Emirates, Etihad, Qatar Airways & Co. Wie sieht die Zukunft aus?

In einem sehenswerten Interview bei CNNs Richard Quest auf Scheich Ahmad Al Maktums gönnerhaften Rat an amerikanische Airlines

“Offer the best to the passengers and people will fly with you,” Sheikh Ahmed said in an interview with Bloomberg at his office at Dubai International Airport. “They don’t mind paying maybe an extra penny".

antwortet Richard Anderson, CEO Delta Air Lines:

In today’s interview, Anderson said Delta, United, and American had spent two years going over financial statements that revealed “Documented evidence that can’t be refuted of tens of billions of dollars in direct government subsidies.” At another point in the interview he says this amount is “$40 billion in subsidies, much of which is direct cash subsidy.”

Auf den Vorwurf, selbst Staatshilfen erhalten zu haben, antwortet Anderson:

And it’s a great irony to have the UAE from the Arabian Peninsula talk about that, given the fact that our industry was really shocked by the terrorism of 9/11, which came from terrorists from the Arabian Peninsula.

Obwohl die Anschläge in engerem Bezug zu Saudi-Arabien stehen, denn zu Katar, fühlt sich Katars Flugchef Akbar Al Baker genötigt, Anderson zum Schämen aufzurufen:

He should be ashamed to bring up the issue of terrorism in order to hide his inefficiency in running an airline.

Wahrscheinlich hätte die Äußerung in ihrer Ambivalenz für sich stehenbleiben können, da ja Delta in Skyteam mit Saudia kooperiert - aber Anderson hat offensichtlich nolens volens einen Nerv getroffen.


40 Milliarden US$ in Pennies haben eine Masse von 10 000 000 metrischen Tonnen, entsprechend 100 000 77F-Ladungen, entsprechend 91 Jahre lang drei täglichen T7-Frachtern - oder, am Flughafen München, während den ersten 193 Tagen des Jahres, bis in den Juli, ausschließlich Golffrachter.
 
http://www.aero.de/news-21299/Delta...tml?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
[h=5]Stresstest für Golfcarrier[/h]
[h=1]Delta: Golfstaaten gleichen Verluste ihrer Airlines aus[/h]

"Wir führen keinen Wettbewerb gegen Airlines", sagte United-Manager Mark Andersen. "Wir konkurrieren mit Regierungen und mit Staatsfonds." Konkret seien seit 2004 mehr als 42 Milliarden US Dollar staatlicher Mittel in den Aufbau von Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways geflossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Artikel ist wirklich informativ.
Aber die Araber könnten genauso im Umkehrschluss sagen, fast alle großen US-Airlines haben sich seit 2001 im Zuge von Chapter 11 mehr oder weniger grundsaniert und Milliarden einsparen können. Es sind in dem Sinn keine Subventionen aber dennoch eine Art Beihilfe.
 
Ich sollte mich vielleicht besser ausdrücken:
Die Diskussion zwischen den Arabern und den westlichen Airlines verläuft ja alles andere als sachlich. Emirates behauptet ja auch, dass LH verhindert, dass sie mehr Verkehrsrechte nach Deutschland bekommen (ob das stimmt sei mal dahin gestellt). Jedenfalls könnten arabische Airlines eben im Bezug auf amerikanische Airline so argumentieren. Ich sehe das absolut nicht so, ich wollte lediglich sagen, dass es eben sein könnte, dass genau das von den arabischen Airlines behauptet wird.
 
Ein paar Kopftuchträger aus der Region haben doch dafür gesorgt, dass fast alle US Carrier durch Chapter 11 mussten. Die haben das sicher nicht freiwillig gemacht um irgndwelche Milliardensubventionen zu erhalten.
 
Ich finde es gut, dass man den Sandkastenairlines in DE vorerst mal keine neuen Landerechte einräumt mit dem Verweis auf den nicht vorhandenen fairen Wettbewerb. Natürlich kann man unterstellen, dass die LH hier dahinter war, aber in Summe stellt sich der deutsche Verkehrsminister sicher nicht hin und erzählt sowas, ohne dass es dafür argumentierbare Anhaltspunkte gibt.

Gut, endlich mal ein Commitment zum Standort, zu den Arbeitsplätzen & nicht zuletzt zu den ethnischen Prinzipien / Menschenrechten - ich bin geneigt zu sagen, dass wir ja doch ab und an Fortschritte machen :)
 
Laut airliners.de hat AMS die Landerechte für die Sandkastenairlines eingeschränkt. So darf EK wohl nur mehr 1x täglich fliegen.

Ist wohl nur der Anfang. Ich finde es gut & mehr als an der Zeit!
 
Mal schauen, wie die jetzt reagieren, aber rechtlich gibts da ja nicht viele Möglichkeiten - ausser vielleicht, dass man AF-KL die Landerechte in den Golf-Diktaturen auch streicht. Aber das würde die wohl weniger treffen.

Ich finde das Argument der Frau Verkehrsminister im Übrigen sehr spannend - der Bedarf für diese Flüge ist schlicht nicht da. Endlich mal ein klares Statement, dass hier Verkehrsflüsse umgeleitet werden und der Gegenwert der paar Jobs bei den Sandkastenairlines in Summe einen negativen volkswirtschaftlichen Wert für die Niederlande darstellt.

Ob das wohl mit den USA abgestimmt ist und dort jetzt auch was kommt - weil die US Airlines (AA/DL/UA Zweckgemeinschaft) waren da in letzter Zeit ja wesentlich aktiver und aggressiver unterwegs. Und die waren ja auch in Europa auf grosser Tour ...
 
Wenn KLMs Wachstum damals bereits aggressiv war, dann brauchen wir für die ME3 neues Vokabular.

Zweitens sind eigene, hinreichend leistungsfähige Carrier für die durchindustrialisierten EU-Staaten nicht minder notwendig als die dortigen für eine Zukunft der Golfküste. Um so unverständlicher ist die Denkfigur, man müsse nun, da die EU-Carrier nach 70 Jahren Aufbau nach der letzten Kontinentalverwüstung aus dem Gröbsten heraus sind, unter Anwendung irgendeines schrägen Verständnisses von Fairness sie irgendwelchen Diktaturen zum Fraß vorwerfen.

Ganz im Gegenteil. Ließe man dies zu, wäre jede Staatsmark, jeder Staatsfranc, jeder Staatsgulden der Nachkriegsjahre im Nachhinein vergeudet.

Jene Staaten behandeln Luftfahrt politisch (m.E. zu Recht) als strategisches Interesse; darauf können nur Schildbürger mit Achselzucken reagieren, und solche, die ihren Flugbegleiternachbarn schon lange in ein Containerdorf am Flughafen wünschen. Insgeheim, natürlich, anonym, wir sind schließlich in... Lassen wir das.

Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin? Dann kommt der Krieg zu Euch.

Die Niederlande und Frankreich stehen gerade im Begriff, ihre Cargocarrier einzubüßen. Wahrscheinlich haben deren Belegschaften einfach die neue Armut nicht herzlich genug und nicht mit beiden Armen umarmt.

Uneuropäisch, fraglos. Dafür haben wir ja gekämpft.
 
Die Frage beim niderländischen Vorgehen ist, ist das ein Modell für ganz Europa?
Ich bin der Meinung, nein. Die Niederlande mit einem großen internationalen Flughafen können relativ leicht nachweisen, ob dieser Bedarf da ist oder nicht bzw. Maßnahmen ergreifen, zumal man selbst einen starken Nationalcarrier hat. Der Großteil der europäischen Länder hat aber nur kleine Staatscarrier mit entsprechend mäßigen Verbindungen Richtung Asien (z.B. Polen, Ungarn, etc.).
Weitere Probleme haben die großen Länder wie Deutschland oder Großbritannien. Wie sollen diese nachweisen oder begründen, dass ein MAN-DXB oder DUS-AUH mit mehr als einer Frequenz unnötig ist, wenn aber sonst so gut wie keine andere Verbindung Richtung Asien besteht?

Ich bin gespannt, wie sich die Situation weiterentwickelt.
 
Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.

Wer soll denn wem was nachweisen? Was hat Deutschland mit den Niederlanden zu tun, außer der Grenznähe von DUS?

Hat die niederländische Diplomatin irgendeine Anstalt gemacht, den östlichen Ländern ihre Golf-Verbindungen abzuschneiden? Allerdings ist kaum mit eigenständigen Verbindungen nach Osten zu rechnen, wenn EK erstmal drei 77W täglich nach WAW schickt.

Um in Holland (anders als in Deutschland) jetzt ausweiten zu können, müßten die Carrier jetzt die NL-Regierung dazu bewegen, mehr Rechte zu geben, und die Diplomatin sagt: jetzt im Moment gerade nicht. Nun ja - um so schneller ist dann ein A380 für den Abendkurs nach DUS frei. Genau deshalb wäre es hilfreich, künftige Abkommen mit den Staaten der Region nicht mehr als Holland, Frankreich oder Deutschland zu verhandeln, sondern als EU mit einer Stimme zu sprechen. Diese Stimme wird nun wohl entwickelt. Dazu werden in der üblichen Weise alle Länder konsultiert werden.

Merke eigentlich nur ich allein, daß außer aus China (evtl. Korea) seit Jahren praktisch keine neuen Linien Europa-Asien mehr eröffnet werden? Thai? MAS? SIA? Bzw. Bestand haben - Garuda? PAL?

Und mit jedem Schritt, um den LH oder AFKL "konkurrenzfähiger" werden, wird die Lage für die kleinen EU-Carrier aussichtsloser, mögen sie nun LG Walter oder Polish Airlines heißen.
 
Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz.

Wer soll denn wem was nachweisen? Was hat Deutschland mit den Niederlanden zu tun, außer der Grenznähe von DUS?

Hat die niederländische Diplomatin irgendeine Anstalt gemacht, den östlichen Ländern ihre Golf-Verbindungen abzuschneiden? Allerdings ist kaum mit eigenständigen Verbindungen nach Osten zu rechnen, wenn EK erstmal drei 77W täglich nach WAW schickt.

Um in Holland (anders als in Deutschland) jetzt ausweiten zu können, müßten die Carrier jetzt die NL-Regierung dazu bewegen, mehr Rechte zu geben, und die Diplomatin sagt: jetzt im Moment gerade nicht. Nun ja - um so schneller ist dann ein A380 für den Abendkurs nach DUS frei. Genau deshalb wäre es hilfreich, künftige Abkommen mit den Staaten der Region nicht mehr als Holland, Frankreich oder Deutschland zu verhandeln, sondern als EU mit einer Stimme zu sprechen. Diese Stimme wird nun wohl entwickelt. Dazu werden in der üblichen Weise alle Länder konsultiert werden.

Merke eigentlich nur ich allein, daß außer aus China (evtl. Korea) seit Jahren praktisch keine neuen Linien Europa-Asien mehr eröffnet werden? Thai? MAS? SIA? Bzw. Bestand haben - Garuda? PAL?

Und mit jedem Schritt, um den LH oder AFKL "konkurrenzfähiger" werden, wird die Lage für die kleinen EU-Carrier aussichtsloser, mögen sie nun LG Walter oder Polish Airlines heißen.

Nein, merkst nicht nur Du allein! Und auch ansonsten bin ich völlig Deiner Meinung
 
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