Transrapid

Toll, ein Zug der für eine einzige Strecke konzipiert werden muss. Allerdings gibt es von der S-Bahn Nahverkehrsvarianten die Vmax 160km/h haben, das würde für die 20 minuten reichen. Nur sehe ich nicht wie eine Express S-Bahn irgendwem außer den Airport usern nutzen soll. Im Gegensatz zu dem Express S-Bahn system nach dem 2. Tunnel wird eine Airport S-Bahn genau nirgendwo halten. Und die dämliche Kuppelei in Neufahrn kannst du auch vergessen, das dauert alleine etwa 4-6 minuten. Das "ähnlich teuer" bezog sich im übrigen auf eine einzige S-Bahn Strecke Airport-Hauptbahnhof.

Celestar
 
@Munich:
Mehr als skeptisch bin ich allerdings, vorausgesetzt ich hab Dich richtig verstanden, bei der gemischten Nutzung der Express-S-Bahn-Gleise mit dem Regionalverkehr. Bei der derzeitigen S-Bahn über Moosach, die ja nur im 20 Min.-Takt verkehrt, hab ich es immer wieder erlebt, dass sie irgendwo mitten auf der Strecke stehen blieb, um einen Regio-Zug durchzulassen.

Deine letzte Beobachtung ist genau das Problem, dass beim Transrapid bestehen bleibt, bei der Flughafen Express S-Bahn aber beendet würde.

Im Prinzip funktionieren zweigleigige Eisenbahnen wie vielbefahrene Landstrassen. Wenn man einen langsamen vor sich hat, kommt man eben nicht vorbei, es sei denn der Langsame fährt auf die Seite. Genau das Passiert heute auf der Strecke Neufahrn und Neulustheim. Langsamer S-Bahn Verkehr steht dem schnellen Regionalverkehr im Weg. Manchmal muss die S-Bahn daher auf die Seite.

Der Transrapid ändert an der Situation gar nichts. Es kommt in dem Sinne lediglich eine neue Strasse hinzu. S-Bahn und Regionalverkehr stehen sich 'auf der anderen Strase' aber weiterhin im Weg.

Der Bau zweier Neubaugleise für die Express S-Bahn ist jetzt vergleichbar mit dem Ausbau einer Landstrasse in eine Autobahn. Rechts (auf der alten Strecke) kann der langsame Verkehr bleiben und links (auf den neuen Gleisen) fährt der schnelle Regionalverkehr und die Express S-Bahn. Da auf beiden Gleispaaren jeweils Züge mit harmonisierter Geschwindigkeit unterwegs sind, kann man relativ Dicht hintereinder Fahren und die Gesamtkapazität mehr-als-verdoppelt sich.

Also, die beiden neuen Gleise für die Express S-Bahn zum Flughafen dienen damit nicht nur dem Express zum Flughafen selbst. Die normalen S-Bahnen bleiben somit auch unbehelligt vom schnelleren Verkehr und müssen nicht mehr auf die Seite. Durch das harmonisierte Fahren auf seperaten Gleispaaren wird der Betrieb insgesamt auch weniger Störanfällig. Davon profitieren der S-Bahn Verkehr und der Regionalverkehr. Deswegen hat von einer Express S-Bahn der Verkehr im gesamten Korridor etwas. Vom Transrapid hat nur der Verkehr Flughafen-Hbf etwas. Die 20.000 täglichen Passagiere der S1 haben nichts vom Transrapid.

Fazit:
- Die Flughafen Express S-Bahn fährt in 20 Minuten nonstop zum Flughafen
- Der Regionalverkehr nutzt ebenfalls die neuen Gleise, ist 2min schneller und vor allem pünklicher, weil er nicht mehr von der langsamen S-Bahn behindert wird
- Die normale S-Bahn kann ungehindert von den anderen Verkehren fahren. Sie ist daher pünktlich wie noch nie und schneller, da sie keine Überholungen durch den Regionalverkehr mehr fürchten muss.


Ein weiterer Punkt ist auch noch vorhanden, wo ich der DB bei der Express-S-Bahn nicht so recht traue. Soweit ich weiß gibt es derzeit überhaupt kein geeignetes Zugmaterial - oder welche Triebwagen (S-Bahnen) sollten denn die 200 km/h überhaupt erreichen. Und wehe die Kiste muss zwischendrin halten. Bei der lahmarschigen Beschleunigung der bisherigen Züge wären die 20 min. dann endgültig dahin. Und wie ich Eingangs schon erwähnte: die 20 min. müssten wirklich das max. der Fahrzeit darstellen.

Zur Zeit hat die DB keine solchen Fahrzeuge. Der Triebwagentyp 423 bis 425 wie er in einer Unterbauart auch bei der Münchener S-Bahn eingsetzt wird fährt in Hannover z.B planmässig bis zu 160km/h. Die Münchener Baureihe hat etwas weniger gute Bremsen und fährt nur 140, sie muss sich allerdings auch nirgendswo das Gleis mit 200km/h schnellen ICE teilen. Der KLIA Airport Express (Kuala Lumpur) ist übrigens von der selben Bauart. Wenn es nötig würde, könnte man aber auch Problemlos eine Abart dieser Baureihe für 200km/h entwickeln. Ansonsten baut die deutsche Schienenverkehrsindustrie durchaus 200km/h schnelle Regionaltriebwagen, allerdings für den schwedischen Markt. Bei uns lohnt das nicht, weil zu oft größere Orte auftauchen. Die Beschleunigung sollte bei den Münchener S-Bahnen eigentlich ganz gut sein. Aber wenn das zuwenig ist, dann man die auch noch verbessern. Das ist eher eine Komfortfrage, denn eine Technikfrage. Nicht jeder Zuggast liebt es beim Anfahren in den Sitz gedrück zu werden.

Und dann besteht da immer noch der Punkt Wartung, wo die herkömmlichen Züge eben auch weit schlechter abschneiden.

Das möchte ich bezweifeln. Wie geschildert ist es kein Problem eine 200km/h schnelle Version auf Basis der heutigen S-Bahnen zu beschaffen, die nur für die Express S-Bahn zum Flughafen eingesetzt wird und natürlich entsprechend anders ausgestattet sein muss. Man kann die Dinger daher auch zusammen mit allen anderen S-Bahnen in Steinhausen warten und mit dem selben Personal. Da ist massiv Know-How vorhanden. Man braucht auch nicht unbedingt Reservefahrzeuge, weil man zur Not auf Standart S-Bahnen aus der Betriebsreserve zurückgreifen kann, die dann halt mit 2 Minuten Verspätung ankommen und in der Inneneinrichtung etwas abfallen. Wenn beim Transrapid das Klo klemmt, muss gleich jemand aus Kassel einfliegen. Oder ich muss spezialisiertes Personal für 2 bis 4 Einheiten des TR vorhalten, die ich sonst nirgends gebrauchen kann.

Da hat meines Erachtens der Transrapid bei der Wartung also sogar entscheidende Nachteile. Er fährt berührungsfrei, klar, aber das ist eben nicht alles.

@LugPaj:
Wird in so einem Kosten Nutzen Verhaeltnis auch auf den Image-Gewinn fuer die gesamte Region Muenchen, den die Benutzung solch einer neuen Technik wie den Transrapid einbringt, eingegangen?

Nein. Imagegewinn kann man nicht monetarisieren. Aber als Anekdote nebenbei: Es gibt aber sowas wie den Schienenbonus. Wenn eine Strassenbahnstrecke eine Busstrecke ersetzten soll, dann wird automatisch mit einer Fahrgastzunahme kalkuliert. Die Verkehrswissenschaft hat nämlich festgestellt, dass selbst wenn Fahrzeit und Fahrthäufigkeit gleich bleiben, eine Strassenbahn deutlich mehr Fahrgäste anzieht als vorher der Bus. Man kann das nicht wirklich erkären (muss wohl psychologie sein), es ist aber empirisch so. Ich weiss aber leider nicht genau wie hoch das bei der KNU berücksichtigt wird bzw. was der reale Durchschnittswert ist.
In der Konsequenz führt das aber dazu, dass Schienenausbauprojekte häufig mehr Nutzung versprechen als der Bus Status-Quo.

Beispiele: NKU für die Tram durch den Englischen Garten oder der geplante Zug zum Hahn, der sogar etwas langsamer als der Bus von Frankfurt seien dürfte.

Ansonsten kann ich zum Image nur (zugegeben etwas polemisch) sagen: Dann lasst uns doch auf Staatsknete ein 500m Hochhaus bauen. Das gibts nirgends und bring Publicity ohne Ende. Wahrscheinlich sogar mehr als der TR.


@Chriss99
Wirklich gute Info, JoFMO!

Danke !

Ich frage mich nur, wie es dann in den Randzeiten aussehen wird. Gerade hier wird es dann doch zu einer deutlichen Verschlechterung kommen (30 - anstelle 20min-Takt) oder wird hier durchgängig der 15min-Takt angeboten?

Im Grundsatz hängt das davon ab, was euer neuer Ministerpräsident bereit ist zu bestellen. An sich ist das Konzept aber für die größte Zeit des tages geplant, nicht nur für die Hauptverkehrszeit. Wahrscheinlich wird dann aber am Abend der Betrieb der Express Linien ausgesetzt und es verkehren nur noch viertelstündlich die normalen S-Bahnen. Das ist immer noch besser wie heute, wo am Abend der 10min Takt auf einen 20er Takt ausgedünnt wird.

Zu einem möglichen Airport-Express: Hier würde ich die gleiche Trasse voschlagen wie für den TR geplant, also keine Führung über Laim sondern am Oly vorbei

Zwischen Neufahrn und Feldmoching sehe ich das auch so. Für das Konzept der Express Flughafen S-Bahn ist es allerdings auch möglich, die bisherige Strecke 4gleisig durch die Orte zu führen. Allerdings wird man bei der Führung über Laim bleiben, da bereits heute ab Neulustheim 4 Gleise zur Verfügung stehen. Daher wäre es zu aufwendig einen Tunnel am Oly vorbei zu bauen. Auch könnte man auf diesem Wege schlechter die Einbindung in das Gleisvorfeld am Hauptbahnhof bewerkstelligen. Im gegensatz zum TR will man ja im Notfall die gesamte Infrastruktur am Hbf nutzen können.


@All:

Desweiteren ist natürlich auch denkbar eine weitere Express S-Bahn auf der Ost-Route einzurichten. Nach Umstellung auf ein 15min Takt-Schema ist geplant in selbigen Takt zwischen Ostbf und flughafen zu verkehren. Bisher ist dort keine Express Linie geplant. Am Leuchtenbergring sollen jedoch 2 Linien der alten Stammstrecke enden. Es wäre also relativ problemlos möglich (ok. man bräuchte wohl zusätzliche Gleise für den Güterverkehr zwischen Daglfing und Johanneskirchen) eine dieser Linien alle 30min ohne halt via Ismaning zum Flughafen zu führen.
 
@ JoFMO

Auch von meiner Seite nochmals ein herzliches Dankeschön für die ausführliche - und vor allem fundierte Information!

Jetzt hab ich wenigstens kapiert, wo die S-Bahn-Befürworter den Vorteil für die Allgemeinheit sehen. OK, das ist schlüssig!

Noch ein Wort zur Wartung. Für eine nicht funktionierende Toilette, das Reinigen der TR-Wagen oder für Ausbesserungsarbeiten an Sitzen, etc. brauchst Du sicherlich kein Personal aus Kassel "einfliegen". Diese Systeme sind genauso standardisiert wie bei den Zügen (übrigens hast Du bei den S-Bahnen bisher überhaupt keine Toiletten, was sich bei der Express-S-Bahn hoffentlich ändert) und könnte somit von Personal der Zugwartung durchgeführt werden (hier wäre die Frage an die TR-Freaks wo man das beispielsweise in China macht, wurden extra Wartungsbereiche geschaffen?).

Was meine Behauptung der günstigeren Watungskosten betraf, war dabei, wie von Dir schon erwähnt, eben gemeint, dass Du beim TR keine bzw. kaum mechanisch beanspruchte und somit dem Verschleiß unterworfenen Teile hast (Elektromotoren, Räder, Achsen, Stromabnehmer, Bremsen). das Einzige was mir derzeit einfiele wären die Türen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von mir auch vielen Dank.

Etwas Offtopic:
Ein Ausbau zwischen Dagelfing und Johanneskirchen koennte nicht so leicht sein, denke ich. Es gibt eine Buergerinitative, die diese Strecke dann in einen Tunnel verbannen will und auch der Bezirksausschuss favorisiert anscheinend diese Variante. Rein vom stadtplanerischen duerfte es sinnvoll sein, da dann die Bahnuebergaenge wegfallen wuerden, welche hochstautraechtig sind und im Zuge der Stadterweiterung auch im Plan drinnen sind, dass sie ausgebaut werden (Bruecken/Unterfuehrungen).
Allerdigs waere natuerlich nen Tunnel auch wieder extrem teuer...und ziemlicher Luxus.

Ein 500 Meter Hochhaus gibt es schon ;) in Taipei
 
RESPEKT - das Forum mausert sich zur Bildungseinrichtung!

Was die zu erwartenden Wartungskosten angeht,
wird dabei der Fahrweg mit berücksichtigt oder wird nur das Zugsystem betrachtet?
Ich vermute das der Instandhaltungsaufwand für die TR-Züge im Vergleich zur Trasse eher gering ist.
 
@ Merpati

Wenn Du den Fahrweg auch mit einbeziehst schlägt das pendel noch mehr zu Gunsten des TR aus. Du hast ja keinerlei mechanische Verbindung von TR zum Fahrweg, während bei der Bahn Abnützung an Gleisen und auch Fahrdraht entsteht.
 
@munich:

Schon richtig, allerdings handelt es sich beim TR ja nicht nur um einen Gleiskörper, sondern schon um ein Hightechelement der eigenen Art.
Wobei vom Wartungsaufwand die ebenerdige Münchner Variante bestimmt vorteilhafter gegenüber der Shanghaier Stelzenversion ist. In München sollen m.W. etwa 6km auf Stelzen laufen.
 
@ jofmo

deine ausführung klingt sehr schlüssig.
Kannst du mir eine offizielle Quelle nennen, die dieses, nennen wir es mal betriebskonzept, bestätigt.

Bisher höre ich diese Gedankenmodell, böse gesagt Hirngespinst, nämlich nur in form von Wunschdenken von seiten vieler TR gegner.

Wie der Betrieb auf einer R/S strecke entlang der autobahn denn dann tatsächlich aussehen würde, ist eine ganz andere frage

Da ich in einer der Anrainergemeinden wohne kann ich nur soviel sagen, das unser Bürgermeister sich bereits in der richtung geäussert hat, das, für den fall des Eisenbahnneubaus entlang der autobahn, er alles dafür tun wird, das erstmal die lauten (und langsamen) güterzüge aus den ortschaften und an die autobahn verbannt werden.

Mit dem Ergebnis, das die von dir beschriebenen vorteile wieder weitestgehend weg wären....
 
@pflo777:

Tja, da hammer wieder des übliche Dummgschwätz der Polidiger.... Keine Ahnung von irgendwelchen Sachen, aber dumm dahergelabert! Und dann noch beschwert, dass alles ja so teuer ist....

@JoFMO:
Noch was zum 15min-Takt: Hier sehe ich derzeit noch massive betriebliche Probleme, diesen umzusetzen. Ich denke hierbei nicht an den massiven weiteren Fahrzeugbedarf, sondern vor allem auch an die Streckenführungen und Gleisbelegungen alleine für die S-Bahn, als auch im Mischverkehr.

Beispiel 1: S2 Dachau - Petershausen: hier wird und wurde eine eigene Trasse für die S-Bahn gebaut. bis Dachau 2-Gleise, DAH - Hebertshausen 1 Gleis, Hebertshausen - Röhrmoos 2 Gleise und bis Petershausen wiederum 1 Gleis. Die Fahrzeiten von Röhrmoos - Petershausen beträgt 7 min, Röhrmoos - Hebertshausen 4 min und von DAH - Hebertshausen 4 min. Zwischen Röhrmoos und Petershausen ist damit praktisch schon mal ein 15min-Takt unmöglich, da nur 1 min Puffer besteht. Sobald irgendeine S-Bahn Verspätung hat, pflanzt sich diese fort und lässt sich den ganzen Tag nicht mehr aufholen. Zwischen DAH und röhrmoos beträgt die Fahrzeit dann 8 min -> max Taktfrequenz hier wären 16 min -> ebenfalls unmöglich. Hier müssten also ein weiteres Gleis gebaut werden.

Beispiel 2: S1 nach Freising: auf dieser stark frequentierten Trasse 2 weitere Zugpaare im S-Bahn-Verkehr unterzubringen -> unmöglich. Es wurden hier schon die Verspätungen und Überholungen Regional- vs. S-Bahn angesprochen. Dieses würde sich durch einen 15min-Takt noch weiter verschärfen, ohne dass ein Express-Zug schon fährt. Ohne neue Trassen ebenfalls nicht machbar.

Dies sind nur 2 Beispiele. Ich denke mal, auf der S8 nach Nannhofen gilt ähnliches durch den langen 1-gleisigen Abschnitt ab Maisach.
 
@ pflo777

deine ausführung klingt sehr schlüssig.
Kannst du mir eine offizielle Quelle nennen, die dieses, nennen wir es mal betriebskonzept, bestätigt.
Bisher höre ich diese Gedankenmodell, böse gesagt Hirngespinst, nämlich nur in form von Wunschdenken von seiten vieler TR gegner.

Wie gesagt hatte ich die Gelegenheit die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Untersuchung einzusehen. Das ist aber auch nicht so geheim. In der Eisenbahntechnischen Rundschau (irgendwann in 2004) wurde das Konzept von dem maßgeblichen Planungsbüro vorgestellt. Ansonsten kanns du auch mal versuchen bei Euch in München bei Intraplan anzuklopfen und nach einem Gratisexemplar fragen, die haben ebenfalls an das Konzept erarbeitet. Und die S-Bahn GmbH München kannst Du ebenfalls fragen.

Und sicher ist das Konzept mit dem 15min-Takt und den 30minütigen Express S-Bahnen deshalb, weil sonst die NKU für die 2. Stammstrecke negativ wäre.
Also ohne Express S-Bahn keine 2. Stammstrecke und Express S-Bahn nur wenn man vom 20/10min-Takt auf einen 15min-Takt geht.


Wie der Betrieb auf einer R/S strecke entlang der Autobahn denn dann tatsächlich aussehen würde, ist eine ganz andere frage
Da ich in einer der Anrainergemeinden wohne kann ich nur soviel sagen, das unser Bürgermeister sich bereits in der richtung geäussert hat, das, für den fall des Eisenbahnneubaus entlang der autobahn, er alles dafür tun wird, das erstmal die lauten (und langsamen) güterzüge aus den ortschaften und an die autobahn verbannt werden.
Mit dem Ergebnis, das die von dir beschriebenen vorteile wieder weitestgehend weg wären....


Um das klar zu stellen, nach Freising und zum Flughafen wird es keine Express S-Bahn geben nach dem derzeitigen Konzept. Es kommt lediglich eine Umstellung auf einen 15min Takt. Und das liegt eben daran, dass es keine ausreichenden Kapazitäten auf der 2gleisigen Strecke gibt.
Wie vorher bereits geschildert, könnte man die Strecke gut auf 4 Gleise erweitern und hätte dann Platz auch für eine Express S-Bahn zum Flughafen und eine Express S-Bahn nach Freising, ohne dass dieses zu Lasten des des normale S-Bahn Verkehrs oder Regionalverkehrs ginge.
Wenn man jetzt aber den Transrapid baut, wird es Richtung Freising auf Jahrzehnte zu keiner Verbesserung für den übrigen Verkehr kommen.

Was die Güterzüge anbelangt, so bin ich etwas überfragt wie die Belastung auf dr Strecke überhaupt aussieht. Insgesamt ist die Strecke Richtung Regensburg aber kein besondere Güterverkehrskorridor. Aber insbesondere Nachts würden natürlich alle Züge die freien Kapazitäten entlang der Autobahn nutzen, es gäbe also wirklich eklatante Verbesserungen für Dich und deine Gemeinde, sofern ihr Nachts überhaupt Güterzüge habt.
Wo der Güterverkehr tagsüber zu liegen kommt, dürfte wohl von Fall zu Fall verschieden sein. Soweit wie ich weiss kommen die Güterzüge auf dieser Strecke sowieso alle vom Rangierbahnhof Nord über eine Verbindungskurve in Feldmoching erst auf die Strecke. Somit müsste sich der Güterverkehr auf den 16km zwischen Feldmochingen und Neufahrn die Strecke mit der Express S-Bahn zum Flughafen und dem Regionalverkehr Richtung Regendsburg/Deggendorf teilen. Bei solch einer kurzen Strecke kann der Güterverkehr auch mit 120km/h problemlos zwischen den Airport Express Zügen mit 200km/h 'mitschwimmen'. Falls die Trassen gerade besetzt sind, bleibt weiterhin die Strecke durch die Dörfer. Das ist zwar nicht ideal, aber immer noch wesentlich besser als dass was die Anwohner heute zu ertragen haben.
Zum Vergleich: In Frankreich fahren die TGV's mit 300km/h im Abstand von 3min und in der Schweiz schafft man es sogar 2min bei 200km/h.


@ Chriss99

Noch was zum 15min-Takt: Hier sehe ich derzeit noch massive betriebliche Probleme, diesen umzusetzen. Ich denke hierbei nicht an den massiven weiteren Fahrzeugbedarf, sondern vor allem auch an die Streckenführungen und Gleisbelegungen alleine für die S-Bahn, als auch im Mischverkehr.

Die Probleme gibt es auch. Wie gesagt, der 15min Takt mit Express S-Bahnen muss kommen, damit der 2. Stammstreckentunnel wirtschaftlich zu betreiben ist. Gleichzeitig müssen aber auch mehrere weitere Ausbauten parallel umgesetzt werden, damit der 15min Takt fahrbar ist. Und dort wo auch in Zukunft im Mischverkehr wird gefahren werden müssen, dort kommt halt vorerst noch keine zusätzliche Express S-Bahn, sondern nur der 15min Takt. Insgesamt wird es daher zu Anfang auch nur auf etwa der Hälfte der Strecken zu diesem Optimalkonzept aus Express plus 15min Takt kommen.

Beispiel 1: S2 Dachau - Petershausen: hier wird und wurde eine eigene Trasse für die S-Bahn gebaut. bis Dachau 2-Gleise, DAH - Hebertshausen 1 Gleis, Hebertshausen - Röhrmoos 2 Gleise und bis Petershausen wiederum 1 Gleis. Die Fahrzeiten von Röhrmoos - Petershausen beträgt 7 min, Röhrmoos - Hebertshausen 4 min und von DAH - Hebertshausen 4 min. Zwischen Röhrmoos und Petershausen ist damit praktisch schon mal ein 15min-Takt unmöglich, da nur 1 min Puffer besteht. Sobald irgendeine S-Bahn Verspätung hat, pflanzt sich diese fort und lässt sich den ganzen Tag nicht mehr aufholen. Zwischen DAH und röhrmoos beträgt die Fahrzeit dann 8 min -> max Taktfrequenz hier wären 16 min -> ebenfalls unmöglich. Hier müssten also ein weiteres Gleis gebaut werden.

Dachau-Hebertshausen wird daher ebenfalls 2gleisig für dei S-Bahn werden. Dann klappts.

Beispiel 2: S1 nach Freising: auf dieser stark frequentierten Trasse 2 weitere Zugpaare im S-Bahn-Verkehr unterzubringen -> unmöglich. Es wurden hier schon die Verspätungen und Überholungen Regional- vs. S-Bahn angesprochen. Dieses würde sich durch einen 15min-Takt noch weiter verschärfen, ohne dass ein Express-Zug schon fährt. Ohne neue Trassen ebenfalls nicht machbar.

Auf der S1 ist geplant, alle 30min nach Freising und zum Flughafen zu fahren. Das langwierige Kuppeln in Naufahrn entfällt und ab Neufahrn ergibt sich dann zusammen ein 15min Takt. Es muss aber weiterhin eine S-Bahn pro Stunde nach Freising sich in Oberschleissheim überholen zu lassen.
Der 15min Takt ist also wohl machbar auf der S1, aber aben nicht wie auf den anderen Strecken plus eine Express S-Bahn.

Dies sind nur 2 Beispiele. Ich denke mal, auf der S8 nach Nannhofen gilt ähnliches durch den langen 1-gleisigen Abschnitt ab Maisach.

Auf der S1 gibt es ebenfalls kleine Probleme kurz vor Nannhofen (soll übrigens ab Dezember auf Mammendorf umbenannt werden). Ich glaube so 1min fehlt (also z.B. Zug kommt um .36 an, aber der Gegenzug muss schon um .35 raus). Das Ausfahrgleis muss auf etwa 1 bis 2km doppelgleisig ausgebaut werden, wahrscheinlich wird man aber gleich die ganze Strecke Nannhofen-Maisach zweigleisig machen, um den Fahrplan zu stabilisieren. Falls dann doch das Geld fehlt, muss halt Maisach-Nannhofen auf einen 30min Takt gekappt werden bzw. nur in der HVZ in Lastrichtung gefahren werden.


@ all:

Auch Richtung Geltendorf oder Erding wird es mittelfristig ausser dem 15min Takt keine zusätzlichen Express S-Bahnen geben können. Bei nur 2 Gleisen im Mischbetrieb geht das einfach nicht auch noch. Aber an diesen Strecken wird mittelfristig mit separaten Gleisen gaplant und dann kommt auch die Express S-Bahn.

Das Problem ist die S1 Richtung Freising. Dort behindert die Planung für den Transrapid derartige Planungen für Express S-Bahngleise. Mit dem Geld, das für den TR 'verpulvert' wird, könnte man zumindest auf dieser Strecke die Infrastruktur für eine Express S-Bahn nach Erding und einen Flughafen Express mit 20min Fahrzeit zwischen HBf und Flughafen bauen.

 
schaut mal hier:

http://www.hochleistungsbahnen.tu-dresden.de/frame.htm

und dann auf "fachtagung transrapid" gehen, und dort die 5. Fachtagung von diesem Jahr ....

da gibts vorträge über die neusten entwicklungen bezüglich der transrapidstrecke in münchen.. insbesondere was weiterentwicklungen des fahrweges angeht, sowie tunnel und betriebskonzept....

;)
 
Zuletzt bearbeitet:
pflo777 vielen Dank für den/die interessanten Link(s).

Nachdem kürzlich das Thema Wartungs-/Instandhaltungskosten hier auftauchte, hier ein Schaubild aus o.g. Links

Selbst wenn man davon ausgehen sollte, dass seitens Thyssens, als Hersteller, etwas geschönt wurde kommt immer noch ein ansehnlicher Unbterschied zusammen.
 

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@ fluhu

Leider ist Siemens schon beteiligt am TR. Deshalb gibts ja wohl die lange Verzögerung und die unendlichen Fragen der Wirtschaftlichkeit. Wenn nach ein paar Jahren schon wieder vollständig saniert werden muß, kosten das Geld und Geduld. :D :o
 
bei betriebsgeschwindigkeit steht beim transrapid 450 km/h. so weit ich weiß gilt das für schanghai, bei uns geht nichts so schnell voran, wie in china derzeit, daher soll der tr. hier auch "nur" 350 km/h fahren.
1. liege ich da richtig?
2. wenn ja, warum? wirtschaftlichkeit? warum rentieren sich 450 km/h dann in schanghai? sooo unterschiedlich lang sind die strecken doch auch nicht.
3. sind 350 km/h bei der möglichen deutschen version technische grenze oder nur geplante betriebsgeschwindigkeit?

der münchner zug soll doch maximal dreigliedrig sein, oder? fahren in shanghai so viele, dass der tr. gleich so lang sein muss?

wie erklären sich die unterschiede zwischen der geplanten münchner version und der nach pvg? äußerlich und technisch sind sie identisch, oder? aber das chinesische exemplar gleicht einem 737-fuselage, das geplante bayerische dem rumpf einer embraer 170/5/90/5. wollen deutsche nicht so eng sitzen oder stehen sie so gerne? und der dt. tr. kommt mir sehr niedrig vor; der in shanghai dürfte aber wohl bloß auf grund der unterschiedlichen durchschnittsgrößen von chinesen und deutschen höher wirken. :whistle: ;D
 
Wenn ich mich recht erinnere, ist die Shanghaier Linie laenger und bei der Muencher wird nur entlang der Autobahn mit Hoechstgeschwindigkeit gefahren.
Somit kommste einfach nicht auf 450.
 
Hallo Zusammen,
nach mehreren Wochen reinen Mitlesens möchte ich auch einmal etwas zu diesem Forum beitragen.

Die Betriebsgeschwindigkeit ist mit 500 km/h angegeben, allerdings ist dies nur für die Fernstrecke sinnvoll. Die technisch machbare Geschwindigkeit liegt allerdings sehr viel höher, theoretisch wären Geschwindigkeiten bis knapp unter Schallgeschwindigkeit denkbar. Da allerdings bis heute unbekannt ist, was passiert, wenn sich zwei Züge begegnen, deren Relativgeschwindigkeit größer als die Schallgeschwindigkeit ist, wird die Höchstgeschwindigkeit des Transrapidsystems mit 500 km/h angegeben.

In Shanghai fährt der Transrapid im regulären Betrieb max. 430 km/h und dies auch nur für 90-120 Sekunden. Allerdings hat der TR in Shanghai mit über 500 km/h bereits einen Geschwindigkeitsrekord für spurgebundene Fahrzeuge aufgestellt.

In München soll der TR tatsächlich "nur" 350 km/h fahren, dies hat mehrere Gründe: Zum einen sind die Tunnelprofile in München und Feldmoching so eng geplant, dass der TR hier nur 250 km/h fahren kann. Dann ist ein TR bei Tempo 430 ungleich lauter. Die Wirtschaftlichkeit spielt eine eher untergeordnete Rolle, da die kinetische Energie des TR beim Abbremsen wieder in elektrische Energie umgewandelt werden kann (bei einem recht hohen Wirkungsgrad) und somit nur Luftreibungsverluste auftreten.
Außerdem ist die Zielsetzung in München eine Fahrzeit von 10min und die wird mit max. 350 km/h auch erreicht. Die höhere Geschwindigkeit bringt in Shanghai lediglich einen Zeitvorteil von 2min.

Zu den Streckenlängen: Shanghai 30km, München 38km.

Die Züge in Shanghai unterscheiden sich von denen in München. In Shanghai fährt der TR08 (da bin ich aber nicht 100%ig sicher). Der Zug für München wird gerade entwickelt und soll u. a. höher werden und andere Türen (mit zwei Flügeln) erhalten.

Wegen Überfüllung brauchen sich die Shanghaier mit ihrem TR sicher nicht beklagen, aber vielleicht wollen die ja die Züge auch auf der (hoffentlich) neu zu bauenden Strecke nach Hangzhou einsetzen und haben schon etwas vorausgedacht.

Ansonsten aber nochmal ein dickes Lob an dieses Forum!
 
Transrapid hat gesagt.:
[...]
Die Wirtschaftlichkeit spielt eine eher untergeordnete Rolle, da die kinetische Energie des TR beim Abbremsen wieder in elektrische Energie umgewandelt werden kann (bei einem recht hohen Wirkungsgrad) und somit nur Luftreibungsverluste auftreten.[...]

Transrapid, sei erst mal recht herzlich hier im Forum begrüßt und danke auch für die Infos!

Einen Einwand habe ich jedoch. Da der Luftwidersstand im Quadrat zur Geschwindigkeit hoch geht, ist dieser bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sicher nicht zu vernachlässigen - noch dazu, da beim TR ja anders als bei RS keine Rollreibung auftritt und somit die benötigte Energie bzw. die Energieverluste nahezu ausschließlich hier entstehen.
 
der Kernunterschied ist tatsächlich, das der TR in Shanghai von anfang an eigentlich als teil einer Langstreckenverbindung gedacht war.

Deshalb auch die bis zu 8 Sektionen langen Fahrzeuge und die Höchstgeschwindigkeit...
Es geht darum, Erfahrung mit dem bau und betreib des Systems zu gewinnen.

München hingegen ist von Anfang an als Insellösung und Kurzstrecke geplant.
Es geht darum darzustellen, dass das system Transrapid wirtschaftlichgebaut und betrieben werden kann, und wohl auch darum, darzustellen, das eine TR-Trasse ästhetisch aktzeptabel in Deutschland gebaut ewerden kann.
Die Bahnhöfe und das Betreibswerk werden übrigens für 4-Sektionen- Fahrzeuge ausgelegt.
 
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