Bahnanschluss MUC

Diese Paris-BTS Bahnstory musste auch für Stuttgart21 herhalten, die M-MÜ story darin ist der Brüller, die Strecke ist super peinlich...
 
Wenn man sich den Planungs- und Genehmigungsaufwand für neue Bahnstrecken ansieht, wundert die stiefmütterliche Behandlung nicht.
 
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Die Straßen sind voll, 70% aller Güter werden mit dem LKW transportiert, viele Unfälle mit LKWs, Osteuropäische Fahrer sind für einen Hungerlohn unterwegs usw. Das hat nix mit grün zu tun, sondern ist Fakt.

@T.H. Na jetzt schau mal wie lange es dauert bis eine Autobahn gebaut wird...nicht viel kürzer.
 
Schwaigerloh == Südostbayern?

Nochmal zurück zu der Pressemitteilung und zu den Nachrichten vom 05.04.2018
Heute wurde vom Eisenbahnbundesamt offiziell der Planfeststellungsbeschluss erlassen

Verkehrsministerin Ilse Aigner: Südostbayern erhält direkte Anbindung an den Flughafen - am 05.04.2018 bei ed-live.de

Inzwischen habe ich auch den Planfeststellungsbeschluss „Lückenschluss Erding - Flughafen München, Planfeststellungsabschnitt 4.1 (Gesamtprojekt Erdinger Ringschluss)“ vom 16.02.2018 (PDF mit 507 Seiten) auf der Serviceseite von eba.bund.de entdeckt

Es gab inzwischen noch einige Nachrichtenportale mehr, denen diese PM einen Artikel wert war (zum Teil auch schon im Forum verlinkt):
Aigner: "Südostbayern erhält direkte Anbindung an Flughafen" - am 05.04.2018 bei pnp.de
Baurecht für Erdinger Ringschluss erlassen - am 09.04.2018 bei airliners.de
Eisenbahnbundesamt erlässt Planfeststellungsbeschluss für das Teilstück zwischen Flughafen und Stadt - Baurecht für den Erdinger Ringschluss - am 06.04.2018 bei merkur.de

Der Redaktionsleiter des Erdinger/Dorfener Anzeigers, Herr Moritz, hat dann auch hinterfragt wie weit man mit diesem Baurecht jetzt wirklich kommt:
S-Bahn-Ringschluss - Kommentar: Vorsichtig optimistisch - am 06.04.2018 bei merkur.de

Ist Schwaigerloh gleich Südostbayern, muss man sich da schon fast fragen. :think:

So wichtig die dort entstehende Wendeanlage sein mag, damit sich S1, S8 und ÜFEX nicht ins Gehege kommen, wenn sie zwischen Ankunft und erneuter Abfahrt den Bahnsteig am Bahnhof Flughafen einige Zeit für weitere Züge blockieren... so wirklich weit nach Südostbayern kommt man auch nach Fertigstellung dieser Baumaßnahme in 5 Jahren noch nicht. :whistle:

Bei der weiteren Suche habe ich dann die Prioritätenliste von Innenminister Herrman in diesem Artikel zusammengefasst gefunden:
Neue Prioritätenliste für S- und Regionalbahn - Schienenausbau: Das plant der Innenminister - am 18.03.2018 bei merkur.de

Daraus wird neben vielen Einzelmaßnahmen und vagen Zeitplänen u.a. auch ersichtlich, dass die Anbindung Südostbayerns an den Flughafen auch sehr stark vom zweigleisigen, elektrifizierten Ausbau der Strecke München-Mühldorf-Freilassing (ABS 38) abhängt.
Diese Strecke ist heute ab Markt Schwaben überwiegend eingleisig, kurvig und nicht elektrifiziert. Ausser dem Umstieg von Dampflokomotiven auf Diesellokomotiven ist da in den letzten 100 Jahren nicht wirklich viel passiert, wie auch in einem Artikel im Focus festgestellt wird:
Mühldorf am Inn: Bessere Anbindung an den Flughafen München – Treffen der Initiative Airport-Bahn Südostbayern - am 07.02.2018 bei focus.de

Das wiederum bringt mich nochmals zum Bahnprojekt ABS 38, mit dessen Gesamtprojektleiter, Herrn Klaus-Peter Zellmer, die Süddeutsche Zeitung am 04.04.2018 ein ausführliches Interview zum Stand der Dinge geführt hat:
Bahnprojekt "ABS 38" - Noch zwölf Jahre auf der Zeitschiene - am 04.04.2018 bei sueddeutsche.de

=> 2030 ist (theoretisch) machbar, aber vorher fährt sicher kein ÜFEX vom Flughafen nach Südostbayern und wieder zurück... es sei denn:
Schwaigerloh == Südostbayern :think::whistle:
 
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Gerade eben hat der Erdinger Anzeiger noch eine neue Nachricht zum Thema Erdinger Ringschluss über den digitalen Äther gejagt:
S-Bahn-Ringschluss - Tunnel durch Erding: Genehmigung beantragt - am 11.04.2018 bei merkur.de

Demnach hat Verkehrsministerin Ilse Aigner gestern berichtet, dass die Bahn das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt durch die Stadt Erding beim Eisenbahnbundesamt einleitet. :cool::resp:

Es geht ja scheinbar doch ... :thbup:

Edit:
11. April 2018, 17:55 Uhr - Nachricht von Ilse Aigner: Ringschluss kommt voran - am 12.04.2018 bei sueddeutsche.de
Demnach wird das Verfahren bis zum Planfeststellungsbeschluss ca. 3 bis 4 Jahre dauern.
 
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Verkehrspolitik: Ring und Spange zur ABS 38

Um dem ganzen die Krönung zu geben, wurde abschließend noch vermeldet, dass nicht nur die Planungsunterlagen für den Erdinger Ringschluss, sondern auch die Unterlagen für die Walpertskirchener Spange einen Stand erreicht haben, um auch für diesen zeitnah die Planfeststellung beim Eisenbahnbundesamt zu beantragen:

Verkehrspolitik: Ring und Spange - am 14.04.2018 bei sueddeutsche.de

Das klingt fast so, als würden die weiteren Projekte nicht wie bislang nacheinander, sondern mehr oder weniger zeitgleich in Angriff genommen werden, um ca. im Jahr 2030 alles zeitgleich in Betrieb nehmen zu können.

Was noch etwas verwundert ist, dass die Planungen nicht vom Bund, sondern vom Freistaat Bayern finanziert wurden, und dass mit der Durchführung die Autobahndirektion Süd, Abteilung 4, Fachgebiet Schieneninfrastruktur beauftragt wurde.
Vor diesem Schritt war seit dem Raumordnungsverfahren in den Jahren 1991/92 gut 20 Jahre planerischer Stillstand eingetreten. Irgendwo hat es doch da hinter den Kulissen ganz gewaltig geknirscht, oder?!? :think: :eyeb:

Weitere Artikel aus diesem Kontext im Münchner Merkur, Erdinger Anzeiger:
S-Bahn-Ringschluss : Tunnel kommt, Friede bleibt am 13.04.2018 bei merkur.de

Kommentar zum Wochende:
Ringschluss: Unterm Strich alles richtig gemacht - am 13.04.2018 bei merkur.de
Interessante Scharmützel in der Kommunalpolitik zwischen Erding (Ringschluss) und Dorfen (ABS 38)

Ob nach diesem zweiwöchigen Nachrichten-Stakkato nun wieder ein Dornröschenschlaf folgt? :think::yawn:
Man darf gespannt sein ... :shut:
 
Was noch etwas verwundert ist, dass die Planungen nicht vom Bund, sondern vom Freistaat Bayern finanziert wurden, und dass mit der Durchführung die Autobahndirektion Süd, Abteilung 4, Fachgebiet Schieneninfrastruktur beauftragt wurde.
Zur Finanzierung kann ich nichts sagen.

Die Beauftragung der Autobahndirektion rührt daher, dass dort wohl noch im Gegensatz zur Bahn Kapazitäten frei waren. Das wurde seinerzeit im eisenbahnforum.de diskutiert. Prinzipiell unterscheidet sich das Arbeitsfeld nicht so stark. Für einen Bauingenieur dürfte es relativ egal sein, ob er einen Bahn oder Straßentunnel oder Trog plant.

Nachtrag: verkehrlich ist eine Fertigstellung zumindest des Regionalbahnhofes Erding zeitgleich mit dem Ringschluss ebenso geboten. Stehen nach 2024 in Schwaigerloh neben den 2 Wendegleisen auch die 2 Streckengleise nach Erding zum Wenden zu Verfügung, entfallen die Streckengleise logischerweise nach dem Ringschluss. Dann müssten die S1, S8, der Express (ab 2026) und die ÜFEXe ja irgendwo gewendet werden. Das auf 2 Wendegleisen wird mehr als sportlich, auf 2+2 ist das bis ca 20230 kein Problem.
 
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Autobahnen werden ja genauso zaghaft ausgebaut...
Was viele oft nicht bedenken: Je mehr die Autobahnen ausgebaut und auch teils neugebaut werden, desto weniger muss in der Fläche für Straßeninfrastruktur in Form von mehr als zweistreifigen Bundesstraßen, Umgehungsstraßen, Brücken, Einschnitten, etc. gebaut werden. Man versiegelt damit also effektiv weniger Flächen, entlastet insgesamt Umwelt und Menschen und reduziert damit den LKW-Mautfluchtverkehr nicht unerheblich.

Und weil die Bahn als Transportmittel v.a. im Güterverkehr wegen ihrer diversen Nachteile bei den heutigen und künftigen Transportaufgaben nicht mehr das Mittel der Wahl ist und deshalb zurecht mehr und mehr an Boden verliert, sollte viel von dem Geld für Schienenaus-/neubauten künftig in den Straßenaus-/neubau fließen. Denn v.a. wenn das Thema autonomes Fahren und Platooning immer mehr kommen werden, wird der Trend weg von der Bahn nochmals verstärkt.

Aber wieder zurück zum Thema:
Das Thema Bahnanschluss wurde beim MUC von Anfang an sehr stiefmütterlich behandelt bzw. Landes-CSU und Stadt-SPD konnten sich hier einfach auf nix einigen bzw. keiner wollte dem anderen mal etwas durchgehen lassen. Hier hätte es von Anfang an die NBS Ingolstadt - MUC - München durch die Holledau sowie die Marzlinger Spange gebraucht. Jetzt ist der Zug für eine richtige Lösung eh abgefahren, so dass Nordbayern auch in 30 Jahren noch nicht vernünftig zum MUC angebunden sein wird.
 
Lustig is auch wie im Artikel der Merkur darauf bestanden wird das keine Güterzüge durch Erding rollen werden. Ziemlich schade, dem der Güterverkehr auf der Schiene entlastet die Strßen enorm. MUC ist in den letzten Jahren so stark gewachsen das z.B. die Pipeline der OMV aus Burghausen via Feldkirchen nicht mehr genug Flugbenzin liefern kann und der Rest per Kesselwagen aus Koper südlich von Trieste über den Brenner kommt. Die Verbindung München Mühldorf ist kritisch für das Chemiedreieck Bayern.
 
Es kommen doch auch Kesselwagen aus Ingolstadt?

Ich glaube kaum, dass DB Netz so einfach Güterzüge verbieten kann. Wenn ich eine Trasse von München Ost via Erding nach Landshut will, wieso nicht?


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Der Tunnelbahnhof in Erding ist nicht für Gütertransport zugelassen bzw wird es nicht werden. Stichwort ist Brandschutz. Durch Unterföhring und Ismaning sowie die Münchner Stammstrecke gehen auch keine Güterzüge.
 
Durch Ismaning fuhren bis zur Fertigstellung der Neufarn-Flughafen Strecke Kesselwagen zum Flughafen, es war ja die einzige Verbindung zum MUC.
 
Die Brandschutzbestimmungen haben aich im Laufe der Jahre verschörft. Wvtl hatte man damals ein Ausnahe Genehmigung.
Auf jeden Fall wurde nir vor einigen Jahren von einem Bahn Mitarbeiter erklärt, aus Brandschutz Gründen müssten Tunnelbahnhöfe vom Güterverkehr baulich getrennt sein. Deswegen soll der Tunnel von Daglfing nach Johanneskirchen auch mindesten 2 getrennte Röhren aufwarten.
 
Durch Ismaning und unterföhring fahren aktuell keine Güterzüge, richtig.

Das heißt aber nicht, dass die Tunnel dafür nicht zugelassen sind.

In aktiver S-Bahn-Zeit ist mir dort ein Kesselzug entgegen gekommen.

Güterzüge bedeuten nicht automatisch Kesselzüge, es gibt auch andere ohne Gefahrgut.

Der Stammstreckentunnel ist eine eigene Geschichte mit einem bestimmten Hintergrund. Technisch ist es möglich, durch die Stammstrecke mit nahezu allen Zügen zu fahren.

Warum sollten durch Erding keine Containerzüge fahren dürfen?


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Wie gesagt, bei einer Anwohnerinfo Veranstaltung an der S8 hat sich ein Bahnvertreter dazu geäußert, dass es bei den geltenden Vorschriften die Tunnel mit den Bahnhöfen von den Güterzügen baulich getrennt werden müssten. Ich denke was für einen Tunnel bei Daglfing gilt, wird wohl auch für Erding gelten.
Das ältere Tunnel vielleicht noch Bestandsschutz mit älteren Vorschriften haben, kann ja gut sein.
 
Beim 2016 eröffneten Gotthard-Basistunnel wird Personen- und Güterverkehr auch gemeinsam absolviert. Und bekanntlich ist dort auch eine Zwiscenstation ("Porta Apia") mitten im Tunnel geplant. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß die Forderung nach baulicher Trennung ins Feld geführt werden, um das Tunnelprojekt künstlich zu verteuern, bzw. dann aus Kostengründen zu verhindern. Ansonsten wären zB auch Bahnsteigtüren in meinen Augen eine Möglichkeit, am Bahnsteig wartende Fahrgäste vor möglichen Gefahren eines Güterzuges zu schützen. Wenn die Gefahr akut und real wäre, gäbe es auch keinen Bestandsschutz.
 
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