des Flugbetriebes, gelten scheinbar andere Regeln und jeder fühlt sich genötigt seine Spekualtionen zum besten zu geben.
Das finde ich in der Tat ebenfalls eigenartig weil mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen.
 
Grundsätzlich der-/diejenige, die den Schaden verschuldet hat. Anhand der wenigen Informationen wird man hier keine Einschätzung abgeben können. Hat die Kontrolle übermäßig lange gedauert? Kam die Bremerin zu knapp zum Flughafen? Reichte die Umsteigezeit nicht?
Am Ende wird es eben auf eine Betrachtung hinauslaufen, ob jemand etwas verschuldet hat (also etwas "falsch" gemacht hat), was im Zweifel auch ein Beweisproblem darstellen könnte.
Spannende Sache auf jeden Fall.
Niemand der Beteiligten hat den Schaden verursacht. Das ist ja das Problem. Insofern ist auch niemand haftbar zu machen. Es geht nur auf dem Kulanzwege.
Konkret: die Kontrolle war in Umfang und Zeitdauer angemessen, die Umsteigezeit war ausreichend.
 
Niemand der Beteiligten hat den Schaden verursacht. Das ist ja das Problem. Insofern ist auch niemand haftbar zu machen. Es geht nur auf dem Kulanzwege.
Konkret: die Kontrolle war in Umfang und Zeitdauer angemessen, die Umsteigezeit war ausreichend.
Wenn dem so wäre, dann würde eine gerichtliche Auseinandersetzung keinen Sinn machen. Denn wie würde der Klageantrag lauten? "...beantrage ich im Wege der Kulanz..."??? ;D

Aber mir eine Diskussion hierüber erscheint mir auch dahinstehen zu können, gehört ja weder zum Thema noch ist dies der Ort für juristische Diskussionen... :shut:
 
Wenn dem so wäre, dann würde eine gerichtliche Auseinandersetzung keinen Sinn machen. Denn wie würde der Klageantrag lauten? "...beantrage ich im Wege der Kulanz..."??? ;D

Aber mir eine Diskussion hierüber erscheint mir auch dahinstehen zu können, gehört ja weder zum Thema noch ist dies der Ort für juristische Diskussionen... :shut:
Eine gerichtliche Auseinandersetzung findet ja auch nicht statt; das nur zur Aufklärung.
 

Zu diesem Vorfall meinte ein im Fernsehen interviewter Sicherheitsexperte sinngemäß: Der Mann solle eben nicht plötzlich laut zu beten anfangen, sondern zunächst seine Mitreisenden darüber informieren, dass er die Absicht haben jetzt zu beten.:thbup::thbup::thbup::thbup:
Wenn sich die Welt so weiter dreht, wird das noch böse enden.
 
Was diesen Fall betrifft, kann ich mich des Eindrucks einer gewissen Paranoia auch nicht erwehren, möchte das aber gleichwohl etwas ernster behandeln.
Die Gebetsriemen gehören bei orthodoxen Juden zum vorgeschriebenen Morgengebet verpflichtend dazu. Offensichtlich fand dieser Flug bei Sonnenaufgang statt, dem Zeitpunkt für das Morgengebet. Er tat das, was er wahrscheinlich immer tut, nämlich, sein Morgengebet zu verrichten. Dass die Passagiere auf einem Flug von New York (wo es bekanntlich mehr Juden gibt als Jerusalem Einwohner hat) nach Kentucky in "Bombenstimmung" kamen verwundert aber doch. Denn gerade in NY müßte man den Umgang mit Gebetsriemen eigentlich kennen. Einen orthodoxen Juden erkennt man außerdem auch schon an seiner Kleidung, und die dürfte auch in NY nicht unbekannt sein. Und drittens, deshalb eine Ausweichlandung zu machen, wo sich doch mit Sicherheit an Bord jemand befand, der dieses Ritual als völlig harmlos hätte aufklären können, erscheint mir etwas grotesk.
Aber, auf der anderen Seite sind die Amerikaner eben durch die erlebten Terrorakte in den letzten 10 Jahren so übersensibilisiert worden, daß dann vielleicht auch mal der Verstand aussetzt.
Und noch etwas. Was wäre denn passiert, wenn sich dieser Vorfall hier auf einem Flug, z.B. gestern, von München nach Hamburg ereignet hätte, noch unter dem Eindruck der Siko-Panne in MUC. Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht doch auch zumindest für große Verwirrung unter den deutschen Passagieren geführt hätte. Schließlich kennt bei uns fast niemand das Ritual mit Gebetsriemen. Und dann höre ich schon Schorse Meyer aus Bremen-Lesum sagen: "Und dann sah der ja auch so komisch aus!"
Also, das ganze ist wirklich bedauerlich und der 17jährige Junge wird wohl nie wieder sein Morgengebet in einem Flugzeug verrichten und damit gegen 8 Gebote der Thora verstoßen.
 
Genau das sind die Speichellecker, die ich meinte!:mad:
Man sieht doch an dieser Aussage, dass es doch nur darum geht, Leute einzuschüchtern.

Es steht kein Anschlag bevor, aber man erhöht sicherheitshalber mal die Warnstufe, damit auch jeder gleich kuscht, wenn so unfassbar dämliche Politiker wieder irgendeinen Schrott durchsetzen wollen!
Inselaffen halt- und wir sind nicht mehr weit davon entfernt...:mad:
 
Naja, ob "Dabja" ein Bild von Tony - wie hier zu sehen ist - auf dem Sideboard gehabt hat, wage ich zu bezweifeln...
 
Liebes Forum,

jetzt haben alle ihr Thema: Politiker, Gewerkschaftsfunktionäre,
Journalisten, hochrangige Polizisten, aber auch Terror- und sonstige
Sicherheitsexperten teilen übers Fernsehen und Zeitungen mit, dass es
erstens am Münchner Flughafen eklatante Sicherheitslücken gibt und
zweitens deshalb die Terrorgefahr sehr hoch sei. Ein Bundesminister
erklärt diese Sicherheitslücke sogar zur Chefsache.

Solche Äußerungen haben Folgen: Die „verantwortliche“ Kontrolleurin
wird vorerst vom Dienst suspendiert. Aufgrund ihrer Nachlässigkeit
sei ein Terrorverdächtiger am Münchner Flughafen verschwunden -
ein mysteriöser Mister X, von dem die Öffentlichkeit trotz bester Fotos
der Überwachungskamera nur soviel erfahren darf, dass er ungefähr
50 Jahre alt ist, graues Haar hat und schlecht Englisch spricht:
Diese Beschreibung trifft voll auf mich zu, ich war es aber nicht.

Was war passiert?

Ein unbekannter Mann nimmt am Ende der Sicherheitskontrolle
seinen Laptop und geht davon. Vorher wurde er kontrolliert. Es wurde
ein Abstrich von seinem Laptop genommen. Dieser Abstrich wurde
zum Analysegerät gebracht. Dieses steht etwas entfernt von seiner
Sicherheitskontrolle. Während der Analyse zieht Mister X seinen Mantel
an, nimmt dann seinen Laptop und geht Richtung Pier - nicht fluchtartig
(wie noch Tag danach noch von hoher Stelle behauptet wird), sondern er
geht in einem ganz normalen Tempo: Er rennt nicht, er geht einfach dahin.
Diese Szene soll eine Sicherheitskamera aufgezeichnet haben.

Nach einem Zeitabschnitt folgt ihm die besagte Kontrolleurin. Grund:
Die Überprüfung war nicht beendet, denn die Analyse hat ergeben, dass
der Laptop möglicherweise Sprengstoff enthält (eine Fehldiagnose, sie
passiert allein in München rund 10 mal täglich, denn die Analysegeräte
sind leider sehr ungenau und verwechseln oft gefährlichen Sprengstoff
mit wohlriechendem Parfum).

Die Kontrolleurin folgt ihm also. Die Kameras sehen noch Mister X.
Die Kontrolleurin verliert ihn aber aus den Augen. Ihre Augen sind im Kopf
und hängen nicht wie die Kameras an einer hohen Decke, wo man natürlich
den besseren Überblick hat. Trotzdem: Sie hätte ihn aber nicht aus den Augen
verlieren dürfen, sagt eine Vorschrift. Sie wird deshalb vom Dienst suspendiert.

Die Kontrolleurin findet Mister X also nicht mehr und berät sich deshalb mit
Kollegen, was nun zu tun sei. Alarm auslösen, sagt die Vorschrift. Es wird Alarm
ausgelöst, 10 Minuten nach der Sicherheitskontrolle von Mister X. Die über-
geordnete Stelle und die Bundespolizei sind also informiert. Nach weiteren
20 Minuten wird von dort die Suche nach Mister X und die Evakuierung des
Terminals ausgelöst. Solange braucht man hier, um zu entscheiden, was zu
tun ist. Von dem unbekannten Mann wird oben genannte Beschreibung heraus-
gegeben. Mit dieser Beschreibung machen sich Beamte und Suchhunde auf
den Weg. Sie suchen einen Mann mit grauem Haar, ungefähr 50 Jahre alt, der
schlecht Englisch spricht. Die Suchhunde sollen nach Sprengstoff schnüffeln.

Es ist bereits mehr als eine halbe Stunde vergangen, nachdem die Kontrolleurin
Alarm ausgelöst hatte. Noch immer starten Flugzeuge. 45 Maschinen waren es seitdem,
schreibt heute die Süddeutschen Zeitung. Passagiere, die nicht mehr starten konnten,
wurden wieder dem öffentlichen Bereich zugeführt. Es sollen 7.000 gewesen sein. An den
Ausgängen zum öffentlichen Bereich stehen Polizisten. Sie halten unter den tausenden
Passagieren Ausschau nach Mister X: Graues Haar. Ungefähr 50 Jahre alt. Schlecht Englisch
sprechend.

Die Nachricht von der Evakuierung macht in den Medien die Runde. Zwei Stunden nach dem
ersten Alarm weiß die Republik Bescheid. Die Reaktionen von Politikern, Gewerkschaftern,
Lobbyisten und sonstigen Sicherheitsexperten kommt schnell: Schon in den Abendnachrichten
höre ich von ersten Politikern, dass nun der erhöhten Terrorgefahr entschieden begegnet werden
muss. War Mister X also ein Terrorist? Auf fast allen Fernsehsendern sehe und höre ich Umfragen
unter den betroffene Passagiere, die sich zur Evakuierung äußern: Man habe gehört, dass es um
die Fahndung nach einem Terroristen gehe, sagt da ein junger Geschäftsmann.

Schon am nächsten Tag lese ich, dass die Schuldige identifiziert worden sei: Diese nachlässige
Kontrolleurin wird natürlich suspendiert, teilt ein Verantwortlicher mit. Sie hätte den verdächtigen
Mann nicht aus den Augen lassen dürfen, lese ich in der Zeitung. Das sei in einer Vorschrift eindeutig
geregelt. Ich lese auch, dass nach dem Mann mit dem gefährlichen Laptop immer noch fieberhaft
gefahndet wird – sogar in Madrid, denn dorthin soll er geflogen sein. Aber da hat man ihn nicht
gefunden.

Es melden sich in den Medien immer mehr Befürworter des nackten Körperscanners zu Wort.
Damit sei mehr Sicherheit möglich. Doch in München war es nicht ein Mensch, sondern ein Laptop,
sprengstoffverdächtig gewesen sein soll. Wo bringt da ein Körperscanner mehr Sicherheit? Genau dies
muss sich auch ein bekannter Politiker gedacht haben. Er schlug vorgestern vor, jeden Passagier
vor der Sicherheitskontrolle zu registrieren – und zwar anhand des Boardingpasses. Ein Parteikollege
dieses Politikers hat heute nachgelegt: Vor der Sicherheitskontrolle soll jeder Passagier entweder
per Personalausweis oder per Pass registriert werden, das sei noch sicherer.

Doch seit heute Nachmittag bin ich in der Sache „Sicherheitslücke am Flughafen München“ wieder beruhigt
- zumindest was die sehr schnell kritisierte Kontrolleurin betrifft. Die Kontrolleurin, die von Politikern und
sonstigen Sicherheitsexperten vorverurteilt wurde, ist nun nicht mehr suspendiert, sondern nur noch
freigestellt (was ungefähr das selbe ist). Sie habe sich vorbildhaft verhalten, lese ich heute in der
Süddeutschen Zeitung. Sie müsse jetzt alles seelisch verkraften, was da passiert sei. Und das ist gewiss
nicht einfach. Schließlich haben sich ein Bundesminister, mehrere Politiker, viele Experten und eine Boulevard-
zeitung vorschnell zumFall geäußert – und zwar ohne genau recherchiert zu haben und ohne über die
tatsächlichen Gegebenheiten Bescheid zu wissen.

Heute steht in der Süddeutschen, Münchner Teil: Nach genauer Überprüfung der Sicherheitsvideos habe
sich ergeben, dass gegen Unbekannt (Mister X) kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, da es sich
vermutlich um einen Fehlalarm handelt. Man warte nur noch das Ergebnis des Sachverständigen ab,
der den genommenen Abstrich am Laptop untersucht. Über diesen letzten Satz bin ich aber gestolpert.
Wie lange braucht man eigentlich, um festzustellen, ob es sich nun um Sprengstoff gehandelt haben
könnte oder nicht. Offensichtlich lange. Wir werden das Ergebnis des Sachverständigen irgendwann mal
durch eine Zeitung erfahren. Das hat Zeit: Die Terrorgeschichte und die Evakuierung von Terminal II
war ja erst vor ein paar Tagen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das Resumee,

was aber erstaunt, sind die in den einzelnen Tageszeitungen immer noch unterschiedlichen Darstellungen der Abläufe vom Mittwoch.
Bis zum Donnerstag Morgen noch verständlich, da ja selbst bei der Pressekonferenz Mittwoch abend 20:00 Uhr am Flughafen noch falsche Abläufe von offizieller Seite weitergegeben wurden.
Die Komplexität der Situation sollte dabei eigentlich nicht als Entschuldigung herhalten. Mann könnte eine PreKo auch halt mal auf den nächsten Vormittag verschieben...:think:
 
laut SWR3
Die Regierung von Oberbayern hat den Vorfall nun offiziell als Fehlalarm bewertet. Nach weiteren Videoauswertungen soll sich der Mann nach seinem normalen entfernen nach der Security zum Duty Free Shop begeben haben. Nachdem alles geräumt wurde, stand er später dann erneut mit allen anderen Gästen wieder beim Screening und wurde erneut und ohne Beanstandung inkl. Laptop durchsucht ohne das man wusste um wen es sich handelt...:dead:;)
 
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