Bahnanschluss MUC

Eigenartigerweise sind einige Mrd. für Ausbaumaßnahmen in Berlin und Stuttgart vorhanden. Sind die Bayern zu blöd, um die Töpfe in Berlin anzuzapfen? :shut::think:

Ich will ja nicht den Miesepeter geben und alles schwarz malen, aber ich glaub´tatsächlich, dass es im Augenblick schlicht nichts anzuzapfen gibt. Ich war letzte Woche im Ruhrgebiet und was ich dort sehen musste, lässt mich immer mehr zu der Gewissheit kommen, dass wir den Westen Deutschlands mit dem Aufbau Ost kaputtgespart haben. Es wird wieder Generationen dauern, bis die Infrastruktur in den alten Bundesländern der der neuen Länder entspricht. Freilich darf man so etwas nicht laut sagen.
 
Es wird wieder Generationen dauern, bis die Infrastruktur in den alten Bundesländern der der neuen Länder entspricht. Freilich darf man so etwas nicht laut sagen.
Ich sage so etwas sogar sehr laut und halte die derzeitige Verteilung der Mittel für eine Diskriminierung der alten Bundesländer. Ist ja auch kein Wunder, denn die, die die Verteilung hinter den Kulissen entscheiden, kommen ja bekanntlich mittlerweile mehrheitlich von drüben.

Am Münchner Flughafen warten wir schon seit langem auf einen ECHTEN Fernbahnanschluss und einen entsprechenden Bahnhof dafür, doch Berlin hält nur all zu viele Projekte wie in München auf kleiner Flamme, so dass sie sich im Konkurrenzkampf der Lokal- und Landespolitik schnell selbst erledigen. Im Osten ist dies ganz anders. Da treibt Berlin direkt die Projekte an und puscht sie durch die Instanzen. Der neue Berliner Alleinflughafen bekommt vom Start weg einen kompletten zweiseitigen Anschluss für S-Bahn, REs und ICEs und das einfach mal so im Handumdrehen, denn Geld ist ja wohl genug da. Auch wird in Leipzig lockerleicht der Citytunnel gebaut, der dann auch voll RE-tauglich sein wird. Und das, obwohl sich die Baukosten seit 2006 bereits verdoppelt haben! Und was sagt Berlin?: "Einfach weiterbauen, die Mehrkosten machen nix!". Und in München motzt der Bund wegen jeder noch so kleinen Kostensteigerung herum, so dass man bekanntlich schon einige Bahnhöfe und auch den Ast nach Giesing wegsparen musste. Das, was jetzt noch von der 2. Stammstrecke übrig ist - also nur mit drei völlig isolierten Bahnhöfen und ohne den Giesinger Ast - ist mehr schlecht als recht und in der Art ein pures Produkt der ungerechten Berliner Verteilungspolitik.
 
Wenn man sich z.B. den nun schon fast zwanzig Jahre währenden Eiertanz um die Anbindung Ostbayerns an den Flughafen anschaut, kann man schon in Frage stellen, ob es jenseits der Münchner Stadtgrenzen noch ein Bayernland gibt, das von unserer Regierung wahrgenommen wird. Auch der erbärmliche Zustand der Staatstraßen, vor allem in Niederbayern, lässt einen staunen, dass dies in Bayern, dem angeblich fortschrittlichsten Bundesland, möglich ist.

Insgesamt drängt sich schon der Eindruck auf, dass sich unsere Regierungsvertreter von der Landbevölkerung wählen lassen um dann Politik für München zu machen.

Der Eiertanz der irgendwo in Bayern aufgeführt wird, wird ebenso in München aufgeführt.
 
Die SPD findet die Südeinschleifung gut, da es nur einen Halt in Erding gibt. Aber da sie Angst hat, dass ein neuer Regionalbahnhof in Erding zu viel Verkehr anzieht befürwortet sie dann zusätzlich einen weiteren Halt im Nordwesten von Erding, wo dann die Pendler über eine Park&Ride Anlage zusteigen könnten.:think:
 
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Aktuelle Präsentation zur Flughafenanbindung "Erdinger Ringschuß":

http://www.stmwivt.bayern.de/filead...Erdinger_Ringschluss_Praesentation_100727.pdf

Interessant finde ich vor allem das geplante Fahrplanangebot:

1) S-Bahn von Erding zum Flughafen im 15 Minutentakt in der HVZ
2) SPNV (ÜFEX) im Stundentakt von Salzburg über Mühldorf, Dorfen, über die
Walpertskirchner Spange nach Erding und weiter über den Flughafen, Freising,
Moosburg
biggrin.gif
, Landshut ohne weitere Zwischenhalte bis Regensburg zur schnellen
Verbindung der überregionalen Verkehre an den Flughafen 3) SPNV (FEX) im Stundentakt von Mühldorf über Dorfen, die Walpertskirchner
Spange nach Erding und weiter über den Flughafen und Freising bis
Landshut mit Bedienung von nahezu sämtlichen Zwischenhalten
unsure.gif
zur Aufnahme
des regionalen Verkehrs
4) Güterverkehr durch Erding ist langfristig nicht vorgesehen
 
Not in my Acker ...

Ich war gestern Abend ganz zufällig in der Gegend von Niederwörth/Aufhausen joggen... Gegner der Südeinschleifung haben an einer Strasse in der Nähe der möglichen Sempt-Querung dieser Trasse schon ein Schild im Acker aufgestellt, welches vor Heimatzerstörung warnt... :whistle:
 
Für Nürnberger wäre es demnach wahrscheinlich attraktiver dann nach Regensburg zu fahren und dann über den ÜFEX zum Flughafen als über München+S-Bahn.
 
Was mir auf Seite 21 noch aufgefallen ist: Unterstellt man eine maßstäbliche Darstellung komme ich auf eine Bahnsteiglänge für die ÜFEX von ca 130m, das ist nicht gerade üppig.
 
Ringschluss rückt in weite Ferne

http://www.sueddeutsche.de/muenchen...ng-ringschluss-rueckt-in-weite-ferne-1.992001

Bürgermeister Max Gotz (CSU) beharrt auf der so genannten Nordeinführung der Walpertskirchener Spange und einem neuen Bahnhof auf dem Fliegerhorstgelände. Das Ministerium ist dagegen vehement für eine billigere Südeinschleifung bei Aufhausen und der Beibehaltung des alten Bahnhofstandorts.

Die Nachricht, dass der Bund wohl bis mindestens 2020 schlicht kein Geld hat, die Bahnlinie München-Mühldorf-Freilassing auszubauen und zu elektrifizieren, bedeutet auch für den Erdinger Ringschluss "nichts Gutes", weiß Gotz. Denn wenn es auf der Bahnstrecke von München Richtung Osten keinen Strom gibt, wie sollen dann Regionalbahnen aus Salzburg und Südostbayern zum Flughafen fahren?
 
Stuttgart 21 kommt für viele Milliarden und ebenso der milliardenschwere Neubau Ulm-Wendlingen. Aber für ein weiteres Teilstück (München-Mühldorf) der Magistrale Paris-Budapest fehlt das Geld zum zweispurigem Ausbau und Elektrifizierung. Ich finde das einfach krank, wie stiefmütterlich diese geplante Hauptstrecke zwischen München und Wien behandelt wird. Dabei sollte ein Ausbau hier eine Top-Priorität für die bayrische Landesregierung darstellen.
 
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Für die Bayerische Staatsregierung ist diese Strecke ja hochprioritär, aber zuständig für die Bahninfrastruktur ist nunmal das Bundesverkehrsministerium und für dessen Finanzierung das Bundesfinanzministerium ...
 
Es ist tragisch zu sehen, wie ein Projekt, dass so überregniole, und grenzüberschreitende, Bedeutung hat, wie dieses, durch die politischen Mühlen schlicht zerredet wird. Wo sind Politiker, die weiter als 4 Jahre denken können?? (Wobei hier bereits unterstellt wird, dass sie denken) Wo sind die Visionen??

Der Bedarf ist da, der Nutzen ist erwiesen, nur Mittel wollen keine freigegeben werden.
Als Stammgast auf der Strecke München-Linz wäre ein Ausbau dieser Strecke essentiel, um das gegurke über Rosenheim - Chiemsee endlich zu umgehen. Wobei m.E. eher die Strecke Mühldorf - Simbach - Ried - Wels ausgebaut gehört, anstelle ab Mühldorf nach Freilassing zu gehen, aber da haben wohl eher die Salzburger was dagegen....

Dank Bankenrettung und S21 ist schlicht und ergreifend kein Platz mehr für Visionen - schade!
 
Diese "Magistrale für Europa" ist allerdings auch ziemliches PR-Gewäsch. München-Ulm, München-Ingolstadt und Nürnberg-Würzburg-Frankfurt sind dann doch noch erheblich bedeutender als München-Salzburg.
Wenn Deutschland es sich sogar leistet internationale Verträge nicht einzuhalten indem man die ebenfalls wichtigere Rheintalbahn nicht ansatzweise zur Eröffnung des Gotthardtunnels fertig bekommt, sehe ich da schwarz für München-Salzburg. Wobei zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung den Braten auch nicht unbedingt fett machen. Solange man nicht konkret vorhat die Strecke auf durchgehend 200km/h oder mehr auszubauen, kann man auch weiter über Rosenheim fahren...
 
Man kann immer mehr den Eindruck gewinnen, dass der Blick für das Wesentliche in Bayern und Deutschland verlorengegangen ist. Wir diskutieren beispielsweise darüber, wie wir oberbayerische Landwirte zur Freigabe ihrer Wiesen für eine Olympiade bewegen können, die niemand will und eigentlich auch niemandem nützt und lässt dabei die Dinge schleifen, die wirklich wichtig sind.

Zu den wichtigen Dingen gehören die Sachen, die uns in ganz Bayern weiterbringen, und dazu gehören nunmal vernünftige Anbindungen an unsere Landeshauptstadt und deren Airport. Ich könnte das K*tzen kriegen, wenn ich beobachte, wie die Dampfplauderei in der bayerischen Staatskanzlei zur Königsdisziplin gemacht wird und gleichzeitig Bilder von demjenigen verehrt werden, der einmal gesagt hat "everybody´s darling is everybody´s depp". Der würde im Grab geradezu rotieren, wenn er sähe, was aus der Führungsriege seines Vorzeigebundeslandes geworden ist.
 
..., wie die Dampfplauderei in der bayerischen Staatskanzlei zur Königsdisziplin gemacht wird und gleichzeitig Bilder von demjenigen verehrt werden, der einmal gesagt hat "everybody´s darling is everybody´s depp". Der würde im Grab geradezu rotieren, wenn er sähe, was aus der Führungsriege seines Vorzeigebundeslandes geworden ist.
In dem besagten Ort wurden durchaus in letzter Zeit öfter mal laute Rotationsgeräusche aus der dortigen Gruft vernommen.:think:

Aber ist doch heutzutage schon auch Volkssport geworden, wenn irgendeine staatliche Planung kommt, daß man erstmal dagegen ist :dead:
Daß dann die Politik und die darunter anhängigen Behördenmitarbeiter auch nicht die große Lust verspüren ist dann auch klar :thbdwn:

Die Bahnstrecke nach Mühldorf hat außerdem noch das Problem, daß parallel dazu ja die A94 gebaut werden muß ...
 
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Solange man nicht konkret vorhat die Strecke auf durchgehend 200km/h oder mehr auszubauen, kann man auch weiter über Rosenheim fahren...
Die 200 km/h hat man ja vor. Und die wären auch verhältnismäßig einfach zu realisieren.

Die Bahnstrecke nach Mühldorf hat außerdem noch das Problem, daß parallel dazu ja die A94 gebaut werden muß ...
Das sehe ich nicht zwingend als Problem, sondern als Vorteil. Es sollte den Gegnern doch zusätzlichen Antrieb geben, und den Fokus dorthin lenken, aber nichts passiert!
 
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