Bahnanschluss MUC

RE-Stichfahrt Flughafen

Ok, von der Seite hast du natürlich Recht. Die Frage ist nur, wie lange die Fahrzeit von Freising zum Flughafen sein wird und ob dies REs oder neue IRs über den Hacken München - Flughafen - Freising - und weiter völlig obsolet machen könnte, also ob sich die Gesamtreisezeit nicht signifikant verlängert. Ist dies nicht der Fall, dann bietet sich die Freising-Lösung in der Tat an. Doch wenn nicht?

Beförderungszeit München Hbf – Freising ≥ 22' (ALX, 2015)
Beförderungszeit München Hbf – Flughafen Terminal (Fahrtrichtungswechsel) – Freising ≥ ca. 35' (Mindestwert)

Differenz ≥ 13' ... aus meiner Sicht schon eine signifikante Erhöhung der Beförderungszeit

(P.S.: Größere Werte der Beförderungszeiten aufgrund von Fahrplankonflikten insbesondere mit der S-Bahn S1; Differenz größer bei Haltezeit am Flughafen von mehr als 3' inkl. Fahrtrichtungswechsel, sofern fahrzeugtechnisch oder fahrplantechnisch erforderlich.)

Und aus Richtung Augsburg sind bisher nur diese besseren S-Bahnen namens ÜFEX geplant. Doch diese bedingen zum einen unbedingt die 2. Stammstrecke, sind aber zum anderen eben nur künstlich umbenannte S-Bahnen aber eben weder echte REs geschweige dann IRs oder gar ICs.

Augsburg – Flughafen lässt sich auch mittels der Pasinger Kurve (neuer Gleisbogen für Relation Pasing – Freising westlich des Schlossparks Nymphenburg) realisieren.

Die unnötige Verknüpfung der verbesserten Schienenanbindung des Münchner Flughafens mit dem umstrittenen und auch planrechtlich (erwartbar) schwierig zu genehmigenden S-Bahn-Tieftunnel war für Kenner der Materie von Anfang an ein sehr unkluges Verhalten des Flughafens München; aber man ging diese Projektehe freiwillig ein – und muss nun hilflos zusehen.

Welche realistischere Variante sollte das bitte sein, wenn man nicht gleich hunderte von Millionen oder gar mehr als eine Milliarde ausgeben will?

Wie gesagt: Nicht drängeln...

Entscheidend ist der volkswirtschaftliche Nutzen gegenüber den Kosten; nicht der Nutzen alleine, nicht die Kosten alleine.
 
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4 Gleise mit S-Bahnsteig an der Fasanerie? Viel Erfolg in den Bürgerversammlungen und Gerichtsprozessen mit den dortigen Anwohnern!
Ja, diese Engstelle ist mir hier völlig klar. Aber wer sagt, dass man die NBS-Gleise hier nicht zeitweise im Tunnel führen kann?
Sicher könnte man auch die Tunneltrasse des Transrapid von Feldmoching direkt nach Süden zur Landshuter Allee und dann in einer unterirdischen Kurve bis kurz vor den Hbf nehmen, aber dann würden wir hier über deutlich andere Baukosten reden.

Die Alternative wäre eine Art GV-Tunnel um diesen von der Strecke Laim - Güternordring wegzubekommen. Doch das würde auch wieder kosten.

Die Strecke Laim - Güternordring (- Feldmoching) würde für den zusätzlichen Verkehr nicht mehr ausreichen, also müsste dafür eine Lösung gefunden werden - schon alleine wegen der noch bestehenden ebenerdigen Bahnübergänge, die dann auch weg müssten.
 
Niemand sagt, dass eine abschnittsweise unterirdische Führung nicht möglich wäre; ein gutes Konzept muss für hohe Baukosten auch einen hohen Nutzen finden.
 
Die unnötige Verknüpfung der verbesserten Schienenanbindung des Münchner Flughafens mit dem umstrittenen und auch planrechtlich (erwartbar) schwierig zu genehmigenden S-Bahn-Tieftunnel war für Kenner der Materie von Anfang an ein sehr unkluges Verhalten des Flughafens München; aber man ging diese Projektehe freiwillig ein – und muss nun hilflos zusehen.
Da ich die Materie doch ganz gut kenne, stimme ich dir hier absolut zu. Denn bei der beschlossenen Oststrasse für die schnellere Flughafenanbindung ist man zwingend auf die 2. Stammstrecke angewiesen. Kommt sie nicht, kommt auch die Osttrasse nicht. Bei der Westtrasse inkl. der Pasinger Kurve wäre man von keinem anderen Projekt abhängig gewesen.

Man wollte eben unbedingt die Züge aus Richtung Augsburg und Allgäu zum Flughafen nicht am Hbf vorbeileiten, so dass dafür eben nur die Osttrasse sowie die Zentraltrasse oder der Nordtunnel (light) in Betracht kam. Dass dann die Osttrasse gewann lag v.a. an der absichtlich falschen NKF-Rechnung, wo man bei den Baukosten der Osttrasse erst am Ostbahnhof (am Ende der 2. Stammstrecke) das Zählen anfing und auch noch die Tunnel bei Johanneskirchen weggelassen hat. Die Kosten der 2. Stammstrecke als unbedingter Bestandteil gingen hier garnicht ein, wohl aber der von ihm kommende Nutzen! Dagegen hat man bei Zentraltrasse und Nordtunnel sofort ab dem Hbf das Zählen angefangen und das, obwohl die Zentraltrasse nach einer kurzen Strecke auf der 2. Stammstrecke östlich vom Marienhof erst nach Norden ausgefädelt wäre. Dieser Trick fiel selbst einen Blinden mit Krückstock auf!

Ganz ehrlich hatte ich damals und noch heute immer noch gewisse Sympathie für den Nordtunnel, v.a. wenn dieser einmal die Einfahrt für eine NBS aus Ingolstadt gewesen wäre. Bei vielem Mist, was Vieregg-Rößler so auf Bestellung herumplant, fand ich dieses Konzept trotz höherer Kosten dennoch sehr interessant. Vor allem auch, weil er in Verbindung mit einem kleinen Ausbau des Südrings die heute geplante U9 und den 2- Stammstreckentunnel im Gegenzug überflüssig gemacht hätte. Der Anschluss München Hbf - Flughafen wäre damit in sehr kurzer Fahrzeut möglich gewesen und auch die AllianzArena und Münchner Freiheit wären damit endlich direkt an den Hbf angeschlossen gewesen und letztere sogar ein RE-Halt geworden. Auch wären in Verbindung mit dem nordöstlichen Nordring dann eine ganz neue Nordsüd-S-Bahnstammstrecke möglich gewesen.

Und zurück zum 2. Stammstreckentunnel: Dieser würde sich bekanntlich ja nur rechnen, also einen NKF über 1 haben, wenn zusätzlich zu den S-Bahnen auch noch zwingend diese ÜFEXe da durchfahren würden. Doch da diese ja nix anderes als künstlich umbenannte S-Bahnen sind (96cm Einstiegshöhe), hätte man mit denen große Probleme auf vielen Bahnhöfen auf den Zulaufstrecken, wo es für REs ja nur 55cm- oder 76cm-Bahnsteige gibt. Und andersrum könnten 76cm-Züge nicht durch den 2. Stammstreckentunnel fahren, da sie dort wegen der großen Stufe nach innen garnicht halten dürften. Das ist ja gerade der große Murks bei den ÜFEXen mit der Osttrasse.
 
Hier etwas zur damaligen Diskussion über die Flughafenanbindung und mit welchen gefälschten Daten da die Osttrasse durchgedrückt worden ist:

Das Gutachten:
http://www.s-bahn-muenchen.de/s_mue...ent/MDB71131-gutachten_flughafenanbindung.pdf

Die Richtigstellung und das Alternativkonzept der Landtags-CSU mit dem Nordtunnel light dazu:
http://www.csu-portal.de/dateien/verband/32910000/100306praesentationbahnknotenmuenchen.pdf

Wie schon gesagt wurde beim Ostkorridor ganz offen massiv getrickst, indem man Nutzen von der 2. Stammstrecke auf ihn verlagert hat aber gleichzeitig Kosten vom ihm auf die 2. Stammstrecke übertragen hat sowie die Kosten für den Tunnel Daglfing - Johanneskirchen seltsamerweise herausgerechnet hat. Tja, wer eine Studie in Auftrag gibt, der bestimmt auch, wie sie ausgehen soll.
 
Bahnknoten München: Ostkorridor, Zentralkorridor, Nordtunnel, 2. Stammstrecke, U9

Man wollte eben unbedingt die Züge aus Richtung Augsburg und Allgäu zum Flughafen nicht am Hbf vorbeileiten, so dass dafür eben nur die Osttrasse sowie die Zentraltrasse oder der Nordtunnel (light) in Betracht kam.

Dieses Dogma hat dann den Lösungsraum unsinnigerweise eingeengt, weil ein Westkorridor wiederum andere erhebliche Vorteile gegenüber allen anderen drei Hauptvarianten (Ostkorridor, Zentralkorridor, Nordtunnel) hat: Der Westkorridor ist vollständig unabhängig von einem zusätzlichen Innenstadttunnel.

Dass dann die Osttrasse gewann lag v.a. an der absichtlich falschen NKF-Rechnung, wo man bei den Baukosten der Osttrasse erst am Ostbahnhof (am Ende der 2. Stammstrecke) das Zählen anfing und auch noch die Tunnel bei Johanneskirchen weggelassen hat.

Jein: In der Detailbewertung hat man an anderen Stellen den Ostkorridor leicht positiver als den Westkorridor bewertet, wo dies rational nicht angemessen war. Und natürlich: Man hat den S-Bahn-Tieftunnel als gegeben vorausgesetzt.

Jedoch ist eine unterirdische Führung Daglfing – Johanneskirchen ein Wunsch der Stadt München, welche für die Mehrkosten ebenso aufzukommen hat, wie damals die Gemeinden Ismaning und Unterföhring, und wie aktuell die Gemeinde Wolfratshausen, welche eine unterirdische Lage einer nach Geretsried verlängerten S7 wünscht. Folglich ist es korrekt, dass nur die Investitionskosten eines oberirdischen viergleisigen Ausbaus Daglfing – Johanneskirchen berücksichtigt werden.

Die Kosten der 2. Stammstrecke als unbedingter Bestandteil gingen hier garnicht ein, wohl aber der von ihm kommende Nutzen!

Jein: Diese 2. S-Bahn-Stammstrecke – solange der Tieftunnel noch nicht vollständig finanziert und der investitionsmäßige Point-of-No-Return noch nicht erreicht ist, kann es auch noch ein kleinerer oder größerer Ausbau des bestehenden Eisenbahnsüdrings werden – wird als gegeben vorausgesetzt; allerings wäre es sicherlich wesentlich aufrichtiger, die aus verschiedenen Richtungen eingebrachten Variantenvorschläge zum Bahnknoten München jeweils als Gesamtkonzept volkswirtschaftlich zu bewerten und erst dann zu vergleichen.

Bei vielem Mist, was Vieregg-Rößler so auf Bestellung herumplant

Soweit volle Zustimmung: Diese sind die Hofgutachter der jeweiligen Gegenseite, ohne selbst eine klare Linie und eine ausreichend fachliche Tiefe (wenigstens in den Hintergrundüberlegungen) in den eigenen Projektbewertungen zu verfolgen. Beispiel: Die Aussage, dass die Strecke Hbf – Pinakotheken ähnlich leistungsfähig ist wie die bestehende S-Bahn-Stammstrecke, wäre nur dann richtig gewesen, wenn ein reiner S-Bahn-Betrieb statt einem Mischbetrieb mit anderen Zügen wie ICE angenommen worden wäre.

Vor allem auch, weil er [der Nordtunnel] in Verbindung mit einem kleinen Ausbau des Südrings die heute geplante U9 und den 2- Stammstreckentunnel im Gegenzug überflüssig gemacht hätte.

Hierzu möchte ich etwas widersprechen, denn S-Bahn-Tieftunnel (= zweiter S-Bahn-Stammstrecken-Tunnel), Nordtunnel und U9 haben folgende Merkmale gemeinsam:

- sehr teuer
- fragwürdiger volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Quotient ("Indikator")
- planrechtlich großen Widerständen ausgesetzt
- kein überzeugendes Betriebskonzept

=> eher unrealistisch; dies trifft auch immer noch auf den seit 14 Jahren in Planung befindlichen S-Bahn-Tieftunnel zu, dessen Investitionskosten inzwischen auf das etwa 5(!)-fache der ursprünglichen Entscheidungsgrundlage von 2001 gestiegen sind – und das noch bevor die Planungen vollständig genehmigt sind...

(Die erste Planauslage des S-Bahn-Tieftunnels war schon vor fast 10(!) Jahren: im Sommer 2005...)

Der Anschluss München Hbf - Flughafen wäre damit in sehr kurzer Fahrzeut möglich gewesen und auch die AllianzArena und Münchner Freiheit wären damit endlich direkt an den Hbf angeschlossen gewesen und letztere sogar ein RE-Halt geworden.

Es war der freiwillige Wunsch des FCB, in Fröttmaning eine neue Arena zu bauen; das Olympiastadion oder ein Stadionneubau im Olympiagelände wäre im Stadtverkehr wesentlich besser angebunden gewesen, Sonderzüge hätten ab 2010 in Moosach Anschluss an die U3 gehabt. Nun hat die Stadt schon den nach wenigen Betriebsjahren wieder erforderlichen Neubau des U-Bahnhofs Fröttmaning gezahlt, weshalb es nicht Aufgabe der öffentlichen Hand ist, für das profitstarke Unternehmen FCB weitere der knappen öffentlichen Finanzmittel aufzuwenden.

Ein Flughafen-Express über den Ostkorridor ist auch durch Verlängerung einer am Ostbahnhof endenden/beginnenden S-Bahnlinie ohne Halt zwischen Ostbahnhof und Flughafen möglich; ein solcher Flughafen-Express würde – im Gegensatz zu einer 2. S-Bahn-Stammstrecke – sogar die touristisch wichtigen Stationen Rosenheimer Platz, Isartor, Karlsplatz und Hackerbrücke (ZOB!) umsteigefrei zusätzlich anbinden.

Und zurück zum 2. Stammstreckentunnel: Dieser würde sich bekanntlich ja nur rechnen, also einen NKF über 1 haben, wenn zusätzlich zu den S-Bahnen auch noch zwingend diese ÜFEXe da durchfahren würden.

Im Prinzip bräuchte es aufgrund inzwischen sehr vieler geänderter Rahmenbedingungen (sowohl auf Nutzen- als auch auf Kostenseite) eine komplette Neuberechnung. Wenn die Aussagen der Staatsregierung zu diesem S-Bahn-Projekt stimmen sollten, könnte diese Nutzen-Kosten-Rechnung auch sorglos frei ins Internet eingestellt werden...

Das ist ja gerade der große Murks bei den ÜFEXen mit der Osttrasse.

Das ganze bisherige Konzept ist Murks.

Es wäre schon hilfreich, wenn der Flughafen München als profitstarkes Unternehmen übergangsweise selbst einen Flughafen-Express einrichtet. Denn Staatsregierung, BEG (= Besteller der Regionalzüge in Bayern im Auftrag des bayerischen Verkehrsministeriums) und Stadt München haben sich jene Äste selbst abgesägt, um vom hohen Baum wieder herunter zu kommen und das Konzept zum Bahnknoten München unter realistischen Annahmen vollständig zu überarbeiten.
 
Dieses Dogma hat dann den Lösungsraum unsinnigerweise eingeengt, weil ein Westkorridor wiederum andere erhebliche Vorteile gegenüber allen anderen drei Hauptvarianten (Ostkorridor, Zentralkorridor, Nordtunnel) hat: Der Westkorridor ist vollständig unabhängig von einem zusätzlichen Innenstadttunnel.
Richtig. Allerdings ist es für mich nach wie vor völlig unverständlich, dass man damals den ebenfalls schon stark in die öfferntliche Diskussion gebrachte Citytunnel nicht untersucht hat. Diese wäre eine abgespeckte Form von M21 gewesen: http://www.tunnelaktion.de/Bessere Loesungen/City 2006 Machbarkeitsuntersuchung.pdf .

Dieser hätte den Vorteil gehabt, dass er erstens günstiger als die 2. Stammstrecke gewesen war und zweitens von Anfang an sauber auch für REs ausgelegt war, so dass ihn auch durchlaufende REs zwischen Hbf und Ostbahnhof hätten nutzen können. Später wäre eine Erweiterung auch für Fernzüge möglich gewesen, so dass der Hbf viel mehr zu einem Durchgangsbahnhof geworden wäre und so nebenbei auch die beiden Flügelbahnhöfe obsolet geworden wären und die Grundstücke zur Teilgegenfinanzierung verkauft hätten können. Zudem hätte man dann noch einen RE-Halt am Sendlinger Tor gehabt und einen neuen S-Bahnhalt am Südring. Schade, dass man den Citytunnel hier nicht untersucht hat, denn das Ergebnis im Vergleich mit den anderen Lösungen wäre sicher sehr interessant gewesen.

Jein: In der Detailbewertung hat man an anderen Stellen den Ostkorridor leicht positiver als den Westkorridor bewertet, wo dies rational nicht angemessen war. Und natürlich: Man hat den S-Bahn-Tieftunnel als gegeben vorausgesetzt.
Und damit die Osttrasse klar unangemessen bevorteilt und damit bewusst geschummelt.

Jedoch ist eine unterirdische Führung Daglfing – Johanneskirchen ein Wunsch der Stadt München, welche für die Mehrkosten ebenso aufzukommen hat, wie damals die Gemeinden Ismaning und Unterföhring, und wie aktuell die Gemeinde Wolfratshausen, welche eine unterirdische Lage einer nach Geretsried verlängerten S7 wünscht. Folglich ist es korrekt, dass nur die Investitionskosten eines oberirdischen viergleisigen Ausbaus Daglfing – Johanneskirchen berücksichtigt werden.
Kosten sind Kosten und Nutzen ist Nutzen, egal wer es bezahlt. Denn die Stadt München will für ihre zusätzlichen Kosten dafür ja auch mindestens genau so viel volkswirtschaftlichen Nutzen sehen, was dann jedoch nicht mehr oder schlechter als bei anderen Varianten der Fall gewesen wäre.

Zudem ist es ja ebenfalls nachgewiesen, dass man bei der Zentraltrasse, die ja ab dem Marienhof an die 2. Stammstrecke angeschlossen hätte, eben genau diesen Tunnel hier komischerweise NICHT als gegeben vorausgesetzt hat und einfach die vollen Kosten ab der Rampe westlich des Hbf in die Zentraltrasse mit eingerechnet hat. Dadurch wurde diese im Vergleich zur Osttrasse künstlich teurer gerechnet. Und beim Nordtunnel hat man diesen völlig intransparent um 650 Mio. € teurer gerechnet durch völlig absurde verkehrliche Zusatzforderungen. Und ebenso hat man ihm künstlich weniger Verkehrsleistung im Gutachten angedichtet, obwohl er deutlich mehr leisten könnte, so dass damit der Nutzen künstlich niedrig gehalten wurde.

Jein: Diese 2. S-Bahn-Stammstrecke – solange der Tieftunnel noch nicht vollständig finanziert und der investitionsmäßige Point-of-No-Return noch nicht erreicht ist, kann es auch noch ein kleinerer oder größerer Ausbau des bestehenden Eisenbahnsüdrings werden – wird als gegeben vorausgesetzt; allerings wäre es sicherlich wesentlich aufrichtiger, die aus verschiedenen Richtungen eingebrachten Variantenvorschläge zum Bahnknoten München jeweils als Gesamtkonzept volkswirtschaftlich zu bewerten und erst dann zu vergleichen.
Klares Nein, denn DIESE 2. S-Bahnstammstrecke wurde nunmal für die Osttrasse sofort als gegeben vorausgesetzt, während dies explizit bei der Zentraltrasse nicht der Fall war. Genau so wurde auch ein Teilnutzen der 2. Stammstrecke der Osttrasse zugeschlagen, der Zentraltrasse jedoch ebenfalls nicht. Es wurden also ganz bewusst Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn schon, dann hätte man also wie du sagst das Gesamtkonzept inkl. aller nötigen Strecken und deren Nutzen und Kosten verglichen werden müssen. Dies hätte also bedeutet, dass bei der Osttrasse der 2. Stammstreckentunnel voll mit hätte eingehen müssen und auch die unausweichlich nötige U9 mit eingerechnet hätte müssen. Im Gegenzug hätte man beim Nordtunnel zwei Untervarienten machen müssen, also einem mit und einmal ohne den kleinen Ausbau des Südrings. Beim Zentralkorridor hätten die Tunnelkosten von westlich Hbf bis Marienhof dazugemüsst und ebenfalls mit/ohne kleinem Südringausbau.

Soweit volle Zustimmung: Diese sind die Hofgutachter der jeweiligen Gegenseite, ohne selbst eine klare Linie und eine ausreichend fachliche Tiefe (wenigstens in den Hintergrundüberlegungen) in den eigenen Projektbewertungen zu verfolgen. Beispiel: Die Aussage, dass die Strecke Hbf – Pinakotheken ähnlich leistungsfähig ist wie die bestehende S-Bahn-Stammstrecke, wäre nur dann richtig gewesen, wenn ein reiner S-Bahn-Betrieb statt einem Mischbetrieb mit anderen Zügen wie ICE angenommen worden wäre.
Richtig. Und eben für diesen Mischbetrieb wäre ja für den Vollausbau noch die Viergleisigkeit angedacht gewesen. Zumindest aber hatte VR hier korrekt erkannt und eingeplant, dass es z.B. an der Münchner Freiheit spanische Bahnsteige braucht, wo ich auf der einen Seite 96cm Bahnsteighöhe habe und auf der anderen Seite 76cm, damit für jeden Zugtyp sauberer Einsteig gewährleistet wäre. Bei der 2. Stammstrecke wird dies garnicht beachtet, obwohl das Durchführen von Regionalzügen später noch mit angedacht wurde, obwohl diese dort wegen der unpassenden Bahnsteighöhen garnicht halten dürfen.

Hierzu möchte ich etwas widersprechen, denn S-Bahn-Tieftunnel (= zweiter S-Bahn-Stammstrecken-Tunnel), Nordtunnel und U9 haben folgende Merkmale gemeinsam:

- sehr teuer
- fragwürdiger volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Quotient ("Indikator")
- planrechtlich großen Widerständen ausgesetzt
- kein überzeugendes Betriebskonzept

=> eher unrealistisch; dies trifft auch immer noch auf den seit 14 Jahren in Planung befindlichen S-Bahn-Tieftunnel zu, dessen Investitionskosten inzwischen auf das etwa 5(!)-fache der ursprünglichen Entscheidungsgrundlage von 2001 gestiegen sind – und das noch bevor die Planungen vollständig genehmigt sind...

(Die erste Planauslage des S-Bahn-Tieftunnels war schon vor fast 10(!) Jahren: im Sommer 2005...)
Ich will es hier nicht zu sehr ausschweifen lassen, aber die U9 an sich ist doch ein sehr gutes Projekt. Die U6 bzw. die Stammstrecke der U3 u. U6 ist heute völlig ausgelastet, die Umsteigebahnhöfe für diese Massen nicht unbedingt ausgelegt, es fehlt hier eine direkte Anbindung vom Hbf nach Schwabing und weiter nach Norden und selbst die bald kommende Taktverdichtung von 2,5min auf 2min wird nur mittelfristig ausreichen. Dagegen könnte die neue Strecke der U9 zwischen Münchner Freiheit über den Hbf bis zur Implerstraße endlich diesen gordischen Knoten durchbrechen, weil man dann hier praktisch die doppelte Kapazität anbieten kann, eine direkte Verbindung Hbf nach Norden hätte, Sendlinger Tor/Odeonsplatz/Marienplatz entlastet, die AllianzArena direkt and den Hbf anbindet und mit der ebenfalls geplanten kurzen Spange zur Stammstrecke der U1 u. U2 auch dort für Entlastung sorgt und so auch ganz neue Linienläufe für umsteigefreieres Fahren möglich werden (z.B. U2-Nord nach U6-Süd oder U2-Nord nach U3-Süd sowie weitere).

Beim Nordtunnel muss man zwischen dem großen, viergleisigen Nordtunnel bis Neufahrn und dem zweigleisigen Nordtunnel light bis zum Güternordring unterscheiden. Letzterer wurde ja von der CSU als Alternative zur Osttrasse und damit auch der 2. Stammstrecke mit eingebracht. Auch kann man hier die Varianten mit und ohne kleinem Südringausbau andenken, was beides seine verkehrtlichen Kosten und Nutzen hätte. Fakt ist eben, dass viele Fahrgäste, die schon heute v.a. aus Westen durch die Stammstrecke fahren, weiter in den Norden wollen. Genau diesen würde der Nordtunnel genau dort endlich eine wesentliche Verbesserung anbieten, wo sie benötigt wird. Und im S-Bahn-Betriebskonzept des Nordtunnels ist ja auch die Durchbindung der S7 aus dem Südwesten durch den Nordtunnel in den Nordosten der Stadt geplant, so dass also hier zusammen mit den anderen dort durchfahrenden S-Bahnlinien eine neue Stammstrecke entstehen würde. Und die U9 wäre mit dem Nordtunnel wie gesagt obsolet, weil der Nordtunnel mit Pinakotheken, Münchner Freiheit und Parkstadt Schwabing genau die Bereich anfährt, für die auch die U9 dienen würde. Und im Süden würde die durchgebundene S7 dann neben dem Heimeranplatz auch am Harras, Mittersendling und Obersendling/Siemenswerke halten, von wo aus man abseits der Bündelverkehre umsteigen kann. Dazu dann noch die schnellen Flughafenzubringer und auch noch alle REs, IRs und die Alex im Nordtunnel, würden den Nutzen noch weiter anwachsen lassen, was dann alles zusammen ein sehr gutes Konzept wäre.

Es war der freiwillige Wunsch des FCB, in Fröttmaning eine neue Arena zu bauen; das Olympiastadion oder ein Stadionneubau im Olympiagelände wäre im Stadtverkehr wesentlich besser angebunden gewesen, Sonderzüge hätten ab 2010 in Moosach Anschluss an die U3 gehabt. [Nun hat die Stadt schon den nach wenigen Betriebsjahren wieder erforderlichen Neubau des U-Bahnhofs Fröttmaning gezahlt, weshalb es nicht Aufgabe der öffentlichen Hand ist, für das profitstarke Unternehmen FCB weitere der knappen öffentlichen Finanzmittel aufzuwenden.
Nein, es war ja eben nicht freiwillig sondern der Tatsache geschuldet, dass man im Olympiagelände eben kein neues Stadion bauen durfte bzw. das Oly nicht entsprechend umbauen durfte. Daraufhin hat die Stadt dem FCB UND dem TSV 1860 dieses Gelände im Norden angeboten. Der FCB wäre liebend gerne im Olympiapark geblieben, wenn der Architekt Behnisch nur nicht immer sein Veto eingelegt hätte, als es um wirklich realistische und abgemessene Umbaukonzepte fürs Olympiastadion ging. Mit ihm war einfach keine Übereinkunft zu treffen, wie man das Oly für den modernen Fußball herrichten konnte. Also blieb nur ein Neubau woanders übrig. Ja, ich bedauere dies auch und war immer gerne im schönen Olympiapark zu Heimspielen, aber so ist es nunmal. Also muss man sich dieser neuen Tatsache anpassen. Und die Schaffung neuer U-Bahnkapazität vom Hbf in den Münchner Norden ist ja ein generelles Thema, also hängt nur nebenbei mit der AllianzArena zusammen. Es geht ja auch drum, z.B. den Knotenpunkt Münchner Freiheit noch besser anzubinden und allgemein die Umsteigebahnhöfe in der City zu entlasten (Odeonsplatz, Marienplatz, Sendlinger Tor). Aus unter anderem diesem Grund hat man ja jetzt die Stammstrecke der U1 und U2 mit besserer Sigalisierung versehen, so dass dort nun im 2min-Takt statt im 2,5min-Takt gefahren werden kann. Selbiges soll bis glaube ich 2016 auch auf der U3/6 gemacht werden. Aber da dies auch nur wieder eine gewisse Zeit reichen wird, hat man ja jetzt die U9 bereits konkret angestoßen und die große Stadtratskoalition will sie realisieren. Denn dann sind wie gesagt neben deutlich mehr Kapazität auch ganz neue Linienläufe für umsteigefreieres Fahren möglich. Siehe hier:
http://www.mvg-mobil.de/presse/2014-02-11_mvg-pressemeldung.pdf

Ein Flughafen-Express über den Ostkorridor ist auch durch Verlängerung einer am Ostbahnhof endenden/beginnenden S-Bahnlinie ohne Halt zwischen Ostbahnhof und Flughafen möglich; ein solcher Flughafen-Express würde – im Gegensatz zu einer 2. S-Bahn-Stammstrecke – sogar die touristisch wichtigen Stationen Rosenheimer Platz, Isartor, Karlsplatz und Hackerbrücke (ZOB!) umsteigefrei zusätzlich anbinden.
Sicher und das bestreitet ja auch keiner. Allerdings wollte man ja weitergehen und die ÜFEXe als direkte Zubringer aus dem weiteren Umland kreieren. Doch diese Flughafen-Express-S-Bahn wie von dir genannt, würde dann freilich auch mehrere Haltestellen auf dem Weg auslassen und im normalen S-Bahnverkehr mitfahren. Ob dies dann wirklich genügend Fahrzeitersparnis bringt, damit man endlich von einem echten Flughafen-Shuttle sprechen kann? Da habe ich leider meine Zweifel.

Im Prinzip bräuchte es aufgrund inzwischen sehr vieler geänderter Rahmenbedingungen (sowohl auf Nutzen- als auch auf Kostenseite) eine komplette Neuberechnung. Wenn die Aussagen der Staatsregierung zu diesem S-Bahn-Projekt stimmen sollten, könnte diese Nutzen-Kosten-Rechnung auch sorglos frei ins Internet eingestellt werden...
Ja, nach dem Olympia-Aus hätten sämtliche Konzepte ganz neu auf den Prüfstand gestellt werden müssen und v.a. die Kombination mehrerer kleinen Maßnahmen geprüft werden sollen. Hier hätte dann auch der gesagte Citytunnel mit reingemusst und auch der Nordtunnel light ebenso wie die Verlängerung der U5 nach Pasing und die U9 mit Spange zur U1/2. Vor allem aber hätte dann auch ohne wenn und aber eine richtige Anbindung des Flughafens Richtung Ingolstadt und Augsburg als Postulat mit einfließen müssen. Ebenso der Stadtverkehr in München an sich hätte in dieses Gesamtkonzept mit eingehen müssen (U-Bahn, Straßenbahn, BRT, Busse, etc.). Nur als Gesamtkonzept, wo ich die Misstände und Ziele erstmal global definieren muss, kann man die optimalen Maßnahmen und Pakete auswählen und Stück für Stück passend realisieren. Genau das wurde leider in München über die letzten 20 Jahren nicht gemacht, eben weil sich ständig Stadt (SPD) und Land (CSU) gegenseitig blockiert haben. Jetzt mit der GroKo im Stadtrat sieht das etwas anders aus.

Es wäre schon hilfreich, wenn der Flughafen München als profitstarkes Unternehmen übergangsweise selbst einen Flughafen-Express einrichtet. Denn Staatsregierung, BEG (= Besteller der Regionalzüge in Bayern im Auftrag des bayerischen Verkehrsministeriums) und Stadt München haben sich jene Äste selbst abgesägt, um vom hohen Baum wieder herunter zu kommen und das Konzept zum Bahnknoten München unter realistischen Annahmen vollständig zu überarbeiten.
Die wollen doch nichtmal selber ein Fernbusnetz als gute Zubringer schaffen (siehe Diskussion hier von vor ein paar Monaten), wie wollen sie da erst eigene Flughafen-Shuttles auf Schienen schaffen? Der Flughafen sieht das nicht als seine Aufgabe und wird es sicher auch nicht. Zudem stellt sich die Frage, ob er dafür überhaupt entsprechende Trassen bekommt, denn den Ausbau der Strecke würde der Flughafen ja sicher nicht bezahlen.
 
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Beförderungszeit München Hbf – Freising ≥ 22' (ALX, 2015)
Beförderungszeit München Hbf – Flughafen Terminal (Fahrtrichtungswechsel) – Freising ≥ ca. 35' (Mindestwert)

Differenz ≥ 13' ... aus meiner Sicht schon eine signifikante Erhöhung der Beförderungszeit

(P.S.: Größere Werte der Beförderungszeiten aufgrund von Fahrplankonflikten insbesondere mit der S-Bahn S1; Differenz größer bei Haltezeit am Flughafen von mehr als 3' inkl. Fahrtrichtungswechsel, sofern fahrzeugtechnisch oder fahrplantechnisch erforderlich.)
Die Frage wäre dann aber noch, wie lange weiter die S-Bahn von Freising zum Flughafen Terminal braucht inkl. Umsteigen in Freising. Laut einer Präsentation von Anfang 2010 wären dies 10 Minuten plus Umsteigezeit.

Im aus dem Jahr 2010 stammenden Konzept sind hier ja folgende Zugverbindungen geplant:
- 20 Zugpaare täglich (ÜFEX, Stundentakt) Mühldorf - Erding - Flughafen - Freising - Landshut - Regensburg
- 20 Zugpaare täglich (ÜFEX, Stundentakt) Salzburg - Mühldorf - Flughafen - Pasing
- S-Bahn (15/30min-Takt) aus Erding über Flughafen nach Freising

Damit hätte man zwar den Osten und Südosten Bayern gut angeschlossen, aber eben nicht den Nordosten und Norden (z.B. Nürnberg, Bayreuth, etc.). Aber genau die letzten beiden bräuchten bei einem angenommenen IR Nürnberg - Regensburg - München diesen Umsteig in Freising. Und auch Deggendorf und Passau sind außenvor, die dann ebenfalls in Freising umsteigen müssten.
 
Nochwas zum Thema Ideen für eine bessere Anbindung aus Richtung Ingolstadt/Nürnberg und Flughafen-Express. Hier hatte mal jemand in einem Eisenbahnforum einen interessanten Entwurf gemacht, der aber wohl eher als langfristig gesehen werden kann:

zgd2wwhp.jpg

Die grüne Strecke von München zum Flughafen entspricht dabei der ehem. Transrapid-Trasse. Dazu noch die kurze Verbindungsstrecke aus Norden zum Flughafen, die ich hier auch schonmal vorgeschlagen hatte. Und dazu auch eine Kurve, um alle ICEs zwischen Ingolstadt und München über diese Strecke statt über Dachau zu führen.

Grundsätzlich erstmal sehr interessant, wenn auch wie gesagt auf Grund der Investitionskosten eher als langfristig möglich denkbar. Das Gute wäre, dass diese Idee auch ohne eine NBS aus Ingolstadt entlang der A9 auskäme (gelb dargestellt). Es fehlt jedoch eine Anbindung aus Richtung Augsburg/Allgäu, was hier entweder mit der Pasinger Kurve oder eine ganz neuen Kurve hinter Pasing direkt in diese Strecke nach Norden rein. Auf jeden Fall würden diese Strecke dann auch alle REs, IRs und Alex nutzen, was die Auslastung steigern und diese auch beschleunigen würde.

Wenn man das ÜFEX-Konzept hierauf anwendet, dann wären hier z.B. Züge Nürnberg - Ingolstadt - Flughafen - Erding - Mühldorf denkbar, die dann aber mit richtigen Zügen für 200km/h statt verkappten S-Bahnzügen gefahren werden müssten. Auch wäre mit einer Kurve aus Richtung Augsburg/Allgäu auch ÜFEXe von dort über den Flughafen nach Regensburg bzw. Passau denkbar, wenn man den Hacken am Flughafen schlagen würde.

Der direkte Flughafen-Shuttle Hbf - Flughafen würde dann wohl ca. 15 Minuten brauchen, je nach Fahrzeug. Ein für diesen Job optimierter ICx für 230km/h wäre dafür wohl passend.

Aber wie gesagt sollten wir hier realistisch denken und so ein großes Konzept wäre schon sehr weitreichend.
 
Flughafenanbindung, Innenstadttunnel München etc.

Richtig. Allerdings ist es für mich nach wie vor völlig unverständlich, dass man damals den ebenfalls schon stark in die öfferntliche Diskussion gebrachte Citytunnel nicht untersucht hat. Diese wäre eine abgespeckte Form von M21 gewesen: http://www.tunnelaktion.de/Bessere Loesungen/City 2006 Machbarkeitsuntersuchung.pdf .

Ein solcher "Citytunnel" ist meines Erachtens gar nicht trassierbar (insbesondere nicht die hierfür erforderliche Längsneigung zur Überwindung des östlichen Isarhochufers unter Berücksichtigung der bestehenden U-Bahn-Bauwerke am Kolumbusplatz...); Landkartenzeichnungen sind nett, solange diese auf fachlichem Hintergrund basieren.

Dieser hätte den Vorteil gehabt, dass er erstens günstiger als die 2. Stammstrecke gewesen war

...belastbare Quelle?

und zweitens von Anfang an sauber auch für REs ausgelegt war

...belastbare Quelle oder nachvollziehbare Plausibilität der Lage und Ausführung der einzelnen Bahnsteige, der Gleistrassierung etc.?

-

Aus meiner Sicht könnte langfristig eine nur für den Fernverkehr konzipierte unterirdische Verbindungsbahn mit einem Zwischenhalt in München unter dem Hauptbahnhof angedacht werden – und zwar zusätzlich(!) zum bestehenden Hauptbahnhof (vgl. Antwerpen, Zürich, Bologna, im Bau: Firenze), d.h. mit Leistungserweiterung statt Leistungseinschränkung wie beim Negativbeispiel Stuttgart.

Kosten sind Kosten und Nutzen ist Nutzen, egal wer es bezahlt.

Der volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Indikator ist ziemlich eindeutig definiert (wenn auch bewertungsmäßig teils unvollständig), und zur Zuschussgewährung durch den Bund zwingend erforderlich.

Nur als Gesamtkonzept, wo ich die Misstände und Ziele erstmal global definieren muss, kann man die optimalen Maßnahmen und Pakete auswählen und Stück für Stück passend realisieren. Genau das wurde leider in München über die letzten 20 Jahren nicht gemacht, eben weil sich ständig Stadt (SPD) und Land (CSU) gegenseitig blockiert haben. Jetzt mit der GroKo im Stadtrat sieht das etwas anders aus.

Politische Farbenspiele sind etwas für Journalisten und die Masse der Bevölkerung; faktisch orientiert sich die tatsächliche Politik aber an Personen, an einzelnen Meinungsführern der politischen Mehrheiten.

Die wollen doch nichtmal selber ein Fernbusnetz als gute Zubringer schaffen (siehe Diskussion hier von vor ein paar Monaten), wie wollen sie da erst eigene Flughafen-Shuttles auf Schienen schaffen? Der Flughafen sieht das nicht als seine Aufgabe und wird es sicher auch nicht. Zudem stellt sich die Frage, ob er dafür überhaupt entsprechende Trassen bekommt, denn den Ausbau der Strecke würde der Flughafen ja sicher nicht bezahlen.

Nach meinen Informationen aus gewöhnlich gut informierter Quelle scheint da die FMG erfreulicherweise gedanklich schon weiter zu sein als man es vermuten könnte; dem möchte ich jedoch hier nicht vorgreifen.
 
U9 (München) – das nächste unrealistische politische Prestigeprojekt

Dies hätte also bedeutet, dass bei der Osttrasse der 2. Stammstreckentunnel voll mit hätte eingehen müssen und auch die unausweichlich nötige U9 mit eingerechnet hätte müssen. (...) Ich will es hier nicht zu sehr ausschweifen lassen, aber die U9 an sich ist doch ein sehr gutes Projekt.

Die U9 (seitens der SPD angepriesene U-Bahnspange Münchner Freiheit – Hbf – Implerstraße) ist in keiner Variante notwendig, weil die Leistungsreserven der U6/3-Stammstrecke und auch der U2 noch längst nicht erreicht sind; die heutige Münchner U-Bahn (2015) befindet sich noch immer auf dem technischen Stand der 1990er Jahre:

Die U6 bzw. die Stammstrecke der U3 u. U6 ist heute völlig ausgelastet

Nein, da technisch auch ein 1,5-Minuten-Abstand fahrbar ist: +67% gegenüber heute, +33% gegenüber geplantem 2-Minuten-Abstand (weiteres siehe unten). Ein solch dichter Zugabstand würde nicht mehr fahrplanbasiert (nach Abfahrtsplänen), sondern wie metromäßig zugfolgebasiert (nach Zeitintervallen) erfolgen, da die Wartezeit auf den Außenästen innerhalb Münchens dann nur noch bei 3 bis 5 Minuten läge, je nach Betriebskonzept.

die Umsteigebahnhöfe für diese Massen nicht unbedingt ausgelegt

Nein, denn:

- Die Leistungsfähigkeit des Umsteigebahnhofs Sendlinger Tor wird 2018–2022 konzeptionell sehr gut erweitert – ein großes Lob an die MVG für diese sehr guten Planungen!

- Die Leistungsfähigkeit des Umsteigebahnhofs Marienplatz wurde bis 2006 erweitert, weitere sinnvolle Maßnahmen sind denkbar.

- Die Leistungsfähigkeit des Umsteigebahnhofs Odeonsplatz soll künftig ebenfalls deutlich erhöht werden, nachdem der Umbau Sendlinger Tor (siehe oben) abgeschlossen ist.

- Die anderen Bahnhöfe sind ausreichend dimensioniert (auch Fröttmaning – bei Veranstaltungsverkehr muss der Zufluss sowieso kontrolliert zu den Bahnsteigen gelassen werden).

es fehlt hier eine direkte Anbindung vom Hbf nach Schwabing

Dieses bisherige Manko ist jedoch kein Grund, für mehrere Milliarden Euro eine "U9" zu graben; abgesehen davon zählen Hohenzollernplatz (U2) und Scheidplatz (U2) auch zu Schwabing.

und weiter nach Norden

Ab Hauptbahnhof führt die U2 in den Münchner Norden.

Apropos: Garching hatte einst die Führung der Bahnlinie München – Landshut über ihr Gemeindegebiet abgelehnt, weil dies die Postkutsche zu stark konkurriert hätte; ein folgenschwerer Fehler mit Langzeitwirkung, für diesen Standortvorteil darf sich Schleißheim also bei Garching herzlich bedanken.

und selbst die bald kommende Taktverdichtung von 2,5min auf 2min wird nur mittelfristig ausreichen.

Technisch ist schon heute eine Zugfolgezeit von 90 Sekunden (1,5 Minuten) fahrbar; erst wenn dies nicht mehr ausreichen würde, müssten zunächst kostengünstigere Entlastungsvarianten angedacht werden (z.B. Trambahn in der Leopold-/Ludwigstraße für Kurzstreckenfahrten, oder wenigstens ein durchgehender dicht verkehrender Bus). Erst wenn auch diese vergleichsweise überschaubaren Ergänzungen für die ÖPNV-Nachfrage nicht mehr ausreichen, wäre überhaupt an eine zusätzliche Nord-Süd-U-Bahn zu denken.

Im Übrigen erwarte ich einen Nutzen-Kosten-Quotient ("Indikator") für die U9 von deutlich kleiner als 0,5 (eher 0,1 bis 0,3), d.h. der erwartete volkswirtschaftliche Nutzen wäre dann nur 10% bis 50% der Investitionskosten (= einfach gesprochen); für eine diskutable Sinnhaftigkeit müsste die Nutzenseite wenigstens so hoch wie die Kostenseite sein (Quotient = 1,0), was mir sehr unwahrscheinlich scheint. (Anm.: Die "0,1" habe ich aus sehr gut informierter Quelle.)

Wie stark politische Mehrheiten und volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit auseinanderklaffen, musste sich sogar die Münchner SPD von der "eigenen" Stadtverwaltung sagen lassen: Die sog. "U26" (Spange Kieferngarten – Am Hart) erreichte im besten Mitfall nur einen Nutzen-Kosten-Quotient von 0,3(!), womit die U26 erwartbar gegen eine Tram-Tangentiale auf gleicher Route ausscheidet.
 
Laut einer Präsentation von Anfang 2010 wären dies 10 Minuten plus Umsteigezeit. (...) Im aus dem Jahr 2010 stammenden Konzept sind hier ja folgende Zugverbindungen geplant: (...)

Die Betriebskonzepte von 2009/2010 könnten aufgrund damaliger Einschränkungen des Lösungsraums und inzwischen veränderter Rahmenbedingungen bald obsolet werden.
 
OT: Eisenbahnforen – teils teils

Nochwas zum Thema Ideen für eine bessere Anbindung aus Richtung Ingolstadt/Nürnberg und Flughafen-Express. Hier hatte mal jemand in einem Eisenbahnforum einen interessanten Entwurf gemacht, der aber wohl eher als langfristig gesehen werden kann:

Überlegungen wie das aufgezeichnete Schnellfahrstrecken-Dreieck nordwestlich von Schleißheim sind seit dem fertiggestellten Ausbau München – Petershausen auf 200 km/h längst obsolet geworden; und alleine für die Relation Ingolstadt – Flughafen MUC wäre eine solche Spange zu teuer.

P.S.: In manchen Eisenbahnforen tummelt sich neben teils sehr gutem Fachwissen aber mitunter auch viel Halbwissen – manchmal sogar seitens Foristen mit Kenntnis des praktischen Betriebs aber gewaltigen Lücken in Planungsgrundsätzen und Systemplanungen.
 
Die U9 (seitens der SPD angepriesene U-Bahnspange Münchner Freiheit – Hbf – Implerstraße) ist in keiner Variante notwendig, weil die Leistungsreserven der U6/3-Stammstrecke und auch der U2 noch längst nicht erreicht sind; die heutige Münchner U-Bahn (2015) befindet sich noch immer auf dem technischen Stand der 1990er Jahre:
Wenn sie nicht erreicht wären, warum rüstet man dann überhaupt nach? Und dass es der selbe Stand wie 1990 ist, stimmt so nicht, denn wie schon gesagt wurden die Stammstrecken der U1/2 und derzeit noch die der U3/6 mit verbessertem Signalisierungssystem ausgerüstet, so dass dort fahrplanmäßig besagte Taktverdichtung von 2,5min auf 2min möglich wird.

Nein, da technisch auch ein 1,5-Minuten-Abstand fahrbar ist: +67% gegenüber heute, +33% gegenüber geplantem 2-Minuten-Abstand (weiteres siehe unten). Ein solch dichter Zugabstand würde nicht mehr fahrplanbasiert (nach Abfahrtsplänen), sondern wie metromäßig zugfolgebasiert (nach Zeitintervallen) erfolgen, da die Wartezeit auf den Außenästen innerhalb Münchens dann nur noch bei 3 bis 5 Minuten läge, je nach Betriebskonzept.
Das ist ja gerade der unterschied zwischen Theorie und Praxis. Technisch wäre sicher ein 1,5min-Takt fahrbar, allerdings ist dies praktisch nicht machbar, weil man ja auch die Fahrgastwechselzeiten und gewisse Zeitpuffer beachten muss, die für einen stabilen Betriebsablauf wichtig sind. Und eben diese Stabilität ist bei einem 1,5min-Takt in der Praxis während der HVZ deshalb nicht durchführbar.

- Die Leistungsfähigkeit des Umsteigebahnhofs Sendlinger Tor wird 2018–2022 konzeptionell sehr gut erweitert – ein großes Lob an die MVG für diese sehr guten Planungen!

- Die Leistungsfähigkeit des Umsteigebahnhofs Marienplatz wurde bis 2006 erweitert, weitere sinnvolle Maßnahmen sind denkbar.

- Die Leistungsfähigkeit des Umsteigebahnhofs Odeonsplatz soll künftig ebenfalls deutlich erhöht werden, nachdem der Umbau Sendlinger Tor (siehe oben) abgeschlossen ist.

- Die anderen Bahnhöfe sind ausreichend dimensioniert (auch Fröttmaning – bei Veranstaltungsverkehr muss der Zufluss sowieso kontrolliert zu den Bahnsteigen gelassen werden).
Ja, man hat hier Erweiterungen gemacht bzw. macht sie. Allerdings ist bereits absehbar, dass auch das mittel- bis langfristig nicht mehr reichen wird, was man besonders am dichten Gedrängel am Merienplatz sehen kann. Hier hat man ja das große Problem, dasss alles vom Zugang der kommend in den ersten Wagen reindrängt und viel zu wenige zur Zugmitte geschweige denn zum Zugende durchgehen. Dadurch kommt es dort zu Stauungen und längeren Fahrgastwechselzeiten, wo auch die Quergänge nicht viel nützen. Mittel- bis langfristig müssen diese Haltestellen entlastet werden und das wäre eben mit der direkten U9 zum Hbf und dadurch möglichen, neuen verschränkten Linien möglich, die automatisch weniger Umsteiger bedeuten. Wer heute z.B. aus Richtung U2-Nord kommt und Richtung U3-Süd will, der muss am Sendlinger Tor umsteigen, wo er mit der U9 und der neuen verschränkten Linie umsteigefrei durchfahren kann. Diesen Vorteil sollte man nicht unterschätzen.

Dieses bisherige Manko ist jedoch kein Grund, für mehrere Milliarden Euro eine "U9" zu graben; abgesehen davon zählen Hohenzollernplatz (U2) und Scheidplatz (U2) auch zu Schwabing.
Du, bleiben wir doch bitte realistisch. "Mehrere Milliarden" ist hier wirklich übertrieben. Die U9 ohne die Spange zur U2 wurde 2010 übereinstimmend mit 700 Mio. € beziffert, welche durch die zusätzliche Spange und der Inflation bis heute auf schätzungsweise knapp +/- 1 Mrd. € gestiegen sein dürfte. Doch der Nutzen wäre bei der U9 mit Spange ja auch ungleich höher, eben weil man nicht nur die U3/6 entlasten würde sondern auch die U1/2 sowie besagte verschränkte Linien einführen könnte. Und eben weil Schwabing und weitere Teile des Münchner Nordens eben so groß sind, decken Hohenzollernplatz und Scheidplatz hier nur einen kleinen Teil das gesamten Gebiets ab.

Technisch ist schon heute eine Zugfolgezeit von 90 Sekunden (1,5 Minuten) fahrbar; erst wenn dies nicht mehr ausreichen würde, müssten zunächst kostengünstigere Entlastungsvarianten angedacht werden (z.B. Trambahn in der Leopold-/Ludwigstraße für Kurzstreckenfahrten, oder wenigstens ein durchgehender dicht verkehrender Bus). Erst wenn auch diese vergleichsweise überschaubaren Ergänzungen für die ÖPNV-Nachfrage nicht mehr ausreichen, wäre überhaupt an eine zusätzliche Nord-Süd-U-Bahn zu denken.
Wie gesagt muss man hier zwischen technischer und real im Fahrplan fahrbarer Zugfolgezeit unterschieden, wonach 1,5min-Takt hier einfach nicht machbar ist. Und zusätzlich zur U9 bzw. generell anderen Ausbaumaßnahmen bei der U-Bazhn braucht es ohnehin in München auch noch parallel dazu weitere Ausbauten bei Tram, Bus und evtl. auch BRT-Strecken. Die Tramlinie 23 z.B. war hier ein sehr wichtiges Projekt, das hoffentlich für die Feinerschließung noch weiter ausgebaut und durch die 24er erweitert wird, ebenso die Tram durch den Englischen Garten und die Westtangente. Eine Tram auf der Leopold-/Ludwigstraße wird zudem nicht viel bringen, wie die Pendlerströme zeigen.

Im Übrigen erwarte ich einen Nutzen-Kosten-Quotient ("Indikator") für die U9 von deutlich kleiner als 0,5 (eher 0,1 bis 0,3), d.h. der erwartete volkswirtschaftliche Nutzen wäre dann nur 10% bis 50% der Investitionskosten (= einfach gesprochen); für eine diskutable Sinnhaftigkeit müsste die Nutzenseite wenigstens so hoch wie die Kostenseite sein (Quotient = 1,0), was mir sehr unwahrscheinlich scheint. (Anm.: Die "0,1" habe ich aus sehr gut informierter Quelle.)
Du, mit der Aussage "aus gut informierter Quelle" kann weder ich noch ein anderer hier was anfangen, weil diese Aussage weder nachprüfbar noch transparent einzusehen ist. Auch ist dein erwarteter NKF eine rein persönliche Schätzung auf Basis dieser nicht nachprüfbaren Quelle, so dass du mir bitte nicht böse bist, wenn ich dies stark anzweifeln muss. Wie hoch der NKF der U9 mit der Spange ist, hängt zudem auch von dem angedachten Betriebsmodell ab, also ob es diese oder jene verschränkten Linien geben soll und in welchen Takten dort gefahren werden soll. Dies müsste in der Tat seriös und auf Basis genau dieser wichtigen Daten ermittelt werden. Denn persönlich denke ich nicht, dass der NKF derart niedrig ist und mit entsprechend gutem Betriebkonzept gut über 1,0 zu bringen ist.

Wie stark politische Mehrheiten und volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit auseinanderklaffen, musste sich sogar die Münchner SPD von der "eigenen" Stadtverwaltung sagen lassen: Die sog. "U26" (Spange Kieferngarten – Am Hart) erreichte im besten Mitfall nur einen Nutzen-Kosten-Quotient von 0,3(!), womit die U26 erwartbar gegen eine Tram-Tangentiale auf gleicher Route ausscheidet.
Ja, die U26 halte ich persönlich auch für nicht sinnvoll und finde hier eine Tramlösung auch besser, mit der man sowohl von der U6 kommend als auch von der U2 die Feinerschließung machen kann und eine Querverbindung anbietet.
 
Überlegungen wie das aufgezeichnete Schnellfahrstrecken-Dreieck nordwestlich von Schleißheim sind seit dem fertiggestellten Ausbau München – Petershausen auf 200 km/h längst obsolet geworden; und alleine für die Relation Ingolstadt – Flughafen MUC wäre eine solche Spange zu teuer.

P.S.: In manchen Eisenbahnforen tummelt sich neben teils sehr gutem Fachwissen aber mitunter auch viel Halbwissen – manchmal sogar seitens Foristen mit Kenntnis des praktischen Betriebs aber gewaltigen Lücken in Planungsgrundsätzen und Systemplanungen.
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe damit nicht gesagt, dass ich dieses Konzept gut finde, sondern habe lediglich die Möglichkeiten dabei aufgezeigt. Keine Sorge, ich weiß, was für Fantasieplaner da in den Bahnforen rumhüpfen, weshalb man ja immer alles hinterfragen muss.

Fest steht aber, dass bei einer möglichen Umsetzung des Westkorridors, für den du ja gesprochen hast, für solch eine denkbare Lösung immerhin schon die Strecke entlang der A92 vorhanden wäre. Ich kann mir in diesem Fall auch nur schwer vorstellen, dass man zwischen Feldmoching und Hbf auf die Transrapid-Trasse ginge, weil dies mit erheblichen Kosten verbunden wäre. Jedoch würde ich im Falle des Westkorridors so eine kurze Querverbindung von etwa Heberthausen nach Unterschleißheim nicht völlig ausschließen. Ja, man hat zwischen München und Petershausen diesen weitgehenden 200km/h-Ausbau, aber das heißt ja nicht für alle Ewigkeit, dass eine Querverbindung dort völlig undenkbar wäre. Und mit z.B. einer Tangentialverbindung Nürnberg - Ingolstadt - Flughafen - Erding - Mühldorf in entsprechendem Takt wäre diese durchaus begründbar.

Über die dritte Kante des Dreiecks, also für die Verbindung aus Richtung Ingolstadt nach München, kann man in der Tat Zweifel anmelden, weil es dafür ja schon die gesagte ABS über Dachau gibt. Ohne diesen Verschwenk auf die Transparid-Trasse würde diese Kante eh keinen Sinn machen, weil es keinerlei Fahrzeitvorteile gäbe und dafür auch die Strecke München - Güternordring zudem ausgebaut werden müsste, was zu nicht begründbaren Kosten führen würde.
 
Immer diese Diskussionen um einen zweiten Tunnel unter München oder weitere speichenartige U-Bahnlinien. Beides führt verkehrstechnisch weiter in die gleiche Sackgasse in der wir bereits sind.

Warum sind denn die Knotenpunkt im Stadtzentrum überlastet?
=> Weil jeder Fahrgast gezwungen wird über das Zentrum zu fahren.

Dass es mit U4/U5 bereits einen zweiten Tunnel neben der Stammstrecke gibt ist wohl vielen nicht bewusst. Liegt sicher auch daran weil die Röhre so tief gelegt wurde dass die Zustiege absolut unattraktiv lang sind. Eine weitere Stammstrecke wäre genauso unattraktiv da sie extrem tief gelegt werden muss. Zudem wird dann wieder der ganze Verkehr über das Zentrum gelegt.

Wer im Fernverkehr unterwegs ist kann bis zum Endpunkt der Fernzüge dem Hauptbahnhof fahren und dort umsteigen. Wer aus München und dem Umland ist für den wäre es deutlich sinnvoller mehrere Fern auf- Nahverkehrsumsteigepunkte zu schaffen. Ostbahnhof im Osten, Pasing und Laim im Westen. Von dort dann entweder ins Zentrum oder auf Linien welche die U- und S-Bahn-Speichen miteinander verbinden. Sinnvollerweise könnte man Nord- und Südring nutzen, dann hat man die Gleistrassen schon zur Verfügung. Damit würde man viel Transitverkehr aus dem Zentrum rausschaffen und es wäre sicher kein weitere unselig tiefer Tunnel notwendig. Aber ich bin sicher dass hier die Lobby der "Marienplatz-Mafia" mit ihren teuren Läden immer dagegen sein wird wenn man teile der Fahrgäste nicht mehr über das Zentrum leitet.

Zusätzlich könnte man das Ring+Speichensystem mit weiteren Trambahnlinien weiter vernetzen. Aber in München gibt es bei Entscheidern scheinbar nur sternförmige Lösungen. Als letztes sind die neuen Tramlinien nach Schwabing-Nord und St.Emmeran dazugekommen. Statt eine Querverbindung zu U2, U6 und S8 zu bauen eine weitere sinnfreie Speiche zwischen U2 und U6.
 
Warum sind denn die Knotenpunkt im Stadtzentrum überlastet?
=> Weil jeder Fahrgast gezwungen wird über das Zentrum zu fahren.
Exakt so ist es. Es fehlen schlichtweg entsprechende Tangentialverbindungen von Stadtaußenbereich zu Stadtaußenbereich.

Dass es mit U4/U5 bereits einen zweiten Tunnel neben der Stammstrecke gibt ist wohl vielen nicht bewusst. Liegt sicher auch daran weil die Röhre so tief gelegt wurde dass die Zustiege absolut unattraktiv lang sind.
Jein. Damit die U4/5 eine deutlich bessere Alternative zur Stammstrecke wird, müsste sie erstmal nach Pasing verlängert werden, was die GroKo ja auch anpacken will. Trotzdem wäre hier aber ein Umstieg von der S-Bahn in die U-Bahn und zurück nötig.

Eine weitere Stammstrecke wäre genauso unattraktiv da sie extrem tief gelegt werden muss. Zudem wird dann wieder der ganze Verkehr über das Zentrum gelegt.
Ganz genau und eben deshalb ist sie für mich auch die schlechteste aller Möglichkeiten. Hier wären Nordtunnel oder Citytunnel die bessere Lösung, da sie zwar auch über den Hbf fahren, aber zusätzlich entweder die Wachstumsbereiche im Stadtnorden oder entlang des östlichen Südrings erschließen. Die extreme Tieflage der 2. Stammstrecke mit bis zu 42m bedeutet lange Ab- und Aufstiege.

Wer im Fernverkehr unterwegs ist kann bis zum Endpunkt der Fernzüge dem Hauptbahnhof fahren und dort umsteigen. Wer aus München und dem Umland ist für den wäre es deutlich sinnvoller mehrere Fern auf- Nahverkehrsumsteigepunkte zu schaffen. Ostbahnhof im Osten, Pasing und Laim im Westen. Von dort dann entweder ins Zentrum oder auf Linien welche die U- und S-Bahn-Speichen miteinander verbinden.
Eben, Pasing und Ostbahnhof sollte man genau aufwerten wie auch Laim, Heimeranplatz und Feldmoching bzw. Moosach.


Sinnvollerweise könnte man Nord- und Südring nutzen, dann hat man die Gleistrassen schon zur Verfügung. Damit würde man viel Transitverkehr aus dem Zentrum rausschaffen und es wäre sicher kein weitere unselig tiefer Tunnel notwendig. Aber ich bin sicher dass hier die Lobby der "Marienplatz-Mafia" mit ihren teuren Läden immer dagegen sein wird wenn man teile der Fahrgäste nicht mehr über das Zentrum leitet.
Ein S-Bahnring aus Nord- und Südring hätte durchaus seine Vorteile, jedoch sind v.a. im Norden die Umstiege zur U2 und U6 teils lang, wo man also eine Optimierung bräuchte. Im Süden hat man ja mit Poccistraße und Kolumbusplatz schon gute Umsteigeentfernungen. Und wenn mal die Tram-Westtangente kommt, dann wäre hier auch Laim sehr attraktiv. Man könnte also was draus machen. Die Frage wäre halt nur, wie genau das Linienkonzept dabei aussehen könnte. Einfach nur eine Ringlinie, die dort im und gegen den Uhrzeigersinn fährt, wäre freilich auch wieder mit Umsteigen verbunden. Also müssten Teillinien aus den Außenästen dort rumfahren und dann wieder in andere Außenäste fahren. Vielleicht zur S4 und S6 entsprechende Teillinien S14 und S16 kreieren und diese dann über den Ring leiten? Nur welche soll dann wohin? Und dafür bräuchte es auch im Westen gewisse Ausbauten. Und generell würden sich für solche Tangential innerhalb der Stadt wohl besonders die Tram anbieten, welche man dementsprechend ausbauen muss. Die Westtangente und die Strecke durch den Englischen Karten wären schon ein guter Anfang und wenn dann noch im Münchner Norden eine Tangente dazukommt und noch ein Lückenschluss Obersendling - Harlaching, dann hätte man einen kompletten Tram-Ring, der die City schon etwas entlasten könnte. Mögliche Konzepte gäbe es in der Tat einige.


Als letztes sind die neuen Tramlinien nach Schwabing-Nord und St.Emmeran dazugekommen. Statt eine Querverbindung zu U2, U6 und S8 zu bauen eine weitere sinnfreie Speiche zwischen U2 und U6.
Ja, da müsste man eben mehr ganzheitlich denken. Und eine kurze Tramstrecke von Regina-Ullmann-Straße nach Johanneskirchen (S8) dürfte ja auch nicht das Riesen-Problem sein.
 
Die U4/5 ist jetzt schon weit genug an Anschlag, daß man ihre zur Verfügung stehende Reserve-Kapazität für eine Funktion als Stammstrecken-ersatz mit ca. 0 ansetzen darf. Eien Verlängerung nach Pasing würde allenfalls für 16 Tage im Jahr einen begrenzten Sinn erfüllen, und die restlichen 350 tage nichts als pure Geldverschwendung demonstrieren. . Sie war nicht, ist nicht, und kann niemals auch nur im Ansatz eine Alternative zu Stamm-2 werden.
Wenn man Pasing einen sinnvollen U-Bahn-anschluß geben will, dann kommt der von Moosach aus, und heisst U3. Die U5 Pasing wurde (leider) zu einer Zeit beschlossen, da man noch die Tram vollständig aus München tilgen wollte. Nachdem diese Kuh vom Eis ist, liegt die U5 Pasing in ihrer Sinnhaftigkeit noch hinter einer U6 Neufahrn, und kann getrost in der gleichen Schublade versauern wie diese. Und falls man die dann noch mal aufgreifgen will, führt man die U5 via Westkreuz nach Freiham-Nord.


42 Meter Bautiefe sind in anderen Städten alles andere als unüblich - warum muss München damit nun so ein grosses Problem haben? Mir gefällt der Südring auch besser, aber der ist nunmal politisch nicht gewollt. Und bevor man noch 25 jahre auf den Südruing wartet, sollte man doch besser endlich den verdammten Tunnel 2 bauen.
 
Einfach nur eine Ringlinie, die dort im und gegen den Uhrzeigersinn fährt, wäre freilich auch wieder mit Umsteigen verbunden.

Umsteigen ist überhaupt kein Problem wenn der Anschluß optimiert ist und auch ein dichter Takt besteht. Man denke nur an die Umsteigemöglichkeiten am Innsbrucker Ring (U2/U5) und Scheidplatz (U2/U3). Ebenerdig ohne Zeitverlust, so macht Umsteigen auch Spaß.

Die U4/5 ist jetzt schon weit genug an Anschlag, daß man ihre zur Verfügung stehende Reserve-Kapazität für eine Funktion als Stammstrecken-ersatz mit ca. 0 ansetzen darf.

Am Anschlag ist U4/5 noch nicht. Wenn man den Betrieb auf der U3/6 vergleicht sieht man was auf einer U-Bahnlinie machbar ist. Es mag vielleicht für den Teil vom Hauptbahnhof nach stadtauswärts zutreffen, aber parallel zur Stammstrecke ist die U5 noch nicht am Limit. Sieht man ja auch daran, dass zwischen Max-Weber-Platz und Ostbahnhof eine Linie reicht.
 
Die vollste Linie ist übrigens die U2. Es gibt einen Grund, warum der 2-Minuten-Takt zuerst dort eingeführt wird - und nicht auf der U3/6.

Du bekommst mehr zusätzliche Leute auf die heutige Stammstrecke, als du in die U4/5 hinein bekämst. De U4/5 ist halt bisher "nur" bis zum Rand voll, und noch nicht - wie die anderen - schon übern Rand drüber. Aus diesem Grund aber von "freien Kapazitäten" reden zu wollen, ist weder ein ganzheitlicher, noch ein vernünftiger Ansatz.

Un dRinglinien sind betreiblich auch ziemlich sub-optimal. Da wären überlappende Halb- oder Dreiviertelmesser schon zu bevorzugen.
 
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