Der AirBerlin / LTU Thread

Was dafür spricht, ein möglichst gutes Angebot an potenzielle Käufer richten zu können ohne aufwändige Verträge und evtl. höhere Kosten. Je unkomplizierter das Angebotspaket ist, desto eher bzw, mehr wird man Interessenten bekommen können. Das allerdings mit großem Nachteil für alle aktuellen Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens, die am Ende bei der Variante am schlechtesten dastehen.

Und in diesem Fall braucht man sich dann auch nicht über eine mangelnde Loyalität wundern, wenn man der Firma trotz 10 Jahren in den Miesen die Treue gehalten hat und jetzt im Zweifelsfall als Depp vom Dienst da steht, ohne Perspektive.

Da würde ich auch keine Rücksicht darauf nehmen, ob das ohnehin schon desaströse Image weiter leidet.
 
Ich kenne mich auf dem Arbeitsmarkt in der Luftfahrt leider nicht sonderlich gut aus.
Steht wirklich zu befürchten, dass ein erfahrener Pilot nirgends mehr unterkommen kann?

Damit meine ich jetzt nicht möglicherweise geringeren Verdienst oder möglicherweise umziehen zu müssen, sondern wirkliche Perspektivlosigkeit.
 
Wenn man sich, z.B. in MUC, mit AB-Personal unterhält, hält sich bei denen die Sympathie für die “kranken“ Kollegen in Grenzen.
 
Ich denke, dass das fliegende Personal von AB schon Möglichkeiten haben wird, irgendwo unterzukommen, da es ja Interesse an den Flugzeugen und Strecken von AB gibt. Und irgendwo muss ja das Personal dafür herkommen. Nur will warscheinlich kaum ein Interessent die Leute mit den jetzigen Tarifkonditionen einstellen vermute ich.

Da sehe ich die Perspektive für andere Teile (Verwaltung, Technik) bei AB schon kritischer was Arbeitsplatzerhalt angeht.
 
In diesen Tagen dürfte AB in der Regel auf den meisten Strecken die 80% Nutzungsschwelle erreichen, die zur Ausübung von Großvaterrechten an Slots berechtigt. Von da an wird v.a. auch von Seiten der potentiellen Käufer kein großes Interesse mehr an einem geregelten Flugbetrieb der AB bestehen. Warum auch? Jeder zusätzliche Betriebstag leert die Kassen weiter. Die für einen Verkauf wesentlichen verbliebenen Vermögenswerte, nämlich die Streckenrechte, sind dann in trockenen Tüchern und die Marke "Air Berlin" ist bereits verbrannt. Insofern dürfte sich auch die Verhandlungspositions der AN dann deutlich verschlechtern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und in diesem Fall braucht man sich dann auch nicht über eine mangelnde Loyalität wundern, wenn man der Firma trotz 10 Jahren in den Miesen die Treue gehalten hat und jetzt im Zweifelsfall als Depp vom Dienst da steht, ohne Perspektive.

Da würde ich auch keine Rücksicht darauf nehmen, ob das ohnehin schon desaströse Image weiter leidet.

Mal ganz ehrlich, was hat das mit Loyalität zu tun?
Die Kollegen haben doch 10 Jahre lang ihr Geld bekommen, oder?
Loyalität war m.M.n eher von den Investoren gefragt, die unsäglich viele Millionen eingebracht
haben und nun nichts mehr oder nur noch wenig davon wieder bekommen.

Es ist halt nun mal ne Insolvenz (mit ziemlich eindeutigen Vorgaben für den Insolvenzverwalter) und nicht
"Wünsch-Dir-Was". Das wäre wie ne bedingungslose Kapitulation mit Forderungen.
Ohne Überbrückung vom Bund wären sowieso alle Arbeitsverträge schon Geschichte.

Mal Hand aufs Herz, die meisten Piloten waren doch nicht krank bzw. "unfit", weil sie sich die ganze Nacht
Sorgen um ihre Zukunft gemacht haben. Hier gehts doch einfach um Besitzstandwahrung (wertfrei dargestellt!).
Die Kollegen der Kabine die vermutlich schlechter aufgestellt sind (Verdienst und Perspektive)
haben es auch geschafft zu arbeiten.

Sorry, ich möchte hier niemanden persönlich angreifen, aber es mußte mal raus, bei den vielen Sachen, die man so hört.
 
Bizarr ist, daß oneworld, IAG, notorische Gewinnler und diverse "Investoren" Air Berlin seelenruhig und jahrelang beim Verrecken zugesehen haben und die Firma ohne jeden Widerspruch aus der Presse zu einer vereinigt-arabischen, irregulären Staatslinie wurde - und jetzt, da die LH die Trümmer aufzukehren sich anschickt, allerlei Kommentatoren auf den Plan treten, die im Besorgte-Bürger-Sound "den Carsten" als Speerspitze der Illuminaten phantasieren, die dem gepaukten Bürger seine Mallorca-Sause mißgönnt und die Bundesregierung "über den Tisch zieht".

Viel Feind, viel Ehr.

Übrigens hat ein offensichtlicher AB-Insider, der seinerseits in Bezug auf das allgegenwärtige Gelaber von allen Seiten seinen Kaffee mehr als auf zu haben scheint, dargelegt, daß der Krankenstand Cockpit-AB anfang der Woche keineswegs signifikant erhöht gewesen sei. Der offenbar drängende Wunsch des Kommentariats, sich in nur mittelbar zugänglichen Konflikten (wie auch dem LH-Streikgeschehen) sogleich auf eine Seite zu schlagen, ist töricht. Ein latenter Hang zum Lynchen. Ganz unangenehme Gesellschaft.
 
Bizarr ist, daß oneworld, IAG, notorische Gewinnler und diverse "Investoren" Air Berlin seelenruhig und jahrelang beim Verrecken zugesehen haben und die Firma ohne jeden Widerspruch aus der Presse zu einer vereinigt-arabischen, irregulären Staatslinie wurde - und jetzt, da die LH die Trümmer aufzukehren sich anschickt, allerlei Kommentatoren auf den Plan treten, die im Besorgte-Bürger-Sound "den Carsten" als Speerspitze der Illuminaten phantasieren, die dem gepaukten Bürger seine Mallorca-Sause mißgönnt und die Bundesregierung "über den Tisch zieht".

Viel Feind, viel Ehr.

Übrigens hat ein offensichtlicher AB-Insider, der seinerseits in Bezug auf das allgegenwärtige Gelaber von allen Seiten seinen Kaffee mehr als auf zu haben scheint, dargelegt, daß der Krankenstand Cockpit-AB anfang der Woche keineswegs signifikant erhöht gewesen sei. Der offenbar drängende Wunsch des Kommentariats, sich in nur mittelbar zugänglichen Konflikten (wie auch dem LH-Streikgeschehen) sogleich auf eine Seite zu schlagen, ist töricht. Ein latenter Hang zum Lynchen. Ganz unangenehme Gesellschaft.

Besser kann man es nicht ausdrücken!
 
Bizarr ist, daß oneworld, IAG, notorische Gewinnler und diverse "Investoren" Air Berlin seelenruhig und jahrelang beim Verrecken zugesehen haben und die Firma ohne jeden Widerspruch aus der Presse zu einer vereinigt-arabischen, irregulären Staatslinie wurde - und jetzt, da die LH die Trümmer aufzukehren sich anschickt, allerlei Kommentatoren auf den Plan treten, die im Besorgte-Bürger-Sound "den Carsten" als Speerspitze der Illuminaten phantasieren, die dem gepaukten Bürger seine Mallorca-Sause mißgönnt und die Bundesregierung "über den Tisch zieht".

Viel Feind, viel Ehr.

Übrigens hat ein offensichtlicher AB-Insider, der seinerseits in Bezug auf das allgegenwärtige Gelaber von allen Seiten seinen Kaffee mehr als auf zu haben scheint, dargelegt, daß der Krankenstand Cockpit-AB anfang der Woche keineswegs signifikant erhöht gewesen sei. Der offenbar drängende Wunsch des Kommentariats, sich in nur mittelbar zugänglichen Konflikten (wie auch dem LH-Streikgeschehen) sogleich auf eine Seite zu schlagen, ist töricht. Ein latenter Hang zum Lynchen. Ganz unangenehme Gesellschaft.
Lufthansa als Retter in schimmernder Rüstung - purer Altruismus, da wo andere aus der Branche nur verdruckst zukucken? Möglich. Nur spätestens seit der Ankündigung, CEO Hogan abzuberufen und der offensichtlichen Abkehr von seiner Expansionspolitik, dürfte Etihad seit Anfang 2017 an einem geregelten Verkauf der AirBerlin durchaus interessiert gewesen sein. Alleine der Sachverhalt, dass mit Winkelmann ein LH-Mann neuer CEO der AB wurde, zeigt, dass das Verhältnis LH - Etihad mindestens Anfang des Jahres doch sehr freundlich war. Freilich, entsprechende Verhandlungen waren / wären sicher nicht einfach gewesen, aber in finanzieller Hinsicht allemal besser als ein hoch defizitärer Weiterbetrieb mit unausweichlicher späterer Insolvenz. Warum also hat die LH nicht schon Q1 oder Q2 AirBerlin käuflich erworben und einen geregelten Betriebsübergang durchgeführt? Könnte es sein, dass eine (nur ein ganz bißchen gesteuerte) Insolvenz halt doch bessere Chancen liefert, genau und ausschließlich das zu bekommen, an was man interessiert war: den Streckenrechten. Alles auch eine Frage des Timings. So kurz vor der BT-Wahl sind ja vielleicht auch die Wettbewerbshüter ein wenig milder gestimmt.
 
... Alleine der Sachverhalt, dass mit Winkelmann ein LH-Mann neuer CEO der AB wurde, zeigt, dass das Verhältnis LH - Etihad mindestens Anfang des Jahres doch sehr freundlich war. ...
Hatte Etihad denn die Kontrolle im Aufsichtsrat, daß sie die Bestellung eines LH-Mannes zum CEO so ins Werk setzen konnten? Nicht, daß wir da aus Versehen was rückabwickeln müssen? Zurück mit der Pasta in die Tube?
 
Hatte Etihad denn die Kontrolle im Aufsichtsrat, daß sie die Bestellung eines LH-Mannes zum CEO so ins Werk setzen konnten? Nicht, daß wir da aus Versehen was rückabwickeln müssen? Zurück mit der Pasta in die Tube?
Gute Frage, die mich zugegebenerweise etwas zum Googeln brachte. Soweit ich sehe ist Etihad mit 2 direkten Stimmen im AR vertreten - also etwa entsprechend der Aktienbeteiligung von rund 29%. Das reicht natürlich nicht für eine absolute Mehrheit. Aber im Zweifelsfall muss man frei nach Harry Potter immer kucken, wo die Spinnen hinlaufen, bzw. in diesem Fall, von wo sie herkommen. Anders formuliert: wer zahlt, schafft an. Auch in einer Welt der Ritter mit goldener Rüstung.
Wenn nicht Etihad, wer im AR wollte dann Winkelmann? Noch ein Frage, warum hat LH da vermutlich auf ein üblicherweise vereinbartes Wettbewerbsverbot verzichtet?
Der springende Punkt ist ja eigentlich nicht, wer Winkelmann da installiert hat, sondern warum ein Mann aus dem aller-innersten Zirkel der LH da platziert wurde.
Hier http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...zt-chef-durch-lufthansa-manager-14581351.html gerade noch ein paar Aussagen gefunden:
"Da hatte Etihad-Vorstandschef Hogan nach Informationen aus Branchenkreisen Spohr schon wegen der Nachfolgersuche um Rat gefragt."
und
"... bekommt aber ein Rückkehrrecht zur Lufthansa zugesprochen."
So macht man das unter Kumpels.
 
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Na dann sagen Sie mal, wie lange die AB nach der BT-Wahl noch weiterbetrieben wird? Die Streckenrechte für die Sommersaison sind dank Großvaterrechten gesichert, die verbindlichen Kaufangebote liegen vor, für die geleasten AB-Flugzeuge sucht LH schon eigenes Personal und jeder Tag Weiterbetrieb erhöht das Defizit - steigert aber die Wahrscheinllichkeit eines Sozialplans. Wer außer der Belegschaft und den paar verliebenen Hard-Core-AB-Fan-Passagieren möchte dann noch einen Weiterbetrieb?
... ganz vergessen, einen (frei-)willigen Sündenbock gibt es Dank des wilden Pilotenstreiks auch schon.
 
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... so wie Winkelmann zu AB gewechselt ist, ist ja vor nicht all zu langer Zeit jemand aus dem innersten Zirkel der LH zu EK gewechselt, oder? Wie war das da mit dem Wettbewerbsverbot, oder verwechsle ich da jetzt was? :shut:

Fakt ist, dass AB und/oder EY nicht funktioniert. LH halt schon. So wie BA die nicht funktionierende IB aufgesammelt hat, sammelt jetzt wohl LH Teile der AB auf (wie schon vorher OS, LX und SN) ...
 
... so wie Winkelmann zu AB gewechselt ist, ist ja vor nicht all zu langer Zeit jemand aus dem innersten Zirkel der LH zu EK gewechselt, oder? Wie war das da mit dem Wettbewerbsverbot, oder verwechsle ich da jetzt was?
Ein Wettbewerbsverbot besteht nicht per Gesetz sondern ggf. per vertraglicher Vereinbarung. Falls dies nicht vereinbart wurde, können natürlich auch Angestellte in höheren Ebenen zu direkten Wettbewerbern wechseln. Ob dabei aber vom alten Arbeitgeber in der Regel eine Rückkehrgarantie ausgesprochen wird, wage ich zu bezweifeln.
Fakt ist, dass AB und/oder EY nicht funktioniert. LH halt schon. So wie BA die nicht funktionierende IB aufgesammelt hat, sammelt jetzt wohl LH Teile der AB auf (wie schon vorher OS, LX und SN) ...
Dass die LH AirBerlin aus strategischen Gründen übernehmen will oder besser muss, ist ja nicht der Diskussionspunkt. Die Frage ist, ob LH dabei als die Mutter Teresa der Luftfahrindustrie auftritt oder eben doch nur als kühl rechnender Wettbewerber, der einen anderen schluckt und versucht, dies zu möglichst günstigen Konditionen zu tun. Das ist ja (in einer Markwirtschaft) nicht verwerflich, aber halt auch keine soziale Großtat.
 
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Aha? Hat diese Rolle nicht HRW? Tränendrüse wegen Verschwörung im Morgenmagazin? Sind nicht zwei seiner Arbeitsproben Teil der Konkursmasse? Wer spielt hier eigentlich mit den Nöten abhängig Beschäftigter?
Hat Wöhrl denn überhaupt ein verbindliches Angebot abgegeben? Egal, wieviel Empathie für die Belegschaft der AB welcher Bewerber mitbringt, wird sich ggf. nach dem 25.9. erweisen.
 
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