Hallo Bavair,
Ich stecke in der Thematik nicht sehr tief drinnen, aber soweit mir bekannt ist, bestreitet niemand die Notwendigkeit der A94 als solcher. Der Rest (Trassenstreit) ist die übliche Fehlplanung, die sicherlich in München verbrochen wird, aber auch nicht anders verlaufen wäre, säße das Maximilianeum in Landshut oder Nürnberg. Insofern kann die Stadt München dafür eher wenig und ob Dorfen tatsächlich noch zum Münchner Speckgürtel zu zählen ist, sei mal arg dahingestellt.
Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, was kommt. Und ich bin mir recht sicher, dass du auch keine Glaskugel zu Hause hast. Fakt ist: es steht im Konzept drin - mehr war zu diesem Zeitpunkt für keinen Beteiligten zu holen. Abwarten und Tee trinken. Zur Pleitebank ist das gleiche wie zum Landtag zu sagen: da kann die Stadt München wenig bis gar nichts dafür. Für alles andere hast du - in Bayern z.T. stärker als anderswo - die Möglichkeit, dich politisch zu engagieren, wenn die der Status quo nicht passt. Sei es im "Braven-Wähler-Modus" (Landtagswahl, Volksbegehren, etc.) oder ganz konkret auf der Straße. Zahlenmäßig seid Ihr den Münchnern in Restbayern bekanntlich allemal überlegen.
Das mit der "Schuld der Stadt München" an dem Landesbank-Desaster hat leider doch einen wahren Kern. Schließlich war Stoibers "Herzibubi" immer die Stadt München und dementsprechend wollte er auch nach der Bedeutungslosigkeit der Hypo-Vereinsbank, die von Unicredit geschluckt und somit in die Bedeutungslosigkeit verdammt wurde, dass Münchens Stellung als Finanzplatz nicht geschmälert wird. Da als letzte unabhänigige große Bank nur die Landesbank geblieben war, musste diese auf Teufel-komm-raus auch weltläufig aufgestellt werden.
An diesem "Münchenwahn" leidet ganz Bayern heute noch. Und das schlimmste daran ist, dass die heutige Landesregierung - Verzeihung: bei uns muss man diese erbärmliche Mannschaft ja "Staatsregierung" nennen, weiter nach dem alten Strickmuster verfährt, das da lautet: "München muss leuchten, auch wenn dafür im Rest des Landes die Lichter ausgehen."
Meine Meinung ist, dass im Interesse des Landes in erster Linie der Anschluss des Flughafens an Bayern zu erfolgen hat und dann erst die Lokalinteressen von München zu bedienen sind. Vor allem dann, wenn wir alle dafür zahlen sollen. Schließlich muss die Stadt keinen Cent dafür locker machen.