Für eine völlige Einstellung der Planungen ist ein Stadtratsbeschluss notwendig, welcher bsiher aber nicht vorliegt. Weiterhin wurde die City-Spange mit einem gewissen Budget an Planungsmitteln ausgestattet, und dieses Budget ist noch nicht aufgebraucht. Also kann, darf und wird noch ein wenig weiter untersucht und geplant werden. Es ist nunmal nicht so einfach, Geld, welches für eine bestimmte Sache im Haushalt eingestellt ist, für eine andere Saceh auszugeben.
Es gibt für jeden Endbahnhof eine grobe Vorabschätzung, wie es weitergehen könnte: U1 Fasanerie/Harlaching(Solln), U2 Karlsfeld/Feldkirchen, U3 (Langwied)Untermenzing-Neuried(Planegg/Germering), U4 Blumenau-Englschalking(Messe), U5 Pasing-Waldperlach, U6 Neufahrn-Martinsried/Planegg.
Aber: Mit Ausnahme der von mir vorgenannten Verbindungen, sind derzeit keine Gelder dafür vorgesehen, und können somit noch nicht einmal in das Planungsstadium erreichen. Erschwerend kommt natürlich hinzu, daß die Stadt München nunmal keine Aktien darin hat, ob oder ob nicht die U6 nun jemals Neufahrn, Martinsried, Planegg oder den Flughafen erreichen wird, da dies numal nicht im Stadtgebiet liegt...
Guter Beitrag! Interessant in diesem Zusammenhang (City-Spange) ist, dass selbst von den Grünen, die sonst nicht gerade für ihre U-Bahn-Euphorie bekannt sind, inzwischen Signale kommen, dass sie sich (stand so vor einiger Zeit in der SZ) "zusätzliche Strecken durch die Innenstadt" vorstellen könnten, und damit kann nur die City-Spange gemeint sein. Ich glaube also auch, dass dieses Projekt noch nicht 100% beerdigt ist.
Falls es jemand interessiert, hier meine Einschätzung zu den von dir genannten Verlängerungsoptionen:
U1 Fasanerie/Harlaching(Solln): Fasanerie möglich, Harlaching wird dagegen sicher nicht kommen. Im neuesten VEP wird diese Strecke von der verlängerten Straßenbahn 27 ab Schwanseestraße bedient.
U2 Karlsfeld/Feldkirchen: Karlsfeld (oder sogar bis Dachau, mit großem P&R-Platz an der A99 für den Verkehr aus dem Westen?) wären interessant, glaube ich aber eher nicht. Feldkirchen wird an den Finanzen der Gemeinde scheitern.
U3 Untermenzing-Neuried(Planegg/Germering): Untermenzing halte ich für sehr sinnvoll, Neuried usw. sehe ich nicht kommen. Neuried ist zwar ausgesprochen wohlhabend, die sind aber offenbar nicht bereit, in einen U-Bahnhof zu investieren.
U4 Blumenau-Englschalking(Messe). Blumenau ist - ich glaube auch offiziell - mausetot, für Englschalking soll wohl bald eine neue standardisierte Bewertung durchgeführt werden (Streckengenehmigung liegt hier seit 1989 vor). Eine Weiterführung Richtung Riem hängt natürlich davon ab, was mit der Gegend östlich der S8-Trasse passiert.
U5 Pasing-Waldperlach: Bei Pasing bin ich skeptisch; erstens gibt es mögliche Kosten/Nutzen-Issues mit der 2. Stammstrecke, und imho reißt sich die SPD-Regierung auch nicht gerade darum, den Bürgern im (traditionell eher schwarzen) Münchner Westen neue Infrastruktur hinzustellen. Die Grünen lehnen diese Strecke, soviel ich weiß, komplett ab. Sollte es (Gott bewahre) doch mal wieder eine CSU-Stadtregierung geben, kann die U5 jedoch schnell wieder auf die Tagesordnung kommen. Bei Waldperlach sehe ich ziemliche Auslastungsprobleme.
U6 Neufahrn-Martinsried/Planegg: Bei Neufahrn muss man die K/N-Analyse abwarten. Martinsried wird meiner Ansicht nach relativ sicher die nächste Strecke, die gebaut wird. Da hat der Freistaat einfach ein zu großes Interesse daran. Eine Verlängerung nach Planegg wäre netztechnisch schön, aber muss sich natürlich auch rechnen (Würm-Unterquerung!)
Sonstiges:
Es ist natürlich eine finanzielle Illusion und wird nicht passieren, aber im Idealfall bräuchte München noch eine vernünftige Ringlinie, die die wichtigen Subzentren rund um die Innenstadt verbindet (Schwabing, Haidhausen, Giesing, Sendling, Neuhausen), eine Umsteigemöglichkeit zu jeder kreuzenden Schienenstrecke (auch Straßenbahn) bietet und an den Bahnhöfen Laim, Leuchtenbergring, Ostbf. und Harras an die S-Bahn angebunden ist. Für die Konnektivität und die Redundanz des Systems wäre das ein absoluter Segen, aber angesichts der (von mir grob geschätzten) Kosten von mindestens 2-2,5 Mrd. (viele komplizierte Umsteigebahnhöfe auf Ebene -2, zwei neue Isarquerungen) wird das wohl eher nichts werden. Die von der CSU immer mal wieder vage ins Spiel gebrachte Ringlinie entlang des mittleren Rings geht dagegen an den Passagierströmen vorbei und ist Blödsinn.