Bahnanschluss MUC

Ein gewagte These

Das ist KEINE gewagte These, das ist absoluter Konsens innerhalb der Stadt- und Verkehrsplanung. Die Erklärung dafür habe ich oben auch gerade geliefert: Menschen haben kein Weg-, sondern ein Zeitbudget. Verlangsame ich nun Verkehr, grenzt sich der Radius ein, in dem Menschen pendeln. Verschnellere ich ihn, vice versa.
 
Das ist KEINE gewagte These, das ist absoluter Konsens innerhalb der Stadt- und Verkehrsplanung. Die Erklärung dafür habe ich oben auch gerade geliefert: Menschen haben kein Weg-, sondern ein Zeitbudget. Verlangsame ich nun Verkehr, grenzt sich der Radius ein, in dem Menschen pendeln. Verschnellere ich ihn, vice versa.
Das ist weltfremde Theorie... die Realität sieht nun mal anders aus. Denn deiner Theorie folgend müsste den Menschen dann in den Innenstädten Kleinstwohnungen zwangsweise zugewiesen werden. Und natürlich könnte man auf alle Verkehrsmittel verzichten und wieder zu Fuß reisen.... um es mal ins andere Extrem zu bringen. Aber ich denke das geht weit über das Thema dieses Forums hinaus.
 
Das ist weltfremde Theorie... die Realität sieht nun mal anders aus.
Wie sieht denn die Realität aus? Mein Blick auf die Realität wird zumindest von der Wissenschaft gedeckt: https://de.wikipedia.org/wiki/Induzierte_Nachfrage

Denn deiner Theorie folgend müsste den Menschen dann in den Innenstädten Kleinstwohnungen zwangsweise zugewiesen werden.
Wo habe ich das behauptet? Zitiere mir doch mal bitte die Stelle. Ich habe nirgendwo gesagt, dass es keine Nachfrage nach urbanem Wohnraum gibt. Im Gegenteil - die Nachfrage übersteigt hier deutlich das Angebot. Dennoch sind Infrastrukturbau und Siedlungsplanung erstmal zwei voneinander losgelöste Themen. Ich kann Verkehrsinfrastruktur begrenzen ohne gleichzeitig Siedlungsbau voranzutreiben - das hat dann eine Verringerung des Wohlstandes zur Folge.

Und natürlich könnte man auf alle Verkehrsmittel verzichten und wieder zu Fuß reisen.... um es mal ins andere Extrem zu bringen.
Auch hier baust du dir einen schönen Strohmann auf, um nicht auf das zugrunde liegende Problem eingehen zu müssen. Verkehrswende bedeutet auch, MIV einzuschränken. Da führt kein Weg, kein Akku und kein E-Fuel drum herum.
 
Wenn man irgendwo nochmal umsteigen muss (Hallbergmoos/Neufahrn) kannste die 15 Minuten knicken. Und die U-Bahn fährt mWn nur 80km/h. Wenn dann macht eigentlich nur direkt zum Flughafen Sinn.
 
Wenn man irgendwo nochmal umsteigen muss (Hallbergmoos/Neufahrn) kannste die 15 Minuten knicken. Und die U-Bahn fährt mWn nur 80km/h. Wenn dann macht eigentlich nur direkt zum Flughafen Sinn.
Die Idee, mit der U6 direkt zum Flughafen zu fahren, gefällt mir schon immer sehr gut und ich finde es schade, dass dies nicht von Anfang an geplant wurde, aber die schlechte Anbindung ist ja einer der Geburtsfehler von diesem Flughafen.
Umso trauriger, dass man es in über 30 Jahren immer noch nicht auf ein akzeptables Niveau geschafft hat.
Da man wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass, man, selbst wenn man die U6 bis zum Flughafen bauen wollte, mit typisch deutschen Planungs- und Genehmigungszeiten rechnen muss, kann man andererseits davon ausgehen, dass man Jahrzehnte zeit hätte, um U-Bahnzüge für diese Linie zu beschaffen, die schneller als 80 km/h fahren können,, die C2-Züge würden meines Wissens nach heute "schon" 90 km/h schaffen.
 
Rechtlich und technisch sind allerdings Mischsysteme umsetzbar, vgl. Karlsruhe.

Bei den gegebenen Parametern in München natürlich eher fernliegend.
Korrekt.

Der "Vorstoß" (welch ein falsches Wort für dieses laienhafte Stimmenhaschen) der U-Bahn zum Flughafen ist meiner Ansicht nach fernab jeglichster Realität, genauso wie man sich vom ICE am Flughafen gedanklich einfach verabschieden sollte. Außer in Deutschland tut sich eine neue Geldquelle auf, die aus dem Boden sprudelt...

Schauen wir uns mal bei der großen Bahn den westlichen Anschluss an. Da geht fahrplantechnisch garnichts mehr, die Strecke ab Neufahrn bis Feldmoching ist voll. Punkt. Was auch immer da die Politiker, gerade vor Wahlen, wieder finden werden. Nachhaltige Linderung (bei jetzigem Fahrplankonzept) und Chancen (bei Aus-/Neubau) würde nur eine Neubaustrecke ab Neufahrn an den Ortschaften vorbei, entlang der A92, bis Feldmoching bringen. Schlagwort ist die Trennung von S-Bahn, Nah-/Fern und Güterverkehr. Denn zusätzlich zu den S-Bahnen und Regionalzügen im 20-Minuten-Takt quetschen sich durch diesen Flaschenhals auch noch diverse Güterzüge. Nebenbei gesagt auch hin und wieder welche, die den Flughafen mit Kerosin beliefern. Weitere Probleme ergeben sich dann in Feldmoching (niveaufreie Kreuzungsmöglichkeiten) und im Zulauf auf den Münchner Hauptbahnhof (Verfügbarkeit von Trassen bzw. Bahnsteigbelegung). Realistisch ist hier die nächsten 20 Jahre nichts in Sicht. ETCSs hin oder, Flügeln bei der S1 abschaffen hin oder her, zweite Stammstrecke hin oder her. Zwei weitere Gleise im Westen sind Grundvoraussetzung für ein attraktiveres Fahrplankonzept auf der westlichen Flughafenanbindung, und bevor davon nichts im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans auftaucht, kann man des getrost vergessen. Grüße gehen raus an die CSU!

Mir persönlich erscheint da aktuell die östliche Anbindung (S8) mehr Potenzial zu haben, dass sich was verbessert. Schande auf mein Haupt im Hinblick zum Fahrplankonzept zur zweiten Stammstrecke, denn damit habe ich mich noch überhaupt nicht beschäftigt. Vielleicht aus Erfahrung, dass ein jetzt veröffentlichtes Konzept bis zur Ibn sowieso noch 3x gänzlich umgeworfen wird. Allerdings gibt es fahrplanerischer Sicht hier auch zwei große Konfliktpunkte (und mehrere "kleinere"). 1.) Man braucht für mehr Kapazität (und damit für Trassen für eine schnelle Flughafenanbindung) vier Gleise zwischen dem Abzweig des Nordrings beim Heizkraftwerk Nord sowie dem Abzweig des Nordrings bei Daglfing südlich der A94. Wann die kommen? Tja... 2.) Die Einfädelung der S8-Strecke am Ostbahnhof wird auch nichts mehr vertragen. Evtl. Besserung mit zweiter Stammstrecke in Sicht. Außerdem würde bei jetziger Taktung der Express der S8 bei optimaler Fahrplanung am Flughafen der S8 einwärts sowieso spätestens ab Daglfing im Nacken sitzen, vice versa genauso ab Hallbergmoos.

Für beide Varianten gilt außerdem, dass die aktuell vorhandene Infrastruktur am Flughafen selber auch nicht mehr viel verträgt. Die im Zuge des Erdinger Rindschlusses zu bauende Abstellanlage sowie das Überwerfungsbauwerk Flughafen West werden aber immerhin etwas Linderung bringen, auch wenn diese Maßnahmen in Gesamtkontext hinsichtlich der Themenbereiche Expressverbindung zum Flughafen und Chancen für Kapazitätssteigerungen des Verkehrsträgers Bahn bei der Flughafenanbindung nur als Tropfen auf den heißen Stein zu betrachten sind. Traurig für beide "Parteien", Flughafen und Bahn, was sich da abspielt.
 
Die Idee, mit der U6 direkt zum Flughafen zu fahren, gefällt mir schon immer sehr gut und ich finde es schade, dass dies nicht von Anfang an geplant wurde, aber die schlechte Anbindung ist ja einer der Geburtsfehler von diesem Flughafen.
Umso trauriger, dass man es in über 30 Jahren immer noch nicht auf ein akzeptables Niveau geschafft hat.
Da man wahrscheinlich davon ausgehen kann, dass, man, selbst wenn man die U6 bis zum Flughafen bauen wollte, mit typisch deutschen Planungs- und Genehmigungszeiten rechnen muss, kann man andererseits davon ausgehen, dass man Jahrzehnte zeit hätte, um U-Bahnzüge für diese Linie zu beschaffen, die schneller als 80 km/h fahren können,, die C2-Züge würden meines Wissens nach heute "schon" 90 km/h schaffen.

Alleine die fehlende Klimaanlage disqualifziert den C2 für einen Einsatz zum Flughafen. Schonmal in einer Münchner U-Bahn störungsbedingt in der Sonne gestanden? Viel Spaß. Und bei einer Führung der U-Bahn zum Flughafen gehe ich jetzt einfach mal von einer größtenteils oberirdischen Streckenführung aus. Sprich: Warten auf den D-Wagen ;-)
 
Ich dachte auch nicht an die C2, die gibts ja heute schon. Wenn man neue Züge beschafft, dann könnte man schnellere Züge beschaffen und von mir aus auch gerne welche mit Klimaanlage. Jetzt verständlicher?
Verständlicher ja, realistischer nein.

Man wird für keine Neubaustrecke, die irgendwo weit hinter dem nur ansatzweise überblickbaren Zeithorizont höchstwahrscheinlich sowieso nicht kommen wird, ein Neufahrzeug mit Ausstattungsmerkmalen versehen, die in keiner Weise den Geldgebern gegenüber zu rechtfertigen sind. Weder eine Klimaanlage noch eine höhere Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge sind das. Beides zieht einen langen Rattenschwanz an Kosten hinter sich her. Die Klimaanlagen im U-Bahn-Fahrzeug bedeuten ein Plus an Gewicht, was sich negativ auf den Energieverbrauch und die Infrastruktur auswirkt. Selbst wenn der Siemens Inspiro konstruktiv dafür ausgelegt ist, ist im Münchner Netz der Bedarf einfach nicht gegeben. Man kann den Gedanken gerne noch weiterspinnen: Die Werkstatt in Fröttmaning hat weder Know-How noch die technische Ausrüstung, um klimatisierte Fahrzeuge zur warten. Bei der gesteigerten Höchstgeschwindigkeit verhält es sich ähnlich. Teurere Drehgestelle einhergehend mit engeren Wartungsintervallen müssen her. Schlingerdämpfer und Laufwerküberwachung werden verpflichtend. Und und und...

Warum das Rad neu erfinden? Das Alles ist bei der großen Bahn längst teils jahrzehntelang im Einsatz und damit ausreichend erprobt. Die U-Bahn ist ganz einfach in München nicht das Verkehrsmittel, welches geeignet ist, den Flughafen zu erschließen. Dabei spielen Faktoren wie Lage des Flughafens, Charakteristik des Bestandsnetzes und technische Auslegung in Kombination mit (nicht vorhandenem) politischen Willen eine Rolle.
 
Das Problem ist, dass man in Deutschland zwar Bestehendes zu Tode optimieren kann, aber Neues kaum mehr gebaut bekommt. Beispiel 3. Startbahn.
Es mangelt ja nicht an Ideen für große Würfe, sondern an der Fähigkeit, diese dann auch endlich mal umzusetzen.
Da muss man ja auch nur an den Transrapid denken. Da war doch mal die Streckenführung vom Hauptbahnhof unter der Landshuter Allee über den alten S-Bahnhof Olympiastadion vorgesehe. Hätte man ja auch mal überlegen können, ob man den Tunnel baut aber statt für den Transrapid für eine S-Bahn.
Aber es ist defacto egal, was man andenkt, ob U-Bahn oder S-Bahn oder Expressbahn oder ICE ohne massive Neubauten wird nichts davon funktionieren.
 
Das Problem ist, dass man in Deutschland zwar Bestehendes zu Tode optimieren kann, aber Neues kaum mehr gebaut bekommt. Beispiel 3. Startbahn.
Es mangelt ja nicht an Ideen für große Würfe, sondern an der Fähigkeit, diese dann auch endlich mal umzusetzen.
Da muss man ja auch nur an den Transrapid denken. Da war doch mal die Streckenführung vom Hauptbahnhof unter der Landshuter Allee über den alten S-Bahnhof Olympiastadion vorgesehe. Hätte man ja auch mal überlegen können, ob man den Tunnel baut aber statt für den Transrapid für eine S-Bahn.
Aber es ist defacto egal, was man andenkt, ob U-Bahn oder S-Bahn oder Expressbahn oder ICE ohne massive Neubauten wird nichts davon funktionieren.
Das liegt mMn einfach daran das 1) bei uns alles so wahnsinnig bürokratisch ist und erst 5.000 Genehmigungen braucht, 2) sich immer irgendwelche Anwohner in die Quere stellen und man mit denen Jahrzehnte streiten muss da bei uns immer das Interesse des Einzelnen über dem der Mehrheit zu stehen scheint und 3) Politiker immer nur bis zu ihrer nächsten Wahl denken und deshalb unbeliebte Themen die über ihre Amtszeit hinaus gehen einfach nicht angehen wollen.
 
Das liegt mMn einfach daran das 1) bei uns alles so wahnsinnig bürokratisch ist und erst 5.000 Genehmigungen braucht, 2) sich immer irgendwelche Anwohner in die Quere stellen und man mit denen Jahrzehnte streiten muss da bei uns immer das Interesse des Einzelnen über dem der Mehrheit zu stehen scheint und 3) Politiker immer nur bis zu ihrer nächsten Wahl denken und deshalb unbeliebte Themen die über ihre Amtszeit hinaus gehen einfach nicht angehen wollen.
Man will halt keinem weh tun. Es werden Kompromisse so lange ausgehandelt, bis der kleinste irgendwie denkbare Nenner rauskommt.
Der Flughafen ist da einfach ein schönes Beispiel. Wer weiß heute schon noch, dass er ursprünglich mal mit 4 Start- und Landebahnen geplant wurde und es auch jahrelangen Rechtsstreitigkeiten zu verdanken ist, dass wir heute bei 2 Bahnen sind und uns jetzt wieder drum streiten dürfen, ob es irgendwann mal eine dritte Bahn gibt. Da wünschte man sich wirklich man hätte es gleich richtig gemacht.
Und das ist nur ein Beispiel aber beleibe nicht das einzige. Vielleicht müsste man in Zukunft bei Infrastrukturangelegenheiten eher den Weg großzügiger Entschädigungen gehen, statt auf umfangreiche Mitsprache zu setzen.
 
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