Dritte Bahn - Sachstand 2016 f.

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Die paar Berlin-Flüge ändern sicher nichts am Bedarf einer dritten Bahn. Ob die Fahrt mit der DB eine Alternative zum Flug ist, hängt aber wirklich vom genauen Abfahrt- und Zielort ab. Konkurrenzfähig sind die Angebote grundsätzlich schon.
In meinem Beispiel (wohnhaft am südlichen Stadtrand Münchens, regelmäßige Reisen nach Berlin-Spandau) brauche ich von Tür zu Tür mit dem Flugzeug ca 4 Stunden, mit der Bahn wären es nun etwas über 5. Dafür könnte man in der Bahn fast 4 Stunden am Stück arbeiten, lesen, usw, während ich bei einer Flugreise immer nur 30-45 Minuten-Abschnitte "frei" habe (S-Bahn, Wartezeit am Flughafen, Flug, U-Bahn)

Und wenn irgendwann tatsächlich mal der BER in Betrieb gehen sollte, der im Gegensatz zu TXL etwa 1h mehr Fahrzeit zu meinem Zielort in Berlin bedeutet, dann ist der Zeitvorteil der Flugreise tatsächlich aufgebraucht.

Also ganz abwegig sind diese Vergleichsrechnungen nicht ... dennoch ergibt sich der Bedarf der dritten Bahn ja nicht nur aus Berlin-Flügen. Außerdem wenn jetzt jemand aus Berlin kommt und in München auf einen Langstreckenflug umsteigt, dann ist natürlich ein Flug weiterhin erste Wahl.
 
Selbst wenn es irgendwann mal ein paar Flüge weniger nach Berlin gibt (aktuell ist ja eine Zunahme vorhanden), können unzählige andere Ziele in der Welt dann als Ersatz in Frage kommen. Der Effekt freiwerdender Slotkapazitäten ist daher gleich Null. Mir ist schleierhaft, was die Ausbaugegner mit derartigen Argumenten aussagen wollen.
 
Mir ist schleierhaft, was die Ausbaugegner mit derartigen Argumenten aussagen wollen.
Man will einfach nur Zweifel säen und Sand in die Augen streuen. Mit dem gleichen Argument, die Eisenbahn könne die anwachsenden Kapazitäten aufnehmen, hat man ja bereits gegen den Umzug aus Riem argumentiert. Wie realistisch diese Behauptungen waren, sieht man ja heute recht eindrücklich bei über 40 Mio. Passagieren pro Jahr.
 
Also ganz abwegig sind diese Vergleichsrechnungen nicht ...
Sie sind nicht nur nicht abwegig, sondern ein Standardinstrument der Verkehrsplanung.

Allerdings gehören auch noch die Halbintervalle angesetzt, um das Ausschlusskriterium vieler ÖV-Nutzungen zu objektivieren, und hier sieht es gerade beim 3:55-ICE mit (großzügig) drei Stunden (bei einem 6-6-12-Std. Rhythmus) oder (konservativ) vier Stunden (bei drei Zügen pro 24H) düster aus.

Beim Flieger ist das Hauptintervall derzeit 30 Minuten oder besser - bei der Bahn zwar grundsätzlich ähnlich, aber man kann als Fahrzeit nur den gemittelten Wert aller umstiegsfreien Verbindungen ansetzen, und der ist sicher nicht 3:55. Beim entscheidenden Kriterium ist also bei der DB der Sandmann unterwegs.

Der 2:04-TGV zwischen Paris und Bordeaux fährt übrigens im Stundentakt, ergänzt um einzelne Fahrten mit zus. Unterwegshalten.
 
Heute wurde Söder wie erwartet fast einstimmig zum Spitzenkandidaten und zukünftigen Ministerpräsidenten gewählt. Die dritte Startbahn rückt damit wieder ein Stück näher.
 
Is das jetzt lächerlich, traurig oder grotesk? :help:

Lächerlich. Vor allem, wenn man den Artikel dazu liest: "»Wenn man reale Reisezeiten vergleicht und dabei berücksichtigt, dass die Reiseziele in den Städten selbst und nicht am Flughafen liegen,"

Hmm.... Umsteiger haben also ein Reiseziel am Hauptbahnhof? Was für ein alberner Quatsch. Beim Aktionsbündnis scheint die Senilität zu grassieren.
 
Lächerlich. Vor allem, wenn man den Artikel dazu liest: "»Wenn man reale Reisezeiten vergleicht und dabei berücksichtigt, dass die Reiseziele in den Städten selbst und nicht am Flughafen liegen,"

Hmm.... Umsteiger haben also ein Reiseziel am Hauptbahnhof? Was für ein alberner Quatsch. Beim Aktionsbündnis scheint die Senilität zu grassieren.

Das halte ich nun doch für etwas dick aufgetragen. Ich denke der überwiegende Teil der Münchner wohnt näher am Hbf als am MUC. Und auch die Berliner werden überwiegend näher an einem ICE Bahnhof wohnen, als am BER. Nur ist die Reisezeit halt auch nur ein Kriterium von vielen. Bahn fahren hat durchaus auch seine Vorzüge, selbst gegen das Fliegen. Nur kann das eine das andere einfach nicht ersetzen.
 
Das halte ich nun doch für etwas dick aufgetragen. Ich denke der überwiegende Teil der Münchner wohnt näher am Hbf als am MUC. Und auch die Berliner werden überwiegend näher an einem ICE Bahnhof wohnen, als am BER. Nur ist die Reisezeit halt auch nur ein Kriterium von vielen. Bahn fahren hat durchaus auch seine Vorzüge, selbst gegen das Fliegen. Nur kann das eine das andere einfach nicht ersetzen.
Ich habe gar nichts gegen die Bahn. Auch nicht gegen schnelle Bahnverbindungen, wie die neue München-Berlin Strecke.
Ich habe aber etwas gegen die Instrumentalisierung durch die Startbahngegner mit dem Ziel, diese Bahnstrecke als Argument gegen die dritte Startbahn oder gar gegen Flugverkehr allgemein zu missbrauchen.
Es wird systematisch unterschlagen, dass für eine signifikante Anzahl von Passagieren die Stadt München nicht Start oder Ziel einer Reise ist und damit auf absehbare Zeit Flüge geben wird, um diesen Umsteigeverkehr zu bedienen. Es wird unterschlagen, dass die Bahn für Mittel- und Langstreckenziele keine Alternative darstellt. Und schon konkrete Vergleiche mit der neuen Strecke Berlin-München haben gezeigt, dass die Bahn nicht grundsätzlich das schnellere Verkehrsmittel im Vergleich zum Flugzeug ist. Und letztlich wird ebenfalls unterschlagen, dass die Bahn überhaupt nicht die Kapazitäten hat, Flugverkehr in großem Umfang zu ersetzen.

Davon sprechen die Gegner nicht, weil sie ausschließlich davon getrieben sind, gegen die dritte Startbahn zu mobilisieren.
 
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