Unfälle (Zwischenfälle/Sicherheitslandungen) mit Flugzeugen

Kam vorhin sogar in der Tagesschau...

Was meint ihr? Totalschaden oder wird die Dornier nochmal repariert? Im Fernsehen sprach man von einem abgerissenen Triebwerk plus Tragfläche...
 
Auch interessantes Zitat aus der SPIEGEL-Online Meldung über diesen Vorfall:

"Die Deutsche Flugsicherung teilte mit, nach den ersten Erkenntnissen habe die Maschine sehr spät aufgesetzt und heftig gebremst und daraufhin Bodenkontakt bekommen."

Faszinierende Reihenfolge:
1. Aufsetzen
2. Bremsen
3. Bodenkontakt

Lieber Presseschmierfink, wie kann ein Flugzeug ohne Bodenkontakt aufsetzen und bremsen...? :confused::think::dead:
Deshalb: Erst denken, dann schreiben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch interessantes Zitat aus der SPIEGEL-Online Meldung über diesen Vorfall:

"Die Deutsche Flugsicherung teilte mit, nach den ersten Erkenntnissen habe die Maschine sehr spät aufgesetzt und heftig gebremst und daraufhin Bodenkontakt bekommen."

Faszinierende Reihenfolge:
1. Aufsetzen
2. Bremsen
3. Bodenkontakt

Lieber Presseschmierfink, wie kann ein Flugzeug ohne Bodenkontakt aufsetzen und bremsen...? :confused::think::dead:
Deshalb: Erst denken, dann schreiben!

Ja du hast recht, es hört sich komisch an, aber ich glaube das war anders gemeint, dass der Flieger zusätzlichen Bodenkontakt bekommen hat (also nicht geplanten Kontak) mit einem andern Teil, so könnte man das auch interpretieren... :think:
 
Was meint ihr? Totalschaden oder wird die Dornier nochmal repariert? Im Fernsehen sprach man von einem abgerissenen Triebwerk plus Tragfläche...

Bei einem Flugzeug läuft das etwas anders, als z.B. bei einem Auto. Selbst eine augenscheinlich leichte 'Beule' kann fatale Auswirkungen haben, sofern Beschädigugnen der tragende Struktur nicht ausgeschlossen werden können bzw. wenn der betroffenen Bereich schlecht zugänglich ist.

Ein abgerissenes Triewerk muss kein allzugroßes Problem sein, da hier ohnehin Sollbruchstellen vorhanden sind, allerdings dürfen vor dem Abscheren keine zu großen Lasten in die falsche Richtung aufgetreten sein.

Ein auch nur minimal verbogener Flügel ist schon eher ein Riesen-Problem. Denn zum einen besteht 'der Flügel' aus den verschiedensten einzelnen Baugruppen, oftmals aus 2 Holmen, die den Rest der Struktur tragen. Bei Beschädigungen an den Holmen muss quasi der ganze Flügel neu gebaut werden, wenn auch noch der Flügel-Rumpf-Übergang beschädigt ist, müsste hier auch noch gearbeitet werden.

Das ganze steht dann unter dem kaufmännischen Vorbehalt, dass die Reparaturkosten den Zeitwert des Fliegers nicht übersteigen dürfen, sonst senkt die Versicherung ganz schnell den Daumen.

Da solche Unfälle selten an einem Airport passieren, der für 'Heavy Maintenance' ausgerüstet ist, muss dann idR ein Field Team des Herstellers eingeflogen werden, das vor Ort mit dem schweizer Messer dann eine neue o.ä. Tragfläche baut.

Dies war sehr schön zu sehen, als Ende der 90er eine Dash8 von IQ auf den 800er-Positionen von einer B737 touchiert wurde (ich glaube das war bei Roll-/Brems-Versuchen unter der Aufsicht des LBA ;)) und dannach bei der Dash der linke Flügel gestaucht war. Da kamen dann ein paar Wochen später eine Handvoll kanadische Holzfäller, haben erstmal die umliegenden Holzhandlungen leergekauft und mit ein paar Kettensägen daraus eine riesige Helling gebaut (wie unsereins beim kleinen UHU) und dann vor Ort den ganzen Flügel neu gebaut. Sehr beeindruckend.

Dass Approach- and Landing-Accidents (ALA) den langjährigen Klassiker Controlled Flight Into Terrain (CFIT) als Haupunfallursache abgelöst hat, ist eine statistische Realität. Geschuldet Einführung des EGPWS (E=Enhanced) als Nachfolger des klassischen GPWS (Ground Proximity Warning System) und der Tatsache dass immer kleinere Plätze (die oftmals nur über Anflugverfahren unterhalb eines ILS verfügen) regelmäßig mit immer größeren Fliegern angeflogen werden, dürfte sich hier leider auch so schnell nicht viel ändern (lassen).

Die EGPWS-Einführung hat mit leichter zeitlicher Verzögerung für Training und Akzeptanz des neuen Systems zu einer dramatischen Reduzierung der Unfälle geführt (mW war noch KEIN Flieger mit EGPWS in einen CFIT verwickelt). Bei den ALAs wird das schwieriger, weil hier nicht mit einem einzelnen technischen System angesetzt werden kann.

Gruß MAX
 
Ja,es war ein Swiss A319.
Der ist ewig in der Halle gestanden.Es sind dann auch Leute von Airbus gekommen und haben ne neue Flügelspitze gebastelt....
 
Meine mich erinnern zu können, daß der A319 fast fabrikneu war, da lohnt sich auch eine aufwendigere Reperatur.
 
Man darf eben Ingenieure nie mit ihren Spielzeugen allein lassen, ebenso wie
man manchen Nachwux am besten mit einer Art Zugehfrau austattet, die sich
immer mit einem Eimer Sand an die Fersen der lieben kleinen heftet.

:whistle:
 
Ganz offensichtlich handelt es ich um einen Test für die Zulassung (habe nur das erste Video sehen können, das zweite ging nicht). Die Vorschriften für den Punkt 'Startabbruch' sehen wie folgt aus:

- Startabbruch mit MTOM nur mit den Radbremsen (Bremsbeläge voll abgenutzt) mit Idle Forward Thrust (also keinerlei Reverse)
- Abbremsen bis zum komplettem Stillstand
- Losrollen und 5 Minuten Rollzeit

Dass wegen der überhitzen Bremsen einige Reifen die Luft verlieren ist normal (explodieren sollten sie allerdings nicht) ebenso wie es kleinere Feuer im Bereich der Bremsen geben kann. Es darf aber nicht zum Übergreifen der Flammen auf Rumpf/Flügel kommen und während dieser Zeit darf kein Eingriff der Feuerwehr nötig werden. Soweit so gut.

Dass vor solchen Test ein hübsches Briefing mit allen Beteiligten (also auch der Feuerwehr) stattfindet sollte man eigentlich annehmen, warum also die Koordination hier so überhaupt nicht geklappt hat, ist erstaunlich. Allerdings werden diese Test gerne an exotischeren Plätzen durchgeführt, wobei das natürlich keiner Entschuldigung sein darf.

Wobei ich es schon für möglich halte, dass der gemeine Feuerwehrmann so 'programmiert' ist, dass er nicht tatenlos neben einem Feuer stehen kann. Dies kommt in Wirklichkeit auch gerne mal vor, wie letztes Jahr als es in PMI bei einer B752 nach dem Abstellen der Motoren zu einen spektakulären aber eigentlich ungefährlichen 'Tailpipe Fire' kam, bei dem sich nach dem Zusammenbrechen der Luftströmung in Triebwerk verbliebener Treibstoff an heißen Teilen entzündet.

Ein solches Feuer wir normalerweise einfach mittels 'Durchdrehen' des Triebwerkes mit dem Starter gelöscht, denn wenn der im Motor verbliebene Sprit fertig verbrannt ist dann ist Ruhe. Dieses Vorgehen war der zufällig vorbeifahrenden Feuerwehr offensichtlich zu 'langweilig', daher hat diese mit allem was Löschen konnte auf den Motor gehalten. Folge: Triebwerk im Eimer (heißes Metall und kaltes Wasser) und eine interessante Diskussion, wer das bezahlt.

Dennoch halte ich das Video für eine gute 'Simulation der Wirklichkeit'. Denn während die Feuerwehr an den großen Deutschen Airports wie FRA und MUC anerkanntermaßen zur Weltspitze gehört, möchte ich gar nicht wissen wie es um Mensch und Material an manchen ausländischen Airports bestellt ist, obwohl selbstverständlich auf dem Papier sämtliche ICAO-Vogaben erfüllt werden. Wenn da mal die Tore der Feuerwache offenstehen (falls es überhaupt ein Gebäude gibt), dann wähnt man sich eher in der Ausstellung für historische Feuerwehrfahrzeuge als auf einem Airport :whistle:

Die Kommunikation mit der anrückenden Feuerwehr wird in der Regel auch eher beschwerlich sein. Ein Sprechgeschirr fürs Intercom bringen nach unseren Infos nur die Frankfurter mit und eine dedizierte Frequenz (121.600 MHz) gibt es nur an einigen UK-Airports.

In allen anderen Fällen muss man dann 'Stille Post' über die Tower-Frequenz spielen, dabei muss dann noch von Deutsch ins Enlische und in die Muttersprache der Feuerwehr übersetzt werden. Gaaaaanz toll.

Ich habe mal in LED eine Evakuierung eines AF A321 wegen APU-Fire miterleben dürfen und obwohl die Crew nebst etlicher andere Kollegen dem Tower zu erklären versuchte was los ist, kam das erste Feuerwehrfahrzeug so etwa 4-5 Minuten nach dem Ende (!) der Evakuierung. Derweil musste die Crew versuchen zu verhindern, dass mehr Passagiere als unvermeidlich von irgendwelchen Vorfeldfahrzeugen überfahren werden.:mad:

Gruß MAX
 
@MAX Danke wieder für Deine interessanten Einblicke.

Mich wundert es halt in erster Linie warum sich da die Feuerwehrleute in Lebensgefahr bringen, mit explodierenden Reifen ist wirklich nicht zu spaßen und das sollte jeder Feuerwehrmann am Flughafen auch wissen. Frage mich allerdings auch warum die Sicherungen an den Ventilen der Reifen versagt haben, die müssten doch ab einer bestimmten Temperatur öffnen um genau die Explosion der Reifen zu verhindern.
Das zweite was mich wundert ist, dass die es nicht schaffen eine Treppe auf Anweisung der Crew hinzufahren. Sollte doch eigentlich schon in Bereitschaft stehen um jederzeit die Crew zu evakuieren.

Wirkt so als hätten sich alle Verantwortlich nicht vorher an einem Tisch zusammengesetzt und alles besprochen. :eyeb:
 
Ein solches Feuer wir normalerweise einfach mittels 'Durchdrehen' des Triebwerkes mit dem Starter gelöscht, denn wenn der im Motor verbliebene Sprit fertig verbrannt ist dann ist Ruhe. Dieses Vorgehen war der zufällig vorbeifahrenden Feuerwehr offensichtlich zu 'langweilig', daher hat diese mit allem was Löschen konnte auf den Motor gehalten. Folge: Triebwerk im Eimer (heißes Metall und kaltes Wasser) und eine interessante Diskussion, wer das bezahlt.

wußten die feuerwehrler auch über diese prozedere mit dem anlasser bescheid? wenn ich ein offenes feuer an einem LFZ sehen würde, auch ich würde mit dem der situation entsprechendem löschmittel/verfahren draufhalten. stell dir mal vor wenn aus dem kleinen "ungefährlichem" feuer ein großes wird und der halbe flieger abfackelt. rate mal wem man dann den a****h aufreißt...
das dumme an dem job ist, flughafenbetreiber, airline und ( staats- ) anwalt haben wochen und monate um ein ereignis zu zerpflücken. der gemeine feuerwehrmann hat in der regel nur sekunden um auf so eine situation zu reagieren...
also ohne den genauen und ganzen vorfall mit der B 757 zu kennen, würde ich deine meinung dazu als unfair der feuerwehr gegenüber sehen.

Denn während die Feuerwehr an den großen Deutschen Airports wie MUC anerkanntermaßen zur Weltspitze gehört,

danke für das lob :)

Ein Sprechgeschirr fürs Intercom bringen nach unseren Infos nur die Frankfurter mit und eine dedizierte Frequenz (121.600 MHz) gibt es nur an einigen UK-Airports.

in MUC sind auf vier fahrzeugen sprechgarnituren um unterhalb vom bugfahrwerk anzustöpseln ( Intercom ??? ) mit dabei.

Ich habe mal in LED eine Evakuierung eines AF A321 wegen APU-Fire miterleben dürfen und obwohl die Crew nebst etlicher andere Kollegen dem Tower zu erklären versuchte was los ist, kam das erste Feuerwehrfahrzeug so etwa 4-5 Minuten nach dem Ende (!) der Evakuierung. Derweil musste die Crew versuchen zu verhindern, dass mehr Passagiere als unvermeidlich von irgendwelchen Vorfeldfahrzeugen überfahren werden.:mad:

wieso kam die feuerwehr so spät?

Gruß MAX

gruß
Alex
 
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