Es fehlt in erster Linie an allen Ecken und Enden an qualifiziertem Personal, um die Probleme auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen.
Das qualifizierte Personal wäre da. Das krümmt bloß nicht für das gebotene Geld keinen Finger. Die Mär vom leergefegten Arbeitsmarkt ist fast schon Apologetismus für die armen Arbeitgeber. Es gibt einen EU-weiten Binnenmarkt. Diese Leute kann man natürlich nicht direkt anstellen, aber man kann von anderen Arbeitgebern deutschsprachiges Personal abwerben - und die können sich wiederum EU-weit bedienen, wenn sie fließende Deutschsprachigkeit nicht brauchen. Nur: Dafür müsste der Flughafen und die dort ansässigen Firmen mal Geld in die Hand nehmen, und das wäre ja unmöglich.
Oder aber: Man nimmt fähiges Personal, das zwar kein Deutsch spricht, alle nichtdeutschen Passagiere und auch sehr viele Deutsche aber mit deutlich ausgesprochenem Englisch glücklich machen kann. Ein Handling Agent, der
fast wie AHS heißt, hat vor Jahren mal (für meinen Eindruck recht erfolgreich) diese Strategie durchgezogen.
Ein kleiner Lichtblick wäre vielleicht auch ein Branchentarifvertrag im Ground Handling, dann hätte wenigstens diese elendige Unterbieterei bei Ausschreibungen ein bisschen ein Ende.
@MUC-Interessent: Als jemand, der selbst mal bei
einem Handling Agent gearbeitet hat, fühle ich deine Beschwerden über das Lost&Found sehr. Unser Spitzname war damals "Lust&Frust" - intern war der L&F auch als die Abteilung bekannt, die die Resterampe für alle Beschäftigten ist, die entweder skilltechnisch zu unfähig oder de facto arbeitsunfähig für ihre vorherige Position geworden oder gewesen sind.
Aber mit persönlichem Vorsprechen wirst du da nichts bewirken, und das überrascht mich auch nicht - ich finde auch den angebotenen Service von den einzelnen Arbeitnehmern nicht verurteilenswert. Diese Leute wissen in der Regel, dass sie beim eigenen Arbeitgeber Persona Non Grata sind. Sie fressen den ganzen Tag Scheiße von Passagieren - sie arbeiten auch in der einzigen Abteilung, die face-to-face eigentlich ausschließlich negative Nachrichten kommunizieren muss. Und sie waren schon Jahre vor Corona chronisch unterbesetzt - natürlich machst du da irgendwann nur noch das absolute Mindestmaß an Arbeit.
Was helfen würde: Eine dickere Personaldecke. Aber damit wären wir wieder beim Anfang meines Beitrages.