In einem Webcast für MA hat sich CS diese Woche zu einer möglichen A380-Reaktivierung ausführlich geäußert. Laut seiner Aussage wird nun umfassend geprüft was eine Reaktivierung der A380 technisch und operativ kosten würde. Hierzu wird zeitnah ein Team nach Teruel gesandt.
Um die durch die massiv verspätete Auslieferung der B777-9 entstehende Lücke zu füllen, verfolgt der Vorstand derzeit drei Möglichkeiten:
1. weitere A350-900 bzw. A350-1000, 2. gebrauchte B777-300ER, 3. Reaktivierung des A380.
Hierzu wurde ergänzt: Es ist noch unklar ob man kurzfristig genug A350 bekommen kann bzw. ob diese für LH geeignet sind (insbesondere was das Kabinen-Layout betrifft).
Bezüglich gebrauchter B777-300ER ist derzeit völlig unklar, ob Boeing diese kurzfristig überhaupt zu Verfügung stellen kann. Auch, ob es Maschinen gibt mit einem Kabinenprodukt welches zur LH passt, also einem, das mindestens genauso gut ist oder sogar dem eigenen überlegen. Darüberhinaus spricht gegen diese Lösung, dass die übergangsweise Einführung eines neuen Musters bei LH mit erheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwänden verbunden wäre.
Für den Fall, dass sich die Optionen gebrauchte B777-300ER bzw. zusätzliche A350-900/(-1000?) nicht realisieren lässt und das Passagieraufkommen weiterhin (wie aktuell) über den Erwartungen wächst, dann könnte tatsächlich als letzter Ausweg zur Lösung der Kapazitätsengpässe eine Reaktivierung des A380 ab dem Sommer kommenden Jahres in Betracht kommen.
Also, auch wenn sie nicht die wahrscheinlichste Option darstellt, so ist die Chance auf eine A380-Rückkehr in den letzten Wochen unerwartet deutlich gestiegen. Zumal die damit verbundenen Kosten keine so große Rolle mehr spielen. Denn diese werden bei allen drei Möglichkeiten zum Großteil an Boeing weitergeleitet.
Am Rande hat CS dann wohl noch durchblicken lassen, dass wohl noch kein anderer Kunde die zusätzlich georderten B787 so günstig erworben hat wie Lufthansa dieser Tage.