Lufthansa außerhalb München - Allgemein

Im Lande des Wollens hat man Optionen, häßlicher Nachbar des Wollens ist aber das Müssen, wo jede:r um's Dürfen bangt.

Aktuell hielte ich es gar nicht für ausgeschlossen, lieber dem Kini zu huldigen als sich, etwa, von Küchen-Armin durchseuchen zu lassen.

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Eigentlich hatte ich nur ein Überblicksfoto des sog. Jahn-Sportparks zu Pankow gesucht, wurde aber Ziel von Schleichwerbung und bin jetzt natürlich min. bis Mittag empört.
 
98,04% des angemeldeten Kapitals der Lufthansa hat für das Rettungspaket der Bundesregierung gestimmt.

Moin zusammen,

bei aller "Freude" über diesen Beschluss, nehme ich als Planespotter jetzt einmal die Position eines in Dtl. (auch real) Steuern zahlenden Bürgers dazu ein:

Ich finde es eine Unverschämtheit und einen Ausdruck maximaler Arroganz , dass sich die LH Shareholder so "grosszügig" erweisen ein "Geschenk" der dt. Steuerzahler von x Mrd € für eine - m.E. nicht systemrelevante - Firma wie Lufthansa Passage, anzunehmen.

Aus meiner Sicht hätte die LH z.B. das Stammkapital durch Ausgabe neuer Aktien erhöhen müssen und die werten Shareholder hätten diese mit den hohen Dividenden aus den letzten Jahre kaufen können/müssen.
Der Fehler liegt natürlich in der Politik, die aus m.E. reinen Prestigegründen so etwas ermöglicht, während ein großer Teil der z.B. systemrelevanten Firmen des Mittelstandes mit (für die Banken besicherten) teuren Krediten über die Hausbanken förmlich "im Regen" stehen gelassen werden.

Im Vorfeld der HV verkündet der Finanzvorstand der LH dann (sinngemäß) zudem, dass man bei den Erstattungen für Paxe im "Rückstand" ist und erst nach Zufluss der Steuerzahlermilliarden auch mit der Erstattung beginnt.
Das ist m.E. ein klare Rechtsbruch und damit ein Fall des § 263 StGB. Es zeigt m.E. den wahren Charakter der handelnden Personen, die anscheinend glauben, über dem Gesetz zu stehen.
Bei jedem anderen Wirtschaftsbetrieb, .... würde sehr schnell der Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen und die Firma ggf. in Insolvenz gehen, was in einer Marktwirtschaft völlig normal ist.


.. und zum Schluss noch das Thema Arbeitsplätze:
Ich habe als Bürger und Arbeitnehmer per se grosses Verständnis zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Dabei sollten aber gerade in dieser
Krise für die Mitarbeiter aller Branchen die gleichen Regeln gelten.
Was hier geschieht ist aber m.E. wieder ein Versagen der dt. Politik, die, wie auch andere europ. Regierungen (z.B. in F mit AF) , eine nationale Fluglinie als Ausdruck der Stärke einer Nation verstehen und dabei aber noch nicht einmal die Rechte der betroffenen LH-Mitarbeiter ausreichend schützen.


Gruss Theo
 
Erstens ist es kein Geschenk, sondern ein Kredit, den die BR sich sicherlich zurückholt und in der Zwischenzeit auch gut verzinsen lässt bzw günstige Aktien dafür kriegt. Am Markt hätte die LH schlimmere Konditionen bekommen. Der Steuerzahler verdient eher daran.

Zweitens werden die Jobs bzw Personalkosten so oder so einkassiert, warte mal ab wie die VC & Verdi verhandeln. Die UFO hat ja rausgehandelt das alle weniger Geld kriegen.
 
Im Vorfeld der HV verkündet der Finanzvorstand der LH dann (sinngemäß) zudem, dass man bei den Erstattungen für Paxe im "Rückstand" ist und erst nach Zufluss der Steuerzahlermilliarden auch mit der Erstattung beginnt.
Das ist m.E. ein klare Rechtsbruch und damit ein Fall des § 263 StGB. Es zeigt m.E. den wahren Charakter der handelnden Personen, die anscheinend glauben, über dem Gesetz zu stehen.
Bei jedem anderen Wirtschaftsbetrieb, .... würde sehr schnell der Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen und die Firma ggf. in Insolvenz gehen, was in einer Marktwirtschaft völlig normal ist.

Kannst du mal die Quelle dafür benennen? Ich habe da gestern Anderes entnommen. Da ging es um monatliche Rückzahlungen im dreistelligen Millionenbereich die aktuell getätigt werden.
 
Kannst du mal die Quelle dafür benennen? Ich habe da gestern Anderes entnommen. Da ging es um monatliche Rückzahlungen im dreistelligen Millionenbereich die aktuell getätigt werden.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärte, dass der Stau in sechs Wochen abgearbeitet sein soll. Dafür werden im kommenden Quartal erhebliche Barmittel abfließen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Annahme des staatlichen Rettungspakets durch die Aktionäre, die am Nachmittag noch ausstand.


In meinen Augen ist das schon lange ein Unding, das ich als Verbraucher in Vorkasse gehen muss, für eine Leistung die ich vielleicht erst mehreren Monaten in Anspruch nehme. Das gehört mal dringend geändert.
 



In meinen Augen ist das schon lange ein Unding, das ich als Verbraucher in Vorkasse gehen muss, für eine Leistung die ich vielleicht erst mehreren Monaten in Anspruch nehme. Das gehört mal dringend geändert.

in vielen Fällen kannst Du ja noch am Abflugtag ein fullfare (F/J/Y) Ticket kaufen und dann zahlen. Ist natürlich viel teurer als wenn man es mehrere Monate im voraus kauft und bezahlt. In meinen Augen ist das der Kompromiss, günstigeres Ticket gegen Vorkasse...
 
in vielen Fällen kannst Du ja noch am Abflugtag ein fullfare (F/J/Y) Ticket kaufen und dann zahlen. Ist natürlich viel teurer als wenn man es mehrere Monate im voraus kauft und bezahlt. In meinen Augen ist das der Kompromiss, günstigeres Ticket gegen Vorkasse...
Das ist kein Kompromiss sondern Erpressung. Wo sonst geht man bitte in Vorkasse für eine Leistung die man erst viel später in Anspruch nimmt? Fast nirgends, außer bei Reisen (Flug, tlw. Bahn etc.). Und das hast du ja noch die Kacke das du beim Stornieren nur die nicht verbrauchten Steuern und Gebühren zurück bekommst. Und umbuchen lässt sich die Airline nochmal extra bezahlen. Der Rest vom Ticketpreis ist dahin und die Airline lacht sich ins Fäustchen, während zudem noch Steuern in Malta statt in Deutschland abgeführt werden.
 
Erpressung ist aber schon nochmal was anderes. Grad die Buchung einer Flugreise ist ja oft die Jagd nach dem günstigsten Preis, den man mal lange vor Reiseantritt und manchmal auch kurzfristig bekommt.
Man bucht hier ja nicht nur die bloße Beförderung, sondern auch die Zusage, zum gewünschten Zeitpunkt und mit der gewünschten Personenzahl in einem Verkehrsmittel mit limitierten Plätzen befördert zu werden.
Ich seh das eher wie Kulturveranstaltungen, wie Konzerte oder Festivals. Da wird oftmals schon Monate oder gar ein Jahr im Voraus das Ticket erworben, einfach nur um seinen Platz sicher zu haben.
 
Erpressung ist aber schon nochmal was anderes. Grad die Buchung einer Flugreise ist ja oft die Jagd nach dem günstigsten Preis, den man mal lange vor Reiseantritt und manchmal auch kurzfristig bekommt.
Man bucht hier ja nicht nur die bloße Beförderung, sondern auch die Zusage, zum gewünschten Zeitpunkt und mit der gewünschten Personenzahl in einem Verkehrsmittel mit limitierten Plätzen befördert zu werden.
Ich seh das eher wie Kulturveranstaltungen, wie Konzerte oder Festivals. Da wird oftmals schon Monate oder gar ein Jahr im Voraus das Ticket erworben, einfach nur um seinen Platz sicher zu haben.
Das stimmt alles und auch der Vergleich mit Events etc. passt. Erpressung würde ich es auch nicht nennen, man ist es ja auch so gewöhnt.
Dennoch ist die Frage schon berechtigt, warum man die Leistung sofort bezahlen muss auch wenn die Leistungserbringung teilweise sehr weit in der Zukunft liegt (und gar nicht so sicher ist, wie Überbuchungen oder Insolvenzen zeigen).
Natürlich ist es für den Leistungserbringer organisatorisch bequemer, wenn er das Geld sofort mit der Buchung erhält. Aber es bleibt ein kostenloser Kredit.
Zumindest nachdenken könnte man über ein Modell, bei dem grundsätzlich nur ein Teil angezahlt wird, z.B. als Reservierungsgebühr oder die Zahlung erst kurz vor Leistungserbringung fällig wird.
Ich könnte mir vorstellen, wenn der Leistungserbringer gesetzlich verpflichtet wäre, den kostenlosen Kredit der Kunden marktüblich zu verzinsen, dann würde sich die heutige Praxis rasch ändern.
 
Danke für die Quellenangabe.

In meinen Augen ist das schon lange ein Unding, das ich als Verbraucher in Vorkasse gehen muss, für eine Leistung die ich vielleicht erst mehreren Monaten in Anspruch nehme. Das gehört mal dringend geändert.

Da stimme ich dir nicht ganz zu. Wenn ich in ein Möbelhaus gehe muss ich auch mindestens eine Anzahlung leisten oder werde mit Rabatten geködert, wenn ich den kompletten Preis sofort bezahle.
Selbst bei Hotels und Veranstaltungen spare ich oftmals, wenn ich den kompletten Preis (teilweise weit) im Voraus bezahle. So ist das nun mal als Verbraucher und in den meisten Fällen geht's ja gut.
 
Danke für die Quellenangabe.



Da stimme ich dir nicht ganz zu. Wenn ich in ein Möbelhaus gehe muss ich auch mindestens eine Anzahlung leisten oder werde mit Rabatten geködert, wenn ich den kompletten Preis sofort bezahle.
Selbst bei Hotels und Veranstaltungen spare ich oftmals, wenn ich den kompletten Preis (teilweise weit) im Voraus bezahle. So ist das nun mal als Verbraucher und in den meisten Fällen geht's ja gut.
Aber Hotels kann man inzwischen bis 24h vorher kostenlos stornieren. Bei einem Großteil der Flugtickets geht das nicht.
Wo ist das Problem die Tickets erst beim OLCI 24h vorher zu bezahlen?
 
Wie hoch wäre wohl die NoShow- Rate - und damit weniger Gäste an Bord, wenn jeder mal aus "Spaß" / "Szenario" irgendetwas bucht und bedingt durch bestenfalls "Anzahlen" kein Risiko eingeht? Und wenn man wirklich fliegen möchte, sollte natürlich noch eine "fette" Entschädigung her (bei Annullierung).
 
Aber es bleibt ein kostenloser Kredit.
Alle verfristeten, konditionierten Tarife leiten sich ab aus den Walk-up-Tarifen. Aus dem jeweiligen Rabatt errechnet sich ein Kredit zu negativem Zins.

Aber ich sehe schon gespannt dem Tag entgegen, an dem RYR meine 9,99 für den Flug nach STN erst am Gate kassiert, in die Bauchkasse einer derangierten Dame.
 
Wie hoch wäre wohl die NoShow- Rate - und damit weniger Gäste an Bord, wenn jeder mal aus "Spaß" / "Szenario" irgendetwas bucht und bedingt durch bestenfalls "Anzahlen" kein Risiko eingeht? Und wenn man wirklich fliegen möchte, sollte natürlich noch eine "fette" Entschädigung her (bei Annullierung).
Hotels gehen deswegen auch nicht pleite. Auch wenn ich als Kunde die Option habe 24h/48h vorher kostenlos zu stornieren.
Und zu dem kostenlosen Kredit kommt ja noch dazu, das die Airline mit dem Geld ja mit Sicherheit noch arbeitet bzw. anlegt und nochwas dran verdient.
 
Wenn du siehst, wie viel Übernachtungen im Vergleich zu anderen Jahrzehnten kosten, habe ich auch kein Problem damit, wenn die Luftfahrt ähnliche Preise abruft. Und dann erst kurzfristig bezahlen, kein Thema. Die Airlines müssten sich umstellen, denn schon Wochen vorher errechnen zu können, wie die "finalen" Zahlen aussehen könnten (und somit einen Flotten- und Personaleinsatz optimierbar zu machen), wäre erschwert. Und die Kunden müssten sich umstellen, wenn deutlich höhere Preise zu bezahlen wären. Dann kann auch der ein oder andere Platz freibleiben... D.h. Buchungssteuerung über den Preis fiele quasi weg. Warum soll ein Flug x Wochen vorher y und später z kosten, wenn eh kein Geld fließt bis zum Check-In. Denn eine Gewissheit, dass der Flug "voll" wird, hat ja dann niemand. Im Supermarkt kostet das Bier auch nicht mehr, wenn es im Lager knapp wird. Es kostet immer a, beim Sonderangebot (für c Tage) immer b.
... oder sind Hotels doch nicht mit Supermärkten und Airlines zu vergleichen??
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst du mal die Quelle dafür benennen? Ich habe da gestern Anderes entnommen. Da ging es um monatliche Rückzahlungen im dreistelligen Millionenbereich die aktuell getätigt werden.
Per se besagt das EU Recht schon, dass 7 Tage nach der Stornierung die Erstattung erfolgt sein muss.

Und ja, es waren viele. Aber die LH hat die automatischen Erstattungsprozesse auch bewußt ausgeschalten und auf manuel umgestellt - was dann wohl schon zumindest einen Rechtsbruch bewußt (gezielt?) in Kauf nimmt ... aber da kommt hoffentlich noch was, weil das ist jedenfalls nicht in Ordnung!
 
Und ja, es waren viele. Aber die LH hat die automatischen Erstattungsprozesse auch bewußt ausgeschalten und auf manuel umgestellt - was dann wohl schon zumindest einen Rechtsbruch bewußt (gezielt?) in Kauf nimmt ...
Also nur automatisierte Geschäftsprozesse sind rechtstreu? Oder liegt eventuell in einer Lage Höherer Gewalt die Sorgfalt gerade darin, eine Firma nicht durch autonome Algorithmen in die Insolvenz steuern zu lassen? Können die "automatischen Erstattungsprozesse" auch Wertpapiere liquidieren oder Flugzeuge verkaufen, wenn die Kassa leer ist? Fragen, Fragen...
 
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