Ich denke, obwohl ich ein bayerischer Patriot niederbayerischer Färbung bin, dass alle Oneworld- und Skyteam- Airlines nicht darauf warten, dass LH den Flughafen MUC weit öffnet, sondern ein paar Slots in FRA aufgibt.
Bezüglich seiner Infrastruktur, seiner geopraphischen Lage und auch seiner politischen Bedeutung* wird dem FRAport von den internationalen Akteuren der Luftfahrtwelt immer noch die Rolle des deutschen Zentralflughafens beigemessen. Nicht umsonst plädieren Politiker aller deutschen Lande, wenn sie nicht gerade der grünen Fraktion angehören, für einen Ausbau des Frankfurter Flughafens zu allererst.
Lufthansa ist im Falle von Ertragseinbußen darauf angewiesen, sein fein austariertes und ertragreiches internationales Netzwerk, das über Jahrzehnte aufgebaut wurde und ein Höchstmaß an Anschlussmöglichkeiten aus allen Teilen der Welt in alle anderen Teile der Welt ermöglicht, aufrecht zu erhalten und "Verlustbringer", also Überkapazitäten, im Bedarfsfalle abzubauen.
Sollte es also eines Tages zu ertragsmindernden Rückgängen, egal ab welchem Flughafen, kommen, so wird eine Verbindung, die ab FRA und ab MUC existiert, mit Sicherheit erst in MUC ihr Ende finden und sei sie noch so profitabel. Der Hintergrund ist der, dass das o.g. Netzwerk nur solange funktioniert, wie kein wichtiges Glied herausbricht. Dazu kommt, dass wichtige Infrastruktureinrichtungen, wie Wartung, Catering, Crewstationierung und Verwaltung im Ernstfall auf einen Standort verlegt werden müssen, um Kosten zu sparen. Dies ist, um die Fixkosten eines so komplexen Unternehmens wie einer Airline zu optimieren, oberstes Ziel.
Dass MUC in den letzten Jahren etwas vom interkontinentalen und spotterfreundlichen Kuchen abbekommen hat, ist nur dem Zustand zu verdanken, dass FRA hoffnungslos "überslottet" ist und nicht weil in München so viele Leute leben, die für 500,-- EUR nach San Francisco fliegen wollen.